Molto Bene - Ligurische Küste reloaded! - Teil 2

Von

27.5.2016 Diano Marina - Laigueglia

Der Wecker ging früh - um sechs - und schon bald standen wir bereit an der Reception um auszuchecken. Morgenessen fiel mal wieder aus. Weit hatten wir eigentlich nicht, lag doch die angedachte Fotostelle gleich beim Capo Mimosa am anderen Ende von Cervo. Nur: Wir wussten zwar wo die Fotostelle ist, nicht aber wie man dahin kommt. Wir stellten unser Auto mal neben der Küstenstrasse auf einem Ausstellplatz ab und schlugen uns von der Strasse her am unserer Ansicht nach korrekten Punkt in die Büsche. Der erste Anlauf scheiterte nach einigen Metern kläglich und wir verendeten mit verkratzten Armen im Busch. Rückzug war angesagt. Zurück an der Strasse fanden wir einen weiteren Einstieg ins Gelände, welcher uns dann um einiges weiter in die Tiefe brachte. Nur von der gewünschten Fotostelle war nichts zu sehen. Die Zeit drückte, wir fanden keinen Weg an die Stelle und so fuhr uns der morgendliche IC 505 im schönsten Sonnenlicht quais unter den Füssen durch. Sehr ärgerlich. Wir mussten einsehen, dass wir hier irgendwie falsch waren. So ging es zurücl zum Auto. Damit wir wenigstens noch etwas vom Morgenlicht hatten, fuhren wir schnurstracks rüber nach Aalassio. Auch dort gibt es eine nette (wenn auch nicht so nette Fotostelle wie beim Capo Mimosa) die jetzt umsetzbar war. Schon bald kam ein Regio von vorne

Semipilota DP 79 der FS zwischen Alassio und Albenga


Kurz darauf auch noch einer von hinten:

Semipilota MDVC der FS zwischen Alassio und Albenga


Wir hatten es hier gesehen und fuhren wieder zurück in Richtung Cervo zum Capo Mimosa. Hier standen nun die Campingplatz-Klassiker an. Wir stellten unser Auto vor dem Campingplatz ab und stellten uns mal ins Büro das seit 0900 geöffnet hatte. Der Verwalter war gerade lautstark am Telefon (wie wir auf der Reise bereits festgestellt hatten und auch noch werden ist das wophl die natürliche Lebensumgebung eines Italieners... *ich weiss Vorurteil...*), sah uns aber und erriet anhand unserer Kameras recht schnell unser Ansinnen. Mit einer entsprechenden Handbewegung gab es das Go. Ich vermute wir waren definitiv nicht die ersten die da anklopften. So liefen wir quer durch den Campingplatz runter ans Meer. Wir stellten uns Seite Cervo hin. Auch hier fanden wir wieder einen Italiener in natürlicher Umgebung: Genüsslich im Sonnenstuhl liegend und Mobilephone am Ohr, telefonierte es ununterbrochen bis wir eine dreiviertel Stunde später wieder abzottelten. Für die Stelle hier hatten wir genau einen Zug im Angebot, es war der Thello EC 139 welcher hier passend kam:

E 444 073 der FS zwischen Cervo-S. Bartolomeo und Andora


Wir verschoben uns nun auf die andere Seite vom Capo Mimosa. Nun war die Gegenseite der eigentlich angedachtren Morgenstelle passend im Licht. Wie wir da waren haben wir dann auch die Stelle für den Morgen gesehen und mussten feststellen: Von oben kommt man definitiv nicht hin. Sprich es konnte heute morgen nicht klappen. Für den morgendlichen Versuch sind wir nun aber gewappnet...
Als erstes machte ein etwas verspäteter Regio seine aufwartung:

E 464 649 der FS zwischen Cervo-S. Bartolomeo und Andora


Dicht auf den Fersen stand der erste Thello EC in Richtung Nizza an (EC 142):

E 444 066 der FS zwischen Cervo-S. Bartolomeo und Andora


Wir waren zufrieden und liefen schleunigst hoch zu unserem Auto. Keuchend kamen wir oben an, geht doch recht steil hoch und zudem wärmte die Sonne schon recht stark.
Die Fahrt nach Cervo war kurz, ist ja nur rund 1-2km. Wir stellten unser Auto auf den Parkpplatz beim Dorfeingang welcher jetzt noch schön leer war und fütterten mal den Parkautomaten. Dann ging es an den Strand. Ich entschied mich vor Ort dann noch zu einer kurzen Rückkehr zum Auto und einem anschliessenden Wechsel von Hose lang auf Hose kurz und verpasste prompt einen Regio. Pascal ging es aber nicht besser, er war auch gerade nicht bereits als der durchfuhr. Was solls - da kommt eh noch was...
Auch hier waren wir nicht allein und die Spezies *Telefonierender Italiener* - diesmal als Weiblein - war auch hier präsent.
Uns war das egal, wir erfreuten uns am Wetter, am Wellengang und an den Zügen die daher kamen:

Semipilota MDVC der FS zwischen Cervo-S. Bartolomeo und Andora


E 444R der FS zwischen Cervo-S. Bartolomeo und Andora


Semipilota X der FS zwischen Cervo-S. Bartolomeo und Andora


Danach war es Zeit die Stelle zu wechseln. Zu Fuss ging es auf die andere Seite des Strandes und raus auf die Mole. Erstaunlicherweise war hier kein Telefonisti, dafür kamen dann immer mal einige Touristen die sich wohl alle zum Ziel gesetzt hatten ihr Badetuch und ihre blassen Körper mitten ins angedachte Bild zu platzieren. So musste zumindest ich der auch noch etwas Strand im Bild wollte das eine oder andere mal den Standort leicht verschieben. Nichtsdestotrotz hat es dennoch ganz gut geklappt:

E 464 der FS zwischen Cervo-S. Bartolomeo und Andora


E 464 der FS zwischen Cervo-S. Bartolomeo und Andora


Leider hatte sich nun aber etwas Siff am Himmel breit gemacht. Ein Regio fiel diesem zum Opfer, da gerade ein recht dichtes Band vor der Sonne herumwaberte. Zum Glück für uns wehte es aber das Zeugs recht konstant in Richtung Meer raus und wir waren nur recht wenig davon betroffen. Für den nächsten Regio stellte ich mich nun etwas weiter auf die Mole raus:

E 464 der FS zwischen Cervo-S. Bartolomeo und Andora


Für den nachfolgenden Thello EC 144 blieb ich gleich draussen:

E 444R der FS zwischen Cervo-S. Bartolomeo und Andora


Wir hatten für heute genug von Cervo gesehen und so ging es zurück zu unserem Glutofen. Der gestrigen Erfahrung folgend umfuhren wir Imperia gleich auf der Autostrada, denn wir wollten nochmals nach San Lorenzo al Mare. Das gestrige Ergebnis war nicht vollends zufriedenstellend. Zuerst war aber noch ein kleines Hüngerchen da, welches wir mit einem Gelati zu bekämpfen gedachten. Die Idee war nicht schlecht, bis wir aber eine Gelateria gefunden hatten waren wir bis Riva Ligure vorgedrungen. Sie schmeckte aber dafür dann vorzüglich. Zurück in San Lorenzo al Mare sahen wir gerade einen Regionale durchfahren, mussten aber mit Schrecken feststellen, dass das Seitenlicht noch sehr fragwürdig war. Guter Rat war teuer - uns war aber, dass da kurz vor Imperia auch was ginge. Die Stelle war klar, nur war es etwas schwieriger das Auto irgendwo hinzustellen. Schlussendlich stellten wir es bei einem Supermarkt hin und ging zu Fuss zurück an die besagte Stelle. Irgendwie wollte es aber für beide nicht so überzeugend wirken wie gedacht, wir wollten aber nichtsdestotrotz mal einen Versuch wagen und konsultierten mal die Fahrpläne. Mit etwas Schrecken stellten wir dabei fest, dass in nächster Zeit nur der Zug angekündigt war, für welchen wir die San Lorenzo al Mare Stelle angedacht hatten. Da es uns hier nicht überzeugte hiess es daher wieder: Kommando rückwärts. Schnell waren wir wieder in San Lorenzo al Mare, lange zu warten hatten wir auch nicht bis der Regio kam - leider mit einer recht versifften Garnitur:

E 464 510 der FS zwischen Imperia Porto Maurizio und Taggia


Seitenlicht war zwar immer noch etwas knapp, nur war der nächste Zug dann derjenige den wir gestern abgelichtet hatten und das war 1.5h später. Irgendwie fehlt hier aktuell der richtig passende Zug. Wir machten uns vom Acker, wollten wir nun doch noch was passendes für den abendlichen Thello EC in Richtung Nizza finden. Erste Idee war in Imperia. Dort sind zwei Brücken vorhanden die man eventuell mit Blick von oben nehmen könnte. Nr.1 war schnell gefunden und noch schneller als komplett zugekrautet und nicht machbar taxiert. Dann ging es via Seitengässchen und Nebensträsschen einmal quer durch Imperia zu Nr. 2 gleich bei der Einfahrt zum Bahnhof Imperia - Oneglia. Wir fanden in den Häuserschluchten zwar durchaus eine Stelle wo man auf die Strecke sah, aber es war zu unserem Leidwesen nur gerade noch ein einziges Brückenfeld zu sehen. Nicht das was wir uns vorgestellt hatten. So blieb uns nichts anderes übrig als nochmals auf das gestrige Abendprogramm zurückzugreifen. Am zukünftigen Bahnhof von Imperia vorbeifahrend ging s auf die Autostrada und ab nach Andora, wo wir uns wieder auf den Kieshügel stellten.
Vor dem Eurocity kam noch ein Regionale:

E 464 der FS zwischen Andora und Laigueglia


und dann eben der Thello EC 160:

E 444 089 der FS zwischen Andora und Laigueglia


Obwohl es uns etwas zuwieder war kurz nach sechs Abends die Fototätigkeiten schon einzustellen, so taten wir es dennoch. Wir waren gestern Abend schon mit Stellensuche gescheitert und hatten keinen Grund zur Annahme, dass es heute besser klappen würde. Der Umstand dass nun aus dem Landesinneren wieder eine recht dichte Siffschicht reinzog erleichterte aber die Entscheidung. Wir hatten mit dem Eurocity recht Glück gehabt...
Unser gebuchtes Hotel war gleich eine Hügelkuppe weiter in Laigueglia. Anstatt den Umweg via Küstenstrasse nahmen wir diesmal den Weg quer über den Begrücken. Steile Bergsträsschen sind immer nett - wenn nur die Karre etwas mehr PS hätte. Ich musste für meinen Geschmack eindeutig zuviel in den ersten Gang zurückschalten...
Mit einmal quer durch den Dorfkern wenden haben wir dann das Hotel auch gefunden. Einchecken war problemlos, unser Ansinnen morgen früh auf die Piste zu gehen und schon etwas um 0530 auszuchecken wurde aber etwas ungläubiges Staunen entgegengesetzt. Wir konnten es aber lösen indem wir noch heute Abend zahlen konnten.
So ging es dann noch ind en Dorfkern um etwas essbares in die inzwischen mehr als leeren Mägen zu kriegen. Wir füllten die Löcher mit Carpaccio und gegrillten Gamberoni, sowie obendrauf ein Gelati. Lecker!
Zurück im Hotel planten wir noch die Rückreise. Sonntag hat er definitiv schlecht gemeldet und so haben wir uns für eine etwas frühere Rückreise entschieden und dafür im Thello EC 139 Plätze gebucht. So fahren wir das Ding auch mal und fotografieren es nicht nur :)
Danach ging es bald ins Bett, morgen klingelt der Wecker saufrüh.