Schau mir in die Augen Kleines - an den Dieselstrecken rund um Taourirt - Teil 2

Von

Dienstag, 20.01.2015

Es ist saukalt als wir am frühen Morgen aus dem Hotel treten, saukalt und naß! *uääh* Und heute soll es einen Sonnentag geben? Da hab ich so meine Zweifel. Na gut, nicht hier, sondern in Taourirt. Und das ist noch eine ganze Ecke weg. Darum stehen wir nun auch schon so früh in der Kälte, haben das Frühstück sausen lassen und laden unsere Sachen ins Auto, um gleich darauf, nicht ohne vorher den Schrankenposten mit einem Trinkgeld bedacht zu haben, den Parkplatz gen Autobahn zu verlassen.

Auch wenn meine Augenlider noch nicht den vollen Öffnungswinkel haben, dazu ist es zu früh, gelingt es mir problemlos Nil durch Fes zu lotsen. Zugegeben, kein großes Ding, ist der Verkehr, so wie gestern Abend, recht übersichtlich. Was hatte er nur für Horrorgeschichten erzählt, von großem Durcheinander, hupen und Gedrängel? Bisher war alles eher harmlos und langweilig. Ich werde es aber noch erleben, spätestens in Casablanca. Man muss einfach nur zur richtigen Zeit am richtigen, oder sollte man in diesem Fall eher sagen, am falschen Ort sein!

Heute Morgen ist es aber wie gesagt ruhig. Auch an der obligatorischen Polizeikontrolle geht es angemessen rollend durch, und schon sind wir auf der Autobahn gen Osten. Irgendwas mit 2 Stunden Fahrt sind es, glaube ich mich zu erinnern. Hatte gestern Abend nur mehr mit halben Ohr zugehört, als sich mein Reisepartner mit traumwandlerischer Sicherheit durch die diversen timetables der ONCF manövrierte, Fotostellen und Fahrstrecken herunter betete, um am Ende eine Zeit für den Aufbruch auszuspucken, die, meinen Vorlauf mit Topf, Zähneputzen und Duschen abgezogen, eine nun ganz und gar nicht entspannte Weckzeit nach sich gezogen hat. Und das für eine „Wintertour“ *brrrr* Grausamkeit des Hobbies!

Kaum unterwegs kommen aber die Lebensgeister. Ich erfahre unterwegs, in welcher Region sich hinter Fes die Züge kreuzen, wo man stehen kann und ……. und das ist eine eigene Erfahrung: Wie Oktoberfest auf Marokkanisch heißt: Bir Tam Tam !!!! *grins* So sagt es wenigsten das Schild einer Autobahnausfahrt, welches auf einen nahen Ort hinweist und das ich zu spät registriere und dessen Abbildung daher leider nur unscharf, und damit nicht zeigenswert, gelingt.

Während wir so Kilometer um Kilometer abspulen, geht mein Blick immer wieder hinauf zum Himmel. Was da so vor sich geht, hat mit „wir werden heute noch Sonnenbilder machen“ nicht viel zu tun, ergibt aber ganz nette Effekte.



Taza

Gemalt würde man es wahrscheinlich kitschig nennen, aber so im Original……..




Endlich, hinter einer Hügelkette die wir durchfahren bzw. überquert haben, reißt es plötzlich auf. Blau, durchsetzt mit einigen dünneren Wolkenbänken. Das macht Hoffnung!

Abfahrt von der Autobahn und dann immer der Strecke von Nador her kommend entlang. Vorbei am nächsten Polizeiposten, an dem man uns mal wieder müde durchwinkt, erreichen wir Taourirt. Hier wollen wir uns heute austoben. Und während Nil sein Gedächtnis nach Fotostellen und Sonnenständen durchforstet, tue ich dasselbe mit der Karten auf meinem tablet. Eins ist klar, dem ersten Zug auf unserer Liste können wir nichtmehr großartig entgegen fahren. Dazu reicht die Zeit nicht mehr. Wäre soweit kein Problem, würde nicht ausgerechnet über der Ecke hier ein breites Wolkenband wabern, das irgendwie schnell heranzukommen schien, jetzt aber nicht mehr weiter ziehen will. Hin und her gerissen von dem Wunsch unter diesem Band hervor und dem Zug entgegen zu fahren und der realistischen Einschätzung, dass wir ihn dann wohl „überfahren“ werden, landen wir gleich hinter dem Ort in einem Wäldchen. Natürlich beim Aufstellen mit Sonne, bei der Zugdurchfahrt bestenfalls im Halblicht.




DH 373 der ONCF in Taourirt

DH 373 kommt mit Zug 202 von Oujda durch die Kurven hinunter nach Taourirt gerollt.




Bin ich enttäuscht, dass es NUR ein „alter“ Ami-Diesel ist? Eigentlich nicht. Klar hatte 1% meines Inneren gehofft, dass ein Franzose ums Eck schauen würde, aber wirklich dran geglaubt habe ich nicht. Und immerhin, es war wenigstens keiner der neuen „Kroaten“.

Wenn wir eine Chance auf Franzosen sehen, dann bei den Zügen aus Richtung Nador. Müssen die doch in Taourirt Kopf machen. Und warum erhöht das die Chance auf einen Franzosendiesel? Na wegen „einen Teil der Strecke rückwärts, sprich langen Vorbau voraus fahren“. Wenn die das hier so ungern tun wie in vielen anderen Ländern, dann spricht das für eine Maschine mit zwei Führerständen. Oder für eine zweite Lok die in Taourirt steht und übernimmt. Das muss überprüft werden, also ab zum Bahnhof!

Zuerst schauen wir aber an der Stelle vorbei, wo Nil vor Jahren mal das „legendäre Fußballspiel-Bild“ gemacht hat. Damals noch am Rand der Bebauung gelegen, sprießen jetzt rund herum mehrstöckige Wohnblöcke aus dem Boden. Und auch der Bolzplatz hat sich verändert. Vorher einfach eine plane Fläche im Sand, ist er jetzt mit hohen Betonplatten eingefasst und auch zur Eisenbahn hin abgegrenzt. Definitiv kein Motiv mehr! Schade!

Dafür gibt’s in die andere Richtung einen netten Blick mit den Neubauten im Hintergrund. Passend für die Einfahrt des Zuges der von der Küste her kommt. Bis der kommt ist aber noch Zeit um in den Bahnhof zu schauen ob da nun eine Lok für den Nador-Zug steht. Nö, da steht nix, also wieder zurück zur Stelle. Man könnte ja jetzt einfach wieder über die Hauptstraße fahren….. könnte man….. *uääääh* …..aber langweilig! Außerdem haben wir Hunger und nix mehr zum beißen. Heißt: Ab durch die Altstadt und irgendwo einkaufen.




Taourirt

Nicht nur Brot und Käse gibt es hier für hungrige wie uns. Wer neben Lebensmittel auch noch dringenden Bedarf an einem fernmündlichen Kontakt hat, kann diesen hier auch decken. Zwar im freien, ganz ohne schützende Zelle, aber das braucht im Handy-Zeitalter auch niemand mehr wirklich, oder?




Nun geht es kreuz und quer durch die Altstadt. Teils auf „breiten“ Straßen, teils durch so enge Gassen, dass wir fast fürchten stecken zu bleiben. Kreuz und quer, im Zickzack. An einer extrem steilen, sandigen Abfahrt drehen wir lieber um. Das ist wohl eher was für Maultiere.




Taourirt

Blick auf die Hauptstraßen von Taourirt. Hier ging es zügig voran.




Taourirt





Taourirt

Auf Höhe des Herrn in Blau ging es steil bergab. Definitiv nichts mehr für uns! Und dass will was heißen *grins*




Nach unzähligen „links“, „da vorne rechts“, „nein, halt, es wäre schon da gewesen“, „macht nichts, dann hald die nächste“, „kehr um, da geht’s nicht mehr weiter“, sind wir wieder auf der Hauptstraße. Hey, was für ein Spaß! Nochmal, nochmal!!! Erstaunt mich immer wieder, wie sich die Menschen in diesem engen Häusergewirr zurecht finden. Und wie geschrieben, die Bilder zeigen eher die „breiten Prachtstraßen“ in diesem Viertel!

Wir stehen jetzt wieder an der Stelle die wir uns vorhin ausgekuckt haben. Brot kauend und den Blick in die Ferne schweifen lassend. Dort hinten kommt die Strecke Richtung Taourirt herein, im 90° Winkel zur Stadt, um dann in einem weiten Bogen Richtung Bahnhof zu laufen. Und langsam schiebt sich die Wagenschlange ins Blickfeld. Aber was ist vorne dran? Schwer zu sagen, es sieht heller aus als die Wagen dahinter…….irgendwie hellgrau……mit orange…….ach nööööö…..




DH 415 der ONCF in Taourirt

Definitiv kein „Franzose“. Eine neue DH 400 in Gestalt der DH 415 kommt langen Vorbau voraus mit Zug 501 von Nador her.




Hey Jungs von der ONCF, das hätte ja jetzt nun nicht sein müssen, oder? Nichts gegen eure neuen Errungenschaften, aber hier hätte sich ein sechsachsiger Gallier in grün oder gar beige-rot eindeutig besser gemacht! Mir bleibt einzig der Trost, dass mein Nebenmann im Moment noch mehr grummelt wie ich, „liebt“ er doch Ami-Diesel mit langer Schnauze voraus über alles!

Immerhin wissen wir jetzt eines mit Sicherheit! Die Strecke in Richtung Fes geht’s jetzt Führerstand voraus! Auch schon was, oder?

Wir fahren einige Kilometer in Richtung Fes und erspähen einen Feldherrnhügel, der wie extra für uns dort aufgeschüttet zu sein scheint. Vor einem ausgetrockneten Flußlauf wird geparkt, den Rest der Strecke geht’s zu Fuß. Dabei kreuzen wir auch die alte Schmalspurtrasse.




Gteter

Auf weiten Strecken ist zwischen Fes und Taourirt noch die Trasse der alten Schmalspurstrecke zu erkennen. Auch Teile der diversen Kunstbauten, wie hier die Pfeiler der Flußbrücke, sind stehen geblieben.




Auf dem Hügel angekommen, wissen wir warum hier blauer Himmel ist. Ein heftiger Wind kommt von den Höhen der nahen Berge herab und zerreißt dabei die Wolken. Weht einen allerdings auch um, wenn man unvorsichtigerweise im Weg steht. Ohne Bildstabilisator gäb’s hier oben wohl keine scharfen Fotos, so schüttelt es einen im Wind hin und her. Ungemütlich! Also schnell auf die andere Hangseite in den Windschatten. Und hier lässt sich die Sonne und die Aussicht so richtig genießen, bis es endlich hinter der nächsten Kurve vernehmlich dieselt.



DH 415 der ONCF in Gteter

Rechts ist auf diesem Bild auch noch das Planum der alten Schmalspurstrecke zu sehen, wie sie um den Hügel läuft.




DH 415 der ONCF in Gteter

Seit Taourirt hört die Fuhre jetzt auf den „Namen“ 204.




DH 415 der ONCF in Gteter

DH 415 auf dem Weg durch die Halbwüste in Richtung Fes.




DH 415 der ONCF in Gteter

Nachschuss auf Zug 204. Noch die letzten Meter bergan durch die S-Kurve, dann geht’s hinunter zur Station Gteter.




Wird der Zug langsamer? Irgendwie haben wir das Gefühl. Als er hinten im Einschnitt verschwunden ist, hornt es auch gedämpft! Hm? Sollte da etwa ein Güterzug in der Kreuzung stehen??? Vor meinem geistigen Augen stellen sich heute zum zweiten Mal Bilder ein. Bilder eines langen Güterzuges, der sich langsam durch die S-Kurve auf uns zu schlängelt. Fänd ich jetzt cool!

Nil dämpft meinen Optimismus, alter Realist *grins*, verharrt aber trotzdem tapfer mit auf der sturmumtosten Kuppe. Man weiß ja nie! Altes Spiel, starr in die Richtung schauen und versuchen den Zug mit stieren Blicken herzuzaubern……. Klappt nicht, *meno* also los! Und wenn er jetzt kommt, ooooooder jetzt, oooooder ……
Gut, mit dem zaubern klappt es jetzt nicht wirklich so, also Abmarsch. Das Zeitfenster das wir bis zur nächsten fixen Zugleistung hier in der Ecke offen haben, wollen wir für die Stellensuche nutzen. Erwartet wird die nächste Leistung von Nador, erhofft der erste Franzose, und wahrscheinlich auch der einzige, des Tages. Das Zugpaar 503/504 verkehrt nur zwischen der Küste und Taourirt. Wenn nicht bei dieser Leistung, bei welcher sollte man dann noch mit einer Auslaufbaureihe fahren?

So rollen wir wenig später entlang der Strecke Richtung Nador, auf der Suche nach einer geeigneten Stelle.




Taourirt

Ob das wirklich das Batmobil ist??? Dann wäre folgerichtig der Kapuzenmann hinten drauf Robin??? Wir haben so unsere Zweifel!




An einem Ort in dessen Richtung ein Schild mit der Aufschrift Douar Ouled Said zeigt, finden wir ein Plätzchen, das ganz o.k. ist. Weiter hinten, so Nil, wäre es dann erstmal landschaftlich ein bisschen öde. Gut, wenn er das sagt.

Also Pause in der Sonne und lesen…….oder dösen…….oder der Strecke entlang kucken……oder dem Bauern mit seinem Traktor ausweichen……egal wie man die Zeit verbringt, sie fließt träge dahin. Wenigstens solange, bis wieder Leben in das Ganze kommt, weil die grob berechnete Durchfahrtszeit näher rückt. Also Augen auf und gespannt gewartet. Und siehe da, diesmal werden Wünsche wahr und es grünt auf der gegenüberliegenden Geraden.




DF 115 der ONCF in Douar Ouled Said

Vielleicht nicht die letzte, dann aber doch eine der wenigen letzten Planleistungen der Franzosen-Diesel. Mit ordentlich Tempo passiert die ehemalige FRET-Lok DF 119 die Fotografen. Am Haken hat sie Zug 503 von Nador nach Taourirt.



Soll ich ein bisschen rum maulen? Meno, eine originale Marokkanerin in beige-rot wäre mir noch lieber gewesen…… NEIN, NEIN, NEIN!!! Ich bin zufrieden und glücklich, noch eine dieser mächtigen Maschinen in Afrika fotografieren zu können. Aber…….. Nix ABER! Schluss, aus!

Mit einem leichten Grinsen im Gesicht machen wir uns wieder auf. Wie geht’s nun weiter. Anstehen nun noch der 206 nach Casablanca in einer knappen Stunde, dann der 205 von eben da her, kommt aber doof aus der Sonne, und zu guter Letzt, der 504 nach Nador, nochmal mit der DF 119. Fehlt noch was? Ach ja, die auf meteoblue angekündigte Wolkenfront, die ab 16.00 Uhr hereindrücken soll *grmbl* Naaajaaaa, Wettervorhersagen, ob die so stimmen.

Nil hat sich für den ersten Zug schon eine Stelle ausgekuckt. Hinter der großen Kurve bei Taourirt, oben von der Geländekante herunter. Hoch oben, verdammt weit weg und verdammt cooles Panorama. Ist notiert!

Im Gegenzug melde ich Wünsche an für den 504 mit Franzosen. Unten relativ nahe am Gleis, etwas getelt mit Taourirt und Bergpanorama im Hintergrund. Kurz überlegt……..jepp, gekauft!

Und für den 205 aus Westen? Da bleibt eigentlich, berücksichtigt man das zur Verfügung stehende Zeitfenster und den Sonnenstand, nur der südliche Schenkel des Gleisdreiecks vor Traourirt. Ihn begeistert es nicht, ich kann ganz gut damit leben. Finds eigentlich eher sogar ganz nett.

Aber jetzt erst einmal rauf auf den Berg und ……. Nö, ich will wieder runter! Nein nicht wegen meiner Höhenangst, soooo steil und hoch ist es jetzt da auch nicht, auch nicht wegen des Windes der hier oben wieder ganz ordentlich bläst, nein, es ist wegen der Aussicht. Dabei mein ich nicht die in Richtung Strecke, sondern die in die Gegenrichtung. Schiebt sich doch dort eine dicke, dunkelgraue, abscheuliche Wolkenfront heran, die jeden Gedanken auf Licht vergessen lässt. Mir schwant schreckliches.

Aber zuerst ist mal der 206 dran, und der kommt schön bei vollen Licht und schön mit neuem Kroaten! Warum ich das schön finde? Ganz einfach, bei dem kann man die Nummer auch von hier oben lesen *grins*. Da freut sich der Statistiker!




DH 418 der ONCF in Taourirt

Zug 206 nach Casablance vor eindrucksvollem Panorama





DH 418 der ONCF in Taourirt

DH 418 wird Zug 206 bis nach Fes bespannen. Dort wechselt die Traktion auf eine Ellok.





DH 418 der ONCF in Taourirt

Alles neu, nur der Halbgeneratorwagen glänzt im Altlack.




Nun schnell den Hügel hinab gehirscht. Es sind zwar Luftlinie nur wenige 100 m bis zur anderen Stelle, aber wir müssen erst hinunter auf den Weg, dann auf dem entlang gen Hauptstraße hoppeln, ein Stück zurück und dann das ganze wieder nach vorne. Und viel Zeit haben wir für das Manöver nicht. Laut Plan rund 20 Minuten. Wie gesagt laut Plan. Real lässt der Zug aber auf sich warten. Eigentlich ja nicht so schlimm, aber es gibt schönere Orte zum warten.

Endlich brummelt es hinter dem Einschnitt und der 205 schiebt sich ums Eck. Vorne dran DH 365! Eigentlich eine Güterzugvariante! Da schau an.




DH 365 der ONCF in Taourirt

DH 365 rollt mit Zug 205 im Schlepp durch den westlichen Schenkel des Gleisdreicks bei Taourirt. Gerade geht es in Richtung Nador, hin zum Mittelmeer.


Wir wechseln wieder rüber zum Taourirt-Blick. Eine Stunde haben wir noch, eine Stunde und der Blick nach oben verheißt nichts Gutes! Mittlerweile ist die Wolkenbank schon erschreckend nahe. Ob das was wird??? Ich habe so meine Zweifel! Große Zweifel! Bitte nicht, bitte, bitte nicht! Genau die Stelle, der Blick hat es mir angetan. Gut, das Motiv lässt sich wiederholen. Aber nicht in der Kombination mit einem Franzosen. Denn wenn ich mal wieder hier in die Gegend komme, sind die Loks mit Sicherheit schon längst Geschichte. Doch was will man machen? Abwarten…….sich hinstellen und gegen die Wolken pusten…….weg schauen und einfach ignorieren…… Hat als Kind auch nie wirklich geklappt und tuts auch diesmal nicht.




DF 115 der ONCF in Taourirt

Alles was von dem Motiv übrig blieb. Ein Notschuss mit viel Tele, auf dem sich das Unheil schon ankündigt. DF 119 verlässt mit dem 504 nach Nador Taourirt.




Es ist zum Mäuse melken *uäääh* Nur 5 Minuten, lumpige 5 Minuten ….. mehr hätten nicht zum perfekten Bild gefehlt. Und so *grrrr* …… Ein kurzer Sprint und viel Tele „retten“ wenigstens noch den Notschuss, doch das eigentliche Bild gibt es nicht und wird es so auch nicht geben!

Ich bin nun kein junger Hüpfer mehr und hab in Jahrzehnten Eisenbahnfotografie schon etliche, ähnliche Situationen erlebt. Zudem wird man ja schließlich altersmilde und weise *kicher* , aber im Moment bin ich sauer, aber sowas von. Innerlich kocht und brodelt es. Das hätte nun nicht sein müssen!

Der mittlerweile einsetzende Regen kühlt auch nicht ab, treibt uns aber ins Auto und zu der Erkenntnis, dass das hier heute nichts mehr wird. Soll man jetzt zufrieden sein oder stinkig, um das verlorene letzte Bild. Aktuell tendiere ich stark zu letzterem! Weiß aber auch, dass der Zorn und die Enttäuschung vergehen werden. Zuerst geht es mal auf die Autobahn und da gibt es in dem Dauergrau in das wir fahren immerhin noch interessante Wolkenformationen zu bewundern.




Bir Tam Tam

Krieg der Welten! Eine Formation Ufo’s schwebt über die Marokkanische Wüste.




Bir Tam Tam






Ein Foto von der Ausfahrt „Bir Tam Tam“ verpasse ich auch auf der Rückfahrt! Mist! Ansonsten ist die Fahrt zurück nach Fes ereignislos. Einzig die Gefahr das ein oder andere Mal von der Autobahn gespült zu werden, es schüttet zwischenzeitlich wie aus Eimern, sorgt für Abwechslung. Auch die Einfahrt nach Fes ist wieder unspektakulär und so erreichen wir das Hotel beim Bahnhof recht zügig. Hier heißt es erst einmal duschen, allerdings nicht auf dem Zimmer, sondern beim Ausräumen des Autos und auf dem Weg in die Hotelhalle.

Der Rest des Abends ist schnell erzählt. Es gibt ein Essen, mehr muss man dazu nicht schreiben, und dann noch etwas Planung für den nächsten Tag. Die Wettervorhersage macht es uns leicht, es ist landesweit einheitlich gruselig! Aber übermorgen, …….. naja, Ihr wisst schon.

Also werden wir morgen nochmal unser Glück an der Dieselpiste versuchen. Nil legt die Abfahrtszeit und die Zielregion fest, schon praktisch wenn sich der Reisebegleiter so gut auskennt, und dann geht’s mit etwas chatten in die Kiste. Draußen am Bahnhof rangiert eine Lok und pfeift mich in den Schlaf. Dann mal gute Nacht und schöne Träume.