Adiós Pajares-Pass Teil 6: Adiós Pajares-Pass, Hola Salamanca!

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2.6.17

Wie üblich ging um 7 der Wecker. Etwas ernüchtert schauten wir das Wetter draussen an - es nieselte. Wir packten dennoch unsere Koffer, checkten aus und machten uns auf den Weg in Richtung Pass. Kurz hinter Pola de Lena hörte es auf zu nieseln, dafür kamen wir in Pajares dann in die Nebeldecke rein. Die Sichtweite war mal wieder auf wenige Meter gesunken. Kurz vor der Passhöhe wurde es aber hell und draussen waren wir. Es herschte eitel Sonnenschein und von der Passhöhe konnte man schön aufs Nebelmeer blicken. Wir legten einen kurzen Halt ein und genossen den Ausblick:

Puerto de Pajares


Nach diesem kurzen Sightseeing-Stopp machten wir uns auf an die erste gewünschte Stelle. Diesseits des Passes herrschte Eitel Sonnenschein und so war es problemlos sich beim südlichen Tunnelportal des Scheiteltunnels hinzusetzen. Durch den Tunnel hindurch konnte man sehen, dass die Nordseite im Nebel lag. Fixpunkt für uns war ein Patito aus dem Norden der kurz vor 10 hier durchfuhr. Leider war die vorherige Warterei erfolglos und nichts weiteres kam bis dahin hier durchgefahren:

130 090 der RENFE zwischen Busdongo und Pajares


130 089 der RENFE zwischen Busdongo und Pajares


Wir verschoben uns anschliessend an die bereits mehrfach besuchte Stelle bei Villanueva de la Tercia, da als nächste geplante Leistung ein Patito aus dem Süden angekündigt war. Nachdem es jetzt zwei Tage nicht geklappt hat dort einen Bergfahrer in Sonne zu erwischen, ging es diesmal auf:

130 001 der RENFE zwischen Busdongo und Villamanin


130 002 der RENFE zwischen Busdongo und Villamanin


Im Blockabstand folgte auch noch der Regionalzug nach Norden:

440 144 der RENFE zwischen Busdongo und Villamanin


Wenn wie die letzten Tage gefahren würde, wäre es nun Zeit für den Stahlzug. So wirklich eine schlaue Idee dafür hatten wir vorerst nicht. David kam mit einer Stelle auf der Nordseite des Pass. Wir befürchteten zwar, dass der Nebel problematisch sein könnte, aber ein Versuch wars wert. Hinter dem Pass kam der Nebel aber definitiv zu früh und die angepeilte Stelle war voll drin. Überhaupt war die Nebelgrenze sogar etwas über dem nördlichen Portal des Scheiteltunnels. Im Norden war also nichts zu machen. So ging es wieder auf die Südseite auf Stellensuche. Irgendwann erinnerten wir uns, dass wir unterhalb Villamanín noch was gesehen hatten. Flugs dort hin gefahren, für gut befunden und entsprechend aufgestellt. Anfänglich waren wir noch in schönstem Sonnenschein, doch bald kam eine Wolkenfront die meist gerade so lag, dass der Hintergrund zwar in Sonne lag, die Strecke aber im Schatten. Vom geplanten Stahlzug war auch nichts zu sehen, von oben kam nichts.
Dafür kam was von unten, zuerst ein Stahlzug, später dann ein Kohlezug.

251 018 der RENFE zwischen Villamanín und Cinera


Ärgerlich. Eigentlich hätten wir jetzt nach knapp drei Tagen hier oben mit jeweils praktisch identischem Betrieb zum Vortag wissen müssen, dass da jetzt was von unten kommt. Aber die beiden Züge hatten wir schlicht nicht im Plan gehabt, dabei hätte es nur wenige hundert Meter weiter unten eine nette Stelle mit Brücke/Tunnel gegeben, welche lichtmässig gepasst hätte und sogar in Sonne gewesen wäre. Wir hatten da voll gepennt. Schade!
Uns dämmerte langsam, dass ja vor dem vollen Stahlzug meist noch ein leerer von unten gekommen ist. Da hier an der Stelle warten eh sinnlos war, zottelten wir ab. Etwas oberhalb Pola de Gordón fanden wir was machbares. Wirklich lange mussten wir auch nicht in der Sonne braten bevor denn der Leerzug kam. Leider war mal wieder eine ziemlich versiffte 253er führend:

253 031 der RENFE zwischen La Pola de Gordon und Santa Lucia


Da hier Talfahrer nicht machbar waren, stiegen wir ins Auto und fuhren wieder in Richtung Pass. Wir hatten da noch eine Idee für eine Stelle unterhalb Busdongo, welche eventuell gehen könnte. Wir verpassten dadurch zwar einen Patito von Norden her, aber der war uns jetzt gerade egal. Mögliche Stellen mit Sonne für den waren eh gerade Mangelware zumal wir mit dem Zug schon einiges abgegrast hatten. Wie wir uns an die neue Stelle hingesetzt hatten und diese als gute befunden hatten, kam erneut der leere Stahlzug durch, den wir zwischenzeitlich überholt hatten. Da gerade keine Sonne zur Stelle war, liessen wir den fahren. Unser Ziel war eh der beladene Zug aus dem Norden. Wir mussten uns dann fast über eine Stunde gedulden bis sich was regte. In der Zwischenzeit hatte es leider etwas zugezogen, doch gab es immer wieder Sonnenspots, so dass durchaus Chancen auf ein Sonnenfoto bestanden. Die Zeit vertrieben wir uns mit Sandwich schmieren und essen.
Passend für den Stahlzug öffnete sich dann auch ein kurzes Loch in der Wolkendecke:

253 047 der RENFE zwischen Busdongo und Villamanin


Wir blieben gleich an der Stelle, da in vernünftiger Zeit (20-25min) noch ein Patito gegen Norden hier durchfahren sollte. Leider klappte es diesmal nicht mit einem Sonnenspot.

130 061 der RENFE zwischen Busdongo und Villamanin


130 062 der RENFE zwischen Busdongo und Villamanin


Inzwischen hatte es hier gegen die Passhöhe hin komplett zugezogen. Man konnte sogar sehen, wie ab und zu Nebelschwaden über die Passhöhe hinüberschwappten. Hier zu bleiben war aussichtslos. So packten wir dann zusammen und fuhren wieder abwärts in Richtung La Robla. Wir hatten ja auch noch einige Kilometer bis zu unserem Ziel Salamanca vor uns. Da bei Vega de Gordón noch eitel Sonnenschein herrschte, stellten wir uns nochmals an die Strecke. Die Warterei wurde uns verkürzt von einem Trecker, der rund um unseren Parkplatz ein paar Gärten umpflügte. Christof als heutiger designierter Fahrer durfte immer mal wieder das Auto umplatzieren, da der Trecker durch wollte. Zwei weitere Autos die ebenfalls im Weg standen, deren Besitzer aber in einem Garten arbeiteten, respektive (durchaus attraktive) Besitzerin mit Hund am Gassi gehen war, machten die Rangiererei nicht einfacher. Immerhin half uns das die Wartezeit zu überbrücken, kam doch erst kurz nach vier was durch. Heute war der COMSA Kohlezug etwas früher dran als die letzten Tage und kam noch vor dem Patito. Und ja: Nach drei erfolglosen Versuchen klappte es beim vierten mal endlich mt Sonne bei diesem Zug!

601 003 der COMSA zwischen Pola de Gordon und Santa Lucia


Leider war auch diesmal die etwas verschmierte Lok 003 dran. Aber egal: ein Sonnenbild!
Wir warteten noch den kurz danach durchfahrenden Patito ab, doch fuhr der im Schatten durch. Danach machten wir uns aber endgültig vom Acker.
Adiós Pajares-Pass!
Das war es nun endgültig gewesen mit dem Pass. Wir begannen den Rückweg nach Madríd, mussten wir doch in knapp zwei Tagen unser Auto dort zurückgeben. Wie schon erwähnt führte uns unser Weg nun aber zuerst nach Salamanca.
Nach Studium der Wetterprognosen und möglicher Ziele, hatten wir uns für diese Gegend entschieden. Durch Salamanca führt eine als europäischer Güterverkehrskorridor ausgezeichnete Strecke nach Portugal rüber. Wir erhofften uns dadurch etwas Güterverkehr. Dazu hat es in der Gegend auch noch eine Dieselpiste und Salamanca wird auch von Alvia Zügen bedient. Wie der Verkehr vor Ort dann aussieht wussten wir zwar nicht so genau, aber einen Tag dort zu verbringen war nicht die schlechteste Option.
Durch León durch ging es rasch auf die Autobahn Richtung Zamora.
Ich habe bezüglich León noch etwas in meinem Archiv gewühlt und ein Bild aus dem Bahnhof aus dem Sommer 1990 gefunden. Das Bild stammt aus einer Serie von Fotos von Hans Stauffer, welcher damals mit einem Sonderzug (vermutlich Al Andaluz)den Nordwesten von Spanien bereiste. Die Fotos sind aus dem Zug heraus, dennoch hat es das eine oder andere Präsentationswürdige dabei:

Baureihe 593 der RENFE in León


In der Serie fand sich auch ein Bild aus Pamplona:

269 089 der RENFE in Pamplona


sowie eines aus O Carballiño:

593 088 der RENFE in O Carballiño


Nach diesem Exkurs aber zurück zu unserer Reise:
Wir liebäugelten noch ein bisschen mit einem Abendbild des Martin Gíl Viaduktes mussten aber nach Konsultation der Fahrpläne rasch einsehen, dass wir dafür zu lange am Pass geblieben sind. Aber wir sahen auch, dass wir mit etwa 15min Reserve auf einen Regio in Zamora aufschlagen würden. Schnell suchten wir uns eine passende Stelle und stellten uns dann hin. Mit einigen Minuten Verspätung röhrte dann die modernisierte Gumminase durch:

594 013 der RENFE zwischen Zamora und Carbajales de Alba


594 013 der RENFE zwischen Zamora und Carbajales de Alba


Ob die Stelle zukünftig so auch noch umsetzbar ist, ist ein bisschen fraglich. Wir standen nämlich am Rande einer Baustelle. Nach genauerer Betrachtung handelt es sich dabei um die neue LAV Olmedo-Zamora-Galicia. Links im Einschitt unter der Brücke durch verläuft die Altbaustrecke.

adif in Zamora


Da innert vernünftiger Frist nichts mehr an Zügen angekündigt war und wir auch noch gut eine Stunde Fahrt vor uns hatten, packten wir dann zusammen und fuhren weiter bis anch Salamanca. Unser Hotel war etwas ausserhalb des Stadkerns, in der Nähe der Uni und der Stierarena. Auf den Strassen vor unserem Hotel wurde gerade neuer Teerbelag aufgebracht, so dass wir etwas zirkeln mussten um ins Parkgeschoss des Hotel zu gelangen.
Essen im Hotel selber fiel aus. Zwar war überall ein Menu del Día angeschlagen, aber im Restaurant war eine Hochzeitsparty im Gang und in der Caféteria wollte man uns nur Snacks auftischen. Nicht gerade ideal. So liefen wir halt ins Stadtzentrum und liessen es uns dort mit Tapas und Raciones gut gehen. Im Hotel wollten wir noch das Wetter konsultieren nur war trotz grossmäuliger Ankündigung von super Hispeed WLAN nichts davon zu sehen. Zumindest unser Zimmer ganz am Ende des Flurs hatte wenn überhaupt mal WLAN dann nur tropfenweise so dass Wetter schauen dann auf der Strecke blieb. Nichtsdestotrotz stellten wir den Wecker mal auf 0700 und legten uns dann um Mitternacht ins Bett. Mal sehen wie es morgen weitergeht - davon aber ein ander mal...