Ab in die Wüste mit airberlin!
Von Peter Hürzeler
PrologLange wusste ich nicht so recht wann ich im Herbst noch meine Restferien beziehen will und wohin ich dann reisen will. Auslöser des Ganzen waren einige Unwägbarkeiten bezüglich meines aktuellen Jobs. Als sich hier dann Ende August endlich einige Unklarheiten beseitigten, war nun plötzlich etwas Aktionitis angesagt, denn für Mitte September gab es nun 2 Wochen Ferien zu planen
Mögliche Reiseziele gab es viele: Skandinavien, Spanien, Portugal, Grossbritannien, Irland, Italien, Frankreich oder dann auch etwas ferner Teile von Nord- und Südamerika. Doch wohin, mit wem und wie.... Fragen über Fragen.
David meldete mal an, dass er im September in Skandinavien weile. Nachdem ich letzten Herbst mit ihm in Norwegen war, konnte ich mich nicht so recht dafür begeistern. Die Wetterlotterie war mir gerade etwas zuwider und überhaupt war ich selber eigentlich recht zufrieden mit dem Ergebnis.
Spanien war ich im Frühling mit David und Christof - wäre zwar reizvoll nochmals an den Pajares-Pass zu gehen, aber irgendwie und so, ne. Zweimal im Jahr ist mir zu nahe aufeinander.
Aber da war doch noch was mit airberlin und Ausverkauf und so. Mehr zum Spass testete ich einige Flugpreise von airberlin in die USA. Immerhin war es auch schon wieder drei Jahre her seit ich das letzte Mal dort war. Das Gebotene was die Webseite da ausspuckte hatte es in sich. Gerade einmal CHF 414.- (!) wollte airberlin noch für ein Rückflugticket von Zürich nach Los Angeles oder San Francisco - beides jeweils mit Umsteigen in Düsseldorf. Fast geschenkt ist das. Davon waren knapp 40 CHF reine Ticketpreise, alles andere Steuern, Gebühren und Treibstoffzuschlag. schon krass...
Die versuchen wohl wirklich alles um noch irgendwie Leute in die Flieger zu kriegen. Normalerweise zahlt man da so um die CHF 800-1000.- oder mehr. Vergleiche mit Konkurrenten bestätigten meine Preisvorstellungen.
Ich kickte noch Christof und Pascal an, doch waren dort trotz teils grossem Interesse keine passenden Ferien auszuhandeln.
Dank des Überbrückungskredites der Deutschen Regierung hielt ich das Risiko sitzen zu bleiben für akzeptabel und so buchte ich für mich kurzerhand ZRH-SFO für den Zeitraum 14.9 - 29.9.
Da durchaus etwas Montana-Fan (siehe auch meine kürzlich hochgeladenen USA Bilder auf unserer Webseite) schaute ich auch für Flüge nach Seattle, Vancouver, Calgary oder Denver. Doch war das immer mit einem zusätzlichen Umstieg in den USA verbunden, daher mit Anschlussflug von American Airlines, so dass sich der Preis dann gleich verdoppelte. Das wars mir dann nicht wert und da ich eh noch nie in Kalifornien war, passte das durchaus auch für mich. Hat ja auch dort einige nette Strecken in der Gegend.
Ein Mietauto war schnell gebucht. Nicht weiter erstaunlich ist, dass dieses praktisch gleich viel wie der gesamte Flug kostet.
Da ich erst um 1800 in Frisco lande musste auch ein Hotel gesucht werden. Etwas erstaunt war ich ab den Motelpreisen in der Region. Ich war mir von den letzten Ferien her aus Super 8 und Motel 6 so um die 60-80 $ die Nacht gewohnt. Im Silicon Valley fand ich aber fast nur Preise ab $ 100.- aufwärts vor. Schlussendlich fand ich Fremont was passendes für gut $110.-
Die Tage vor dem Abflug wurden dann aber plötzlich spannend. Nachdem am Montag 11.9.17 irgendwelche Verhandlungen mit den airberlin Piloten gescheitert sind, meldeten sich am Dienstag plötzlich rund 200 Piloten krank. Als Folge davon gab es Dutzende von annullierten Flügen, unter anderem auch die von mir für Donnerstag gebuchten Verbindungen nach Düsseldorf. Man begann schon einmal vorsichtig nach Alternativen zu sondieren. Es hätte da eine Möglichkeit mit Finnair via Helsinki gegeben, welche mit rund 900 CHF zu Buche geschlagen hätte. Am Mittwoch sah die Situation etwas besser aus. Zumindest der Flug ab Düsseldorf nach San Fancisco fand planmässig statt. Zürich - Düsseldorf war dagegen Ausfall, zumindest die von mir gebuchten Flüge. Für den Donnerstag wurde aber eine planmässige Verbindung angezeigt.
Donnerstag 14.9.17
So begann mein Abenteuer mit airberlin um halb sieben morgens, als ich in den direkten Zug nach Zürich Flughafen stieg. Einchecken ging problemlos und nach rund 2h warten durfte ich dann in den Flieger steigen. Pünktlich gelangten wir nach Düsseldorf. Der Flieger war proppenvoll, angesichts der zuletzt annullierten Flüge nicht erstaunlich.
Mein Flieger nach der Ankunft in Düsseldorf:
In Düsseldorf machte ich mich baldmöglichst durch die zusätzlichen Zollkontrollen. Danach gab es noch einen kleinen Imbiss im Wartebereich des Fliegers. Der Flug ging dann irgendwie durch. Economy bei airberlin ist recht eng. Ich spekulierte beim buchen auf einen halb leeren Flieger. Durch die Annullierungen war der Flieger dann aber doch recht gut gefüllt, so schätzungsweise um die 80-90%. Neben mir war eine jüngere Chinesin, so erübrigten sich dann irgendwelche Konversationen und ich konnte mich getrost dem Filmprogramm zuwenden. Star Wars, Logan und Mad Max später landeten wir dann um ca. halb sieben abends in San Francisco. Wetterbedingt flogen wir weit im Norden durch - nur rund 150 Meilen vom Nordpol weg - was uns rund 30min Verspätung einbrachte. Leider war meine Scheibe so etwas von dreckig und verkratzt, dass sich jegliche Fotos erübrigten. Und beim einfliegen nach San Francisco sass ich dann auf der falschen Seite und sah somit die Golden Gate Bridge nicht.
Die Einreise gestaltet sich recht locker. Nachdem ich bei der normalen Reihe für Visitors angestanden bin, wurde ich nach rund 5min herausgepickt und konnte dann an die Resident-Reihe anstehen, die leer war. Da ich letztmals 2014 eingereist war und schon mal ESTA-Kunde war, durfte ich somit etwas schneller einreisen. Am Automat Pass gescannt, ein paar Fragen beantwortet und schon gab es ein Papierchen das noch zweimal kurz vorgezeigt wurde und durch war ich. Knapp 30min nach der Landung stand ich vor dem Mietwagenschalter und nahm einen silbernen Mitsubishi Lancer entgegen. Etwas mit etwas mehr Bodenfreiheit wäre gut gewesen, aber irgendwie wird das schon gehen. Zumal: auf den Frontspoiler musste ich nicht mehr ganz soiel acht geben, hatte der doch schon eine fette Delle von einem Vorbesitzer. Ein SUV war mir zu teuer für die Zeit. Was blieb war noch die Fahrt nach Fremont, welche rund 30min in Anspruch nahm. Nach dem Einchecken im Hotel gings mangels Alternativen noch kurz zum Goldenen M. Ich hatte noch Hunger. Danach war aber schnellstmöglich Feierabend.
Freitag 15.9.17
Kurz nach sechs Uhr morgens war ich wach. Der Wecker klingelte zwar später, aber da ich schon mal wach war, konnte ich etwas früher aauf die Piste. Ich hatte heute morgen den Plan mich etwas um den Personenverkehr im Bereich San José zu kümmern. Davon gibt es hier einiges. CalTrain verkehrt von San José nach Frisco rein. Leider ist das Ganze mässig fotografierbar, da meist im bebauten Gelände. Besser fotografierbar ist die UP Coast Sub, auf welcher neben wenigen Güterzügen einerseits eine Reihe von Amtrak Zügen, andererseits am Morgen/Abend vier Züge des Altamont Commuter Express verkehren. Der erste Zug am morgen ist aktuell zeitlich unfotografierbar, den dritten und vierten hatte ich aber angepeilt. Durch das frühere aufstehen hatte ich nun auch für den zweiten noch Optionen. Eine Stelle am Altamont Pass war mir zu weit weg, so dass ich dann in Fremont selber was versuchte. Der erste Anlauf war nichts, bei der zweiten Stelle ging aber was. Warten musste ich keine Minute, dann kam Amtrak California mit Zug Capital Corridor 521 durch, leider noch etwa 4min vor Sonnenaufgang :(
Es führte die F59PHI #2013
Danach stand der ACE03 an. Dazu lief ich entlang der Strecke noch einige Meter vor. Nach etwas einer Viertelstunde war ein Hornen zu hören, nur stimmte das Bild das ich in der ferne sah nicht mit dem ACE überein. Der gesichtete Zug hielt vor dem Ende des Sidings und bald darauf war dann ein zweiter Zug sicht- und hörbar. Der ACE03 bespannt mit F40PH-3C #3102 rauschte durch:
Kurz danach setzte sich auch der erste gesichtete Zug in Bewegung. Es stellte sich als Sonderzug der UP heraus. Die zwei UP SD59MX #9915 und #9910 führten die beiden BusinessCars "Sunset" und "Stanford" spazieren.
Ich suchte nun einen Starbucks auf und gönnte mir eine Hot Chocolate, bevor ich nach San José runter fuhr. Zwischen Fremont und San José führt die Linie durch das Marschland des Don Edwards San Francisco Bay National Wildlife Refuge. Hier können die Züge bei entsprechendem Wetter mit schönen Spiegelungen fotografiert werden. Leider waren aber die Highways recht verstopft und durch den Stau verpasste ich eine Amtrak Leistung. Für den nachfolgenden ACE05 passte aber alles. Die Windstille ermöglichte die gewünschten Spiegelungen:
Nächste anstehende Leistung war schon der letzte Southbound ACE, ACE07, welcher mit einer etwas kürzeren Komposition gefahren wird:
10min später war dann wieder ein Capital Corridor 525 von Amtrak California an der Reihe. Bespannt war er leider mit einer normalen P42DC und nicht mit einer besser passenden F59PHI.
Nun hatte ich knapp zeit für den nachfolgenden Northbound Capital Corridor 528 eine neue Stelle etwas weiter draussen im Marschland aufzusuchen. Es reichte knapp nicht an die vorgesehene Stelle, doch liess sich der Zug immerhin gut umsetzen. Es kam die am morgen schon mal fotografierte Komposition mit F59PHI #2013 zurück
Es war dann der Southbound Capital Corridor 527 an der Reihe, bevor es dann ab Mitte Morgen und über die Mittagszeit ein grösseres Loch gab. Dies gab mir Gelegenheit an die Wunschstelle hinzustehen. Nach kurzer Wartezeit kam die Amtrak-Leistung mit P42DC #140 nach San José Diridon durch:
Wie ich mich auf den Rückweg zum Auto machen wollte, sah ich in der Ferne erneut ein Spitzenlicht. Was Personenzugmässiges war das definitiv nicht mehr. Auch das Horn klang eher wie was Güterzugsmässiges. Der auftauchende Zug entpuppte sich dann als UP GP38-2 #717 mit einem kurzen Local. Damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet.
Der Morgen hatte sich bisher als sehr erfolgreich herausgestellt. Mehr als zufrieden verzog ich mich nach San José rein und stattete der Diridon-Station einen Besuch ab. Die meisten der Caltrain-Züge starten/enden hier. So gab es dann auch noch Fotos einiger Caltrain Züge:
F40PH-2 fährt mit dem Limited 236 gerade ein:
MP36H-3C #925 dagegen steht erst am Anfang des Trips nach Frisco. Unterwegs wir der Local 139 an allen Stationen halt machen.
Der Local 138 geführt von F40PH-2 #902 dagegen beendet seinen Trip in Diridon.
Nächster Programmpunkt war einen Store aufzusuchen. Hunger und Durst wollten gestillt sein. Ausgangs San José konnte ich dies abhaken. Dann ging es weiter Richtung Süden, immer entlang der Coast Sub. Ich hatte da eine Stelle bei San Luis Obispo, wo ich den Southbound Amtrak Coast Starlight erlegen wollte. Vorher bog ich aber noch zum Watsonville Yard ab. Hier startet/endet ein Local und so hoffte ich auf etwas herumstehende MotivePower. Die gab es auch. Mit zwei ehemaligen Cotton Belt GP60 sogar was recht nettes und seltenes. Leider war aber die Lichtsituation nicht mehr optimal.
Daneben war aber auch noch regulär angestrichenes UP Material abgestellt:
Auf dem weiteren Weg nach Süden spottete ich einige nette Stellen. Ein Blick auf die Karte und den Zeitbedarf nach San Luis Obispo runter brachten mich aber etwas ins Grübeln. Ich hatte die Strecke distanzmässig brutal unterschätzt und konnte das geplante Nachmittagsprogramm in San Luis Obispo knicken. Nicht nur war mit der Southbound Coast Starlight meilenweit voraus, im Gegenteil: der Noorthbound welcher den Southbound in San Luis Obispo kreuzt, kam mir schon entgegen...
Anstatt den auch noch zu verpassen, stellte ich mich kurzerhand bei Asuncion an eine Stelle und nach kurzem Warten kam der Coast Starlight 14, bespannt durch die beiden P42DC #44 und #15 durch:
So ging es anstatt nach San Luis Obispo dann direkt zum Abendprogramm nach Gaviota runter. Beim Gaviota State Park überquert die Bahn auf einer imposanten Trestle einen Creek. Leider dreht die Sonne nicht mehr genug, als dass die Trestle abends noch sauber ins Licht kommt, aber kurz hinter der Trestle gibts eine passende Stelle.
Bei Gaviota hiess es nun auf den Pacific Surfliner 777 nach San Luis Obispo zu warten. Die Sonne war sich schon fast hinter dem Bergrücken am verdrücken und ich musste kurzfristig noch meinen Standpunkt leicht verändern, bevor der Zug dann mit rund 15 Minuten Verspätung im letzten Büchsenlicht durchfuhr. Freundlicherweise war F59PHI #450 vornedran:
Immerhin hat das noch gereicht, ansonsten war der Nachmittag nicht ganz so erfolgreich wie der Morgen. Was noch anstand war nun die Suche nach einem Motel. Ich fuhr nach Santa Barabara runter. Beim ersten Motel 6 wurde ich vorstellig. Der aufgerufene Preis von ca 160$ gab mir zu denken und ich verzichtete dankend. Beim nächsten freien WLan das ich gefunden habe, gab es dann eine ausgedehnte Suche. ich erschrak etwas ab den aufgerufenen Preisen. Immerhin etwas billiger als bei Motel 6 ging es aber. Zähneknirschend buchte ich ein Motel für 120$ und fuhr anschliessend die 10min dahin.
Abendessen gab es dann in einem Denny's. Ein T-Bone musste her :)
Danach war noch etwas Planung für den morgigen Tag angesagt. Ziel war es mich den Tag durch der Coast Sub zu widmen. Die hat einige sehr nette Stellen - leider aber auch etwas wenig verkehr dazu, aber mit längeren Wartezeiten zwischendurch kann der Tag dennoch durch gebracht werden. Gegen Abend soll es dann in Richtung Bakersfield gehen.
Samstag 16.9.17
Ich war etwas vor dem Wecker wach und so machte ich mich dann auch etwas früher vom Acker. Kurz nach halb sieben ging es los. Nach einem kurzen Stopp bei einem Starbucks ging es schnurstracks auf den Highway 1 in Richtung Norden. Kurz hinter Gaviota bog ich ab in Richtung Lompoc und später dann zur Jalama Beach. Hier quert die Bahn auf einer durchaus netten Trestle einen kleinen Canyon. Ansonsten ist die Bahn in der Gegend schlecht, respektive gar nicht erreichbar. Grosse Teile sind innerhalb der Vandenberg AFB, der Rest meist Private Property und damit ebenso unzugänglich. Rund eine halbe Stunde musste ich warten ehe der morgendliche Pacific Surfliner durchfuhr. Für Morgenzüge sind die Loks leider in der falschen Richtung dran und so kam die Komposition Steuerwagen voraus.
Die morgendliche Ruhe auf der Strasse zur Jalama Beach konnte ich nutzen um in entsprechend flotter Fahrweise wieder hoch zu fahren. Es ging zurück nach Gaviota wo mein nächster Programmpunkt anstand. Nach Zahlung von 10$ für einen Tagesparkplatz parkierte ich im entsprechenden State Park unterhalb der Gaviota Trestle. Nun stand warten auf dem Programm. Leider ist die Coast Line nicht gerade mit üppig viel Zügen gesegnet. So war erst kurz nach elf wieder mit einem Surfliner nach Norden zu rechnen. Ich nutze die Zeit um etwas Reiseberichte für euch zu schreiben. Im Schatten eines Baumes an einem Picknicktisch mit Blick zum Meer liess sich das gut machen...
Als es langsam Zeit wurde für den Zug stand ich an den Rand des Pazifiks. Leider ist der in Gaviota vorhandene Pier wegen Baufälligkeit gesperrt. Man sollte dort draussen stehen, aber da das nicht mehr geht, stand ich halt mit dem Füssen im angenehm kühlen Pazifik soweit seitlich wie möglich. Die Warterei zzg sich in die Länge. Ich hatte irgendwie den Zeitbedarf des Zuges ab Santa Barbara etwas unterschätzt. Nach etwa 45min warten kam er dann aber, gezogen von der F59PHI #761. Eigentlich hatte ich auf eine Doppelstock-Komposition gehofft, aber es kam was einstöckiges, dafür am theoretischen Schluss mit einer zu einem Steuerwagen umgebauter F40PH - einem NPCU, dann folgten noch einige Private Cars und eine zusätzliche F59PHI #456. Beim NPCU handelt es sich übrigens um #90208 im Veterans paint.
Der nächste planmässige Zug war der Northbound Coast Starlight 14, welcher etwa 2h später hier durchfuhr. Ich blieb gleich hier bei der Gaviota Trestle, platzierte mich für den Coast Starlight aber einiges höher im Gelände. Bis der Zug kam hatte ich auch Gelegenheit ein paar Scheiben Toast mit Käse zu verdrücken, die sich noch im Auto fanden, dazu als Dessert ein paar frische Mandarinen. Es dauerte wieder sehr lange bis der Zug auftauchte. Irgendwie musste meine Rechnung bezüglich der Fahrzeiten ab Santa Barbara wirklich falsch sein (Edit: Ja sie war falsch, um etwa 40min....). Egal, was daher kam gefiel:
Ich fuhr nun wieder zurück zur Jalama Beach. Diesmal hatte ich nicht so viel Glück bezüglich des Verkehrs und ich durfte praktisch die komplette Piste hinter einem Schleicher herumgurken. Überholen war angesichts der kurvenreichen Strasse nichts. Beim Beach war nun ein kleines Parkplatzproblem vorhanden. Der Beach selber ist wieder ein State Park - sprich man zahlt wieder 10$ oder so was mir nun zu blöd war. An der eigentlichen Stelle hat es zwar Platz den Wagen hinzustellen, doch ist dort ein Parkverbot. Und da ich noch über 2h warten musste bis der Southbound Coast Starlight 11 kam, war das etwas problematisch. Nach längerem hin und her entschloss ich mich noch eine allfällige Stelle für den morgendlichen Pacific Surfliner bei der Lompoc Surf Station anzusehen. Damit einhergehend war auch der Entschluss da, am Abend nicht noch bis nach Bakersfield hochzufahren, sondern nochmals eine Nacht in der Gegend um Santa Barbara zu verbringen. Rund 1h nach dem Southbound Coast Starlight 11 war ja schon wieder der Northbound Pacific Surfliner 777 noch knapp fotografierbar (wie gestern). Und dann um 7Uhr abends je nachdem noch 3-4h durch die Nacht nach Bakersfield zu fahren hatte ich keinen Bock. Ob ich da jetzt direkt nach dem Southbound Coast Starlight fahre oder den Surfliner abwarte machte eben angesichts der angepeilten Stellen nicht viel aus.
Wieder hatte ich Schleicher vornedran und so zog sich die Fahrt nach Lompoc hin. Die Stelle war zwar ok, aber so wirklich der Burner war sie nicht, als dass ich die morgen noch machen müsste. Mit dieser Erkenntnis ging es erneut nach Jalama Beach diesmal recht flugs.
Wirklich lange musste ich nun nicht mehr warten bis weit weit hinten der Southbound Coast Starlight um die Ecke bog. Etwas ärgerlich war, dass ausgerechnet jetzt ein feiner Wolkenschleier vor der Sonne lag, welcher 1-2 Blenden frass. Hätte nicht sein müssen aber kann man nichts dagegen machen. Gezogen wurde der Zug von der P42DC #39 und der B32-8WH #505
Mit einem kleinen Sprint gab es dann noch ein weiteres Foto:
Nun ging es wieder einmal hoch und dann wieder runter zur Küste nach Gaviota. Mangels anderer bekannter Alternativen setzte ich mich wieder an die gleiche Stelle wie gestern. Erneut konnte ich zuschauen wie die Sonne hinter dem Bergrücken verschwand. Kurz nachdem die Sonne hier weg war, kam der Zug dann - zu spät und so gab es kein Foto mehr.
Was noch blieb war die Fahrt nach Ventura. Ich hatte vorhin in Gaviota mal die Suche nach einem etwas günstigeren Motel angeschmissen. Das Motel 6 in Ventura war das günstigste was ich in der Gegend fand. Immer noch gut 100$ aber schon etwas weniger als gestern in Santa Barbara. Etwa halb neun war ich vor Ort und checkte ein. Danach war noch ein Kurzbesuch bei einer Tankstelle angesagt, gefolgt von der Suche nach etwas essbarem. Leider hatte es in der Gegend nicht wirklich viel im Angebot und so gab es dann fast zwangsläufig einen Besuch bei Taco Bell. Beim öffnen der Türe zum Lokal wurde ich fast schockgefroren. Draussen herrschten angenehme 20-25°C, drinnen war es gefühlte -10°C - die Klimatisierung war wirklich krass. Auch nachdem ich bestellt und gegessen hatte empfand ich es drinnen immer noch als unangenehm kühl. Amis und ihre AC's....
Zurück im Motel ging es nach kurzer Planung bald ins Bett. Morgen soll es zeitig los gehen in Richtung Bakersfield, respektive Tehachapi Pass. Immerhin noch gut 2h Fahrt bis dorthin.
Ob und wie es mir dann am berühmten Loop erging gibt es dann zu einem späteren Zeitpunkt hier wenn es wieder heisst: Ab in die Wüste mit airberlin!