Marokko 2010 - Teil 4

Von

Text: Neel Bechtiger

[title]Freitag 05.02.2010, Oujda - Oujda[/title]

Karte

Ein froher Morgen in der Sonne sollte es werden, aber beim aufstehen war das noch gar nicht so sicher, denn um 6 war’s noch komplett dunkel und nur am Mond erkannten wir, dass nicht allzuviele Wolken am Himmel sein konnten. Um 6 Uhr genau, so früh mussten wir heute raus damit wir unser geplantes Programm durchziehen konnten. Dies sah ganz einfach zwei Züge gegen 8 Uhr in El Aioun vor. Einmal der Nachtzug TO und einmal der erste Zug vom Tag von Oujda nach Tanger. Der Zug „TO“ heisst wirklich so, er hat keine Nummer sondern lautet auf den Namen von Start – und Zielbahnhof ... Tanger – Oujda ;) Ist ganz schön simpel, aber es funktioniert im ganzen Land nicht nur bei diesem Nachtzug.
Verkehr auf der Strasse war praktisch keiner als wir die Stadt gen Westen verlassen haben, wie immer am Morgen – Marokko schläft noch tief und fest. Am grossen Holcim Werk begann es von hinten langsam heller zu werden, wobei man jetzt erkannte wie viel Gewölk es tatsächlich am Himmel hatte, es war nicht wenig und für die fiefstehende Sonne vermutlich ein K.O Kriterium.
Wir waren gut früh dran und so beäugten wir uns vor El Aioun noch ein wenig die Strecke über einen relativ gut befahrbaren Weg. Dieser spuckte uns irgendwo in El Aioun wieder aus und wir hatten unsere liebe mühe den Weg zurück an die Hauptstrasse zu finden, denn auch die vermeintlich kleinen Orte sind gar nicht so klein und extrem verwinkelt mit kleinen Gasse / Strassen und Schotterpisten. Zurück auf der Strasse begannen wir unser Programm abzuspielen, David machte es sich in einem der 180° Bogen der Bahn bequem und Daniel und ich standen an die hintere Strassenbrücke. Da wollten wir den Nachtzug nehmen, ihm dann vorweg zur zweiten Brücke am Ort fahren und anschliessend nach der Kreuzung den Tagzug jeweils von beiden Brücken schiessen. Es kam aber anders als gedacht, denn der Nachtzug wollte und wollte nicht auftauchen. Also kontrollierten wir mal unsere Fahrplanmedien, im „Kursbuch“ war er drin, im grafischen Fahrplan welchen wir abfotografiert haben auch, es gab also keinen Grund daran zu zweifeln. Der Zweifel wurde aber gross als auf einmal der Zug von hinten kam, zum Glück von David angekündigt dass wir mindestens auf der richtigen Strassenseite standen. Sonne war aber leider eher weniger.

DH 373 der ONCF zwischen El Aïoun und Oued-Metlili
Eine DH zieht den morgen Voyageurs 202/126 von Oujda bis nach Fes, hier zwischen Oujda und Taourirt bei El Aioun.

In einem 5min Telefongespräch mit David begann sich dann die Situation zu klären. Unsere beiden Referenzfahrpläne waren veraltet, unser Kursbuch welches man uns vor nicht mal einer Woche ausgehändigt hat war gültig bis im August 09, ebenso der Grafische Fahrplan an der Station, eine super Arbeitsgrundlage. Die Fahrplanheftchen welche wir gestern Abend am Bahnhof bekommen haben waren aber aktuell und darin fehlte der Zug TO komplett. So hatten wir den Morgen also etwas versaut…
Nächster planmässiger Zug, es war kurz nach 8, zwei P-Züge jeweils einer pro Richtung so um 14 bis 15 Uhr – OMG. Aber man weiss ja nie mit diesen Train Marchandise, und so fuhren wir gleich mal zum nahe gelegenen Bahnhof von El Aioun um danach zu fragen. Obwohl der Bahnhof mit Sicherheit besetzt ist war der Chef de la Gare nicht aufzufinden, was uns zum Schluss brachte, in nächster Zeit geht hier nichts. Also nahmen wir die restlichen Kilometer bis Taourirt unter die Räder um da mal nachzufragen ob vielleicht von Nador etwas herunter kommt. Die Fahrt dahin war spannend, erst vor und bald aber hinter einem Reisecar welcher extrem druck machte flog eine ganze Karawane von Fahrzeugen gen Westen, erst gebremst von der grossen Polizeikontrolle vor dem Ortseingang Taourirt. Die waren noch immer da und wir waren uns sicher, die sehen uns nicht das letzte mal heute ;). Sogar in der Kolonne zur Kontrolle ist der Marokkaner aber Marokkaner, da wird gehupt und es werden mehrere Spuren eröffnet wo eigentlich nur eine ist. Der Polizei ist das alles egal und es wird jeder rausgezupft welcher irgendwie nicht passt.
Gleich nach der Kontrolle ging es links rein, die Flussbrücke musste noch beäugt werden, es wäre klasse, für den Personenzug aber Lichttechnisch nicht optimal. Zudem ist man am Rande der Aussenbezirke und dementsprechend ist die Gegend reich Bevölkert. Alleine schon in den 2min wo wir die Stelle anschauten bildeten sich Gruppen von Jugendlichen um uns welche uns ungläubig anschauten. Wie es erst ist wenn einer von uns 30min da steht mit der Kamera in der Tasche ... eher „anstrengend“ wohl.
Den Bahnhof fanden wir auf Anhieb und drin sahen wir eine FRET DF mit ein paar Wagen stehen, wohl der Nachmittagszug für Nador. Am Bahnhof war neben dem Zug auch reger Betrieb im Kistenterminal welches gleich neben dem Bahnhofsgebäude seinen Platz gefunden hat (natürlich nichts festinstalliertes).
„Train de Marchandise“ sprach der ONCF Mitarbeiter und runzelte nachdenklich die Stirn. „Quiqui“, war die Antwort ... in etwa 30min in Richtung Oujda. „Hoppla“, war unsere Antwort und wir waren erstmal weg, Wieder an der Polizeisperre vorbei fuhren wir etwas aufs Land, über einen holprigen Sandweg erreichten wir gleich ausserhalb von Taourit einen hübschen Streckenabschnitt auf welchem wir uns etwas verteilen konnten. Komisch beäugt von ein paar Schäfern standen wir dann da und die Frage nach einer Zigarette war das erste und einzige mal, wo wir miteinander Kommuniziert hatten, denn die Herren sprechen kein Französisch.
Zu unserer Freude begann es wirklich etwa 30min nach unserem eintreffen zu dröhnen, ein Zug kündigte sich an. Und es kam, ein Lokzug ...

DH 350 der ONCF zwischen Taourirt und Oued-Metlili

DH 350 der ONCF zwischen Taourirt und Oued-Metlili
Ein vom Bahnhof Vorstand in Taourirt angekündigter Train de Marchandise nach Oujda entpuppte sich leider an der Strecke dann als Lokzug. Dafür war die Nase von DH366 frisch lackiert. Aufgenommen kurz hinter Taourirt.

Etwas enttäuscht fuhren wir wieder raus aus der Wüste, nun wo ja anscheinend keine Güterzüge mehr anstanden wollten wir uns an der Neubaupiste nach Nador etwas umsehen. Also fuhren wir wieder rein in den Ort, vorbei an der Polizeisperre und gleich erstmal wieder zum Bahnhof, man weiss ja nie. Und wirklich, der grinsende Bahner hatte einen neuen Train de Marchandise für uns bereit, 12:30 bis 13 Uhr von Oujda. Es war etwa 12 Uhr also hatten wir genug Zeit. Wir wollten wieder zurück in die Wüste zum Abschnitt vom Lokzug, denn das da hinten ist extrem Fotogen, so Fotogen das Daniel gleich in der Wüste bleiben wollte für die Personenzüge.
Der Weg in die Wüste war wieder lang und wir wollten, da noch genug Zeit war, etwas ausprobieren und etwas weiter fahren als letztes mal. Klappte auch bis in einer Durchquerung eines trockenen Flusslaufes auf einmal etwas krachte. Man merkte sofort, etwas war nicht mehr so, wie es sein sollte. Den das Auto klang wie ein Ferrari beim Gas geben. Geil! Ferrari, wie der König ;). Nein, nicht König, Übüf? Hoffentlich nicht, wir schauten uns das ganze von aussen an, wo man aber nichts hörte, gar nichts. Also kein Übüf kaputt, da der Motor ganz normal klang nahmen wir an, dass alles in Ordnung sei. Die Theorie bis jetzt, das Abdeckblech unter dem Motor hat eine negative Beule und drückt jetzt an den Motor. Und wenn dieser läuft überträgt sich die Vibration aufs Chassis ... gibt Ferrari feeling. (Übersetzung: Übüf = Auspuff)
David und ich hatten folgenden Plan (Daniel blieb ja da in der Wüste), um 14 Uhr kommt der Zug aus Nador an in Taourirt, da dran ist eine DH, um 14:50 etwa kreuzen die beiden GM Züge und am Schluss um 15:20 verlässt wieder ein Zug den Ort gen Nador. Es ist also etwas über eine Stunde lang gut was los, und dank Streckenverlauf ist alles etwa im Licht zu bekommen. Um den Plan so umsetzen zu können war es aber wichtig, dass wir Zeitig loskamen in der Wüste und uns der Güterzug nicht verarscht.
Spätestens um 13:15 wollten wir los, denn an der Nadorsterecke hatten wir noch keine Stelle, nichtmal die Ahnung wo man stehen könnte. Es kam wie es kommen musste, obwohl der Zug eigentlich früher angekündigt war kam er nicht bis um 13:15. Aber Daniel war ja da ... und er wollte uns den Zug melden sobald er durch fährt. Wir waren kaum vorbei an der Polizeikontrolle da kommt das SMS, Zug kommt.. GRMLBL.

DH 350 der ONCF zwischen Taourirt und Oued-Metlili
Nach erneutem Nachfragen beim Chef de la Gare in Taourirt standen wir wieder in der Wüste als DH352 mit einem richtigen Güterzug gen Taourirt / Osten. (DW)

Zwischen Taourirt und Oued-Metlili
Wieder die Schafe. Während wir Mitteleuropäer bei der Sonne und geschätzten 20°C (es windete nur etwas) im T-Shirt rumgelaufen sind, sind die Einheimischen dick eingepackt .. ist ja auch Winter! ;)

Um an die Nadorpiste zu kommen mussten wir auf der Westseite des Ortes etwas raus fahren, etwa 5km, und auf diesen 5km hatte es wieder zwei Kontrollen, eine von der Polizei und eine von der Gendarmerie Royale. Beides mal wurden wir durch gewunken, wie immer eigentlich.
Um genau 10 vor 3 standen wir an der Stelle und erwarteten den Zug. Und, wir kannten es, es kam nichts.. auf Züge zu warten welche nicht kommen wollten wir aber eigentlich nicht und so schauten wir im Fahrplan, ob er wirklich kommt. Und er kam wirklich, zum Glück ;)
Kurz bevor er kam liefen ein paar Geissen welche mit uns auf dem Hügel waren gen Gleis, einer der Aufpasser rannte hinterher und als der Zug auftauchte begannen die anderen wie Wild zu fuchteln und zu rufen, dass der Zug auf der eine andere Ausfahrt aus dem 3-Eck wählte konnten die dabei natürlich nicht wissen. Mit einer DF im ONCF Lack fuhr der kleine Zug an uns vorbei.

DF 102 der ONCF zwischen Taourirt und Melg el Ouidane
Die ersten Bilder der DF in Marokko! Zwei Loks pendeln mit Zügen zwischen Taourirt und Nador / Beni Nsar Port. Die Strecke wurde in den letzten Jahren aus dem Boden gestampft und soll wohl irgendwann zur Anbindung des Hinterlandes an den Hafen dienen - davon ist aktuell nicht viel zu merken, Güterzüge gibt es keine täglichen.

DF 102 der ONCF zwischen Taourirt und Melg el Ouidane


DF 102 der ONCF zwischen Taourirt und Melg el Ouidane
Die Neubaustrecke ist durch ein Gleisdreieck an die Hauptstrecke östlich von Taourirt angeschlossen. DF 102 befindet sich mit dem Zug 503/204 (dem einzigen im Licht pro Tag) gerade auf dem Ostwärts führenden Ast des 3-Ecks und wird in kürze Taourirt erreichen. Anm. zum Bild: Leitung digital entfernt.

Nächster Zug, der Voyageurs aus dem Westen und für diesen Stellten wir uns gleich am Gleisdreieck auf die Brücke der Hauptstrasse. Wir parkten am Rand und auf einmal fuhr ein Polizeiwagen ran, und der begann damit seine Kontrolle da aufzubauen. Na Prima ... und so hielten wir uns bedeckt und sassen unauffällig am Brückenrand. Der Zug kam und wir waren weg. Derweil meldete Daniel aus der Wüste den Gegenzug mit einer Doppeltraktion, was natürlich sehr nett ist.

DH 370 der ONCF zwischen Taourirt und Oued-Metlili
Auf der anderen Seite von Taourirt ziehen zwei DH Zug 204/140 gen Westen...

DH 350 der ONCF zwischen Taourirt und El-Agreb
... während im Westen von Taourirt fast zeitgleich DH 365 mit Zug 105/205 am Gleis 3-Eck vorbei braust. Die beiden Züge kreuzen in Taourirt und richtig positioniert kann man zu zweit überall stehen ;)

Wir wechselten für den Ostfahrer nur die Brückenseite und liefen etwas ins Gelände hinein. Zugfahrt! Und wenig später tauchte der Zug hinten im Ort auf und rollte gemächlich an uns vorbei.

DH 370 der ONCF zwischen Taourirt und El-Agreb
Auch im Westen sieht man die Rigi. Vor wenigen Minuten haben die beiden DH Taourirt verlassen und fahren immer noch mit Zug 204/140 gen Westen. Links zu sehen die Ausläufer des Ortes.

DH 350 der ONCF zwischen Taourirt und Oued-Metlili
Etwa Zeitgleich bei Daniel: Das letzte mal eine DH für Heute, im Osten von Taourirt an einem BÜ. DH 365 mit Zug 105/205 rollt nach Osten, leider ohne die auf der Tafel versprochenen Rauchfahne.

Wir standen wieder direkt an der Ausfädelung de Neubaustrecke nach Nador. Spannend daran, die Piste ist wirklich Neu, eine gerade wurde durch die Landschaft gezogen, und wie ist sie angeschlossen? Mit einer 40er Bahnhofsweiche welche VON HAND Bedient wird, Fernsteuerung gibt es (noch) nicht, genau so wenig wie Signale, die sind aktuell nämlich alle ausgekreuzt (und zeigen Rot, in der Nacht sicherlich lustig). Nachdem er Zug vorbei war fehlte noch der Nadorzug bei uns, David blieb in der Kurve während ich in den Ort wollte.
Da gibt es eine Brücke mit einem netten Blick in die Vorstadt. Auf dem Weg dahin fuhr ich am ersten Unfall vorbei in dem Land, beim Überholen hatten sich zwei abgeschossen, einer lag im Wald und der andere Quer auf der Strasse. Viele, wirklich viele, wollten helfen oder waren am Gaffen. Nicht 4 oder 5, eher 20 oder 30 ;) Polizei war noch nicht anwesend, obwohl nur etwa 2km davon entfernt Kontrolliert wurde.
An der Stelle angekommen war relativ viel los, gleich unten im Motiv war ein Dreckplatz auf welchem die Jugend am Fussball spielen war. Es war klar das wenn ich mich mit der Kamera um den Bauch auf die Brücke stelle ich in 2min zur Attraktion werden würde, dass wollte ich vermeiden ;) Also passte ich mich an und setzte mich nichts tuend über den Platz mit der Kamera in der Tasche. Ich wurde kaum beachtet, nur das Auto welches etwas davon weg stand zog die Blicke auf sich ... den man kannte es wohl nicht. Als der Zug kam nahm ich die Kamera und Schoss die Bilder, der nächste Blick in die Gegend war dann lustig, geschätzte 30 Augenpaare waren auf mir, *glotz*. Ich war schneller wieder weg als ich gekommen war ;)

DF 115 der ONCF zwischen Taourirt und Melg el Ouidane
Die DH mit den beiden Fernzügen Tanger - Oujda - Tanger haben sich wortwörtlich aus dem Staub gemacht. Blieb eine Personenzugleistung im Bild. Zug 205/502 bespannt mit DF 117 nach Nador / Beni Nsar Port. Er ist der letzte Zug welche die Spinne von Taourirt verlässt und auch er bildet der aktuell einzig fotogene Nordfahrer auf der Nadorpiste. Die Kinder am Stadtrand von Taourirt liessen sich von ihm im Spiel nicht wirklich beeindrucken, obwohl sich die meisten Köpfe schon kurz gedreht haben. Der nächste Blick dann, es dürfte etwa in diesem Augenblick gewesen sein, galt dann mir mit dem Fotoapparat.

DF 115 der ONCF zwischen Taourirt und El-Agreb

DF 115 der ONCF zwischen Taourirt und Melg el Ouidane
Etwas ausserhalb von Taourirt dann dieser grandiose Blick in die Landschaft mit Zug 205/502 und Zuglok DF 117 nach Nador / Beni Nsar Port

Am Unfall vorbei war jetzt ein Polizist da (ohne Auto), während unten und weiter hinten bei meinem Parkplatz total 6 Polizisten Allgemeinen Verkehrskontrollen machten – komisches Land, aber echt.
David hatte sich derweil ganz oben auf den Berg verzogen und ich folgte ihm mal da hoch. Den was bei uns noch fehlte war der Güterzug welcher bei Daniel vor dem ganzen Personenzuggeplänkel kam und uns etwas verarschte. Daniel meldete sich dann und wollte abgeholt werden, bei ihm war schliesslich schon lange nichts mehr los während wir noch den Nador Zug hatten. Ich vertröstete ihn, er solle noch warten, vom Güterzug liesse ich mich kein zweites Mal verarschen.
Da der Stellwerker unten am Gleisdreieck die Weiche nach dem Nadorzug wieder umstellte rechneten wir mit dem Güterzug in kürze, und 5min bevor ich Daniel abholen wollte kam er dann hinten. Erst dachten wir, es sei wieder ein Lokzug ... den in der Entfernung war irgendwie kein Wagen auszumachen. Aber es war ein richtiger Güterzug, mit Flachwagen vorne drin – was für die eingenommene Stelle extrem undankbar war.

DH 350 der ONCF zwischen Taourirt und El-Agreb
Nach einigem warten kam dann auch endlich der Güterzug welcher Östlich von Taourirt vor dem ganzen Personenzuggeraffel gekommen ist. Jetzt im Westen, 3h später, hat er leider einiges an Attraktivität verloren.

Unten quetschten wir uns an der Polizeikontrolle vorbei welche neben unserem Auto Stellung bezogen hat in der Hoffnung nicht Rechenschaft ablegen zu müssen, was klappte. Vorbei am mittlerweile aufgeräumten Unfall und der grossen Polizeikontrolle fuhren wir zu Daniel, welcher schon recht weit bis an die Stadt heran gelaufen war aus der Wüste. Er hatte dann noch eine Geschichte für uns, er sei auf dem Gleis an seine Stelle gelaufen und dabei habe ein Bauer wie wild gefuchtelt, er soll vom Gleis runter. Wollte ihm wohl sagen, wie gefährlich das ist ;). Bevor wir nach Oujda fahren konnten mussten wir noch Tanken und am Bahnhof wollten wir auch noch vorbei schauen. An der Shell Tanke waren wir dann am Füllen als uns zwei Kinder anquatschten und Geld haben wollten. Da aber überall gesagt wird man solle den Kindern nichts geben und ich auch gar nicht in Stimmung war verneinte ich und wir fuhren ihnen mehr oder weniger der Nase davon. Gedankt wurde es uns indem an der nächsten Kreuzung ein Stein in die Richtung unseres Autos geschleudert wurde ... und die Polizei hat zugeschaut, dass sagt ziemlich viel aus ;)
Auf dem Weg zurück nach Oujda suchten wir noch etwas nach Stellen für die nächsten Tage und wurden auch fündig, so haben wir morgen genug zu tun in der Wüste. Unterwegs schossen wir in der Untergehenden Sonne noch einige Bilder von der wunderschönen und Menschenleeren Landschaft.

Zwischen El Aïoun und Oued-Metlili

Zwischen El Aïoun und Oued-Metlili
Abendstimmung in der Wüste vor Oujda.

In der Dunkelheit fuhren wir dann die letzten Kilometer bis zum Bahnhof und zum Hotel in Oujda. Bevor wir da rein gingen fuhren wir aber 100m weiter zur Budget Autovermietung – welche praktischerweise gleich neben dem Hotel liegt. Wir zeigten unser Ferrari Problem und der freundliche Herr wusste ziemlich schnell wo das Problem liegt. Wir sollen morgen um 9 wieder kommen, jetzt sei leider keine Reparatur mehr möglich. Wundert nicht, es war ja schliesslich schon halb 7 am Freitagabend.
Anschliessend ging es unter die Dusche und dann noch etwas Essen in der Stadt. Nun sitzen wir wie jeden Abend im Ibis in der Bar, surfen ein wenig und planen den morgigen Tag, Wetter soll gut werden!