Slowakei 2015: Auf der Jagd nach blauen Löchern und gelben Zügen - Teil 3
Von Pascal Zingg
Dienstag 28.4.2015 Poprad – ZilinaNach der Enttäuschung vom Montag war für Dienstag bereits seit längerem schlechtes Wetter angesagt. Mit Aufstehen hatten wir es deshalb nicht eilig. Erst gegen zehn Uhr verliessen wir unser Hotel in Poprad. Da das Wetter für Dienstag etwas besser voraus gesagt war, entschieden wir uns die nächste Nacht in Zilina zu verbringen, so dass wir am Morgen Bilder an der Burgstelle in Strecno machen konnten. Auf dem Weg nach Zilina wurde derweil noch etwas Streckenkunde betrieben. Etwas überraschend fanden wir bei Liptovsky Hradok eine ET41 von PKP Cargo. Gerade als wir zum Bahnhof wollten, fuhr uns der Zug allerdings schon wieder davon. Eine Verfolgung scheiterte bei der Ortsdurchfahrt in Liptovksy Mikulas. In der Folge beschränkten wir uns deshalb auf das Sichten von Stellen. Gegen Mittag erreichten wir Ruzomberok. Hier trafen wir wieder auf die ET41, sowie eine Bardotka, die am Bahnhof abgestellt waren. Dank des schlechten Wetters konnten uns diese Aufnahmen jedoch nicht vom Hocker hauen. Als weiterer Programmpunkt stand Stellenkunde an der Dammstelle von Krpelany an. Nach der Besichtigung einer etwas queren Variante, war klar, dass wir noch etwas Grünpflege betreiben mussten. Dank des bescheidenen Wetters war es kein Problem, mal 30 Minuten an einigen Büschen rum zu sägen. Nach getaner Arbeit ging es weiter in Richtung Zilina. Dort angekommen, ging es nach Strecno. Da die Stelle auf der falschen Flussseite liegt, waren wir nämlich der Meinung, dass sie nur via Zilina erreichbar ist. Wie wir feststellen mussten, lag die Stelle auf dem Gelände eines Bauernhofes, der wohl auch noch ein Restaurant mit Aussichtsterrasse hatte. Da wir keinen Hausfriedensbruch begehen wollten, fuhren wir weiter zum Bahnhof von Strecno, dort fanden wir einen Weg hoch zur Terrasse. Wie sich herausstellte, war die Stelle genau auf diesem Weg. Zufrieden die Stelle gefunden zu haben, ging es nach Zilina zur Hotelsuche. Wir fanden das Best Western am Bahnhof. Nach dem Zimmerbezug ging es noch zum Essen und zum Bahnhof Züge kucken. Erstmals sahen wir den Leo Express nach Kosice. Es amüsierte uns, dass dieser „S-Bahnzug“ in der Slowakei als EC durchging.
Mittwoch 29.4.2015 Zilina – Zilina
Obwohl einige Wetterprognosen für diesen Morgen vernünftiges Wetter vorausgesagt hatten, gab es leider nur wenige blaue Löcher. Zur Feier des Tages machte nun auch noch unser Auto Probleme. Irgendetwas mit den Reifen stimmte nicht, jammerte eine Warnlampe. Wir liessen sie einmal leuchten und fuhren nach Strecno. Wie befürchtet, schenkte uns Petrus zur RegioJet-Zeit jedoch kein blaues Loch, so dass es nichts wurde aus dem Sonnenbild in Strecno. Da wir unseren Vermieter nicht erreichen konnten, entschieden wir uns in eine Renault Garage zu fahren und dort einmal wegen unserem Reifenproblem nach zu fragen. Da wir auf Anhieb keine Renault Garage fanden, wurde alsbald das Internet bemüht um eine zu finden. Vor Ort wurde uns dann geholfen. Erst wurde etwas Luft in den angeschlagenen Reifen gepumpt, worauf die Lampe nicht mehr leuchtete. Im Anschluss wurde der Reifen untersucht und ein Metallteil entdeckt. Da man den Reifenschaden vor Ort nicht beheben konnte, schickte man uns 200 Meter weiter zum Reifenhändler. Dieser reparierte das Loch innert weniger Minuten, so dass wir alsbald wieder auf der Strasse waren. Der nächste Punkt war Krpelany. An der bereits freigeschnittenen Stelle wurden sowohl ein Elefant, als auch der RegioJet nach Prag festgehalten.
Anschliessend wollten wir noch auf einen Rychlik warten. Als der Zug mit grosser Verspätung endlich kam, erlitten wir leider einen Wolkenschaden. Nun folgte eine längere Autofahrt, ehe wir in Vazec den Rychlik mit Gorilla nach Kosice festhalten konnten.
Weiter ging es in Richtung Strba. Wieder einmal hatten wir hier mit den Wolken zu kämpfen, so kam ein erster Güterzug leider nicht im Licht. Immerhin gab sich die Sonne danach beim RegioJet Mühe. Kaum war dieser an uns vorbei gezogen, entdeckte ich den Pendolino, der von hinten nahte. Dieser wurde nun nachgeschossen.
In der Folge ging es noch einmal runter nach Vazec. Da David bald auf den Zug in Richtung Heimat musste, hofften wir auf einen Güterzug, der in nützlicher Frist jedoch nicht kam. Also ging es rein nach Strba. Beim Ortsschild bremste David vorschriftsgemäss ab. Da ich gerade nicht aufgepasst hatte, bemerkte ich, dass man beim Ortsschild noch nicht zum Bahnhof kann. „Ist klar, aber Innerorts gilt Tempo 50, schliesslich könnte ja dort vorne die Polizei stehen“, meinte David. Seine Worte kaum verklungen stand auch schon ein gelbes Männchen in der Strasse. Die Kollegen hatten es anscheinend sehr genau genommen mit der Ortstafel und meinten David sei auf Höhe der Tafel noch 63 km/h gefahren. Er bezahlte also 40€ Busse und fuhr dann die letzten 200m zum Bahnhof. Für mich ging es derweil zur nächsten Tankstelle und anschliessend nochmals an die Stelle am Waldrand von Strba. Wie sich schnell herausstellte, hatte David die Bitte alle Wolken mitzunehmen ausgeführt, so dass der Nachmittag ein wahrer Erfolg wurde. Osobny Vlak, Güterzug, Rychlik und zwei Mal RegioJet kamen alle im besten Licht.
Zufrieden machte ich mich auf eine neue Stelle für den Pendolino zu suchen. Natürlich musste dabei auch noch das Auto fotografiert werden.
Die Stellensuche endete schliesslich in Vazec, wo der nächste Rychlik mit einer Doppeltraktion kam. 361 109 glänzte so stark in der Sonne, dass ich vermutete, dass sie ihr Blonski gerade erst bekommen hatte. Etwa eine halbe Stunde nach dem Rychlik folgte schliesslich der erwartete SuperCity nach Prag.
Als letzter Programmpunkt stand nun der abendliche RegioJet bei Spisske Tomasovce an. Da ich noch etwas Zeit hatte, entschied ich mich vorerst noch an die Ausfahrt des Bahnhofs Strba zu stellen. Schliesslich wurde hier noch ein Gorilla erwartet. Etwas enttäuschend waren dabei die beiden Werbewagen, sowie die Tatsache, dass der Gorilla noch nicht in Blonski erstrahlte. Hinter dem IC folgte derweil ein Osobny Vlak, mit richtig gammligem Wagenmaterial.
Nach diesem Bild ging es definitiv auf die andere Seite von Poprad. Hier stand ich an einer Stelle, die wir bereits einige Tage zuvor gefunden hatten. Vor der Kulisse von Spisska Nova Ves kam erst ein weiterer Osobny Vlak, ehe der abendliche RegioJet nach Bratislava folgte.
Nun hatte es zwar noch Licht, es fehlten jedoch die Stellen. Ich entschied mich deshalb das letzte Bild des Tages im Bahnhof von Spisska Tomasovce zu machen.
Nach diesem Bild blieb noch die Entscheidung, wo ich übernachten sollte. Ich fuhr nach Poprad und versuchte irgendwo Internet zu finden um den Wetterbericht zu checken. Da ich jedoch keine „netten Inder“ fand, ging ich aufs ganze und fuhr nochmals runter nach Zilina. Dort angekommen gab es im Best Western zwar nur noch ein Raucherzimmer. Da die Zeit aber schon fortgeschritten war, musste ich damit leben, was es noch gab. Dass die Konsultation des Wetterberichts anschliessend eine negative Prognose hervorbrachte, wusste meine Stimmung derweil genau so wenig aufzumuntern, wie die Tatsache, dass ich ausser einem Kebap-Laden kein offenes Lokal mehr fand.