Chile 2012 - Tag 11: Ollagüe - ???

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30.4.2012: Ollagüe - ???
Nachdem die letzte Nacht eine ziemlich kühle Angelegenheit war, hatte ich mich dieses mal besser eingepackt, was dummerweise zum gegenteiligen Problem führte und ich so recht schlecht schlief. Weil wir heute packen mussten und dem nächsten Zug ein grösseres Stück entgegen fahren wollten (idealerweise hinter Ascotan), standen wir im halbdunkeln auf, was etwas mühsam war, da der Dieselgenerator um diese Zeit noch nicht lief und wir deshalb kein Licht hatten. Da die Sonne erst gerade aufgegangen war, als ich die Unterkunft verliess, machte ich noch ein paar weitere Bilder.

FCAB in Ollagüe
Blick in Richtung Bahnhof mit dem 6176 m hohen Cerro Aucanquilcha im Hintergrund

Ollagüe
Die Hauptstrasse durchs Dorf (einmal um den Bahnhof rum)

Güterwagen der FCAB in Ollagüe
Abgestellter Güterwagen, wohl noch in Gebrauch

FCAB in Ollagüe
Bahnhof Ollagüe mit Bahnhofsgebäuden

Ollagüe
Ein Tankwagen, der wohl die Bewohner versorgt

Das Morgenessen war gewohnt gemütlich. Zur ersten Verzögerung kam es aber, als derselbe Pick-Up wie gestern natürlich wieder nicht starten wollte. Bereits gekonnt überbrückten unser Guide und ein Reiseleiter die Elektrik zu den Glühkerzen, und irgendwann startete die Kiste dann auch, wenn auch noch nicht auf allen Zylindern - Erneut löste sich das Problem aber nach ein paar Minuten von selber. Parallel dazu wurden noch die Tanks mit dem Treibstoff aus den Reservekanistern gefüllt, was auch nur mit Hilfe einer PET-Flasche gelang.

Anschliessend fuhren wir dem ersten, vermuteten Zug entgegen (gute Infos was läuft hatten wir nach wie vor keine). Eigentlich wollten wir dem Zug bis zu den Lavafeldern auf Seite Calama entgegen fahren, dafür waren wir aber deutlich zu spät, und so trafen wir noch vor der Passhöhe auf den Zug. Die ganz schnellen vorne weg erwischten ihn bereits an einem Bahnübergang, wir fuhren dagegen zurück zum bereits fotografierten Martal am Salzsee, aber da gab es ja noch Variierungsmöglichkeiten.

GT22CU-3 2404 der FCAB in Salar de Ascotan
Das Pärchen von vorgestern (EMD GR12 2404 und Clyde GL26C-2 2004) war wieder unterwegs, erneut mit Boxcars in Richtung Ollagüe, hier auf dem Damm durch den Salar de Ascotan

Danach hätten wir eigentlich eine S-Kurve fotografieren wollen, fanden die Fotostelle aber nicht, und fabrizierten deshalb einen Querschuss von weit weg.

GT22CU-3 2404 der FCAB in Salar de Ascotan
Unser Zug entfernt sich vom Salar de Ascotan in Richtung des kleinen Passes, der zum Salar de Carcote führt

Während ein Teil der Gruppe in Richtung einer Kupfermine verschwand, um diese zu besuchen, warteten wir nun an derselben Stelle wie gestern. Da der Zug heute aber etwa zwei Stunden früher unterwegs war, hatten wir an dieser Stelle noch gutes Seitenlicht.

GT22CU-3 2404 der FCAB in Salar de Carcote
Das Pärchen hat den Salar de Carcote erreicht

Anschliessend fuhren wir weiter zur Hügellandschaft vor Ollagüe, in der Nähe eines verlassenen Minen-Dorfes. Der Blick von einem Hügel runter, welchen wir uns ausgesucht hatten, war auch ausgezeichnet; weniger ausgezeichnet war der Sonnenstand - das Seitenlicht noch nicht so ganz 100, gestern hätte es besser gepasst...

GT22CU-3 2404 der FCAB zwischen Ollagüe und Salar de Carcote
Unser letztes Eisenbahnbild des Tages in den Hügeln vor Ollagüe

Nun machten wir uns aber auch auf den Weg zurück nach Calama, wir wollten ja schliesslich um 15:00 am vereinbarten Treffpunkt bei der Shell-Tankstelle beim Flughafen sein, um ohne Stress den Flug nach Copiapo zu erwischen. Die Fahrt zog sich hin, auch dank regelmässiger Fotohalte (allerdings ohne Züge).

Zwischen Ollagüe und Salar de Carcote


Zwischen Ollagüe und Salar de Carcote


Salar de Carcote
Es fällt auf, wie wechselhaft die Landschaft ist... quasi hinter jeder Kurve siehts wieder anders aus

Salar de Carcote
Eine Herde Vicuñas

Salar de Ascotan
Die Salzseen haben z.T. nur noch sehr wenig Wasser, so dass man grosse Teile davon problemlos betreten kann

Salar de Ascotan
Es gibt doch Leben auf dem Salzsee!

Ascotan
Ein Mahnmal für unvorsichtige Autofahrer beim Bahnhof Ascotan. Links hinten ist die Kontrollstation der Polizei sichtbar

Zwischen San Pedro und Ascotan
Hier hat wohl die Chilenische Armee versucht, den Berg zu tarnen

Zwischen San Pedro und Ascotan
Es gibt verschiedene dieser "herzigen" kleinen Vulkankegel, aber an diesem kamen wir am nähesten vorbei. Wir sind nicht zum Rand hoch gegangen (sind doch noch ein paar 100 Höhenmeter), aber der Blick auf Google Earth verrät, dass sich im Krater nichts spannendes befindet, lediglich Lavagestein

Wir erreichten unser Ziel pünktlich um 15:00 - Nur der Rest unserer Gruppe nicht. Nach dem Betanken ging die grosse Warterei los, von den Minen-Besuchern aber keine Spur. Nach einer guten Stunde wurde es uns zu blöd, und wir verschoben uns zum Flughafen und gaben die inzwischen ziemlich eingesauten Autos ab. Wir waren noch nicht lange am Schalter, da tauchte auch der Rest der Truppe auf. Der Check-In war, wie üblich, ein langwieriges Prozedere, klappte aber doch. Die Sicherheitskontrolle war auch kein Problem, danach war Warten angesagt. Wir hatten vom Wartebereich aus gute Sicht auf unsere Sky-Maschine, eine LAN-Maschine kam etwas später auch noch an, sonst waren aber keine Flugzeuge da.

Airbus A320-200 der H2 in Calama
Unsere Sky-Maschine in Calama

Unser Gepäck wurde eingeladen, und nachdem die Leute aus dem LAN-Flieger ausgestiegen waren, konnten wir... zusehen, wie unser Gepäck wieder ausgeladen wurde! Uh-oh. Bald hiess es dann auch per Lautsprecher irgendwas von "cancellado", es gebe irgend ein technisches Problem (wohl mit der Druckkabine, da das Flugzeug angeblich nicht auf 10'000m aufsteigen könne), man solle sich an den Schalter wenden.

H2 in Calama
Das war jetzt doch eine Premiere für mich, dass mein Flug gestrichen wurde

Unsere Reiseleitung kümmerte sich auch prompt darum, und nach einer guten Stunde Wartezeit erhielten wir unser Gepäck zurück und wurden zum Hotel gefahren. Interessant war der für uns organisierte Transport (20 Leute mit reichlich Gepäck): Da kamen tatsächlich 7 Privat-PKWs vorgefahren, von irgendwelchen alten Gurken bis gepimpte BMWs und die Sky-Mitarbeiter feilschten um den Preis! Mit Mühe kriegten wir unser Gepäck rein (mein Koffer wurde nur noch bei offenem Kofferraum-Deckel hinein gestellt, wurde das jetzt eine weiter Folge von "Koffer verloren"?) und wir wurden in die Stadt kutschiert, zu einem ziemlich netten 4-Sterne-Bunker der Kette "Diego de Almagro". Sogar das Abendessen war inklusive, deshalb schlugen wir uns am Buffet die Bäuche voll, machten reichtlich Gebrauch vom Gratis-WLAN und konnten endlich mal wieder gescheit duschen. Zwei weitere nette Features hatte das Hotel: Es war nur ein paar Meter neben dem Bahnhof gelegen, und abends hörte ich auch tatsächlich überdeutlich zwei Züge durchfahren. Zudem hatte es einen Pool auf dem Dach, ich war jedoch zu fau.. ääääh müde, um diesen dann auch auszuprobieren...