Trains Down Under - Teil 18: Das Wetter-Potpourri geht weiter
Von David Gubler
Mittwoch, 12. August 2015Noch bevor mich der Wecker aus dem Bett holte, konnte ich nicht mehr weiter schlafen. Heute war gemäss Wetterbericht der letzte schöne Tag hier oben, also galt es diesen weise einzusetzen! Auf ein Nebeldrama wie gestern nach stundenlanger Marschiererei hatte ich aber garkeine Lust, und nahm mir deshalb vor, nur wieder zur Cass River Bridge vorzugehen, wenn die Nebelsituation deutlich besser war als gestern.
Das Auto wollte wie gewohnt erst aufgetaut bzw. freigekratzt werden, die Temperaturen waren gefühlt ziemlich genau gleich wie gestern. Auch das Eis im Schokodrink war ein deutlicher Hinweis darauf, dass es kalt war :)
Nach der kurvigen Fahrt durch den Wald wurde beim Blick in die Ebene schnell klar, dass der Nebel auch heute gekommen ist um zu bleiben. Die Situation war fast exakt gleich wie gestern, und so war klar, dass ich mir das hinauslaufen nicht antun würde. Stattdessen suchte ich mal die Craigieburn-Road auf, da es gestern - hatte ich den Eindruck - dort hinten weniger Nebel hatte.
Zumindest heute war das mit dem weniger Nebel aber definitiv nicht der Fall. Eine dichte Suppe hing im ganzen Tal. Dennoch wollte ich den TranzAlpine hier machen, und mich nachher gleich umstellen für den ersten ostwärts fahrenden Kohlezug des Tages. Dieser Plan wurde aber Makulatur, als es bei Cass zu brummen begann - Der Kohlezug war heute früher dran als gestern. Mist, jetzt wird das wieder nix, sowas Unnötiges!
Aber auch die Zeit für den TranzAlpine rückte näher, und die Hoffnung auf schönes Wetter konnte ich inzwischen total begraben. Als Notnagel stellte ich mich dafür beim ersten BÜ der Craigieburn-Road auf. Und das war eine richtig gute Entscheidung! Die Sonne drückte nämlich hier leicht, und die mit Rauhreif überzogenen Büsche machten auch was her! Der TranzAlpine kam relativ pünktlich daher.
Ich versuchte es - obwohl eher aussichtslos - mit einer Verfolgung. Die Idee war, den Zug auf der Bealey River-Brücke wieder aufzunehmen. Dort wurde zwar ein temporäres Kieswerk errichtet für die Strassenbaustelle, aber das würde schon irgendwie gehen. Kaum dort angekommen wurde aber dieser Plan auch schon wieder Makulatur, denn der Zug war bereits auf der Brücke - eine Minute zu früh für mich.
Einmal mehr stellte sich die Frage nach dem "was jetzt". Erstmal guckte ich nach, ob wieder Erwarten doch noch ein Kohlezug (oder vielleicht der Dairy Train) anstand - Danach sah es auf der Passhöhe aber nicht aus. Na denn, verfolgen wir halt den Personenzug weiter, andere Bewegungen waren ja sowieso nicht zu erwarten...
So fuhr ich - mal wieder - runter nach Jacksons, um den Zug auf der bereits bekannten Brücke von gestern Abend abzulichten, aber diesmal von der anderen Seite. Nach einem längerdauernden Kampf durchs Gebüsch fand sich auch eine dafür geeignete Position. Doch der Zug kam mal wieder nicht. Verpasst haben konnte ich ihn nicht, was basteln die denn wieder?
Er kam dann nach etwas Warten doch noch vorbei, irgendwo hatte er 25 Minuten Verspätung aufgelesen. Die Bastelbuben waren wohl mal wieder am Werk.
Der nächste Programmpunkt war, ihr habt es schon erraten, der Kohlezug, der um 12:30 in Springfield gekreuzt hatte. Also wieder rauf auf den Pass. Optionen? Ich konnte mich an der Bealey River-Brücke aufstellen, wo ich den Personenzug knapp verpasst hatte. Bei der Mount White Bridge hatte ich im Netz gestern auch noch eine (halblegale) Stelle gefunden. Aber eigentlich wollte ich das nochmal probieren, was heute Morgen nicht geklappt hatte: Der Landschaftsblick bei der Craigieburn Road. Nun durfte der Kohlezug einfach nicht zu früh kommen, denn ich hatte nur etwa 20 Minuten Zeitreserve! Die Craigieburn Road ist teilweise in relativ schlechtem Zustand und hat unübersichtliche Kurven, das dauert.
Vor Ort angekommen hastete ich einen Hügel rauf, der geeignet aussah. Ausnahmsweise stellte mal niemand Zäune in den Weg. Oben angekommen dauerte es etwa die erwarteten 20 Minuten, bis der Kohlezug vorne auftauchte. So haben wir das gerne!
Zurück beim Auto war an eine Verfolgung mal wieder nicht zu denken, denn ich musste ja erst mal wieder zurück zur Hauptstrasse. Ich fuhr mal zurück zur Passhöhe, denn für den nun folgenden TranzAlpine hatte ich da ja noch eine Idee...
Zunächst guckte ich mir aber mal meine Optionen für die nächsten Tage an. Und die sahen grauselig aus. Hier oben: Schlechtes Wetter. Christchurch: Schlechtes Wetter. Kaikoura: Schlechtes Wetter. Naja, wenns sowieso nirgends besser ist, kann ich gleich hier bleiben und hoffen, dass sich der Wetterbericht geirrt hat... die Unterkunft ist ja eigentlich ganz gut.
Unterdessen kam einer der hier wohnenden Keas zu meinem Auto rüber gerannt. Ich montierte deshalb das Tele, um noch ein paar Bilder zu machen. Der Kea fand offensichtlich Gefallen am Skiträger...
Anschliessend machte ich mich auf den Weg, den Avalanche Peak zu erklimmen (ich fragte mich an dieser Stelle, ob es wohl eine gute Idee ist, im Winter mit Schnee einen Berg zu erklimmen, der sich "Lawinengipfel" nennt...). Naja ich gebe zu, eigentlich hatte ich nach kaum mehr als vielleicht 100 Höhenmetern schon erreicht, was ich wollte: Einen freien Blick auf die Strecke zwischen Tunnel und Bahnhof, und, unerwartet, einen freien Blick auf Bahnhof und das Tal gegen Süden! Und alles wunderschön ausgeleuchtet, mit Sonne und so! 1A für den TranzAlpine-Nachschuss!
Naja, das mit dem wunderschön ausgeleuchtet... bis zur Planzeit geradeso. Aber da der Zug ja in Richtung Greymouth schon 25 Minuten zu spät war, war natürlich die Gegenleistung auch verspätet (die Stunde Aufenthalt in Greymouth wird natürlich vollständig benötigt). Super. Die schöne Fotostelle :( Als es hoffnungslos wurde, ging ich zurück zum Auto, und überlegte noch, irgendwas bei Cass zu versuchen, da ich mir ausrechnete, dass es dort wohl am längsten Licht hätte. Nach der kurvigen Fahrt durch den Wald stellte ich aber fest, dass inzwischen Siff rein zog, und die Sonne teilweise verdeckte. So brach ich die Übung dann ab. Kaum hatte ich umgedreht, tauchte auch der vermisste TranzAlpine noch auf, noch immer rund eine halbe Stunde verspätet.
Ich belästigte meinen Gastgeber mit einer Verlängerung für die verbleibenden Nächte (hat geklappt) und anschliessend gings mal wieder... ratet mal wohin. Die Bedienung wunderte sich natürlich, wieso ich schon wieder hier war; ich erklärte ihr die Sache mit dem Züge fotografieren und so, und musste auch noch bewerten, ob jetzt die Schweiz oder Neuseeland schöner ist :) Zum Abendessen gabs einen Fisch mit Fritten (ich bin ja eigentlich kein grosser Fisch-Fan, aber paniert und frittiert hab ich eigentlich nix dagegen), und anschliessend zurück in die Unterkunft, Reiseberichte schreiben...
Gute Nacht!
Donnerstag, 13. August 2015
Den heutigen Tag ging ich langsam an. Da ich mir für den Morgen kaum Chancen auf gutes Wetter ausrechnete und daher den stündigen Marsch nicht auf mich nehmen wollte, konnte ich erst mal bis acht ausschlafen. Beim Blick aus dem Fenster zeigte sich aber doch etwas blauer Himmel. Meine Idee für den heutigen Tag war, den morgendlichen Kohlezug nach Osten, dem ich die letzten beiden Tage nur zuschauen konnte, endlich auf der Waimakariri River Bridge abzulichten. Der Teil des Bahnhofs, den ich aus meiner Unterkunft heraus sehen konnte, war leer; es war also noch kein Stress angesagt.
Gemütlich machte ich mich daher auf zur Fotostelle, und stellte mich irgendwann nach halb neun da hin. Praktisch an dieser Stelle war, dass man gemütlich im Auto warten konnte. Obwohl das Wetter rundherum eher schlecht war, hielt sich auf der Brücke beständig ein schönes Wolkenloch; zwischendurch zogen zwar mal wieder Wolken durch, aber ansonsten hatte es auf der Fotostelle quasi permanent Sonne.
Nur, auf der Strecke bewegte sich nichts. Irgendwann gegen 9:45 kam der Slot für den TranzAlpine von hinten, und damit vermutlich kein Kohlezug von vorne. Für den TranzAlpine hatte ich noch eine andere Flussbrücke im Auge, die beim Kieswerk der Strassenbaustelle. Allerdings liess sich das Wetter weiter gegen die Passhöhe von meiner Stelle aus schlecht einschätzen; ich fuhr daher mal etwas vor, bis ich in das Tal rein schauen konnte. Es war kein schöner Anblick. Daher liess ich das mal bleiben, und kehrte zu meiner Stelle zurück.
Kurz darauf, etwas vorzeitig, kam dann auch der TranzAlpine vorbei. Anfangen konnte ich mit ihm leider nichts, und wartete weiter auf meinen Kohlezug. Immerhin, gestern war er zwar vor dem TranzAlpine, vorgestern aber später.
Doch nun regte sich nichts mehr. Das Licht wurde zwar leicht siffig, aber das blaue Loch hielt sich dennoch sehr gut. Irgendwann gegen 12 wurde das Ganze dann komplett aussichtslos. Der Zug war die letzten drei Tage *viel* früher unterwegs (oder montags evtl. auch garnicht), und würde die 12:30-Kreuzung in Springfield nicht mal mehr ansatzweise schaffen. Meine vermutlich letzten dreieinhalb Stunden Sonne hier am Pass ohne Zug zu verbringen ist echt frustrierend, zumal morgen sicher abgrundtief schlechtes Wetter ist, und Samstags sowieso keine Kohlezüge fahren.
Wie weiter? Erst mal fuhr ich zur Passhöhe, um zu checken, ob da wirklich nix mehr passiert. Im Bahnhof gähnende Leere, Helper-Set war auch keins da. Also habe ich den Kohlezug auch nicht verpasst oder so, sondern er kam einfach nicht.
Nun konnte ich wie schon die letzten Tage dem Kohlezug in der Gegenrichtung auflauern, dafür hätte ich noch eine halbwegs taugliche Stelle gehabt; aber das Wetter wurde inzwischen nur noch schlechter, so dass ich da keine Hoffnungen mehr hatte. Stattdessen fuhr ich mal wieder nach Oira runter, ich wollte mir das nördliche Tunnelportal mit Zulaufstrecke anschauen, evtl. die Ventilator-Geschichte noch dokumentieren, und vielleicht gibts da ja noch die eine oder andere Fotostelle. Bei der Zufahrt angekommen mal wieder die grosse Ernüchterung: Es gab da nicht nur das "Private Road"-Schild (das hätte ich zu Fuss noch ignoriert), aber auch sehr ausdrückliche Hinweise, dass man die Zufahrt nicht betreten dürfe. Also versuchte ich es mal auf der anderen Seite der Bahn: Hier hatte es auch sowas wie einen Weg, aber auch dieser war gut mit Stacheldraht abgesichert. Und selbst auf der anderen Flusseite war nichts zu wollen, jede Ecke mit Stacheldraht eingezäunt.
Die letzte Option war ein Fussweg, der auf der anderen Talseite einen Berg hoch ging. Falls es da einen freien Blick auf die Strecke gegeben hätte, wär das vielleicht was gewesen. Nachdem ich mich aber ausgiebig durchs Gebüsch gekämpft hatte, und vom Weg nichts zu sehen war, liess ich auch dieses Unterfangen bleiben.
Mangels besserer Ideen fuhr ich mal weiter in Richtung Jacksons. Vielleicht war der "Dschungel-Abschnitt" ja irgendwie umzusetzen, wenn man nicht auf den Sonnenstand achten muss; und eine Fussgängerbrücke über den Fluss gab es da auch noch. Im "Dschungel-Abschnitt" fand ich aber beim besten Willen nix, was sich umzusetzen gelohnt hätte. Die Brücke hingegen war machbar, sosolala für den Kohlezug, der runter kam, und ganz gut für den TranzAlpine, der hoch fuhr.
Der Kohlezug. Ob und wann der wohl kommt? Ich erhoffte mir im Bahnhof Otira eine Antwort auf diese Frage zu kriegen. Also fuhr ich mal wieder zurück und über den Bahnhofs-Bü... in dem Moment zog der Kohlezug durch den Bahnhof. Fail. Den kriegte ich auf der Brücke nicht mehr, zumal ich für den Zugang zur Brücke noch die Gleise queren musste (ist so vorgesehen... obwohl kein offizieller BÜ). Stattdessen fuhr ich mal weiter bis Jacksons, wo ich ein halbschlaues Dunkelbild des Zuges machte, wie er auf dem Ausweichgleis (eine geschraubte Buckelpiste für Schritttempo) durch schlich. Ja, der Personenzug war bald fällig.
Den Personenzug konnte ich bei der Fussgängerbrücke ablichten, aber zufällig fand ich noch eine andere Stelle, die mir ebensogut gefiel. Die Warterei auf den TranzAlpine war mässig toll, es begann langsam zu regnen... zum Glück kam er bald vorbei. Das ist damit das heutige Alibi-Bild.
Damit hatte ich es dann aber auch gesehen, und fuhr zurück auf die Passhöhe. Dabei dämmerte mir, dass eigentlich das schlechte Wetter eine gute Gelegenheit gewesen wäre, mit dem TranzAlpine zu fahren... das hätte ich aber von Christchurch (oder mindestens Springfield) aus tun müssen, um den spannendsten Abschnitt nicht zu verpassen. Nur, die Übernachtungen hier oben habe ich schon gebucht. Jänu.
Nach einem kurzen Stopp bei der Tankstelle gings zurück zur Unterkunft. Der Tag war heute aber früh fertig... gute Gelegenheit, sich noch um die Wäsche zu kümmern. Praktisch: Quasi jede Unterkunft stellt den Gästen Waschmaschine und Trockner zur Verfügung, so auch meine.
Das Abendessen gabs im bekannten Lokal, auch wenn ich so langsam die Speisekarte durch hatte; Heute war Pasta an der Reihe. Ganz gut, wenn auch nicht die grosse Erleuchtung.
Was der morgige Tag wohl bringen wird, ausser ganz viel Regen? Wir werden sehen, aber wohl nicht besonders früh...
Freitag, 14. August 2015
In Erwartung von ganz viel schlechtem Wetter weckte mich der Wecker heute garnicht... früh morgens rumpelte es draussen mal heftig, irgendwas bewegte sich da auf den Schienen, aber fotografisch war ja eh nix zu wollen. Irgendwann nach acht stand ich dann aber trotzdem auf. Man könnte ja die sch.... Waimakariri River Bridge doch wenigstens bei Schlechtwetter mit einem Kohlezug umsetzen, oder? Quasi als Belegbild?
Der Blick aus dem Fenster verhiess aber primär... nichts. Kein Kohlezug, kein Helper-Set. War jetzt der Kohlezug wirklich schon früh morgens durch, oder fährt er heute mal wieder nicht?
Schüli unmotiviert surfte ich planlos im Internet rum. Irgendwann rumpelte es draussen wieder, der TranzAlpine kam vorbei. Soll er doch. Aber den ganzen Tag in der Hütte zu sitzen tut jetzt irgendwie auch keine Not... Ein Blick auf die Karte verhiess bei Cass noch einen Weg, der vielleicht einen interessanten Blick eröffnen würde, und es regnete gerade mal nicht. Nach der kurzen Fahrt dorthin scheiterte ich einmal mehr an einem Tor. Dann eben nicht. Was nu?
Schon gestern habe ich mir überlegt, ob es sich vielleicht lohnen würde, nach Westport rauf der Strecke nach zu fahren. Gestern war ich dafür aber etwas arg spät, heute würde das aber noch drin liegen. Ausserdem könnte ich auf dem Rückweg in Greymouth was essen, denn den Wobbly Kea hatte ich langsam gesehen. Andererseits... der Weg bis nach Stillwater war bekannt und langweilig, und wenns am Abend noch schneit könnte ich Pech haben und nicht mehr auf den Pass hoch kommen. Hmm egal.
Wie gesagt, der Weg bis Stillwater war bekannt und daher nicht weiter spannend (auch wenn die Otira Gorge jedesmal wieder ein Erlebnis ist!). Dahinter wurde es allerdings nur teilweise besser. Die Strecke ist zwar nicht unfotogen, es gibt einige nette Fotostellen und im Hintergrund türmen sich Schneeberge, aber die Strecke verläuft grundsätzlich immer in der Ebene, womit sich die Abwechslung in Grenzen hält.
Um Mawheraiti zündete auf der Strecke plötzlich was in meine Richtung. Es schien sich aber nicht zu bewegen. Zug in einer Ausweiche? Ich fuhr mal weiter, bis er mir entgegen kam. Ein Kohlezug, aber mit Wagen, die ich zuvor noch nicht gesehen hatte. Husch gewendet, und zu einer Fotostelle zurück gefahren, die ich vorhin erspäht hatte. Es reichte gerade so.
Immerhin, das Alibi-Bild für heute war im Kasten.
Ich fuhr etwas weiter, aber kaum 10 Minuten später kam mir schon wieder ein Licht auf der Strecke entgegen. Es reichte vorerst aber nur für einen unbrauchbaren Notschuss. Der Zug war zwar ein normaler Kohlezug, aber die erste Lok hatte noch eine alte KiwiRail-Lackierung; das hatten wir bisher noch nicht gesehen. Da musste schon noch ein richtiges Bild her. Also weiter dem Zug nach. Leider wurde ich grade nicht fündig, und nach ein paar Minuten landete ich wieder an derselben Stelle wie vorhin. Naja könnte schlimmer sein. Der Zug liess sich zwar etwas mehr Zeit als erwartet, kam aber dann doch noch vorbei.
Das musste jetzt aber reichen, irgendwann wollte ich ja noch ankommen...
Es ging wie gehabt weiter bis Inangahua, dort änderte der Charakter der Landschaft schlagartig. Bahn und Strasse verlaufen ab dort in einem relativ engen Flusstal, allerdings auf der gegenüberliegenden Seite. Dummerweise ist die Bahn im Norden, d.h. lichttechnisch schwierig... Zudem ist die Vegetation extrem dicht, ein veritabler Urwald! Die Bahn sieht man eigentlich nur, wenn sie mal wieder mittels Brücke einen einmündenden Bach überquert. Das eine oder andere Motiv gäbe das schon her... aber nicht mehr in diesen Ferien.
Die Fahrt nach Westport rein sparte ich mir. Anschliessend verläuft die Strecke noch etwa 30 Kilometer dem Meer entlang bis nach Ngakawau (ich behaupte mal, dass da im Sommer morgens durchaus was geht), aber es wurde langsam etwas spät und ich wollte mindestens bis Greymouth noch Tageslicht haben.
Die Strasse dem Meer entlang nach Greymouth war recht spektakulär. Mal ganz am Meer, mal hoch oben am Kliff, mal im Urwald. Pinguine muss es auch geben, denn es hatte Pinguin-Schutzzäune; die Zeit, danach zu suchen, habe ich mir aber nicht mehr genommen.
Irgendwann am späten Nachmittag schaffte ich es dann doch noch nach Greymouth. Kurz zuvor querte die Strasse noch eine Stichstrecke, diese sah jedoch unbenutzt aus. Nach einem Tank- und Verpflegungsstop gings diesmal via Hauptstrasse zum Pass (anstatt der Strecke nach zu fahren). Dabei traf ich südlich von Greymouth auch noch auf eine kombinierte Schienen-/Strassen-Brücke, welche die Stichstrecke nach Hokitika über den Tamaraku führt. Die Strecke sah zwar grundsätzlich unterhalten aus, aber gerade viel schien hier auch nicht mehr zu fahren.
Bei Jacksons traf ich wieder auf die mir bekannte Strasse, und bald war auch das Motel wieder erreicht.
Blick auf die Wetterprognose: Uh, morgen ist noch immer für nix. Morgen Abend muss ich sowieso in Christchurch sein, Auto abgeben. Und was mache ich den Rest des Tages? Tja, ich werde es (zwangsläufig) herausfinden. Gute Nacht!