Durch den Iran – Inshallah (9) – Garmsar, Firuzkuh, Pol_e_Sefid

Von

08.08.1396 (31.10.2017) Semnan – Semnan

Guten Morgen liebe Sonne! Der Blick heute hinaus war sowas von herrlich! Blauer Himmel, klare Sicht in die Wüste. Ein guter Tag, ein perfekter Tag. Es ist Dienstag, heute ist „P-Zug Tag“. Und genau heute ist das Wetter auch am besten. Die Vorhersage war sich immer sicher heute, Sonne satt. Und wenn es denn schon so schön passt, nehmen wir es mit.
P-Zug-Tag, genau. Warum? Weil heute fährt der Zug 231 vom Gorgan nach Teheran. Abfahrt in Pol_e_Sefid (ist übrigens genau so am Ortsschild angeschrieben) kurz nach 10 Uhr. Ob er wirklich nur heute fährt wissen wir natürlich nicht. Aber wir haben im Fahrplan lange in die Zukunft geschaut, also so ca. 2 Wochen, und der Zug taucht nie wieder auf. Auch an den Tagen an denen wir hier waren, war er nie drin. Pilgerfahrt? Semesterbeginn? Säuferzug für die Revolutionsgarden zur Demonstrantenparty in die Hauptstadt? Mh, letzteres eher nicht.
Und der Tag sollte auch schon mit einem Personenzug beginnen. Wenn wir schon da hinauf fahren auf den Pass, dann müssen wir eh durch Firuzkuh, und da läuft ja noch ein Personenzug ein am frühen Morgen. Jener von Teheran, der immer so schön Artrein mit den Dännischen N-Wagen kommt.
Genau er war unser erstes Ziel heute. Ankunft irgendwo um kurz vor 9 Uhr erwarteten wir ihn an einer Stelle vor dem Ort um ca. 08:45 Uhr. Aufstehen um 7 Uhr, Abfahrt um 07:30 Uhr. Frühstück gab es daher im Schnelldurchlauf, also für jene die Hunger hatte. Ich nahm mich da raus, denn der Burger gestern Abend .. iiiksi. Kurz nach der Abfahrt machte ich mich dafür über die Vorräte im Auto her, wie es sich so gehört halt :-).
Die Fahrt ging direkt nach Firuzkuh, über die Hauptstrasse. Wir kennen sie ja, und wissen wo die Polizei gerne steht und kontrolliert. Ein Iraner wusste es nicht, oder es war ihm egal. Auf jeden Fall zog er mit einem beachtlichen Tempo an uns vorbei und stand dann prompt in der Kontrolle die folgte. Das wurde bestimmt teuer. Hielt ihn aber nicht davon ab genau so weiter zu fahren. Denn nur wenige Kilometer hinter der Kontrolle zog er schon wieder mit dem schärften Peruanischen Kurvenblick an einer wunderbar unübersichtlichen Stelle mit Vollgas an uns vorbei. Soll uns egal sein, nicht unser Leben.
Wir fuhren durch Firuzkuh und waren der Meinung noch viel Zeit zu haben, war ja noch nicht mal halb durch. Da wo wir ungefähr hin wollten fuhren wir einen kleinen Weg rein und parkten mal. Ich öffnete die Türe um Luft hinein zu lassen ... als es dröhnt. Ist das etwa schon? Kommt der schon? 15Min vor unserer errechneten Zeit? Zu unserer Verteidigung, wir standen gerade mal 2km vor seinem Endbahnhof, da eine Zeit zu erreichen ist nun keine Herausforderung. Ausser der Fahrplan ist so gestreckt.

1- Wir sind direkt vor Firuzkuh und warten auf den Regio von Teheran. Er trifft kurz vor 9 Uhr in Firuzkuh ein und wir wähnten uns viel zu früh in der Ecke. Also hatten wir keine Eile einen genauen Standpunkt zu suchen. Doch schon beim eintreffen grummelte es im Tal. Sollte der Zug etwa schon kommen?


2 – So war es, eine GT26 kam ums Eck. Und wir standen halt so wie wir gerade standen. Dank einer sehr gemächlichen Einfahrt konnte ich ihn nach dem Schuss nach vorne auch noch direkt am Bahndamm fotgrafieren.


Glück muss man haben, so am frühen hilft der Stimmung. Will gar nicht denken wie die Stimmung gewesen wäre hätte man ihn verpasst. Weil irgendwie gab es bei uns im Auto eine Tendenz (ich nenne keinen Namen) die den Tag schon fast abschreiben lassen wollte. Warum sollte der Personenzug auch wirklich fahren? Eher ein Fehler im Fahrplan ...?
Aber anschauen sollte man es sich schon, und auch Güterverkehr könnte da oben ja sein am Pass. Güterverkehr? Ha ... guter Witz.
Wir sind also wieder einmal quer durch das Fizkuhdorf und auf die „Autobahn“ über die Berge. Alles schön nah und wir passierten Veresk sogar etwas früher als erwartet. Und ab da alle Augen auf die Strecke. Vor allem weil wir uns noch klar werden mussten, welche Stellen wir bei der Verfolgung des Personenzuges genau anfahren wollten.
Und als die Augen kurz hinter Veresk so am Berg auf der Strecke kleben taucht da ein Zug auf. Zwei Loks, paar Wägelchen, Fahrtrichtung Süden. Moment, nein, Norden. Ach die Kehren da in dem Bereich. Wie es sich halt für eine Passtrecke gehört :-). Wir musste also nur noch etwas finden. Vor Doab gab es da so eine Strasse die wir mal ausprobierten. Sah auch gut aus, ausser dem Bewuchs da wo die Strasse quert. Also hinein ins Gestrüpp und hinauf zum Tunnelportal.

3 – Wir sind dann über den Pass gefahren für einen Personenzug – der genau heute verkehrt. Dabei liefen wir im unteren Bereich auf einen Güterzug nach Norden, also in unsere Richtung, auf. Natürlich hingen wir uns dran. Ein erstes Bild gab es kurz vor Doab.


Hinauf war ja schon schwer genug über den Schotter. Hinunter war dann eine Zitterpartie. Die Schuhe nicht Berggängig, da nicht gewechselt, und die Dornen. So gab es doch noch etwas blutige Hände heute. Immerhin, wir Leben noch :-).
Weiter dem Zug hinterher. Lichttechnisch zwar schwer langsam, aber so ein Notschuss gabs dann noch in den Kehren hinter Doab.

4 – Ein zweites Bild etwas weiter unten in den Kehren nördlich von Doab. Der Zug ist hier in der mittleren Ebene. Dem einzigen Punkt den wir in der schnelle so erreichten konnten. Dann war der Zug weg.


Pol_e_Sefid war nicht mehr weit und wir fuhren gleich mal hinten rum zum Bahnhof. Wir wollten da mal hineinschauen. Vielleicht steht der Güterzug ja. Denn an der Einfahrt zum Ort zog er gerade in den Bahnhof. Und Iranische Ortsdurchfahrten sind nicht immer soooo schnell – auch wenns hinten rum geht :-).
Im Bahnhof stand ein Modern, und die beiden Loks vom Güterzug setzten gerade ab. Und da stand auch noch ein zweites Lokpaar am Schuppen. Modern wäre ja schön gewesen direkt am Bahnübergang. Aber da hat sich das Eichamt wohnlich eingerichtet. Und die wollten wir nun nicht unbedingt beehren. Wobei, besonders unauffällig waren wir kaum, als wir 1min nach der ersten Querung aus der anderen Richtung wieder aufgetaucht sind.
Stellen wir uns halt für den Personenzug, und zwar an die südliche Ausfahrt. Die Stelle da war mal sowas von lecker! Nur wie stehen wir da, wenn wir uns nicht gerade dem Eichamt auf dem Silbertablett präsentieren wollen? Die Antwort, im Auto sitzend ... naja, unauffällig ist anders. Aber um die Strecke im Blick zu haben mussten wir halt.
Die Planzeit rückte näher und da kam was ...

5 – Wir sind in Pol_e_Sefid (genau so ist der Ort tatsächlich ausgeschildert). Wir haben direkt südlich vom Bahnhof an einer Strassenbrücke Position bezogen. Beim Blick in den Bahnhof vor dem Foto waren die beiden Loks vom Güterzug auf einem Ausweichgleis verschwunden. Der Personenzug hatte Planzeit, aber anstatt ihm kam diese Draisine. Immerhin hatten wir die Stelle :-). Denn ob der Zug wirklich kommt?


Und dann? Geschah nichts. Ausser getröte im Bahnhof ab und an, und zweimal streckte sogar eine GM ihre Nase aus dem Einschnitt in unsere Richtung. Nur gekommen ist nichts, zur Planzeit nicht, 10min, 20min, 30min später nicht. Nur dieses ständige Rangieren. Da macht sich wohl ein Güterzug bereit? Und wo bleibt Zug 231? Eigentlich war es uns ja egal wenn er sich Zeit lässt, die Sonne würde an unserer Stelle nur mehr besser.
Über eine Stunde nach der Draisine und mit ungefähr so viel Verspätung hornte es dann wieder und wir hofften einfach, dass es nun für die Ausfahrt war, und nicht nur wieder für eine Rangierfahrt. Und so war es, zwei uns bekannte Loks (die waren am Güterzug) kamen mit dem Personenzug um die Ecke.
Diesen Lokeinsatz nenne ich mal Effizient. Güterzug runter, drehen, warten, Personenzug rauf.

6 – Über eine Stunde später: Da kommt ein Zug! Und die Loks kennen wir, genau die vom Güterzug – und gedreht. Wir hatten ja fast nicht mehr daran geglaubt. Denn die beiden Loks haben ihre Schnauze immer wieder in der Ausfahrt gezeigt, und verschwanden wieder. Beim Bild war dann auch klar weshalb – man hat an den Personenzug rangiert. Spannend wäre jetzt ... was hat den Personenzug bis Pol_e_Sefid gebracht?


Und nun mussten wir nur noch die Früchte unserer Arbeit ernten. Wir wussten sehr genau was wir mit dem Zug machen wollten. Der Beginn war etwas stressig. Die Autobahn über eine Brücke die Strecke, nur wenige Kilometer von unserem Standpunkt entfernt. Und wir hatten ja wieder die Ortsdurchfahrt. Klassischer Fall für das Eichamt an falscher Stelle zum falschen Zeitpunkt. Aber nö, da war niemand der uns an unserer flotten Fahrt aus dem Dorf hindern wollte.

7 – Wir schmissen uns ins Auto und verfolgten Zug 231 über den Pass – wie geplant. Eine erste Stelle war nur wenige Kilometer weiter nördlich – und wir mussten noch einen Ortsteil von Pol_e_Sefid mitnehmen. Aber es klappte gerade so. GT26 60-878 zieht den Personenzug in Richtung Süden hinauf auf die Passhöhe.


Wie schnell der Zug wirklich ist wussten wir natürlich dann nicht. Wir planten aber sicher, und standen deshalb beim nächsten Bild in der Doab Station fast 10min rum bis sich der Zug blicken liess.

8 – Doab Station. Bis zum Bahnhof hatten wir den Zug wieder. Vor allem weil er etwas weiter nördlich drei Schlaufen durchfährt. So warteten wir deutlich länger als vermutet auf die Durchfahrt vom Zug 231. Dieser fuhr wie schon gesagt nur an diesem Tag, und nur von Gorgan nach Teheran. Warum auch immer ...


Man hätte ja jetzt noch weiter basteln können mit dem Zug. Hier und da und quer und nah. Aber wir hatten grösseres vor. Veresk Viadukt. Und zwar hinten oben. Das bedarf etwas Reserve um auch hinauf zu kommen. Man will dem Zug ja nicht auf halbem Weg im Wald zuschauen wie er übers Viadukt fährt. Also nutzten wir den Vorsprung den wir heraus fahren konnten (Achtung vor dem Blitzer kurz vor Veresk) um hinauf zu kommen in den Hügel. Ungemütlich war der Aufstieg, dafür umso schöner der Ausblick. Und wir waren am Ende fast 5min zu früh. Das nächste mal Frühstücken wir noch ein zweites mal auf dem Weg :-).

9 – Wir hätten den Zug noch einige male fotografieren können im folgenden Abschnitt. Aber wir wollten nicht. Denn wir hatten das Veresk Viadukt als nächsten Punkt im Plan – und da wollten wir hinten etwas Höhe gewinnen. Das braucht Zeit, und die nahmen wir uns. Das Bild entschädigte dann .... :-)


Dem Zug hinterher zu kommen war nun aussichtslos. Bis wir unten am Auto sind ist er am Pass, bis wir am Pass sind, ist er in Firuzkuh. Natürlich ... er wäre PERFEKT für das Tal vor Garmsar. Jede einzelne Stelle da unten ginge mit ihm einfach nur perfekt. Aber ihn da unten nochmal zu erwischen, eine gaaaanz heisse Kiste. Und wenn nicht, man weiss es, dann gibts kaum mehr was zu sehen. Natürlich war dies den ganzen Vormittag das Thema von Berechnungen und Vermutungen. Denn im Tal da hinten.
Aber wir liessen es bleiben. Denn da kommt ja nochmal ein Personenzug. Jener den wir vom Tal ja kennen. Südlich von Veresk geht der ja nicht wirklich bzw. Was geht haben wir mit ihm. Aber nördlich irgendwo in den Kehren? Wir hatten da so eine Stelle gesehen die uns wirklich gefallen würde! Wäre mit etwas Fussarbeit verbunden (so 30min in eine Kehre rauf laufen), aber wir hatten ja noch bissle Zeit :-). Also sind wir da wieder nach unten gefahren, nachdem wir uns beim Krämer mit frischen und kühlen Getränken versorgt haben.
Wir fuhren zu weit .. denn welche Kehre war es nochmal? :-) Sorkhabad war es nicht, dann doch bei Doab ganz unten? War dann sehr schnell egal, denn kurz vor Pol_e_Sefid kam da ein Güterzug entgegen! Für das erste Bild nördlich von Doab in den Kehren waren wir schon zu spät, wir schauten ihm zu.
Dann lassen wir ihn da drehen und nutzen die Zeit um ihm etwas vorweg zu fahren. Ein erstes Bild gab es ganz unten bei Sorkhabad. Die Strecke dreht da gerade unter der Strasse durch in den ersten Kehrtunnel. Schön an der Stelle, man erkennt alle drei Ebenen :-).

10 – Wir sind wieder in Richtung Pol_e_Sefid gefahren und haben dabei diesen Güterzug getroffen. Wir sind hier bei Sorkhabad mittem im Aufstieg. Beim Funkmast ist die zweite Ebene zu sehen mit dem Bahnhof, und am Berg hinten ist die dritte Ebene zu erkennen. Der nördliche Aufstieg auf den Pass ist einfach nur grandios! Weniger, der Lack der führenden GT26.


Die Kehren da sind riesig, so war die nächste Stelle südlich von Sorkhabad, ganz oben, ohne weiteres zu erreichen. Schön, denn so konnten wir diese auch abhaken. Die hat uns für den Personenzug schon im Finger gejuckt, aber mit Veresk ... nönö. Da oben waren wir zeitig, und der Zug kam dann langsam auch dem Berg entlang gefahren.

11 – Wir mussten rauf, hatten aber Zeit. Hier sieht man die oberste Ebene bei Sorkhabad, zu erkennen am Bahnhof unten rechts :-)


12 – Und der Hauptschuss auf den kurzen Güterzug, der ganz genau in die Kurve gepasst hat.


Veresk, Viadukt. Das Licht wäre zwar schon arg weit rum, aber wir „mussten“ fast nochmal da hin :-). Diesmal natürlich mit weniger Reserve auf der Uhr. So blieben wir nicht weit hinter dem Viadukt ganz unten schon stehen und schossen hin quer hinauf.

13 – Beim Personenzug hatten wir eben wegen der grossen Kehren in Sorkhabad viel Zeit bis Veresk heraus gefahren, diese fehlte uns nun am Viadukt. Trotzdem wollten wir nochmal da hin. Diesmal mussten wir aber relativ schnell stehen und blieben daher nahe am Viadukt. Immerhin hatten wir noch Sonne auf der Brücke, denn die Schatten wurden um diese Zeit schon wieder bedrohlich lange in dem engen Einschnitt.


Und reicht es noch nach Shourab? Da im Ort kurz vor der Passhöhe. Hatten wir zwar schon, aber das Viadukt ganz oben könnte man gerne auch noch querer haben. Und da der Zug etwas früher unterwegs war als letztes mal wäre da auch noch gutes Licht auf der Seite. Oder für den Personenzug nochmal runter? Mh, nein ... dann würde es vermutlich Eng für den Zug von Firuzdorf nach Grossstadt. Und ausserdem könnte der Güterzug ja auch gleich durchziehen nach Garmsar? Und dann hätte man da im Tal ... träumen wird man ja dürfen. Also dem Güterzug hinterher!
Weit ist es nicht nach Shourab. Wir fuhren auf die Autobahn, 2km weiter hinauf bis dann der Weg links weg geht. Erst runter auf die Gegenspur, ins Tal und dann hinauf in den Ort. Doch beim unterqueren der Gegenfahrbahn lief da Oma vor unser Auto. Sie kam kaum vom Fleck und lief sehr „unrund“. Sah gar nicht Gesund aus die gute Frau. Und sie machte keine Anstalten vom Weg runter zu gehen. Als sie uns dann bemerkte – das Gehör ist wohl auch nicht mehr das beste – humpelte sie zur Seite. Jungs – denk an unser Karma! So schallte es durchs Auto. Wir hielten an und zeigten fragend zum Ort hoch auf dem Hügel. Sie nickte und wir öffneten die Türen.
Sie nahm ächzend Platz auf der Rückbank und wir eilten mit ihm hinauf nach Shourab. Zeit dürfte genug sein, oder? Jaja, Personenzugkreuzung hält den Güterzug sicher auf. Auf jeden Fall haben wir ihr, bei dem Tempo das sie hinlegte, einen mehrstündigen Aufstieg zu ihrem Häuschen erspart. Sie bedankte sich die ganze Fahrt über unablässig.
Als wir in der Ortsmitte waren stoppten wir. Unser Weg zur Stelle geht unter dem Viadukt weg. Wir deuteten auf den Weg den wir hinauf wollten und klappten das Taxischild ein. Aber sie wollte nicht, sie zeigte in die andere Richtung, weiter hinauf. Ach kommt, die 2min haben wir noch, so weit weg kann die nicht mehr Wohnen. Hier oben dann rechts und der Weg wurde schlecht. Richtig schlecht. Aber sie wollte noch weiter. Beim letzten Haus des Ortes war's dann soweit. Und da oben sassen ihre Söhne (denken wir mal) vor dem Haus und schauten nicht schlecht, als Oma aus einem Auto mit drei Touristen ausgestiegen ist. Und die Touristen sogar noch ihre Taschen aus dem Kofferraum holten. Sie wünschte uns wohl alles Glück der Welt, Allah Allah und ihre Söhne stimmten in das Loblied auf unsere Taxidienste mit ein. Es fehlte nur noch die Einladung zum grossen Grillen. Die gab es vielleicht auch, aber wir gaben uns dann am Schluss mit ein paar Nüssen zufrieden, die wir partout nicht ablehnen konnten.
Irgendwie hatten wir doch ein wenig Eile nun. Lange konnte es nicht mehr dauern bis der Zug dann auch hier oben ist.
Also runter, rüber, rauf. Der Zug liess sich mehr Zeit als erwartet, so konnten wir hinauf. Der Zug kam in die unterste Ebene – kein freier Blick. Weiter. Der Zug war in der mittleren Ebene – kein freier Blick. Weiter! Ganz angenehm klettert es sich ja nicht, wenn man weiss, dass da so ein Zug in 1min an der Stelle ist. Aber mit unserem Karma gelang es :-).

14 – Shourab. Der Zug war früher unterwegs als bei unserem letzten Besuch in dem Ort. So konnten wir das Viadukt quer nehmen. Die Zeit dafür reichte lange, denn wir erinnern uns, hinter Veresk gehts nochmal drei Kehren hinauf, und auch hier in Shourab gibts nochmal zwei Kehren ... die Vorwarnung passt also :-).


Zurück zur Autobahn ging es dann ohne Begleitung ;). Der Abschnitt der folgt bis Firuzkuh ist auf die Schnelle nicht erreichbar. Aber so vor Firkuzkuh könnte man durchaus nochmal stehen. Die anderen wollten nicht so richtig, die wollten ins Tal. Der Zug fährt bestimmt weiter heute. Mhm. Ich setzte mich mal durch und wir standen dann doch noch direkt vor dem Bahnhof. Viel ist's nicht, aber mehr als nichts.

15 – Der Abstieg vom Pass bis Firuzkuh dann ist von der Strasse aus nur schwer erreichbar, dafür reichte die Zeit nicht. Aber kurz vor Firukzkuh stellten wir uns dann mit dem Tele ans Gleis. Denn wir ahnten schon, auch dieser Zug endet da und so gibt es noch dieses Bild, oder gar keins.


Dann zum Bahnhof. Wir mussten uns ja vergewissern, dass der Güterzug durchgefahren ist :-). War er natürlich nicht. Denn da standen die Loks ja, schon abgesetzt. Mit der grossen Kamera trauten wir uns dann doch nicht auf dem Bahnhofsgelände. Das Handy reicht fürs Belegbild.

16 – Was zu Beweisen war – nur mit dem Handy. Die Loks gingen in Firuzkuh vom Zug und taten nichts mehr.


Mh, da die Loks noch liefen könnten sie ja rein theoretisch noch weiter fahren mit einem anderen Zug. Oder es könnte etwas kommen von Garmsar her. Denn ausser der Lok für den Personenzug war nichts im Bahnhof. Und so nach unseren Sichtungen müsste ja eigentlich etwas stehen, wenn es am Vormittag von Garmsar her gekommen ist.
Also sind wir runter in den ersten Abschnitt mit Frontlicht im Tal. Kaum 3km ausserhalb des Ortes und eigentlich genau auf der Gegenseite vom ersten Bild heute früh. Gekommen ist nichts bis zum Personenzug, weder von oben noch von unten. Ausser ... na, man hat ja abgedrückt, die Draisine :-).

17 - Südlich von Firuzkuh wieder an der Strecke. Der Güterzüg hätte ja gerne ... aber es war klar. So warteten wir auf den Personenzug. Und dabei kam schon wieder Draisina! Hier als Nachschuss in den kleinen Felseinschnitt.


18 – Der Personenzug kam dann eine dreiviertel Stunde später auch. Leider kein Güterzug vorher.


Das wars dann eigentlich. Güterzug ... nicht zu erwarten. Und das Licht war sowieso in spätestens in 30min vom Talboden verschwunden. Was nun? Wir fuhren zurück nach Fizrudorf, schnell zum Bahnhof. Nur um sicher zu sein, dass die Loks von gerade eben noch da sind und nicht einen Zug in Richtung Pass bespannen. War alles beim alten. Also einkaufen, aber schnellschnell, denn der nächste Plan war schon ausgeheckt. An der Mashad-Bahn kommt ja noch der Dosto. Weil das mit dem Licht beim letzten mal so eine Sache war hatten wir mit ihm eigentlich noch eine Rechnung offen.
Und zeitlich könnte es gehen. Eine Stunde vor nach Semnan und dann irgendwo gleich da in die Fläche. Hügel hätte es zwar auch, aber dafür wären dann wieder 30km Autobahn nötig und eine ewige Querfahrt. Erste Frage: Würde es uns zeitlich reichen. Zweite Frage: Wäre da dann überhaupt noch Licht?
Also hin in die Fläche. Vorbei am Eichamt – aufpassen dass die uns nicht nehmen – und bei Garmsar gleich rechts. In der Fläche folgten wir einem Dreckweg entlang der Bahn bis wir irgendwie etwas sahen, wo man mindestens dem Lokführer auf Augenhöhe begegnen könnte. Fanden wir auch. Und kaum ausgestiegen schon sah man ein Spitzenlicht in der Ferne. Und das kam näher, schnell näher, seeehr schnell näher.

19 – Da nun gar nichts mehr zu erwarten war mit Licht machten wir schnell den Fisch. Denn an der Hauptstrecke hinter Semnan könnte der Dosto noch klappen? Er war gestern schon früher unterwegs als erwartet, und wir hofften einfach mal. Und es klappte prima, 2min nachdem wir uns das erste mal gestellt haben kam er auch. Das Hochhaus hinten im Dunst gehört schon zu Semnan. Gerne wären wir etwas weiter in die leicht hügeligere Landschaft zwischen Semnan und Garmsar gefahren, aber die Zeit ... aber es war ein versöhnliches Abschlussbild!


Gut, womit mindestens die erste Frage von oben geklärt wäre, nein, es hätte nicht gereicht.
Wir fuhren noch etwas weiter und fanden natürlich einen hübscheren Platz (also so ein bisschen, eigentlich sah es genau so aus ;)). Da standen wir dann die Zeit bis die Sonne verschwand ab. Ohne etwas fotografiert zu haben. Dabei hätten laut Plan und laut Erfahrung vom letzten Tag an der Strecke ... . Aber stimmt, der blöde Paradise kam letztes mal schon nicht.
Und das war es dann mit Fotos heute. Karma ... war auf unserer Seite! Viel mehr hätte heute ja nicht klappen können. Wir waren von morgens um 7 Uhr bis Nachmittags um 17 Uhr auf den Beinen, und haben genau einmal eine Stunde gewartet (die letzten 30min ignoriere ich ;)). Nämlich in Pol_e_Sefid auf den Personenzug. Sonst war das heute immer nur ein warten mit der Gewissheit, es ist etwas unterwegs zu uns.

Und jetzt gemüüütlich bitte! Der letzte Abend im Iran will gebührend gefeiert bzw. Verfressen werden. Im Hotel gab es eine Dusche, und dann ging es in die Stadt zum zweiten. Man musste noch Geschenke für Zuhause besorgen. Jetzt war irgendwie der richtige Zeitpunkt, weil es der letzte war :-). Wir schlenderten erneut durch den Basar und besorgten was zu besorgen war.
Und Essen? Kommt Freunde, lasst uns das Hotel nochmal bekochen. Denn wir haben da zweimal wirklich gut gegessen. Und auch heute zum dritten und letzten mal war es vorzügliche Kost. Wir mussten natürlich das Menü Classico nehmen. Gummiadler im Reis mit Jogurt und noch eine Platte mit Fleischspiesschen. Etwas enttäuschend: Wir sahen heute zum ersten mal, seit dem Bazar von Täbris, wieder Touristen. Da sassen doch tatsächlich zwei beim Abendessen. Dabei sind wir doch in Semnan. Da kommt mir das Mädel von gestern Abend in den Sinn: Was macht ihr in Semnan? :-)

So liegen wir nun mit vollen Bäuchen im Bett ... und haben den Wecker gestellt. Morgen früh nochmal ins Tal der langen Gesichter. Der Güterzug muss nur so laufen wie auch schon gesehen, dann wird es morgen genau so enden wie heute. Karma bitches! Oder eher: Inshalla (tschuldigung).

[hr]

09.08.1396 (01.11.2017) Semnan – Teheran / Doha / Zürich

Ich sitze im Flieger ... und tippe ... und eigentlich wäre ich geneigt zu sagen: Über diesen 1 November legen wir das Tuch des Schweigens! Wäre aber langweilig ... also bitteschön:

Der letzte Tag .. schon? Ja schon. Schade eigentlich, jetzt wo es in Semnan langsam gemütlich wurde. Und jetzt ... wo wir im Tal der langen Gesichter sooo viele schöne Stellen offen haben. Aber halt! Ein Tag haben wir ja noch, also heute. Und wer weiss was alles klappt? Vielleicht gibts ja Güterverkehr im Blockabstand?
So weit wollten wir dann nicht gehen mit unseren Hoffnungen. Wenn es so laufen würde wie vor-vorgestern wäre es ja schon schön! Und so planten wir, also Abfahrt um kurz nach 7 Uhr.
Es war zu erwarten, nach dem Frühstück kamen wir zum Check-Out. Und wenn man so lange in einem Zimmer haust hätte man ja viel Zeit allerlei einzupacken. Also muss die Kontrolle noch gründlicher erfolgen als sowieso. Und das zog sich hin. Und zog sich hin. Aber am Ende gab es Geld gegen Reisepässe.
Bezahlt haben wir alles in Rial, unsere Berechnungen gingen ziemlich gut auf, viele Scheine blieben nicht übrig von den Millionen. Aber für so ein Tag müsste es reichen.
Wir sind dann doch mal raus gekommen und haben in die sonnige Umgebung geschaut und unser Auto gesucht. Ein weisser Logan stand nicht da. Ah, aber ein Sandbrauner ... stimmt, das Auto sah ja schon wieder aus :-).
Wir erreichten um kurz nach 8 Uhr die Ecke um Garmsar und pflanzten uns Routiniert in den Eingang des Tals der langen Gesichter. Und dann bitte ... wie gewünscht, so wie vorvorgestern.
Und wenn nicht? Dann käme ja der Personenzug, und dann könnte man noch warten. Oder an die Hauptstrecke fahren, oder an den Pass. Hach, unsere Möglichkeiten waren vielzählig. Denn der Flug geht ja erst um 22 Uhr ab Teheran. Da bleibt viel Zeit im dunkeln um zum Flughafen zu fahren (wie war das nochmal mit Nachtfahrten?).
Wir sassen also im Tal, stellten uns hinter der Brücke wieder für den Güterzug nach Garmsar, so er denn kommt. Wir sassen bzw. Standen nicht lange auf dem Felsvorsprung da rumpelt ein Motorrad zu uns. Das kannten wir ... unsere Freunde von vorgestern. Die zwei mit dem Tee und den Nüssen. Eigentlich ja nette Menschen. Aber warum wollen die schon wieder reden? Man hat doch raus, dass es nicht klappt .. und was wir machen wissen sie ja auch?
Wir winkten freudig hinunter und dachten schon in Ruhe weiter warten zu können. Aber nicht ganz, denn die beiden Herren nahmen den weiten Weg zu uns hinauf in Angriff und kamen schaufend bei uns oben an.
Grosses Hallo und freudiges wiedersehen.
Und dann folgte was folgen musste. Was fehlt uns noch in diesem Urlaub? Ärger bzw. Diskussionen wegen unserem Hobby. Natürlich wussten die zwei was wir tun. Und irgendwie hat man wohl Chef davon erzählt bei der Eisenbahn. Hahaha ... wir haben da so Ausländer gesehen die haben Züge fotografiert. Chef fand das vielleicht nicht so lustig. Denn kaum war die Kippe angesteckt versuchte er uns irgendwie zu zeigen was er will: Ein Papier. Er erzählte etwas von .... frei übersetzt ... Bewilligung / Verbot.
Was tut man in so einer Situation? Bewilligung? Haben wir nicht, brauchen wir ja auch nicht, oooder *blödstell? Da man uns ja auch nicht verstand versandete die Situation schnell. Aber nicht ohne Telefon. Natürlich konnte man jemanden Anrufen, nur des Englisch war diese Person auch nicht mächtig. So probierten wir es mal mit der guten alten Taktik: Problemlösung durch Verwirrung. Und wir gaben ihm Papiere vom Auto, irgendwelche Hotelbelege und was halt noch so rum war in den Taschen. Papier halt :-). Befriedigte ihn aber nicht. Passport! Ja neee, die sind im Hotel in Semnan (ok, das war nun natürlich nur ein wenig geflunkert). Dank den Telefonaten wurden die beiden energischer. Irgendwann, die Diskussion lief gerade so schön ... röhrte es von hinten. Na super, der Güterzug wie vorgestern, viiiiel zu früh für Licht. Aber die beiden Herren haben sich am Fotografieren ja nie gestört, auch diesmal nicht ...

20 – Der letzte Tag – nochmal im Tal der langen Gesichter nördlich von Garmsar. Auch heute kam der Güterzug nicht wie am ersten Tag sondern wie am zweiten – also früher als erwartet von hinten.


21 – Eigentlich hätte es ja so aussehen sollen. Oha, da steht ein Motorrad bei unserem Auto. Unsere Freunde von vorgestern ... „Freunde“.


Was wollt ihr denn jetzt eigentlich sachtma? Die Diskussion wurde allen Teilnehmern zusehends zu langweilig um noch lange weiterzumachen. Also tippten wir auf die Uhr, ich verteilte nochmal Kippen, wir bekamen im Gegenzug etwas Nüsslis, und wir verabschiedeten uns alle mit einem festen Händedruck und lachender Gesichter. Irgendwie so richtig Schlau wurden wir nicht. Fotografieren war ihnen ja egal, was stört denn genau?
Runter und weg hier, bevor noch das Eichamt auftaucht, denn auf die hatten wir am letzten Tag nun irgendwie keine Lust. Und wer weiss welche schlafenden Hunde die Telefoniererei geweckt hat?
Personenzug ... nächster Punkt. Den wollten wir hier nun nicht unbedingt im dem Abschnitt machen. Lichttechnisch musste man aber, oder viel weiter oben bei Simin Dasht. Na gut, warum eigentlich nicht? Da waren wir noch nie und das Tal einmal ganz abfahren würde ja auch nicht schaden.
Die Dreckpiste wurde nach ca. 20Km dann sogar richtig gut, mit Asphalt und so (zumindest Stellenweise). Aber ich denke die Strasse dürfte mittlerweile durchgehend so sein.
In Simin Dasht sahen wir plötzlich den Güterzug wieder stehen. Warum? Kreuzung? Nö, denn kaum gesehen bewegte er sich aus dem Bahnhof wieder hinaus. Und wir schauten hinterher, denn die Ortsdurchfahrt mit ungefähr 10001 Hubeln ging mal nicht so flott.
Direkt hinter dem Ort dann der Abschnitt mit Frontlicht, nicht lange, aber schön. Denn da war mal wieder so eine Hügelflanke. Und die erkletterten wir uns dann. Fahren war da natürlich nicht.
Wir parkten im kleinen Ort am Rand und liefen hinauf. Da oben konnte man so schön unauffällig hinter der Kante stehen und niemand würde uns da oben je bemerken (man wird ja paranoid mit der Zeit). Und so warteten wir und es kam ... nein, nicht der Personenzug. 1) Schleier, 2) ein Güterzug nach Garsmar. Wo warum? Ach, ärgert euch nicht, es war ja klar. Heute fährt einer um die Zeit, die letzten Tage nicht. Was soll man auch machen?

22 – Wegen unseren „Freunden“, die keine mehr waren, verschoben wir uns sofort nach dem Bidl nach Norden, weit weg von ihnen. Eigentlich an die nächste Stelle wo der Personenzug von Teheran wieder im Licht kommt (Nordfahrer zur Mittagszeit). Bei Simin Dasht fanden wir etwas sehr ansprechendes. Leider waren wir für den Güterzug von den anderen Bildern nur etwas zu spät. Er stand bei der Ortsdurchfahrt nämlich noch im Bahnhof. So bestiegen wir gemütlich unseren Hügel und schreckten einmal eine Ortschaft auf :-). Und kaum waren wir oben kam ein Güterzug von hinten, also von Firuzkuh in Richtung Garmsar. WARUM kam der Zug nicht anderen beiden Tagen an denen wir im Tal standen? Gemein.


23 – Jo, und dann der Personenzug. Kurz vor Mittag rollt die GT26 bei Simin Dasht nach Norden.


24 – Und der Hauptschuss. Schön wäre natürlich zum Abschluss nochmal eine blau/silberne GT26 gewesen. Aber wir wollen nicht meckern! Denn mit der Sonne hatten wir an diesem mit Schleier verhangenen Mittag gerade Glück (sehr viel Glück).


Viel Glück hatten wir dann beim Personenzug der eine Stunde später kam. Der Schleier wurde lockerer und hatte grosse Löcher. Im Norden war er plötzlich zu ende und das Ende kam immer näher. Es hat gereicht – und somit ist es ein schöner Abschluss vom „Tal der langen Gesichter“ - welches seinem Namen wieder einmal alle Ehren gemacht hat heute.
Denn so wollten wir nicht weiter hier bleiben. Kommt eh nichts mehr, ausser der Güterzug zurück vielleicht, aber dafür müsste man ganz unten wieder zu unseren Freunden ins Revier. Und man kann sich vorstellen, das die Lust nur begrenzt vorhanden war auf die nächste Diskussion ;).
Also raus aus dem Tal an die Hauptstrecke Mashad – Teheran. Hatte verschiedene Vorteile: Man ist näher am Flughafen und fährt dann nicht so lange in der Dunkelheit, und man kann noch etwas Verkehr erwarten.
Also sind wir da hin. Heraus gesucht hatten wir gestern Abend schon einen Abschnitt bei Abardej. Schon kurz vor Teheran und nochmal mit ein paar Hügeln.
Der Weg führte uns so nach kurzer Diskussion auch „oben raus“ und nicht durchs Tal. Weil schneller wird das allemal sein. Bis Absard ging es flockig, dann aber auf die Nebenstrasse nach Süden. Schön, sehr schön zu fahren, aber etwas Hubelverseucht die gute Strasse :-).
Unterwegs gabs noch etwas zu Beissen bevor wir uns so für die letzte Stunde oder die letzten 90min vielleicht an der Bahn platzieren.
Wir kamen schnell in die Gegend in die wir wollten und eine Stelle war auch schnell gefunden in dem relativ kurzen hügeligen Abschnitt. Zu unserer rechten die Autobahn, zu unserer linken die Strasse. Dazwischen ca. 100 Meter dreck. Aber guter Dreck, denn die Autobahn war nicht zu sehen von unserem Standpunkt aus – und wir natürlich auch nicht von der Autobahn aus. Das Auto war unauffällig geparkt und wir warteten.

25 – Wir sind bei Abardej, an der Hauptstrecke von Mashad nach Teheran. Warum? Im Tal war eh nichts mehr zu wollen ... nicht bei dem Schleier. Abardej liegt schon nahe an Teheran, wir fuhren auch „oben rum“ da hin, nicht über Garmsar. Drei Gleise, viel los könnte hier sein :-).


26 – Diesig war es an diesem Nachmittag an der Grenze zur Wüste. Sehr diesig. Aber wir hatten einfach eh noch Zeit bis wir zum Flughafen mussten. So sassen wir da und warteten. Pardadise hätten kommen müssen ... gekommen ist aber dieser Runner mit einem Zug mit Slowakischen Liegewagen? :-)


Wie war das nochmal? Nie hatten wir Probleme in diesem Urlaub. Aber heute wollte man es wissen. Was war bloss mit unserem Karma geschehen? Schon verbraucht? :-)
Auf jeden Fall kamen wieder mal Menschen in Uniform. Eichamt? Eher nicht. Polizei war aber auch nicht. Förster vielleicht? Ich sah es so genau nicht, denn ich stand etwas abseits der anderen beiden höher an der Bahn (für den Zweirichtungsblick). Ich sah die Menschen nur über die Geleise laufen und zielstrebig zu Gubi und Wipf. 5 Minuten später warense weg und es kamen klare Handzeichen in meine Richtung – weg hier.
Ich kann nur wiedergeben was mir übertragen wurde: Anscheinend störte man sich nicht am Fotografieren, und wir müssten auch nicht gehen. Aber die Pässe wollte man sehen und kontrollieren. Danach zog man von dannen. Die Minen wurden anscheinend schlagartig freundlicher als man sah: Touristi!
Woher wussten die denn wo wir waren? Leuchtschild über unseren Köpfen? :-). Wir beliessen es dabei, man muss nichts herausfordern. Und die Sonne versank sowieso im Dunst der Wüste gerade. Wir zogen noch unsere Flugklamotten an und verstauten das verstaubte Gewand vom Tag im Koffer.
Also ab zum Flughafen ... weit ist er ja nicht. Wenn wir schon Zeit über haben können wir ja auch noch unser Auto waschen lassen? Würde etwaigen Diskussionen mit der Vermietung ersparen „this car is so dirty, it's not for safari!“ ;)

27 – Wir wurden etwas „unsanft“ von unserer letzten Fotostelle vertrieben. So blieb uns mehr Zeit als geplant. Wir nutzten sie und gönnten unserem Auto eine Wäsche. Nötig hatte er es auf jeden Fall ... und so bekommt man mit der Vermietung sicherlich keinen Ärger wegen „dirty car“.


Was wir genau buchen wollten war nicht klar, also uns schon, aber dem Menschen von der Waschanlage nicht. Wie hätten wir es ihm auch sagen sollen? Ich meinte die Handzeichen wären verständlich: einfach kurz abspühlen, nichts wildes. Für einen kleinen Obulus wurde unserem Auto aber die volle Spühlpackung inkl. Innenreinigung spendiert. Dauerte zwar 30min (die wir hatten), dafür war unser Logan dann wie neu! Jetzt bloss nicht mehr schmutzig machen auf den letzten 15min zum Flughafen. Meimeimei :-)
Den Tank füllten wir noch und dann waren wir ja schon da. Es war dann doch schon 18 Uhr durch und in 4 Stunden gehts schon zum Boarding.
Was tun solange? Auto abgeben klar ... braucht ja auch 30min :-). Mir wurde dann nochmal versichert, dass die 300EUR die wir für allfällige Bussen bezahlen mussten zurück erhalten nach 2 Monaten. Wers glaubt. Wobei, letzte mal kam das Geld ja tatsächlich zurück. Diesmal? Busgelder ... dürften wir keine bewusst gesammelt haben.
Und dann? Rein ins Getümmel von Teheran International. Da gabs noch kurz etwas zu Futtern und dann war auch schon fast Boarding. Es geht nach Doha.
Komischer Umweg, aber wie bereits geschrieben sehr gemütliche Flugzeiten. Kein Nachtflug der um 4 Uhr abhebt und irgendwie fast ein Hotel nötig macht – und kein Tagflug der ein ganzer Urlaubstag kostet. So wie jetzt hat man den ganzen Tag, fährt zum Flughafen und fliegt über Nacht nach Hause. Und beim zweiten Flug von Doha nach Zürich hat man dann immerhin 6h zum Schlafen. Und ... der Flug war auch günstig, sehr günstig.
Warum war auch klar beim Boarding. Kaum 50 Leute fanden sich am Gate ein als es eine 777 zu besteigen gibt. Da kann man auch ein paar Plätze noch verschenken ... :-)

Der Flug nach Doha war kurz und sehr angenehm. Fast zu kurz, denn mein Film war noch gar nicht fertig.

28 – Doha International. Der Rückweg führte uns mit Ethiad über Doha. Zwar nicht sehr direkt, aber von den Flugzeiten her am angenehmsten wenn man über Nacht fliegen will. Abflug gegen 22 Uhr in Teheran, und dann ist man morgens kurz nach 6 Uhr in Zürich – bereit um zur Arbeit zu gehen ;).


In Doha hatten wir dann gemütliche 2h Zeit zum umsteigen. Als zweites Gefährt wartete ein nigelnagelneuer A350 von Ethiad auf uns. Soso ... das letzte mal sind wir mit den Iranis zurück geflogen, mit altem Airbusgerät (A300), diesmal bekommen wir beim Rückflug das so ziemlich neuste vorgesetzt was man am Himmel so antreffen kann (Herbst 2017 waren die A350 ziemlich frisch ;)).

Der Flug nach Zürich war dann fast noch gemütlicher. Es gab ein Snack, ein erstes Bier und dann machte ich mich wieder hinter meinen Film. Der war kaum fertig da Schlief ich auch schon tief und fest ... und wachte erst kurz vor der Landung in Zürich wieder auf.