Slowakei 2015: Auf der Jagd nach blauen Löchern und gelben Zügen - Teil 2

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Sonntag 26.4.2015 Poprad – Poprad
Nach einem guten Start am Samstag begann bereits an Tag zwei die Schlechtwetterperiode. Dank des nicht sehr tollen Wetters entschieden wir uns etwas auf Erkundungstour zu gehen. Vor allem die Tatranska Elektricka Zeleznica TEZ wollten wir uns dabei anschauen. Wir fuhren also von Poprad hoch nach Stary Smokovec. Zu unserer Freude zeigte sich bei der dortigen Zugkreuzung auch Petrus einsichtig, er schenkte uns blaues Loch, so dass wir die Stadler GTW auch bei ordentlichem Licht festhalten konnten.
Baureihe 425 der ZSSK in Stary Smokovec


Baureihe 425 der ZSSK in Stary Smokovec


Weiter ging es in Richtung Strbske Pleso. Dabei fielen uns immer wieder die Sturmschäden auf, die ein Orkan im November 2004 hinterliess. Während die Bahn ihre Gleise längst neu verlegt hat, zeugen die riesigen Löcher im Wald auch gut zehn Jahre danach noch von dieser Naturkatstrophe. Via Strbske Pleso erreichten wir schliesslich Tatranska Strba, wo wir wieder auf die Hauptstrecke trafen. Sinnigerweise befindet sich in Tatranska Strba der Bahnhof Strba. Im eigentlichen Ort Strba gibt es derweil nur die Haltestelle Strba zastavska. Der Bahnhof von Strba markiert den Scheitelpunkt der Hauptstrecke von Zilina nach Kosice. Wer noch höher hinaus will, kann hier auf eine Zahnradbahn umsteigen, die Strba mit dem TEZ Bahnhof von Strbske Pleso verbindet. Gefahren wird auf dieser Bahn mit Triebwagen, die in den 70er bei der SLM in Winterthur gebaut wurden. Grund genug trotz des eher bescheidenen Wetters nochmals an die Strecke zu stehen und einen Zug bei der Talfahrt abzulichten.
Baureihe 405 der ZSSK zwischen Strbske Pleso und Tatransky Lieskovec


Nach getaner Arbeit ging es noch einmal nach Strbske Pleso, wo wir einen weiteren GTW im Bahnhof ablichteten.
Baureihe 425 der ZSSK in Strbske Pleso


Etwas planlos ging es dann nach Tatranska Lominca. Hier wollten wir eigentlich einen Schmalspur- neben einem Normalspur-GTW ablichten. Wie sich schnell herausstellte sollte dieses Unterfangen jedoch nicht gelingen, denn erstens trennte eine zwei Meter hohe Hecke die beiden Bahnhofsteile und zweitens fährt auf der Stichstrecke hoch von Studeny Potok eine Büx und kein GTW. So blieb uns nur das Bild von der abgestellten Büx in Tatranska Lominca.
Baureihe 812 "Brotbüchse" der ZSSK in Tatranska Lominca


Weiter ging die Reise nach Studeny Potok, wo wir den Fahrplan konsultierten und feststellten, dass gerade nichts fuhr. Wenig inspiriert ging es weiter nach Kezmarok. Weil der letzte Zug dorthin gefahren war, wollten wir nachschauen gehen, ob auf dieser Linie nun wirklich GTW fahren. Tatsächlich war in Kezmarok ein GTW 2/6 abgestellt. Da er jedoch noch lange nicht fuhr, deckten wir uns erst einmal mit Proviant ein, ehe wir feststellen durften, dass die blauen Löcher wieder grösser wurden. Wir stellten uns nun bei Romska Osada und bei der Kreuzung in Studeny Potok auf und konnten den Zug zwei Mal im Licht machen.
Baureihe 840 der ZSSK zwischen Kezmarok und Romska Osada


Baureihe 840 der ZSSK in Studeny potok


Zufrieden mit der Ausbeute liessen wir uns nun von den blauen Löchern leiten. Sie brachten uns nach Vazec, wo wir rund eine Stunde bei gutem Licht auf Züge warteten. Trotz viel blau blieb uns an dieser Stelle, kamen die Züge jedoch immer dann, wenn es gerade Wolken vor der Sonne hatte. Etwas genervt wechselten wir nun auf die andere Seite von Poprad. Wir stellten uns bei Letanovce auf und warteten auf einen Osobny Vlak, der dann allerdings nicht kam. Stattdessen fuhr uns ein Rychlik in einwandfreiem Blonski vor die Linse.
Baureihe 361 der ZSSK in Letanovce


Im Anschluss suchten wir uns noch eine Stelle für den abendlichen RegioJet. Ein Unterfangen das erfolglos bleiben sollte.

Montag 27.4.2015 Poprad – Poprad
Nach dem bescheidenen Sonntag wurde das Wetter für Montag wieder als gut vorausgesagt. Als wir am Morgen erwachten, lachte auch tatsächlich die Sonne. Wieder ging es deshalb runter nach Letanovce an die Panoramastelle. Wie wir schnell feststellen musste, war diese jedoch noch nicht im Licht. Wir stellten uns deshalb unterhalb von Letanovce auf und machten einen ersten Rychlik.
Baureihe 361 der ZSSK zwischen Letanovce und Spisske Tomasovce


Nun schauten wir uns noch eine Stelle unterhalb von Spisske Tomasovce an. Dort hatte der Bauer allerdings frisch angesäht, weshalb wir sein Feld nicht betraten. Wieder ging es also hoch nach Letanovce an die Panoramastelle. Wie wir feststellen mussten, hatten sich in der Vysoke Tatry schon mächtige Quellwolken gebildet und auch von hinten zogen immer mehr Wolken vor die Sonne. So war es auch beim Auftauchen des RegioJets gerade dunkel. Zum Glück zogen die Wolken relativ schnell, so dass der Zug an der Stelle im Licht kam.
Baureihe 193 der RJ zwischen Letanovce und Vydrnik


Leider war dies noch das beste Bild, in der Folge erlitten die Züge reihenweise einen Wolkenschaden. Besonders schade war dies beim Rychlik, der mit einem Gorilla kam. Enttäuscht zogen wir von dannen. Unsere nächste Anlaufstelle war nun wieder Strba, auch hier gab es eine Panoramastelle. Die Aussicht auf ein blaues Loch wurde an dieser Stelle jedoch immer geringer. Denn trotz günstiger Prognose war der Himmel inzwischen vollständig mit Wolken bedeckt. Immerhin gab sich die Sonne ab und an die Ehre uns ein bisschen Streulicht zu senden. Der Reihe nach wurde ein Güterzug, der SuperCity nach Kosice und ein Rychlik festgehalten.
Baureihe 363 der ZSSK zwischen Strba und Strba zastavka


Baureihe 680 der ČD zwischen Strba und Strba zastavka


Baureihe 362 der ZSSK zwischen Strba und Strba zastavka


Anschliessend wollten wir noch etwas näher am Gleis stehen. Während rund zwei Stunden sollte es uns allerdings nicht gelingen Zug und blaues Loch unter einen Hut zu bringen. Riesig enttäuscht über diesen vermeintlichen Schönwettertag ging es danach zurück ins Hotel.