Die Eisenbahn des Dschingis Khan - Tag 7: Naratolgoj - Chairchan
Von Pascal Zingg
Samstag 7.5.2011 Narantolgoj – Chairchan(Text: Pascal Zingg; Fotos: Pascal Zingg, Christof Hofbauer, Nil Bechtiger)
Wir wurden am Morgen von einem kräftigen Wind geweckt. Dieser drückte mein Zelt immer wieder zusammen. Nichts zu sehen war unterdessen vom schönen Wetter.
Eine 2TE116UM zieht an Chris' Zelt vorbei. Von ihm ist unterdessen nur die Glatze zu sehen.
Unser Camp in einem windstillen Augenblick
Trotz des schlechten Wetters setzten wir uns kurz an die Strecke um wenigstens einen Zug umzusetzen.
Eine 2TE116UM kämpft sich mit einer normalen 2TE116 durch den mongolischen Wind.
Anschliessend fuhren wir ein Stück ins Tal hinein. Auf einem Aussichtshügel sahen wir einen Zug kommen und stellten uns für diesen. Es war ein Personenzug mit einer UM.
Unser UAZ irgendwo im Nirgendwo auf einem Aussichtshügel
Ein Personenzug auf dem Weg nach Ulan Bator.
Da der Zug im nächsten Bahnhof hielt, schlossen wir, dass gleich etwas kreuzen musste. Wir stellten uns deshalb in den Wind und warteten. Es kam jedoch nichts, nach 45 Minuten fuhr der P-Zug weiter und wir fuhren ihm hinterher. Auf dem Weg aus dem Tal heraus mussten wir zwei weitere Autos aus dem Schlamm ziehen.
Auto Nummer 1 wird aus dem Morast gezogen
Auto Nummer 2 bevor wir es raus zogen. Von alleine wäre hier nichts mehr gegangen.
Trotz unserer Langsamkeit reichte es den Zug bis zum Bahnhof von Narantolgoj wieder einzuholen. Da die Sonne nun wieder drückte, konnten wir den Zug bei der Ausfahrt umsetzen. Wie uns auffiel, hatten die Wagen ein- und zweistellige Nummern. Dies bestätigte unsere These, dass es irgendein Sonderzug war.
Der Sonderzug in Narantolgoj
Nach der Ausfahrt verschoben wir uns weiter in Richtung Ulan Bator. Wir fanden schnell eine Stelle. Ich war jedoch nicht sicher, ob der Zug in der Kurve vor uns Frontlich haben würde. Ich lief deshalb weiter in Richtung UB. Immer im Blick war dabei ein Vorsignal. Als ich dieses erreicht hatte, begann es zu blinken. Ich schloss auf eine Kreuzung und wartete an Ort und Stelle. Irgendwann trötete es dann von hinten, das musste die Kreuzung sein. Wenig nach der Tröte kam der Zug von vorne. Wie die meisten Güterzüge war er mit einer 2TE116UM bespannt.
Eine 2TE116UM befördert Güter in Richtung Ulan Bator
Nach der Zugsdurchfahrt eilte ich zum nächsten Bahnhof, in der Hoffnung die Kreuzug mit Frontlich zu kriegen. Es stand jedoch nur der eine Zug drin und dieser fuhr auch gleich wieder aus. Wahrscheinlich hatte der Sonderzug den Block blockiert und den Güter in die Kreuzung geschickt. Ich blieb kurz am Bahnhof und versuchte mit dem Natel Chris zu erreichen, dies hätte auch funktioniert, doch blies der Wind so sehr, dass ich ihn nicht hören konnte. Da es hinter dem Bahnhof einen tiefen Einschnitt gab, erhoffte ich mir dort eine gute Stelle zu finden. Ich lief nun der Bahn entlang, wobei ich einen Schritt vorwärts und zwei rückwärts machte. Dies weil der Wind nun voll von vorne blies. Da kam es mir gerade entgegen, dass unser Kleinbus von hinten angerauscht kam. Ich winkte, worauf der Bus von der Sandpiste runter und an die Bahn fuhr. Ich überquerte den Stacheldraht und erkannte, dass das nicht unser Bus war. Ich winkte nun ab, doch der Fahrer deutete, wenn ich in Richtung Einschnitt wolle, sollte ich einsteigen. Ich stieg ein und der Beifahrer dreht sich nach hinten. Er sah mit seiner Mütze ziemlich offiziell aus. Im Anschluss meinte er auch Policia. Ich war somit der erste Eisenbahnfotograf, der von der mongolischen Polizei eingezogen wurde. Die beiden Herren waren so freundlich und liessen mich beim Einschnitt wieder raus. Kaum war der Einschnitt inspiziert, tauchte auch schon ein P-Zug am Horizont auf. Ich stellte mich auf und knipsten den Zug bei Halblicht.
P-Zug nach Ulan Bator mit UM.
Nun ging es wieder mit der Warterei los. Rund eine Stunde nach dem P-Zug sollte ein Güterzug mit 2TE116 der TÖChK kommen. Geschoben wurde der Zug von einer halben 2M62M.
Der Güterzug mit 2TE116-MR wurde von einer 2M62M-Hälfte nachgeschoben.
Nach dem Bild wurde ich von meinen Kameraden eingesammelt. An Emeelt vorbei ging es nun nach UB rein, wo wir nochmals Geld tauschten. Anschliessend spuckte uns die Stadt wieder aus und wir fuhren einige Kilometer der Bahn entlang um hinter Chairchan direkt am Bahndamm zu campen.
Tag 8: Chairchan - Tschuluut
Tag 6: Darchan - Narantolgoj