Ostertour 2010 - Teil 3

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Es war eine eigenartige Stimmung am Morgen dieses Ostersonntags. Wir lagen in Röthenbach am Steinwald auf der Lauer und warteten auf einen nordfahrenden Alex. Wobei das mit dem liegen durch aus wörtlich zu nehmen ist. David, Nil und ich lagen irgendwie in unseren Sitzen und schliefen halb. Nur Fahrer Christof war bei der Sache. Der Blick zur Frontscheibe raus dürfte aber auch ihn gegruselt haben. Das Wetter war eigentlich gar nicht geeignet für eine Fototour. Jeder fragte sich deshalb, was wir hier eigentlich genau machen. Irgendwie waren wir aber auch zu Müde um den Gedanken zu Ende zu spinnen und so warteten wir auf den Alex der da kommen sollte. Das Licht war allerdings so schlecht, dass ich nicht mal auf den Auslöser gedrückt habe. Wir fuhren dann wieder rüber nach Tschechien, wo wir uns den Franz Kafka geben wollten. Wir besichtigten eine Stelle hinter Nyrany, die wir zuvor im Internet gesehen hatten. Wie wir feststellten, wurde die Aufnahme wohl beim Bau der Autobahn von der selbigen runter gemacht. Auf Grund dieser Enttäuschung entschlossen sich Nil, David und ich den Zug von der Brücke der Hauptstrasse 180 runter zu schiessen. Christof stellte sich unterdessen an den Haltepunkt von Tlucná. Auf Grund des schlechten Wetters war dieser Entscheid der Richtige. Im Gegensatz zu unseren konnte man sein Bild einigermassen anschauen.
223 069 der ARRIVA in Tlucná


Gleich hinter dem Alex kam noch ein Regio, den wir an den gleichen Stellen schossen.
754 057 der ČD in Tlucná


754 057 der ČD zwischen Nyrany und Tlucna


Nächster Programmpunkt war der Haltepunkt in Pocinovice an der KBS 185, wir erhofften uns da eine Nähmaschine. Da wir in jedem Fall etwas ohne Anhänger erwarteten, stellten wir uns für den Nachschuss. Dies war ein Fehler, es kam eine Büchse mit Anhänger. Auf Grund des schlechten Wetters mochten wir dies jedoch verschmerzen. Mit der wenigen noch gebliebenen Motivation fuhren wir nun nach Janovice, wo wir einen Os aus Bayrisch Eisenstein bei der Einfahrt machten.
754 024 der ČD in Janovice


Nun hatten wir das schlechte Wetter aber wirklich satt. Wir entschlossen uns deshalb wieder nach Deutschland zurück zu kehren. Dies schafften wir aber auch nicht ohne einen Fotostopp. Nil wollte noch ein RegioShuttle der Oberpfalzbahn mitnehmen. Wir fuhren deshalb nach Kothmaißling, wo nach kurzem Warten der Karel Capek kam.
223 067 der ARRIVA in Kothmaißling


223 067 der ARRIVA in Kothmaißling


Dahinter kamen die angesprochenen RegioShuttle.
650 040 der RBG in Kothmaißling


650 673 der RBG in Kothmaißling


Das wars dann wirklich, dachte zumindest ich. Die andern wollten noch einen Alex auf der anderen Seite von Kothmaißling machen. Da der Bahndamm allerdings zu verwachsen war, entstand kein gescheites Bild mehr. Am Abend warf David eine Münze ob er Tags darauf mit Nil heimreisen, oder doch noch bleiben sollte. Er entschied sich zu bleiben. So fuhren wir am nächsten Morgen nur Nil auf den Bahnhof. Er musste am Dienstag früh wieder in den Stollen und trat deshalb die Heimreise schon am Montag an. David und ich fuhren unterdessen mit Christof an die KBS 185. Dort hofften wir auf Sonne und eine Nähmaschine. Was kam war eine Regionova-Büchse bei schlechtem Wetter ... Weiter gings an die KBS 183 wo wir wieder auf eine Nähmaschine hofften. Was nun kam war ein Brillenzug mit einem Schneewittchensarg hinten drauf. Immerhin ein spannender Zug. Leider war das Wetter noch immer sehr bescheiden.
754 019 der ČD in Desenice


Da das Wetter weiterhin keine Anstalten machte besser zu werden, fuhren wir zwecks Besichtigung nach Klatovy. Wie wir uns so umschauten entdeckten wir eine Büchse. Eigentlich nichts Spezielles, doch dann sahen wir, dass daran eine Brille gekuppelt war. Der Zugziel-Anzeiger verriet uns, dass der Zug nach Domazlice fahren würde. Also nichts wie ins Auto gestresst und auf die KBS 185 gefahren. Zwischen Dobova Lhota und Uborsko stellten wir uns schliesslich für den Zug.
754 019 der ČD zwischen Dobova Lhota und Uborsko


Nachdem der Zug im Kasten war, gings weiter nach Domazlice. Immerhin kam nun auch die Sonne raus. Leider blieb es uns verwehrt die gebüchste Brille nochmals in der Sonne zu machen. Als wir schliesslich über den Einfahrtsbü in Domazlice rollten, meinte Christof eine Brille gesehen zu haben. Er war jedoch der Meinung, dass es die gebüchste Brille war, die gerade beim Umsetzen war. War es aber nicht! Kurz später entdeckte David einen Güterzug. Wir fuhren kurz zum Bahnhof und schauten uns die Pzug-Zeiten an. Diese verrieten uns, dass der Güterzug irgendwo kreuzen mussten. Wir hofften, dass dies in Milavce passieren würde. So waren wir also schon wieder unterwegs, wobei Christof meinte, dass er den Weg nicht genau kennen würde. Er fand den richtigen Abzweiger jedoch auf anhieb. Das Problem war nur, dass die Polizei am Strassenrand stand. Da wir weit und breit das einzige Auto waren, nahmen die natürlich genau uns raus. Obwohl es Nachmittags um eins war, musste Christof sogar blasen! Das ärgste war dabei, dass uns der Polizist am Schluss das Alkgerät ins Auto streckte und dem Christof klar machte, dass das Mundstück nun ihm gehörte! So funktioniert wohl Recycling in Tschechien. Als wir uns schliesslich von den Kollegen der Polizei verabschiedet hatten, gings weiter nach Milavce. Dort angekommen fuhr gerade der Personenzug durch. Wir liefen also Gefahr, dass uns der Güter vor der Nase wegfuhr. Noch fuhr er allerdings nicht. So kamen wir an ihm vorbei und stellten fest, dass eine Doprova-Brille am Zug hing. Gleich hinter Milavce war dann doch noch eine Stelle gefunden, doch kam der Zug nicht. Schnell wurde uns klar, da kommt wohl noch was von hinten. Tatsächlich kam wenig später ein Güter mit Kofferradio.
742 048 der ČD zwischen Blížejov und Milavče


Gleich hinter dem Kofferradio kam schliesslich die Doprova-Brille. Es zeigte sich dabei, dass David den besten Fotostandpunkt fand. Leider standen ihm Christof und ich im Bild.
753 727 der OKD zwischen Blížejov und Milavče


Weiter ging es nun in Richtung Nyrany auf Stellensuche. Leider stellten wir dabei fest, dass das Wetter wieder schlechter wurde. Wir stellten uns deshalb an die Einfahrt in Milavce und vertrieben uns die Wartezeit mit Christofs CD-Sammlung. Konkret mit einer EAV-Scheibe. Als dann gerade der Märchenprinz aus dem Radio trällerte, kam der nächste Regio nach Plzen.
Baureihe 754 "Taucherbrille" der ČD in Milavce


Abschliessend gings nochmals nach Domazlice. Dort fanden wir den nächsten Regio nach Klatovy. Er war gebildet aus einer Regionova und einer normalen Büchse. Wir scherzten dabei, dass die Büchse die Regionova über den Berg drücken müsste. Dabei erinnerten wir uns an einen Fake, den wir im Internet gefunden hatten. Das Bild zeigte eine Büchse die einen Vier-Wagen-Zug zieht. Wir waren jedoch weniger wegen Büchsen, als viel mehr um eine Brille neben einem Herkules zu machen. Schliesslich sollten der nächste Regio und der nächste Alex kurz hintereinander kommen. Leider wurde die Brille vom Regio sehr schnell abegekuppelt. So konnten wir nur zwei Brillen nebeneinander machen. Mittlerweilen war nämlich auch der Regio nach Plzen in Position gegangen. Die umsetzende Brille wartete zuerst hinter dem Regio, doch dann winkte der Lokführer des Regios die Brille nach vorne. Er wollte offensichtlich noch ein Schwatz mit seinem Kollegen halten.
754 059 der ČD in Domazlice


754 060 der ČD in Domazlice


Wir dachten uns nun aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Denn der Alex aus Deutschland sollte auch gleich kommen. So warteten wir dann bis der Alex neben den Regio fahren würde.
754 059 der ČD in Domazlice


Leider wurde aber auch aus diesem Motiv nichts. Denn als der Alex ausgerufen wurde, strömten die Fahrgäste in Massen auf den Bahnsteig und verhinderten ein vernünftiges Bild. Somit ging das Abenteuer Tschechien ohne dieses Foto zu Ende. Zu Hause bei Christof gab es wie immer etwas Gutes zu Essen. Anschliessend machten wir noch sein Dia-Archiv unsicher. Dabei gab es einige interessante Bilder und nicht weniger interessante Geschichten zu den Bildern zu hören.

Am Dienstag ging es schliesslich wieder nach Hause. Der Hofi pilotierte uns noch bis Dachau. Von da gings zurück via München und Alex nach Lindau. Wo wir noch kurz unseren Alex, ...
223 066 der ARRIVA in Lindau


... einen Talent, ...
Baureihe 4024 der ÖBB in Lindau


... sowie einen ÖBB-Dosto machten.
1116 193 der ÖBB in Lindau


Nach diesen Fotos gings dann endgültig über die Grenze und nach Hause. Zum Schluss bleibt mir nur noch der Dank an den Hofi und die Sabine für die Gastfreundschaft.