Balkantour 2009 - Tag 21: Subotica - Timisoara
Von Pascal Zingg
Samstag 25.7.2009 Subotica – Timisoara(Text: Pascal Zingg; Fotos: Pascal Zingg, David Gubler, Neel Bechtinger)
Heute stand der letzte Tag in Serbien an. Wir checkten also aus dem Hotel aus und gingen wieder auf Achse. Der Plan war, die Züge in der Region von Kikinda zu fotografieren.
Als wir in Kikinda ankamen, hätte eigentlich auch ein Schienenbus aus Subotica ankommen sollen, also sind wir gleich zum Bahnhof. Dort sagte man uns aber, dass der Zug nicht fahre. Wir fuhren also weiter nach Banatsko Miloševo, denn wir dachten, der Zug würde eventuell vorzeitig gewendet, weil er viel zu spät war. Unsere Theorie wurde aber schnell verworfen, denn der ansässige Bahnhofsvorstand erklärte uns, dass es vor 19 Uhr keine Zugsbewegungen gäbe.
Was nun? Wir entschlossen uns, Serbien hinter uns zu lassen und nach Rumänien zu gehen. Eigentlich wollten wir nach Lovrin hoch, blieben aber an einer „Privatgrenze“ stecken, also fix umgekehrt und den Zoll in Jimbolia benutzt. In Rumänien angekommen bunkerten wir erst einmal Kohle und checkten den Fahrplan. Es sollten ca. 30 Minuten vergehen, bis der Mittagszug aus Lovrin kommen sollte. Prima Start, dachten wir uns und stellten uns in die Einfahrt. Es kam wie erwartet ein altehrwürdiger Malaxa.
Begrüssung auf rumänisch: Ein Malaxa-Päärchen am Einfahrtssignal in Jimbolia.
Nach dem Malaxa gings raus an die Timişoara-Linie, um einen Zug aus eben diesem Timişoara quer zu schiessen.
Eine 82 mit alten Dostos fährt die Regionalzugleistung von Timisoara nach Lovrin.
Als der Regio drin war, gings los mit einer Malaxaverfolgung, hoch nach Lovrin. Fachleute wissen sicher, dass Malaxas zu verfolgen keine Kunst ist, denn diese sind eh spottlangsam. So holten wir denn Zug dann auch mehrmals wieder ein und konnten einige Bilder davon machen.
Das Malaxa-Päärchen auf dem Weg nach Lovrin
In Lovrin angekommen, sahen wir, dass dort schon ein Malaxapärchen und vier Ferkel-Taxen standen. Wir warteten auf das Pärchen aus Jimbolia und machten ein Gruppenbild.
Ein Stück Banat-Idylle: Zwei Malaxa-Päärchen mit einem doppelten Doppel-Ferkel zur "Spinne" in Lovrin.
Anschliessend gings den Taxen nach. Sie fuhren hoch nach Sannicolau Mare.
Die Taxen verliessen Lovrin in Richtung Sannicolau Mare.
Dort oben angekommen gabs die erste Begegnung mit der RegioTrans. Gleich zwei Caravellen standen im Bahnhof. Dazu gesellten sich noch die Ferkel aus Lovrin.
In Sannicolau Mare hat die RT mit ihren Caravelle-Triebwagen die CFR schon beinahe ganz verdrängt.
Wir schwelgten nun in Erinnerungen, denn letztes Jahr waren die Caravelle noch ein 900er- und ein 1000er-Malaxa.
Ein Jahr zuvor sah es hier noch etwas anders aus...
Zeit für Erinnerungen blieb aber nicht viel, denn weiter ging es der RT-Kiste hinterher bis Periam.
Auf dem Weg nach Periam.
Kurz vor Periam passierte dann etwas, was uns lange nicht mehr untergekommen war, der Zug kam im Schatten einer Wolke!
Man glaubt es kaum, die erste Fotowolke seit langem erreichte uns an diesem Nachmittag.
In Periam selbst folgte die totale Caravelleninvasion. Gleich vier Gleise waren vollgestellt damit. Unser Zug aus Sannicolau Mare wurde an die dreiteilige Einheit aus Arad gehängt. Wir dachten, der Zug würde nun mit vier Caravellen nach Arad zurück laufen, also sind wir zum nächsten Bahnübergang. Dort kamen aber nur zwei vorbei, die anderen zwei liefen anscheinend nach Sannicolau Mare.
Caravelle total in Periam, fast wie eine Seuche überfluten sie das rumänische Nebenbahnnetz!
Zu allem Verdruss kamen die Triebwagen aber wieder im Schatten. Da nur zwei Triebwagen nach Arad fuhren, liessen wir sie laufen. Stattdessen standen wir an die Ausfahrt Richtung Lovrin, denn eigentlich hätte da noch was raus müssen. Wir standen ein Weilchen da und kamen irgendwann zur Erkenntnis, dass weiter zu warten keinen Sinn mehr macht, denn am Himmel zogen immer mehr Wolken auf. Gerade als wir gehen wollten, schloss sich aber die Barriere. Wir verfolgten den Zug daher bis Lovrin, wobei er erst dort wieder in der Sonne war. Dafür waren nun die beiden Malaxas wieder da, so dass man eine erneute Aufstellung fotografieren konnte.
Auch in Lovrin gab es schon Caravellen der RT.
Die beiden Malaxas fuhren dann los und Nil und David wollten den Fahrplan konsultieren, um herauszufinden, was denn noch laufen sollte. Just als die beiden im Bahnhof waren, kam der RT-Führer und schmiss seine Kiste an. Ich rannte raus und konnte den Zug noch bei der Ausfahrt erlegen.
Mit der Ausfahrt des Caravelle-Triebwagen kehrt Ruhe ein in Lovrin.
Da irgendwas von Timişoara angeschrieben war, dachten wir der Zug fahre dort hin, wir wollten ihn deshalb verfolgen. Bei der Verzweigung kurz hinter Lovrin fanden wir aber heraus, dass der TW wohl doch nach Periam gehen würde. Wir machten ein letztes Foto und fuhren nach Timişoara.
Der Caravelle beim Abzweiger nach Periam
In Timişoara mussten wir wieder mal ein Hotel suchen, was, wie üblich, eine ziemliche Prozedur war. Das von letztem Jahr ging nicht, denn dieses hatte keine Dreierzimmer. Schlussendlich fanden wir aber doch noch ein preiswertes Hotel. Schliesslich gings noch in die Iulius Mall, zum KFC. Den gibts in der Schweiz nicht, deshalb ist es fast Pflicht, wenn man schon mal im Osten ist, sich diese amerikanische Reinkultur zu geben.
Tag 22: Timisoara - Timisoara
Tag 20: Subotica - Subotica