Reise zum Viaduc de Cize-Bolozon
Von Pascal Zingg
Zusammen mit Nil und David wollte ich an Ostern eine kleine Frankreich-Tour unternehmen. Da die Wetterprognose über das ganze Wochenende gesehen jedoch nicht berauschend war, entschlossen wir uns das Unterfangen zu streichen. Nicht streichen wollte Nil den Starttag, bei dem wir uns das Viaduc de Cize-Bolozon vorgenommen hatten. David war unterdessen der Meinung, dass es ein Verhältnisblödsinn sei wegen einem Viadukt 800 Kilometer zu fahren. Ich persönlich war etwas unentschlossen, sah dann aber, dass der Talgo wegen Bauarbeiten in Frankreich am Morgen in der Lavaux im Licht kommen musste. Wenn man dann schon mal in Lausanne ist, ists auch nicht mehr soweit bis nach Cize. So kam die Reise nach Frankreich doch noch zu Stande. Kurz bevor ich mich am Donnerstag ins Bett legte, kam schliesslich die Nachricht von David, dass er auch mitkommen wollte. Kurz vor sechs Uhr ging die Reise schliesslich los. Im Glanzenberg wurden die beiden Mitreisenden aufgeladen, so dass wir kurz nach halb Neun in Grandvaux eintrafen. Kaum angekommen kam ein NPZ die Rampe hoch.Dahinter kam der bereits erwartete Talgo aus Barcelona.
Wir warteten noch den nächsten IR ab, ehe wir uns an die Seestrecke verschoben.
Nachdem wir die Seestrecke zwischen Lutry und Rivaz abgefahren hatten, entschlossen wir uns bei Cully in die Weinberge zu fahren. Aus verschiedenen Positionen wurde nun der Verkehr auf der Strecke Lausanne - Montreux festgehalten. Der erste Zug war ein IR, der in Richtung Wallis fuhr.
Es folgte ein Nachschuss auf die S1 nach Lausanne.
Zusätzlich zum Planverkehr kam nun eine Domino-Überführung.
Zum Schluss kam noch die S1 von vorne.
Nun ging es eine Station weiter. In Lausanne ergänzten wir Vorräte und füllten den Tank nochmals auf. Dann ging es weiter nach Satigny. Unmittelbar an der Ausfahrt des kleinen Ortes im Agglomerationsgürtel der Stadt Genf fanden wir unsere nächste Stelle. Obwohl die SBB für den Regionalverkehr bis La Plaine zuständig ist, sind Stromsystem und Signale hier bereits französisch. Wir hofften, dass wir an dieser Stelle einen Bem 550 erwischen könnten. Der erste Zug nach La Plaine war allerdings eine Flirt.
Weiter ging es mit dem TGV von hinten.
Der folgende RegioExpress aus Lyon wurde mit einem Z 27500 geführt.
Schliesslich kam auch noch der Flirt aus La Plaine zurück.
Zufrieden machten wir uns nun auf, in Richtung Frankreich. Kurz hinter Satigny passierten wir die Grenze, dies bemerkten wir allerdings erst, als wir ein erstes franzöisches Ortsschild sahen. Schnell erreichten wir Bellegarde. Dort zweigt die die Ligne de Haut-Bugey ab. Diese ehemalige Nebenstrecke wurde in den letzten Jahren modernisiert und dient nun den TGV Genf - Paris als Abkürzung. Dank der neuen Linie sparen die Züge 20 auf ihrem Weg nach Paris. Wir folgten nun der Linie. Wie wir feststellten, gab es wenige bis gar keine Stellen. Kurz vor Nantua liefen wir auf einen Messzug auf. Da die Maschinen liefen, fragten wir uns, was der Zug wohl machen würde. Als wir durch Nantua und Cluse durch waren ging es noch über einen kleinen Pass und schon kreuzten wir bei Serrière die Ain. Nun war es ein Katzensprung zum Viadukt. Kaum war die Brücke im Blick, tauchte am Horizont auch schon der Messzug auf. Wir stellten das Auto an den Strassenrand und lichteten ihn an der erstbesten Stelle ab.
Wie wir feststellen mussten, waren die Pfeiler von dieser Seite noch nicht richtig ausgeleuchtet. Wir wollten daher einen Querschuss machen. Währenddem sich Nil und David auf der unteren Strasse platzierten, suchte ich einen Punkt beim Fluss unten. Dort hatten wir nämlich Franzosen mit Kameras gesehen. Das Flussufer war jedoch mit Dickicht bis zum Wasser bedeckt, an ein Rausschiessen war nicht zu denken. Ich kehrte deshalb zu den anderen zurück. So lichteten wir den ersten TGV aus Genf ab.
Für den Zug aus Paris wollten wir auf die andere Seite der Brücke. Die Strassenbrücke befindet sich dabei im zweiten Stock der 73 Meter hohen und 273 meter langen Brücke. Beim queren der Ain sahen wir, dass es eine Art Pier in der Ain gab. Ich hatte zuvor einfach nicht genau geschaut, sonst hätte ich diese Piere entdeckt. Da es auf der anderen Seite der Ain nichts gab, entschlossen wir uns für den Querschuss.
Für den nächsten Schuss ging es wieder hoch zu unserem ersten Punkt. Nun hatten die Pfeiler zumindest etwas Licht auf der Seite.
Der Schuss auf die Brücke war jedoch sehr spitz, wir hatten im Internet gesehen, dass es irgendwie noch querer gehen musste. Nach dem wir die Strassen rund um die Brücke abgesucht hatten, fragten wir uns, ob man ev. auf den Felsen mitten im Wald kommt. Von der Strasse aus entdecken wir einen Trampelpfad, der im Unterholz zu enden schien. Das Dickicht war allerdings nur unmittelbar unter der Strasse. Nach wenigen Metern liefen wir über einen guten Weg hinunter zum Felsen im Wald. Dies war nun die beste Stelle am Viadukt. Zu unserer Freude kam nun auch noch ein TGV Duplex.
Wie wir beim Duplex festgestellt hatten, war die Ain nun ruhiger, so dass man unten im Fluss die Brücke mit Spiegelung machen konnte. So sind wir wieder runter in den Fluss. Es begann nun das bange warten. Mal war die Spiegelung gut, dann wieder inexistent. Kurz bevor der Zug kam, beruhigte sich der Fluss jedoch wieder. Es entstand ein Bild mit guter Spiegelung.
Für den nächsten TGV wollten wir nochmals hoch zur Strasse. Die Pfeiler waren nun ideal ausgleuchtet. Dummerweise war nun aber der Wald schon recht dunkel.
Nun hatten wir die Stelle definitiv gesehen. Auf der Rückreise standen wir noch am Lac de Sylans wo ein letztes Bild eines TGV Duplex entstand.