Eine Hommage an die BDe 4/4 der SOB
Von Pascal Zingg
Vor gut einem Jahr am 8.12.2006 war es soweit, Stadler Altenrhein überführte den ersten SOB-FLIRT nach Herisau, um ihn dort in Betrieb zu nehmen. Genau ein Jahr später verfügte die SOB bereits über neun von elf bestellten FLIRT, so das man seit dem Fahrplanwechsel vom 8./9.12.2007 praktisch nur noch FLIRT auf dem Netz der SOB sieht. Mit der Inbetriebnahme des FLIRT verschwand gleichzeitig ein langjähriges Kultfahrzeug von den Schienen der SOB: der BDe 4/4. Vorbei sind die Zeiten, wo man im Triebwagen sass und sich beim Anfahren von den springenden Stufen durchschütteln lies. Nun regiert die Moderne, dies bestätigt schon der Name des flinken leichten innovativen Regionaltriebzug FLIRT, für den Durchschnittskunden mag dies einen Fortschritt darstellen, für mich als Fan der guten alten Eisenbahn ist dieser Zug jedoch nur ein steriles Plastiktram, das nichts auszusagen hat. Deshalb möchte ich nun noch einmal auf das letzte Jahr BDe zurückblicken und euch nochmals einige Bilder zeigen.<h2>BDe 576 048 "Einsiedeln"</h2>BDe 576 048 ist der Vater aller Hochleistungstriebwagen BDe 4/4, ist er doch 1959 als Prototyp ABe 4/4 71 gebaut worden ist und später zum BDe 4/4 81 umgebaut wurde. Nach der Fusion mit der BT lief das Fahrzeug als BDe 576 048. Im letzten Jahr sah man den BDe leider meist nur vor dem Depot in Samstagern rumstehen:
Das der Triebwagen nur vor dem Depot stand, lag daran, dass er nur mehr für Schubdienste eingesetzt wurde. Den speziellsten Schubdienst stellte dabei wohl der am 16. September 2007 dar, als der Triebwagen einen OeBB BDe 4/4 und dessen Sonderzug von Rapperswil nach Arth-Goldau begleitete.
Der Triebwagen lief bis Goldau mit, weil er anschliessend noch einen VAE schieben musst. Als er wieder diesseits des Sattels war, fuhr er nochmals nach Rapperswil um einem weiterem VAE die Rampe hochzuhelfen. Nach getaner Arbeit gings solo nach Samstagern.
Rund einen Monat später war es mir dann vergönnt den BDe 048 auch noch bei einem VAE-Schubdienst abzulichten. Leider fehlte ihm zu diesem Zeitpunkt bereits das Wappen auf der einen Seite:
<h2>BDe 576 049 "Wädenswil"</h2>Mit dem ABe 4/4 71 wurde auch der BDe 4/4 81 "Wädenswil" ausgeliefert. Er ist heute das Fahrzeug, das am wenigsten Veränderungen erhalten hat. Glücklicherweise konnte man diesen Pendel noch das ganze Jahr auf der SOB bestaunen, so auch am 7. Juli, als ich mit David auf dem Weg zum Gotthard in Biberbrugg auf unseren VAE warten mussten, und uns der "Wädenswiler" begegnete.
Immer wieder erfreute ich in diesem Jahr am Anblick des BDe 049, denn man wusste ja nie, wann es das letzte Mal sein sollte. So begegnete mir der BDe ein weiteres Mal am 16. September zu Hause in Freienbach.
Als ich am 2. Oktober an den Gotthard wollte, traf ich überraschender Weise die Nummer 49 auf dem Goldauer Regio, ich schmiss deshalb meine Gotthardpläne über den Haufen und stellte mich an die Strecke zwischen Biberbrugg und Goldau, um nochmals letzte Fotos auf dieser Strecke von der 49 zu machen.
<h2>BDe 576 050 "Egnach"</h2>Die ehemaligen BT BDe tragen die Nummern 050 - 053. Währenddem 050 Baujahr 1960 hat, wurden seine Geschwister nach einer Grossbestellung in den Jahren 66 und 67 in Betrieb genommen. Im Gegensatz zu ihren Geschwistern der SOB, erhielten sie eine umfassende Revision sowie die neue SOB CI. Im ersten Halbjahr 2007 waren die Ost-BDe, wie sie auch genannt wurden, tägliche Gäste auf dem Goldauer Regio. Ich begegnete BDe 576 050 am 15. Juli 2007 kurz vor Biberbrugg...
... und beim Bahnübergang Höhli.
Bereits kurz später wurde der Goldauer Regio mit einem FLIRT geführt.
<h2>BDe 576 054 "Rapperswil"</h2>Der Triebwagen "Rapperswil" gehörte ebenfalls zur Grossbestellung, die BT, SOB, EBT und VHB 66/67 bestellten. Auch ihn konnte man im Jahr 2007 ein letztes Mal im Pendeldienst sehen. So begegnete ich dem Triebfahrzeug 15. Juli unterhalb von Samstagern.
Als im September gleich zwei Re 446 ausfielen, wurde der Triebwagen kurzen Hand aus dem Pendeldienst genommen und für Schubdienste eingesetzt. So schob er am Nachmittag des 16. Septembers einen VAE nach Biberbrugg, ...
... fuhr danach solo nach Arth-Goldau ...
...und schob nochmals einen VAE nach Biberbrugg hoch.
Diese Bilder haben bereits einen historischen Wert, denn der BDe 054 wurde am Samstag den 15.12.2007 zu EBT BDe 82 umgezeichnet. Die SOB Logos wurden dabei entfernt und durch ein EBT Logo ersetzt. Die gleiche "Kur" erhielten zwei Zwischen- und ein Steuerwagen. Am Donnerstag den 20.12 wurde der Pendel dann zum Verein Pendelzug Mirage nach Zell (LU) überführt. BDe 054 war somit der erste BDe, der die SOB verliess.
<h2>BDe 576 055 "Steinerberg"</h2>1978/79 beschaffte sich die SOB fünf weitere BDe 4/4, diese unterscheiden sich vor allem in der Stirnfront von ihren Vorgängern. BDe 576 055 begegnete mir diesen Sommer am 25. Juli, als ich nach Einsiedeln unterwegs war, zwei Mal.
<h2>BDe 576 056 "Sattel"</h2>Den Sattel konnten David und ich bereits bei unserem ersten SOB Ausflug in diesem Jahr am 9. April ablichten.
Ein weiteres Mal begegnete ich ihm am 25. Juli auf dem Weg nach Einsiedeln.
<h2>BDe 576 057 "Schindellegi-Feusisberg"</h2>BDe 057 repräsentiert die Gemeinde Feusisberg, welche ihren Bahnhof in Schindellegi hat. Über dem Wappen steht daher auf der einen Seite Schindellegi und auf der anderen Seite Feusisberg. Als ich diesen Sommer unterwegs war, traf ich den BDe am 25. Juli in der Bennau
Sowie Tags darauf in der Burghalden.
Bild 402 nicht gefunden
<h2>BDe 576 058 "Wollerau"</h2>Der Wollerauer BDe fuhr mir leider nicht so oft über den Weg. Eines der wenigen Mal konnte ich ihn am 16.9 oberhalb von Samstagern ablichten.
Wahrscheinlich bleiben die BDe 058 und 059 jedoch vorerst als Reserve bei der SOB, so dass ich den Wollerauer in den nächsten Jahren doch noch mehr auf Fotos festhalten kann.
<h2>BDe 576 056 "Freienbach"</h2>BDe 576 059 war schon immer ein spezieller für mich, trägt er doch das Wappen meines Wohnorts Freienbach. Dies schien jene Kuh, die am 7.10 bei der Stelle unterhalb der Burghalden weidete, jedoch kaum zu kümmern.
Tja das wars sie dann bereits meine kleine Hommage an die BDe 4/4. Wehmütig schaut man zurück auf eine Zeit als diese Bilder Alltag waren, und versucht sich dann irgendwie mit der Aktualität abzufinden, was nicht immer gleich gut gelingt!