Als Multimillionär durch das Jahr 1385 - Teil 1

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Eine jede Reise hat eine Vorgeschichte, also bitteschön: Der Prolog

Iran, das Land der Atomschergen, der Mullahs und der absoluten Prohibition – fehlt ein Vorurteil? Glaube nicht. Und genau da wollten wir schon lange mal hin. Schon im Jahr 2012 (unsere Zeitrechnung) hatten wir die Idee und sie liess uns überall die Jahre nicht mehr los. Bei jeder Urlaubsplanung kam der Iran aufs Tapet, mal ernster, mal weniger ernst.
Als sich aber im Herbst 2015 Fortschritte in den Atmonverhandlungen durch die Medien gingen wurde es plötzlich ernster als auch schon. Die Wahlen in den USA und die öffentliche Anfeindung einiger Präsidentschaftskandidaten gegenüber dem Iran taten ihr übriges dazu das wir die Idee weiter verfolgten. Warum? Weil entweder der Iran öffnet sich jetzt immer mehr, was etwas "Abenteuer" kostet (er wird kaum von Touristen überschwemmt werden wie Kuba bald, aber es würde sicher mehr werden) oder aber man kann gar nicht mehr in den Iran reisen wenn die Amis tatsächlich einen Trumpel ins weisse Haus wählen der die Sanktionen wieder haben willen.
Wie auch immer man es dreht und wendet, der Zeitpunkt schien uns günstig. Wann innerhalb des Jahres die richtige Zeit ist fanden wir schnell heraus, im April soll das Reisen ganz angenehm sein und da passte es sowohl Daniel wie auch mir vom Urlaub her ganz gut. Wir fixten mal zwei Wochen so mehr oder weniger und liessen die Sache dabei bewenden.
Je näher der Termin rückte desto mehr wurde die Planung verfeinert bzw. überhaupt in Angriff genommen. Den grössten Teil erledigten wir über die Weihnachtsfeiertage, da schauten wir auch schon mal nach Flügen. Vorzüglich gut gefielen uns die Flüge von Eurowings die ab dem 31 März von Köln nach Teheran gehen sollten, für 99 Euro pro Weg - mit ganz passablen Zeiten und günstigen Umsteigemöglichkeiten ab Zürich.
Gerade buchen wollten wir aber nicht ... man weiss ja nie, ausserdem hätten wir schon gerne mindestens ein Weg mit des Irans staatlicher Airline zurück gelegt, der Iran Air. Etwas mit der Hoffnung natürlich noch einen antiquierten Airbus besteigen zu können und damit durchaus Stilecht in das Land der Mullahs und Muftis einzureisen.
Als wir dann irgendwann kaum später darauf kamen das die Flüge wohl eher teurer als günstiger würden und wir für das ganze Visaprozedere auch einen Flug brauchen wollten wir buchen. Kombinieren war ganz gut möglich, auch wenn wir die Iran Air Flüge über ein Zürcher Reisebüro das sich auf Iran Reisen spezialisiert hat buchen mussten - die Airline verkauft die Plätze Online teurer als übers Reisebüro. Doch etwas fehlte als wir uns dann an die Buchung vom Eurowings Flug setzten; Teheran – und zwar auf der Karte von Eurowings. Ähh, die Erklärung wurde dann auch wenige Tage später durch die Medien getragen. Einen etwas ambitionierten Flugplan mit wenig Material welcher einige Urlaubern hier und da auf der Welt eine unfreiwillige Verlängerung des Urlaubs mit sich brachte. Teheran flog deshalb einfach mal raus ...
Nun gut, dann fliegen wir halt beide Wege mit der Airline of the Islamic Republic of Iran. Hin ab Frankfurt und zurück über Milano. Die Schweiz liegt in der Mitte und beide Orte sind prima zu erreichen mit den Öffis. Es war nicht der günstigste Flug den man hätte bekommen können, einige Europäische Gesellschaften wären günstiger, aber eben, wenn wir schon in den Iran fliegen, dann bitte richtig. Und des ist auch gut so.
Die Zukäufe von neuen Flugzeugen bei der Iran Air löste dann kurzzeitig Ängste aus da gewisse Gerüchte umgingen die eine sehr kurzfristige Ablösung von Fliegern vermuteten, bei Airbus steht ja noch einiges auf Halde. Aber es kam zum Glück anders, man bestellte nur neue Ware und fliegt zumindest noch für einige Monate mit den A300/310 nach Frankfurt und Malpensa.

Visum: Ein Thema für sich wenn es um den Iran geht, anscheinend sind "wir" aber selber Schuld. Denn die Europäischen Staaten verlangen von den Iranern so ziemlich alles für ein Visum, die Diplomatie des Iran hat sich mit ebensolchen Massnahmen bedankt. Es beginnt damit das man als reisewilliger Tourist oder Businessman von einem Ministerium in Teheran eine Einreisenummer benötigt. Diese bekommt man selber, oderaber über eine Agentur. Und unsere Flugbuchagentur anerbot sich natürlich auch wieder ... und für einen kleinen Aufpreis von nur CHF 30.- würde man auch noch gleich das Visum in Bern einholen. Blöd wer das nicht annimmt. Also liessen wir uns gehen und nahmen die komplette Versorgung für Idioten in Anspruch und kümmerten uns nur noch um die Dinge die man uns nicht abnehmen kann.
Als da vor allem mal ist: ein Formular mit den Fingerabdrücken drauf. Wer jetzt denkt „prima, hab noch ein altes Stempelkissen von der Kinderpost der Tochter im Keller liegen“ der wird enttäuscht. Es muss hochoffiziell und schimmlig amtlich sein - ausgestellt nur bei der Polizei. Über meinen Anruf bei der hiesigen Polizeidienstelle bekam ich dann raus das man dafür nach Winterthur zu fahren hat, bei der Polizeilichen Erkennungsdienst der Kriminalpolizei ist das Büro in dem man für Touristen ein derartiges Formular - gegen eine milde Gebühr von 60.- - erhält. Wat mutt dat mutt, also klingelte ich durch und dachte schon ich müsse mich erklären. Aaahja, sie fliegen in den Iran was sofort die Antwort. Und ich weiss nicht warum, aber ich kam mir in dem Moment gerade wieder so vor als müsste ich mich erklären und rechtfertigen. Es mag daran liegen das der Beamte in seinem Büro für normal mit bösen Buben arbeitet wo diese Art der Fragestellung durchaus angebracht ist ;).
Daniel David und ich stimmten uns ab und gingen eines Donnerstags nach dem Mittag zum Erkennungsdienst, die Stelle ist natürlich nur zu Bürozeiten besetzt.
Es war so richtig schön wie aus den Filmen, mit Druckerschwärze wird Finger nach Finger auf ein Formular übertragen. Der bestimmt freundliche Beamte gab klare Anweisungen und tolerierte keine Abweichung vom Protokoll. Unser Vorteil, gegen die Gebühr durften wir das Gebäude wieder als freie Menschen durch dein Eingang verlassen ... für normal nehmen die Leute die aus dem Büro kommen einen anderen Weg und landen dann direkt im Bezirksgefängnis von Winterthur. Die 60 CHF sind also durchaus gut investiert ;).
Dann brauchte die Botschaft noch Passfotos und ein ausgefülltes Formular. Dabei haben die beiden Felder wo man den Vornamen vom Vater und Grossvater eintragen muss für Erheiterung gesorgt, was genau hat der Iraner jetzt davon wenn er weiss das einer meiner Opas Werner hiess? Stellen wir die Frage nach Sinn und Unsinn nicht, es wird seine Richtigkeit und Wichtigkeit haben. Und mein Opa, unter der Erde seit einigen Jahren (Gott habe in selig), hat bestimmt nichts mehr dagegen wenn er in einem Iranischen System landet - Inshalla.
Am Schluss wurde es dann trotzdem noch spannend, denn das Iranische Neujahr lag zwischen unserem Abflug und dem aktuellen Datum, und es war weder Visum noch Einreisenummer vorhanden. So ging es sich am Schluss gerade so aus, nur wenige Tage lagen zwischen der Ankunft des Visums und dem Abflug ... und Daniel dieser SCHATZ hat sich noch ein Spässchen zum 1 April erlaubt und über Photoshop mein Visum „rejectet“ gestempelt.
Hahaha, sehr sehr lustig ... der erste Fingernagel der ein Folterknecht von uns fordert wird seiner sein, soviel sei versprochen (und der zweite und der dritte auch, überhaupt baumelt er als erster am Galgen wenn es etwas zu Hängen gibt).
Die weitere Reisevorbereitung die dann, als die Visas im Anflug waren, noch stattfand war das erwerben einer etwa unauffälligeren Kameratasche und einiger MicroSD Karten mit mittelgrosser Kapazität. Wenn man mal Fotos "verschwinden" lassen muss wäre das eine Möglichkeit. Wir drei haben nun alle alternative Backupsysteme die wir parallel betreiben. Selbst wenn wir von den Sicherheitsorganen aufgeschreckt würden, was wir nicht glauben, würde ein Mechanismus sicherlich greifen. Und wenn nicht - ja dann haben wir sowieso ein grösseres Problem ... gell Daniel ... ich sage nur Fingernägel ;).
An den Tagen vor dem Abflug sprachen wir uns bezüglich Bargeld noch ab und Daniel buchte das Auto sowie eine Zugfahrt von Teheran nach Shiraz im Süden. Bargeld? Ja, das Bankensystem im Iran ist noch nicht im Internationalen Bankensystem angekommen, obwohl die Sanktionen nach dem Abkommen gegenüber den Banken gelockert werden sollen. An Geld zu kommen im Iran ist also nicht möglich ... so muss alles an Geld was man für den Urlaub braucht, und das geht vom Mietwagen bis zum Erwerb Scheisshauspapier, als Bargeld mitnehmen. Und es sollte dann reichen, weil eben was abheben ist ja eben nicht.

Unser Plan sieht also nun vor: Fliegen nach Teheran, 1 1/2 Tage in der Stadt, dann mit dem Zug nach Shiraz und ab da mit dem Auto in 10 Tagen wieder zurück nach Teheran. So ganz im groben. Gebucht ist Flug, Auto, das Hotel in Teheran und die Zugfahrt. Alles andere schaum'er mal ... wie immer halt. Es wird gut kommen, Inshalla.



Ein Hinweis: Der Bericht ist mit mal weniger und mal MEHR Ironie geschrieben, wer das nicht erträgt der soll (nee, der MUSS) jetzt weg klicken - Inshalla.
Und noch ein Satz vorweg: Wir sind uns der teilweise prekären Menschenrechtslage im Iran durchaus bewusst und wollen das weder ignorieren noch verschweigen. Es läuft sehr vieles falsch im Politischen System und im Rechtsstaat. Aber das war für uns kein Grund nicht zu fahren, denn wenn wir nicht fahren wird sich daran auch nichts ändern. Wenn das jemand anders sieht und für sich entscheidet aus diesen oder anderen Gründen nicht zu fahren dann ist es seine Entscheidung, wie es unsere Entscheidung war zu fahren.
Es geht uns darum etwas neues zu entdecken, ohne die Menschen vorverurteilen zu wollen.

Ob man im Iran gewesen sein muss? Nö ... aber man kann. Denn was man von allen Leuten die im Iran waren hört ist immer dasselbe, es sei ein wunderbares Land. Und obs stimmt und wir das jetzt auch herum erzählen? Viel Spass beim rauskriegen!



Chaharshanbeh 18. Farvardin 1395

05:20 Uhr verlässt die S14 Uster (ha, habt ihr gemerkt, ich bin umgezogen!) mit dem Ziel Zürich. Was für eine unsägliche Zeit schon wieder. Die 4 Stunden Schlaf die mir blieben waren nicht sehr erholsam, das lag daran das ich vor diesem Urlaub doch etwas Aufregung in mir habe. Es ist eine gespannte Vorfreude, was wird uns wohl alles widerfahren?
Ich sattelte um kurz nach 5 Uhr meinen Rucksack, die Kameratasche und lief durch den Regen durch das noch fast Menschenleere Uster zum Bahnhof. Die Schuhe erleben gerade ihren letzten Frühling und sind nicht mehr ganz dicht, da kam der Regen etwas ungelegen ...

Uster Morgens um kurz nach 5 Uhr ... der Regen fällt vom Himmel und die Schuhe sind durchweicht. So beginnt also eine Reise in den Iran.


Um kurz vor 6 Uhr war ich in Zürich und wie ausgemacht trafen wir uns zur Abfahrt des 6:00 ICE's nach Basel / Hamburg im Fässchen des ICE1 zum Frühstück. Daniel Sass schon da und David kam als letzter. Wir kredenzten bis Basel als wir durch die völlig Wolkenverhangene dämmernde Landschaft geleiteten ein Müsli mit Jogurt und ein Käffchen. Zu, und hier ist der ICE wieder einmal zu loben, äusserst fairen Preisen.

Einmal das Müsli bitte, im ICE Fässchen von Zürich nach Basel. Man braucht ja etwas Grundlage für das richtige Frühstück.


In Basel blieben wir gleich sitzen und nahmen mit neuer Speisewagenbesatzung unser letztes Essen auf dem Kontinent für die nächsten 25 Jahre (abhängig vom Urteil nischwahr) in Empfang. Und wenn es in the Islamic Republic of Iran geht dann sollte man eigentlich ... ja man machts auch! Nürnberger Bratwürste mit Weissbier und ner Brezen. Ganz im Stille eines Bayrischen Volksfestes, denn diese wären auch etwas der tolleren Dinge die wir während 25 Jahren im Iranischen Loch verpassen und noch viel mehr vermissen würden ...

Kurz nach Basel haben wir dann endlich das Frühstück bestellt ... mit allem was im Iran dann verboten ist :-)


Der Speisewagnerschaffner war voll dabei und wollte sich schon zum Bier mit her setzen als er sich erinnerte ein Fass voller Gäste zu haben die auch nach Essen lechzten, aber der eher zivilisierteren Art um 9 Uhr, nämlich Frühstücksartige Speisen. Aber he, wir müssen ... Als er dann kurz hinter Badenbaden das zweite Weizen ankündigte - er dachte wirklich mit und verdient unser Lob - lehnte Daniel etwas grinsend ab. Die Frage vom Schaffner ob er denn jetzt nur Krank oder Behindert sein sorgte an unserem Tisch für Gelächter. Die anderen Gäste namens etwas irritiert zur Kenntnis, aber wir waren heute früh ja nicht um 5 Uhr aufgebrochen um im Speiselokal „Zum rollenden Fässchen“ von und zu ICE1 einen guten Eindruck zu hinterlassen. Und da Daniel natürlich weder Krank noch Behindert ist gabs dann noch ein zweites Bier, bestellt und bezahlt durch meine Höchstpersönlichkeit.
In Mannheim endete die Herrlichkeit abrupt, unser Umstieg auf einen folgenden ICE der den Schlenker über den Frankfurter Hbf auslässt und direkt über den Flughafen fährt stand an. Wehmütig räumten wir unseren lieb gewordenen Tisch im Fass und verabschiedeten uns vom wirklich tollen DB Mitarbeiter. Wie der ICE raus fuhr schauten wir noch unseren leeren Weizengläsern hinterher wie sie davon fuhren und ... hihihi ... nein, es geht auch sehr gut ohne zwei Wochen, aber es lässt sich so vorzüglich drüber scherzen.
Der Anschluss war ein einzelner ICE3 den wir schon überfüllt befürchteten. Doch in der Lounge der zweiten Klasse war herrlich Platz für uns drei und wir machten in den 30min Fahrt unser Gepäck fertig und holten ein ganz kleines bisschen vom verlorenen Schlaf nach, auch wenns in der Summe so viel nicht nutzte.

Am Flughafen Fernbahnhof betraten wir erneut Deutschen Boden und gingen gleich rüber zum Abflug des Terminal 1. Iran Air lässt sich nicht lumpen, ein Finger am Terminal 1 soll es dann schon sein bitteschön, dies hält die Wege für die Fussgänger kurz und macht eine Metrofahrt oder ein langer Spaziergang überflüssig (dabei hätte es uns gut getan).
Die Iran Air bzw. unser ticketverkaufendes Reisebüro empfiehlt eine Ankunft am Flughafen 3h vor Abflug. Das war gar nicht zu schaffen .. dank einer reibungslosen Anreise per Bahn waren wir immerhin knapp 2h vor Abflug da, wenn das nicht reicht?? In der Zeit könnte man wohl noch im Wienerwald in Frankfurt Essen, eine Flughafenrundfahrt mitmachen und ist immer noch zeitig am Gate. Aber da merkt man schon das die Reisebüros sehr vorsichtig kommunizieren, die übliche Klientel macht dies vermutlich auch nötig.
Unsere Zeit reichte looocker, am Check-In war gerade high-noon und wir dümpelten etwa 20min der Schlange vor uns her. Kaum ein Fluggast vor uns kam problemlos durchs Check-In, hier wurde umgeladen, da auf der Seite geparkt wegen nicht sofort lösbarer Probleme und wo man nicht soweit ging musste man trotzdem Diskutieren. Da waren wir drei irgendwie ganz schön langweilig, aber es kamen uns keine guten Ideen wie wir der Frau das Leben jetzt schwer machen könnten ... ein Upgrade in die Homa Class (Business Klasse) hätte sie uns vermutlich gerne verkauft, damit hätten wir ihr also auch nicht auf den Nerv gehen können. Plödth. Aber so hatte sie immerhin einmal ruhige 2min.
Wir waren sehr gespannt darauf was wir in der Schlange für Leute antreffen würden. Und es war etwa wie vermutet, wir sind die einzigen "Individualtouristen", neben uns gibt es eine etwa zehnköpfige Kulturreisegruppe mit Reiseleiter (gesetzteren Alters) und alle anderen waren bzw. sind zumindest teilweise Persischer Abstammung. Mit in unserer Schlage waren auch immer wieder mal "Fremde", Teneriffa und Teheran - klingt eben schon verdammt ähnlich, so sortierte sich ein Urlaubspäärchen nach dem anderen aus. Ich stelle mir solche Leute mit Badeschlappen (natürlich mit Socken drunter) und dollem Hut gerade vor wie sie in Teheran aus dem Ankunftsbereich kommen – und Doris flüstert Hanspeter zu das es im Prospekt aber schon ganz anders ausgesehen hat dieses Teneriffa.

Wir machten gleich weiter und gingen zur Sicherheitskontrolle wo man freundlich lustig, aber eben doch Deutsch bestimmt, war. Also ich weiss ja nicht, in Zürich gehts gefühlt mit halb so viel Personal doppelt so schnell, Qualitativ sicherlich auf einem vergleichbaren Niveau. Aber wenn man ein Nacktscanner mit 3 Leuten "Bedienen" muss ist das auch nicht sehr effizient.

Am Gate B42 stand der A300.600, Baujahr 1992, bereits am Finger als wir etwa 20min vor dem Boarding an einem Tischchen mit doller Aussicht aufs Rollfeld platz nahmen.

Unser A300-600 EP-IBC hat das Baujahr 1992 und ist somit ganz schön neu ....


Wir vertrieben uns die Zeit mit quatsch quatschen und beim zugucken wie das Gepäck eingeladen wurde. Mit 30min Verspätung gings zum Boarding und wir drückten uns relativ früh durch. Wobei es bei den Iranern nicht usus ist 1000kg Handgepäck mitzunehmen und deshalb war die eile nicht angebracht. Die grossen sperrigen und unhandlichen Taschen werden alle am Check-In aufgegeben, so reist jeder mit nur einem kleinen Täschchen, was sehr entspannt ist in den Gepäckablagen.
Unsere Plätze in Reihe 24, Mittelreihe (jetzt weiss ich auch wie diese unbeliebten Mittelreihen gefüllt werden, mit Buchungen von Reisebüros?) sind fein. An der Beinfreiheit kann sich jede andere Airline ein Vorbild nehmen! Und hinter uns ist eine Wand und deshalb können wir ohne jemanden zu nerven mit geklappten Sitzen reisen.

Der Eindruck vom A300 ist durchwegs positiv, bei Europäischen Airlines ist dieses Baumuster seit Jahren nicht mehr anzutreffen. Ja, hier und da siehts etwas benutzt aus, was auch daran liegt das die Ersatzteilbeschaffung für die Iran Air nicht ganz einfach ist und es nicht mit einer Online Bestellung bei Airbus getan ist. Aber alles in allem schauts gut aus. Einige Details sind aber trotzdem putzig, so sind die Kopfschürzen gesponsert von der Firma Hofmann, Dors & Windows Systems (bestimmt ein Boommarkt im Iran). Das Reisemagazin der Fluglinie liest man von hinten nach vorne - ich habe mich am Anfang schon gewundert weshalb die Tissot Uhr auf dem Cover glänzt und Roahni nur vom Backcover lächeln darf - ist natürlich alles anders herum. Das Magazin ist übrigens ziemlich ausschliesslich durch die Schweizer Uhrenindustrie finanziert, es ist ein Stelldichein von edlen und teuren Armbanduhren, kein bekannter Hersteller fehlt. Das kann man sich ob der grossen Konkurrenz auch nicht leisten. Wie war das mit den Sanktionen ... ach was interessieren Sanktionen die Luxusgüterindustrie (und die Doors & Windows Industrie). Dem Kreuzworträtsel im Magazin hätten wir uns gerne angenommen .. aber da fehlt es an ... allem.
Noch vor dem Abflug gab es ein Sweetie, Nougat mit Nüssen, so sah es zumindest aus. Wir hätten vielleicht bevor wir herzhaft reingebissen haben links und rechts schauen müssen was die Leute damit machen. Denn der erste Eindruck war: Waschmaschinentab. Grösse, Farbe und Verpackung hätten auch gepasst. Aber Scherz beiseite, es war Essbar und je länger man den Zucker im Mund hin und her schob und die Masse verflüssigte desto besser wurde es.

Der Iraner und Alkohol, eine kleine Anekdote gibt es natürlich auch schon. Nach etwa 1h Flugzeit und einem ebenso langen Nickerchen von uns dreien wurde das Essen gereicht. Es gab Chicken or Kebap .. und es schmeckte vorzüglich, also wirklich gut, da konnte man nicht meckern. Und wir haben noch VOR der Landung im Iran die erste Schlacht geschlagen, und wir haben gewonnen. Die Schalen waren so doll mit Reis gefüllt das es einfach eine Schweinerei geben musste ;). Tschuldigung, ich war beim Alkohol stehen geblieben, das gibt es im Flieger der Airline of the Islamic Republic of Iran natürlich nicht. Auf dem Trolley stand so etwas was aussah wie Bier, aber bestimmt grauslich schmecken musste. Die Herren drei Reihen vor uns wussten sich zu helfen, da drehte nämlich beim Essen eine Flasche Martini seine Runden durch die Sitze und dies und das wurde mit dem edlen Tröpfchen verfeinert. Ich nehme an die Flasche muss bis Teheran leer sein, am Zoll dürfte man kaum auf Verständnis stossen wenn man die mit "rüber" nehmen will. Wie viele Peitschenhiebe sind das wohl? Daaaniiiiii - ausprobieren bitte! :-)

Das Essen im A300 der Airline of the Islamic Republic of Iran – Reis mit nem Hühnerbein drunter, Joghurth, Salat und Kuchen ... irgendwie ganz normal.


Das Essen wurde nach ewiger Zeit abgeräumt und nach dem Gang aufs Klöchen (und das ist wohl auch noch Original aus den 90ern), sitzen wir in den Sitzen und frönen der Bordunterhaltung. Also gaaaanz vorne hängt ein grosser Flachbildschirmfernseher und in der Decke gäbs auch welche. Aber da läuft nichts. Nur vor dem Start eine kurze Doku über Eisbären (??) ... wie Iranisch ;).
Und jetzt haben wir David am Gangplatz gerade dazu genötigt etwas zu trinken zu holen, blöd das 2min später der Service für einen Snack beginnt. Mal schauen was es gibt ... was leckeres - Insalah.

Die Bäuche sind voll und das Essen abgeräumt. Wäre schon Zeit für ein Snack? Noch nicht ganz ... schauen wir doch mal in die Kabine.


Hier der Snack, hervorzuheben ist die Kiwi, wie man die ohne Löffel essen soll?


Der Snack war wirklich nicht verkehrt, es gab eine ganze Kiwi, ein Kuchen und Nüsslis und ein Saft. Den Kampf mit dem Reisgericht haben wir gewonnen (ich berichtete), beim Kampf mit der Kiwi gingen wir aber mit wehenden Fahnen unter, dass sah aus ... aber wusstet ihr das man eine weiche Kiwi wie ein Apfel schälen und Essen kann? Nun, man kann, es sieht halt dann auf dem Tablett nicht mehr ganz so doll aus :-D.
Das Essen war gegessen und die Musik im Ohr, ich gönnte mir einfach nochmal ein Schläfchen. Als ich wach wurde hat schon der Sinkflug auf den Imam Khomeini International Airport . Da stinkte uns jetzt unser Mittelplatz etwas, es war wenig erbauend nix zu sehen. Aber wie auch immer, wir kamen auch so runter. Wenn auch nicht ganz sanft. Wobei die Piste in einem deutlich besseren Zustand war als diese in Frankfurt (oder lags in Frankfurt an de Stossdämpfern des A300 die etwas durch waren (fragt jetzt nicht ob ein Flieger das hat ;))
Wir rollten am Flughafengebäude entlang und da gabs ein Stelldichein von Iran Air und Mahan Air Fliegern, und die Entscheidung mit der richtigen zu Fliegen war gut, denn von Mahan waren praktisch nur A340 anwesend, wie langweilig.
Wir bekamen den Finger ganz hinten und kaum bogen wir zum Gate ein standen die Leute schon im Gang, gemachgemach ... weil bis jemand die den Finger ran fuhr von aussen dauerte es geschlagene 15min, die alle dicht gedrängt im Gang standen. Aber das ist irgendwie halt auch auf der ganzen Welt dasselbe.
Der Flughafen soll relativ neu sein, warum aber der Teppich im Finger zwangsläufig an einen Flughafen aus den 70ern erinnerte bleibt dann ein Rätsel, vielleicht war der gerade übrig ... oder das ist hier schon wieder modern, oder immer noch modern?
Obwohl wir gar nicht sooo weit hinten sassen waren wir an der Immigration am Schluss irgendwie die letzten, aber auch das ist wieder ein Punkt der immer so ist. Und neben uns standen natürlich wieder die Deutschen der Reisegruppe XYZ. Und die Diskussionen waren wirklich wie aus dem Bilderbuch --> weisst du es ist ja wie im letzten Herbst auf der Reise, oder warst du nicht dabei? Ah, stimmt, du warst ja letztes mal auf der Busreise nach Kroatien mit ... Wenn man das so hört dann hat Blablabla Tours noch einiges zu tun.
Die Immigration war etwas enttäuschend ehrlich gesagt. In einem solchen Land hätte ich grössere Hüte auf- und bösere Blicke der- Beamten erwartet. Aber man war äusserst freundlich und Hutlos. Und ich dachte die einzigen zwei Gesichter die freundlich schauen sind diese vom Ayatola Kohmenei und dem Herrn Präsidenten Rohani – auf riesigen Bildern über der Ankunft. Immerhin diese Erwartung wurde erfüllt, diese beiden lachenden gesetzten Herren waren dann auch gleich überall omnipräsent. Enyoj your stay in Iran!
Am Gepäckband war dann für alle die schneller waren als wir die Herrlichkeit wieder vorbei, denn der Pulk ums Band war riesig und viele Leute liefen noch nicht mit Gepäck weg. Und unsere Rucksäcke drehten schon ihre Runden ... wohlbehalten.
Als wir alle die Gepäckstücke hatten wollte ich noch das Klo aufsuchen. Die Ankunftshalle entspricht schon eher dem was man von einem modernen Flughafen erwarten kann. Herausgeputzt, viel Glas, moderner Bau, auch mit viel grün. Internationales Flair, muss auch, der Ayatola und der Herr Präsident schauen ja von oben herab.
Spätestens am Klo sah es aber wieder ganz anders aus, diese Ecke zeigt man dann diesen beiden Herren besser nicht. Es gab zwar sogar Western Toilets, aber natürlich ohne Papier. Und gleich beim ersten mal diese Duschbrause ausprobieren die links (natürlich immer links) vom Klo hängt wollte ich dann auch nicht. Kein Problem, bis zum Hotel kanns warten (das mögen Details sein die euch jetzt weniger interessieren, aber sinds sie doch der Sand in den Schuhen ;)).
Wir wollten eigentlich mal mit Bus und Tunnelbahn zum Hotel, aber wegen der doch schon fortgeschrittenen Zeit liessen wir das unterfangen sein und suchten ein Taxi, es war bereits 21 Uhr durch. Bevor man Taxi fährt braucht man aber Geld, Rial ... und zwar viel davon. Das liegt aber nicht daran das die Taxifahrt so teuer wäre sondern daran das die Währung einfach nicht so viel Wert hat - ich LIEBE die Währung jetzt schon! ;)
Man soll am Flughafen nicht gross Wechseln haben sie gesagt, die Kurse in der Stadt seien deutlich besser haben sie gesagt. Man soll aufpassen haben sie gesagt. Warum der Kurs dann schon dem entsprach was man mir als „sehrsehr gut“ verkauft hat daheim?
Egal, sie haben gesagt! Daran hielten wir uns, trotzdem wurden wir schon Millionäre, und das gleich mehrfach. An der Wechselstube in der Abflughalle, die einzige die wir fanden, bekamen wir für 100 EUR gleich 3'900'000 Rial ausgehändigt. Ein verdammt guter Kurs eigentlich ... oder zumindest fair. Den Versuch Schweizer Franken zu wechseln scheiterte, NOK und SEK wären aber gegangen. Man sollte dem Wechselstubenbetreiber mal sagen das die CHF auch eine stabile Währung wäre ... aber wir haben vorgesorgt und auch einen grossen Grundstock an EUR und USD dabei. Und nun sind wir auch sensibilisiert, überall CHF tauschen geht sicher nicht, also müssen wir die da versetzen wo wir können.
Wir wechselten mal den Hunni und machten uns auf den Weg zu den Taxis. Unbedingt am Taxistand fragen und nicht einfach eins nehmen haben sie gesagt, sonst wird man übers Ohr gehauen haben sie gesagt. Ich glaube jetzt nicht das man am Taxistand NICHT übers Ohr gehauen wird, aber vielleicht weniger. Eine Fahrt in die Stadt dürfte maximal 80'000 Tuman kosten, so hat es mir ein bekannter Iraner erzählt (also haben sie gesagt ;)). Das Angebot war dann „etwa“ 75'000 und deshalb fackelten wir auch nicht lange. Zum Hotel Mashad bitteschön! Und wir bekamen die Fahrt dann sogar für 70'000. Aber Achtung, 70'000 Tuman sind nicht 70'000 Rial. Es ist zwar die selbe Währung, es fehlt aber eine Null. Sie existiert nicht, nur Virtuell. Wenn jetzt also ein Taxi 70'000 Kostet muss man dann 700'000 Rial geben. Alles klar soweit? Das "Problem" oder die Angst die wir jetzt haben ist das wir überhaupt keine Ahnung haben was alles kostet. Denn so veralbet man natürlich ganz einfach Touristen. Indem man den richtigen Betrag sagt, aber einfach eine 0 ran hängt, wir wissen es ja nicht, zumindest noch nicht, das Gefühl werden wir bekommen.
Die Taxifahrt war lustig, 90min soll man durchschnittlich zum Hotel brauchen, wir schafften es mit unserem tollkühnen Fahrer in der Hälfte. Das lag vor allem daran das er fuhr als sei er der letzte Mensch. Tempolimit? Noo! Überholen rechts, links, wo auch immer. Unter stetem Einsatz von Hupe und Lichthupe kurvten wir durch die Stadt und wir drei verloren alle komplett die Orientierung. Links, rechts, links recht, Kreisverkehr, Ampel ... gerade, links ... er hätte uns irgendwo hin fahren können, wir hätten es nicht gemerkt.
Nach dieser Fahrt wissen wir jetzt aber ganz genau weshalb der Iran eines der Länder auf der Welt mit den meisten Verkehrstoten gemessen an der Anzahl Einwohner ist. Es gab mehr als eine Situation wo wir dachten: booom. Das Fahrzeug tat sein übriges dazu,die Bremsen waren wohl komplett durch und so machte der Fahrer emsig Gebrauch von der Motorbremse. Die Spur hielt das Auto nicht mehr, Licht, Blinker? Hm ...
Aber wie das so ist bei mir, ich freue mich darauf zu fahren, wird bestimmt lustig :-).
Als wir am Hotel waren war 22 Uhr gerade knapp durch und das Restaurant auf der Dachterasse somit geschlossen. Aber so ist das halt mit so einem late Arrival. So erging es nicht nur uns sondern auch der Deutsche Reisegurppe (der kleinen), warum überraschte uns das nicht die wieder zu sehen? Reisebüros halt ...
Die sahen wir aber erst nachdem wir uns bereits im Zimmer frisch und leer gemacht hatten, denn die waren die angekündigten 90min unterwegs mit ihrem Minibus. Wir belegen jetzt Zimmer 467 im Hotel, ein 3-Bett Zimmer, oder soll ich besser sagen eine Einliegerwohnung? Wir haben Wohnzimmer, etwas Küchenartiges und ein Schlafzimmer. Eine Kritik die wir gelesen haben über das Hotel hat sich über kleine Zimmer geärgert, das können wir also gar überhaupt nicht bestätigen ;).
Essen, oder so ... ein Hüngerli war doch noch da. Wir drehten kurz eine Runde in der Umgebung und landeten dann direkt gegenüber vom Hotel in einem Restaurant, oder in einer Bar oder etwas ähnlichem. Es sah zwar auch schon so aus als sei bald Ladenschluss, aber die Frage nach Essen wurde bejaht. Und es gab auch das erste mal eine Wasserpfeiffe. Ob das jetzt so Persisch ist weiss ich nicht, aber es waren einige Iraner am Paffen und das darf man sich natürlich nicht entgehen lassen.

Wenn man schon mal im Persischen Orient ist dann sollte man sich auch diesen filigranen Gebilden nicht verwehren, zumindestens mal probieren kann man es ja ... :-)


Die Kommunikation war nicht ganz einfach, Englisch wurde nur sehr spartanisch verstanden und unser Persisch beschränkt sich noch auf das gute alte Salahm. Aber wir bekamen drei leckere Grillspiese mit Reis und Brot. Dazu etwas Chai und eben meine Sisha. Und kaum hatten wir uns gesetzt kam wer hinein? Ha, natürlich die Deutschen ... die Welt ist halt eben schon klein. Immerhin klappte die Kommunikation bei denen genau so schlecht wie bei uns oder sogar noch was schlechter, was beruhigt und bestätigt, soooo dumm sind wir nicht wenn es um Kommunikation geht die nicht auf einer gemeinsamen Sprache basiert.
Wir verhockten etwas und es wurde nach Mitternacht bis der Tee leer und die Sisha aufge(b)raucht war. Das Tor am Eingang war schon verrammelt als wir unter Handschlag das Lokal verliessen. Aber nicht so schlimm, das Personal schaute sich gerade das Chamigonsliig Spiel zwischen Wolfsburg und PSG an.
Gekostet hat alles, ich bin halt noch Geldaffin, 980'000 Rial, also 20EUR. Für ein feudales Essen, zwei Kannen Chai, Fanta, und zwei Wasserpfeifen ist das gar nicht so viel. Vermutlich ist das schon etwas viel, aber wir halten es trotzdem für ein faires Angebot. Immerhin sind wir in Teheran.
Im Hotel sortieren wir jetzt gerade unser Bargeld, wir mögen alle nicht mit soviel Geld rumrennen, ist das Hotel aber sicherer? Man ist sich noch nicht ganz schlüssig wie wir da vorgehen wollen. Daniel und David sind auf jeden Fall gerade dabei die Notenbestände irgendwo im Gepäck zu verstecken (Klorolle ist keine dumme Idee ;)).
Es ist schon fast 1:30 Uhr und die Zeit ist gekommen die erste Nacht im Iran Nacht werden zu lassen. Das Daheim weiss von der erfolgreichen Ankunft ...



Panjshanbeh 19. Farvardin 1395

Die erste Nacht im Iran war entspannt, das Bett war zwar etwa so hart wie ich mir eine Pritsche in einem Gefängnis vorstelle, aber trotzdem schlief es sich wunderbar. Was nicht zuletzt dem Schlafdefizit und der grossen Müdigkeit geschuldet war. Trotzdem wurde ich immer mal wieder wach, warum und wie lange weiss ich nicht mehr. Was ich aber weiss, ich wurde nie wegen dem Müezin wach ... dabei müsste doch der ... und unsere Balkontür war auf ... warum haben wir ihn nicht gehört? Nun, es sollte nicht die einzige Überraschung bleiben heute bezüglich Religion und deren auslebung, wo ich doch irgendwie gemeint habe viel Religiöser als im Iran geht es nicht - oder Teheran stellt wieder ein Sonderfall dar, wir kriegen es raus.
Als um 8 Uhr der Wecker klingelte und gleichzeitig das Zivilschutzbüro durchklingelte lag ich wie tot im Bett, ich wollte mich nicht drehen und noch viel weniger aufstehen. So zögerten wir es etwas hinaus, der Wecker konnte gesnoozt werden und die Freunde vom Vater Staat wissen genau das ich im April im Urlaub bin, so müssen die mir jetzt nicht kommen.
Aber allen voran der Daniel war irgendwie wieder fit, weil er ging Duschen und machte dann plötzlich Stress, da war wohl Hunger im Bauch und das Frühstücksbuffet wartete. Die Aussicht auf der Terrasse ist nett, am Tag umso mehr als am Abend, denn jetzt war der Blick frei auf die Berge hinter Teheran die auf den Gipfeln noch mit einem leichten weissen Puder überzogen sind. Und prominent, etwas näher (also so ungefähr 10m vor der Terrasse), ragt ein Rohbau in den Himmel und verbaut 1/2 der Aussicht ...

Blick von der Terasse des Hotels auf die Berge ... es zeigt schon mal eindrücklich wie Teheran gelegen ist.


Im Frühstücksraum grinste uns ganz selbstherrlich Ayatola Khomeini entgegen. Wenn er gewusst hätte wie das "Würstchen" schmeckt das nur unweit seines Konterfeis warm gelagert wurde wäre ihm jegliches Lachen vergangen, Mehl inkl. Fett und Farbe? Gruselig ..
Aber die Früchte waren klasse, um das positive hervor zu heben. Ansonsten gabs noch ein Teeli und ein Snack mit Honig auf Fladis Brot (da kann man nicht viel falsch machen). Genährt und gestärkt gingen wir zurück zum Zimmer und bald los, raus.
Was zieht man an? In der Stadt war es schon warm und das würde bei der Sonneneinstrahlung die heute den ganzen Tag anhalten soll noch viel mehr werden. An unserem Ziel für den Mittag würde es aber gar nicht warm sein, im Gegenteil, eigentlich hätte man Mütze und Handschuhe einpacken sollen wenn man die denn nicht daheim gelassen hätte. Wir fahren auf den Tochal, den „Skihügel“ von Teheran mit einer Bergstation auf flockigen 3945 Metern über Meer. Da oben hats Schnee und da oben hats, aha, auch keine 25 Gräder.

Irgendwie waren kaum Informationen zur Gondelbahn die zum Gipfel führt zu bekommen im Internet, man weiss natürlich wo die Gondelbahn los fährt, aber nicht was es kostet, nicht wie weit rauf man wirklich kommt ohne Skier an den Füssen usw. Die Faktenlage war etwas dünn gesäht.
Wir packten also genug Geld ein und liefen zur U-Bahn. Dabei schauten wir nach links und nach rechts, wir wollten eine Fahrkarte erwerben, nur wo? Ahm, dazu gibts Automaten oder ein kleines Office direkt am Drehkreuz. Wir wählten natürlich den personenbedienten Verkauf und wollten gleich eine Chipkate mit etwas Wert drauf. Jetzt macht das mal jemandem klar der eigentlich One-Way Tickets verkaufen will. Aber auch egal, dann halt One-Way. Gegen drei Fahrscheine wechselten 30'000 Rialer den Besitzer, was tatsächlich etwa 80 Cent entspricht, für drei Fahrkarten.
Die U-Bahn der Linie 1, die rote Linie, verkehrt von unserem Hotel bis in den Norden der Stadt, dem geografisch nächsten Punkt zur Telecabin der mit planbarem ÖV zu erreichen ist. Speziell in der U-Bahn sind die Frauenbereiche, ganz vorne und ganz hinten am Zug. Dies wohl um die Frauen von den Männern zu schützen und nicht umgekehrt. Einige Frauen reisten aber auch in den normalen Abteilen mit, vornehmlich älteren Semesters oder solche in Begleitung.
Kaum waren wir am Bahnsteig kam auch schon eine Bahn und diese brachte uns in 20min in den nördlichen Aussenbezirk an den Fusse des Tochal. Das System ist relativ neu ist grosszügig dimensioniert. Die Züge verkehren immer als Vollzüge und sind über die ganze Länge begehbar (abgesehen von den Absperrungen zu den Women only abteilen).
Die Fahrt selber ist wie in jeder U-Bahn nicht so spannend, wären da die fliegenden Händler nicht die allerlei nützliches und weniger nützliches auf dem Gang feil boten. Am besten gefiel uns der Typ mit der Zahnseide, fast so gut wie dieser mit bunten und blinkenden Fussbällen die am Boden drehen. Geschäft machte keiner der Händler in diesen 20min ...
Die letzte Station liegt ewig weit im Berg drin unter einem Platz, man legt bis zum Strassenniveau sicher 50 Höhenmeter zurück. Aber nicht am Stück, vier oder fünf aufstiege gibt es in der Station, immer schön aneinander gereiht nach der nächsten Kurve.
Als wir dann endlich mal oben waren quatschen wir sofort einen vermeintlichen Taxifahrer an, denn wir wollten zum Füni und dafür musste ein Taxi her. Er wollte aber kein Business machen (oder eben doch) und führte uns schnurstracks zu einem grünen Minibus der nachdem wir eingestiegen waren sofort losfuhr. Er war voll, nur noch unsere drei Plätze waren frei. Das ist ja mal ein guter Anschluss von Subway und Minibus. Wir waren auch in diesem kleinen Bus wieder die Attraktion, denn gaffen können die Iraner auch prima. Mit uns im Bus war auch der allgegenwärtig lächelnde Khomenei ... ich glaube nichts im Iran geht ohne den religiösen Führer - wir meinen dazu: kann man machen.

Im Minibus gehts von der Metro zur Seilbahnstation. Wir hätten ja ein Taxi genommen, aber die Fahrer haben uns direkt zu diesem Minibus geschickt ... so gehts natürlich auch und erst noch günstiger.


Etwa 10min später stoppte der grüne Toyota Nachbau und der Fahrer zeigte irgendwo auf den Berg hinauf. Aber erst noch bezahlen, und es kostete den ÖV Standardpreis von 10'000 pro Person.
Zu Fuss ging es über den grossen Parkplatz vom Park durch den Eingang zur Station der Telecabin. Wir kauften uns Fahrkarten für die 12km lange Gondel und bestiegen die kleinen Kabinen. Wir kauften uns bis zur Station 7 eine Hin- und Rückfahrkarte für sage und schreibe 1'050'000 Rial, was zwar wieder mal nach viel klingt, aber mit etwa 25 Euro absolut im Rahmen liegt für drei Personen und eine kaum enden wollende Gondelfahrt.
Ganz unten liegt die Station 1, dann kommt eine Mittelstation an der man sitzen bleiben kann, wohl Station 2, oder 3. In Station 5 muss man raus um gleich im selben Gebäude an Station 6 wieder in eine Gondel zu steigen. Früher gings wohl mal durch in einer Gondel, die Verbindung sah heute aber nicht mehr sehr genutzt aus.
Am Schluss dann kommt die Station 7 fast auf dem Gipfel des Bergs. Was mit der Gondel in 45min geht braucht zu Fuss etwas mehr Aufwand, trotzdem waren nicht wenige Hajker unterwegs den Berg mit den eigenen Füssen zu bezwingen. Es ist von der Gondel aus gesehen auf grossen Strecken zwar eher ein Spazierweg, was jetzt aber die Leistung der zu Fuss gehenden nicht abwerten soll. Wir wären dafür definitiv falsch ausgerüstet gewesen, denn ohne Stöcke und Schneeschuhe wäre das ein ziemlich sinnloses unterfangen. Ja klar, auf fast 4000 Meter über Meer liegt noch Schnee, und nicht gerade wenig davon.

Mit dieser Gondel gehts hinauf auf den Tochal, dem Berg direkt hinter Teheran. Vom Smog der Stadt gehts in 45min hinauf auf fast 4000 Meter über Meer. Wie hat es David passend gesagt: Wir sind schon blöd, da kommen wir aus einem Land der Berge und was machen wir als erstes im nahen Osten? Wir gehen auf die Berge! :-) Das ist natürlich nur zur aklimatisation.


Blick zurück aus der Gondel auf Teheran und die Talstation.


Oben schliesst ein kleines Skigebiet an, drei Sessel, zwei (blaue) Pisten. Überhaupt nicht spannend geschweige denn fordernd. Aber es ist schon ein Ding im Iran gleich bei Teheran ein Skigebiet zu sehen ... man hat das so irgendwie gar nicht auf dem Radar. Und es passt auch nicht in ein Skigebiet Frauen in Niqabs die um ein Feuer sitzen im Schnee zu sehen.
Wir blieben etwa 1h oben bis es richtig kalt wurde mit dem Wind, in der Zeit liefen wir auf einer Flanke etwas nach vorne um einen Blick über ganz Teheran zu bekommen. Das war wegen dem Siff in der Stadt aber sehr schwierig ... und wir waren eben schon verdammt weit weg. Wir hatten, wie viele viele andere Leute (meist wohl Teheraner) Spass im Schnee, bis es eben irgendwann zu frisch wurde und sogar etwas aus den Wolken schneite. Brrr!

Willkommen in einer anderen Welt. Man fährt hinauf und landet in einer Welt die man nie und nimmer „in Teheran“ erwarten würde. Wie wärs mit einer Runde auf der Piste?


Blick auf die Station.


Wir erkundeten die Gegend da oben etwas zu Fuss um weg von den Menschen zu kommen und die Landschaft zu geniessen.


Man sieht schon, nach links wirds etwas siffiger ... da liegt die Stadt Teheran.


Das Panorama dazu. In den Bergen rechts ist das Wetter wunderschön und die Luft klar, links über Teheran staut sich das Gewölk und der Siff ...


Wir haben länger auf die Sonne für die Bilder gewartet. Dabei vertrieb sich David die Zeit mit dem Bau dieses Steinmännchens. Und wenn es nicht gestorben ist steht es noch heute auf dem Tochal und schaut hinab auf Teheran.


Durchgefroren nahmen wir den Weg hinunter in Angriff. Bei Station 5 und 6 gabs ein Tee und ein wirklich sehr leckeres Stück Kuchen in einem Raum. Es ist wohl der Notschlafplatz auf halber Strecke zum Gipfel ... über Tags werden einfach ein paar Tische mit Stühlen in den Raum gestellt damit der geneigte Besucher hier auch etwas kredenzen kann.
Und dann gings auch schon wieder weiter, das letzte Stück liefen wir und dabei verloren wir etwa eine Stunde gegenüber dem groben Zeitplan, was nicht weiter schlimm war aber unsere Tagesplanung etwas durcheinander brachte.

Nochmal ein Pano über die Stadt. Diese Stadt ist einfach unendlich gross, so weit man blick nur Häuser und Industrien. Jaja .. wenn man aus der Schweiz kommt ist so etwas halt immer faszinierend.


Den letzten Teil der Strecke runter liefen wir dann zu Fuss um die Landschaft und die Stadt etwas besser auf uns wirken lassen zu können.


Unten drückte der Hunger und das half auch nicht gerade schnell weiter zu kommen, an einer Fressbude gab es Fast Food nach westlichem Standard, wobei es geschmacklich gar nicht so weit weg daneben lag ;).

Zurück in die Stadt, wir hatten noch einiges vor, dabei waren wir alle drei schon ziemlich müde. Das man ausserhalb des Vergnügungsparks, es ist der einzige Naherholungsbereich von Teheran, direkt wieder an einen grünen Minibus ran läuft wäre wohl mit sehr viel Glück verbunden, also nahmen wir gleich ein Taxi. Diesmal ein Privater Mann mit seinem sehr alternden Peugeot irgendwaslizenzbau. Er wollte zwar 200'000 Rial, was uns als etwas sehr viel vor kam, fuhr uns dafür zügig und über allerlei Schleichwege zurück zur Metro. Dank dem Feierabendverkehr der eingesetzt hat waren wir am Schluss trotzdem sicherlich 20min im Auto unterwegs.
Die U-Bahn Fahrt sollte uns mit Umsteigen zum Adazdi Turm führen, so war es zumindest die Idee. Denn im dichten Gedränge der Subway, und wir waren Hundemüde, stiegen wir doch tatsächlich eine Station zu früh aus dem Zug aus und merkten es erst als wir oben schon wieder durch die Sperren waren. Also laufen wir halt ... oder wir fahren mit dem Schnellbus??
Jaaa! Nebst der UBahn und den normalen Bussen gibt es in Teheran auch ein Schnellbussystem welches auf den Hauptverkehrsachsen auf eigenen Spuren fährt. Die Stationen sind dann in der Mitte mit Hochbahnsteigen. Tram Light oder so könnte man dazu auch sagen. Ist auf jeden Fall wie die Metro ein schnelles Fortbewegungsmittel. Nur muss man mal erst eine Station finden, denn die sind nicht sehr oft vorhanden, auch mit ein Grund warum man - wenn man denn drin sitzt - relativ zügig voran kommt. Fahrkarten fürs System gibts übrigens auch wieder an Verkaufshäusel direkt vor dem Halteplatz der Busse.

Wir wollen Schnellbus fahren ... also um von A nach B zu kommen. Das System wird von der UBCT (United Bus Company of Tehran) Betrieben. Bevor wir einen Bus besteigen muss aber ein Bild davon her. Und wer beobachtet uns da beim Fotografieren? Der allgegenwärtige Ayatola Khomeini – wie man sieht gefällt ihm was er sieht.


Eine Bushaltestelle des Schnellbussystems von innen.


Und von der Station aus auf die eigene Fahrbahn des Systems geschaut.


Wir kamen gerade zur Station hin als zwei Busse hintereinander her kamen. Der erste war rappelvoll, der zweite sah schon besser aus. Also nach hinten, hintere Türe - oh, voll. Vorne sah es viel leerer aus, also trat ich ein und drehte sofort wieder um. Stopp, Frauenabteil, da gehören wir nicht rein, die Peitschenhiebe oder Fingernägel wären umsonst. Also wieder zurück und ich schaffte es gerade noch rein bevor sich die Tür schloss und der Bus davon fuhr. David und Daniel winkten zum Abschied meinem Bus und mir hinterher ... Ups. Aber da kommt bestimmt gleich wieder einer, viel mehr als 2min musste man nie warten um ein Bus zu sehen. Denkste, normal gilt nicht wenn wir das System nutzen, es dauerte über 10min bis der nächste Bus kam, und natürlich auch voll war. Die Schnellbusse starten am Abgangsbahnhof vermutlich alle schön im gleichmässigen Abstand, wir waren aber nun ganz am Ende der Linie und ganz autonom ist die Strecke dann doch nicht. So passen am Schluss die Abstände hinten und vorne nicht, da kommt 10min nichts und dann kommen dafür gleich 4 am Stück. Erinnert an Transport Tyocoon ;).

Ein Einschub: Was allgemein auffällt in der Stadt ist die sehr geringe Dichte an (sichtbarem) Sicherheitspersonal. Es ist kaum Polizei zu sehen, auch auf den Strassen nicht. Entweder weil man keine Angst haben muss oder weil wir einfach nicht genug genau hinschaut und die Beamten in Zivil nicht erkennen.
Was es auf dem Berg irgendwann zu Kühl war, war es in der Stadt unten jetzt definitiv zu heiss, es war buuuh mit der dicken Jacke sogar viel zu heiss, aber die musste halt jetzt mit irgendwie mit und am Mittag hatten wir sie ja auch alles andere als bereut.

Der Azadi Tower (Turm der Freiheit) im Abendlicht. Er liegt mitten in der Stadt und markiert auch einen Verkehrsknotenpunkt.


Azadi Tower


Der Platz um den Turm war liebevoll gestaltet, mit Blumenbeten und Wegen. Entsprechend belebt war der Platz.


Wir fotografierten den Freiheitsturm und den Park mit der Stadt und den Bergen dahinter im wunderschönsten Abendlich und gingen dann auf zum grossen Fernsehturm von Teheran. Erst mit dem 10er Bus hinauf und dann rüber laufen ... nur war der Turm viiiel weiter weg als wir gedacht hatten. Da täuschte das Auge und die Karte, Teheran ist eben riesig.

Direkt am Azadi Tower ist auch der Knotenpunkt der Rapid Busse. Wir nutzten eine andere Linie um in Richtung des TV Turms zu kommen. Und hier sieht man auch weshalb die getrennten Fahrspuren einfach nur Sinn machen.


Also halt doch wieder Taxi, und da stand auch gerade eines mit wartendem Fahrer. Zum TV Turm gerne! Wir hielten seinen angesagten Preis für deutlich zu hoch (er wars auch) und handelten ihn noch etwas runter. Ob es ihm passte oder nicht ist schwer zu sagen, er nahm das ganze aber eher grimmig auf. Es ging am Schluss auch nur um 70 Cent. Das war uns zu dem Zeitpunkt wieder gar nicht bewusst sondern erst als der Preis bereits verhandelt war rechneten wir Rial und Tuman um und lösten den Knoten im Kopf. Hätten wir vorher bemerkt um was für Beträge es geht, wir hätten das mit dem handeln sein gelassen und das hohe Fahrgeld bezahlt.
Ehm, habe ich schon gesagt das ich mit dem Geld nicht klar komme? Auch mit dem Bargeld, egal welcher Geldschein, er ist immer etwa gleich gross und so richtig an de Farbe zu unterscheiden vermögen wir sie (noch) nicht.

Eat Fresh und das Logo ... kommt uns das irgendwie bekannt vor? Neeein, also mir nicht, euch? :-)


Keine Stadt ohne Fernsehturm. Der Milad Turm von Teheran ist mit 435m der sechsthöchste Fernsehturm der Welt, was für ein SUPERLATIV! Hihi ... momol.


Vom Plateau des Turms aus haben wir den Sonnenuntergang im Westen genossen.


Eigentlich wollten wir im Turm aufs Observationsdeck, was aber wegen "to windy" scheiterte. Was es da oben top of the tower noch gäbe wäre das Restaurant. Das teuerste im ganzen Land soll es sein, wir verzichteten danken darauf und machte es uns am Food Court in der 4 Etage gemütlich, auch da war der Blick auf die Stadt ganz nett. Um dahin zu kommen mussten wir durch die Sicherheitskontrolle am Eingang des Turms, mit Gepäckscanner. Es war eine Frau Anwesend die aber fortlaufend am Telefonieren war. Ob sie überhaupt gesehen hat was auf ihrem Display vorbei lief bezweifeln wir, und Dani hatte schon Angst wegen seinem Taschenmesser ;).
Jeder holte sich vom Food Court was er wollte und wir kredenzten die Mahlzeiten direkt am Fenster mit Blick nach Norden.

Wir Assen im Sockel des Turms zu Abend, dabei schauten wir zu wie sich die Dämmerung über die nördlichen Stadtteile und das dahinter liegende Gebirge legte.


Nach dem Essen folgt die obligate Klogeschichte: Der Tower ist topp herausgeputzt, prima in Schuss, Innen wie aussen. Und das gilt genau so lange bis man ins Klo eintritt. Alles andere als trocken wie jedes LochimBodnen Klo halt, dazu aber noch schön siffig. Auch da war kein Khomenei oder Rohanni Plakat zu sehen weit und breit.
Mit dem Taxi gings wieder zurück zum Hotel, diesmal fanden wir den Preis von Haus aus fair. Denn wir hielten die Strecke für deutlich weiter als sie es am Schluss war.
Im Hotel waren wir bereits kurz nach 21 Uhr, aber Lust darauf noch etwas zu reissen hatte keiner von uns. Also gingen wir einfach noch aufs Dach des Hotels und bestellten beim überraschten Personal eine Kanne Tee.
Bis wir dann im Zimmer in den Betten lagen war es auch wieder 23 Uhr .... gute Nacht!


In der Wüste mit ganz viel gar nichts, ausser atemberaubender Landschaft


An der Hauptstrecke von Teheran nach Quom.


Und im Tal des Sezar, einem Highlight im Iran. Mit bunten Garnituren im Regionalverkehr ...