Osteuropa 2008 - Tag 7: Split - Split

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Sonntag 06.07.2008
Wie bereits beim letzten Tagesbericht erwähnt gings früh raus, um 6 Uhr um genau zu sein. Wir fuhren erst einmal zum Bahnhof von Kastel Stari um festzustellen, dass es dort nix wird mit dem Nachtzug. Anschliessend befragten wir das Navigationsgerät, wo denn die Strecke durch geht und wie wir dort hinkommen. Wir fanden dann im Navi einen Übergang über die Bahn, und entschlossen uns diesen anzufahren. Als wir an diesem Punkt ankamen, präsentierte sich uns eine Brücke über die Eisenbahn, unmittelbar darunter war ein ziemlich hoher Damm aufgeschüttet. Wir entschieden uns für die Stelle, auch wenn die Sonne im Mittelteil des Damms etwas achsig war, dies auch darum, weil es langsam Zeit für den Nachtzug war. Der Zug liess sich dann aber Zeit, und kam mit etwa +30. Super immerhin schon mal etwas dachte ich mir, das Licht passte zwar nicht 100 Pro, aber immerhin ein guter Start darauf lässt sich aufbauen.
Baureihe 2062 der HŽ zwischen Kastel Stari und Labin


Als nächstes fuhren wir den Bahnhof von Perkovic an. Dort zweigt nämlich die Strecke nach Sibenik ab. Wir erwarteten eigentlich eine klein Stadt mit einem grossen Bahnhof, mussten aber feststellen, dass dies eben nur ein mittlerer Abzweigbahnhof war und der dazugehörige Ort eher ein Kaff. Nil checkte schliesslich den handgeschriebenen Aushangfahrplan und meinte, dass da bald ein Triebwagen von Split und ein GM Regio nach Split komme müsse. Also sind wir aus Perkovic rausgefahren und haben eine Stelle gesucht. Als wir gerade einen BÜ anfuhren, wummerte dann eine GM mit zwei P-Wagen an uns vorbei. Häää was war das denn? Super die umfahren in Perkovic. Damit hatten wir nicht gerechnet, wir dachten die Regios fahren von Split durch, aber dem ist nicht so. Wir fanden dann eine einigermassen Stelle für den ICN und den Gegenzug, dort kam die GM jedoch Arsch voran, was mir persönlich eigentlich nicht so missfällt, denn es erinnert irgendwie an die gute alte Dampflok. Nil hat mich aber schon mehrmals belehrt, dass die Loks so verkehrt rum seien und das Gros der Fotografen dies als hässlich bezeichnet, über Geschmack lässt sich eben streiten ;).
7123 014 der HŽ zwischen Perkovic und Donji Dolac


2062 001 der HŽ zwischen Perkovic und Donji Dolac


Nach dem GM Regio stellten wir uns in Richtung Knin auf, denn auf dem Fahrplan war da noch ein Zug drin, allerdings hatte der eine Bemerkung, die wir nicht lesen konnten. Erst später fanden wir heraus, dass diese Züge nur Samstags fahren. Wir stellten uns also auf und mussten alsbald feststellen, dass der heute nicht kommt. :( Was nun war dann die Frage entweder Y1 aus Sibenik, oder ICN. Wir entschieden uns für den Y1 und fuhren in Richtung Sibenik. Unterwegs fanden wir eine Brücke, die geeignet für einen Y1 schien. Wir fuhren also von der Hauptstrasse ab und erkundeten die Gegend, mit der Erkenntnis, dass dies zu dieser Tageszeit wohl nicht viel gibt. Als wir gerade wieder auf dem Weg zur Hauptstrasse waren, kam wieder was angewummert, eine grüne GM mit Güter aus Perkovic. Ich meinte zu Nil, dass wir den wohl noch holen könnten, also gab er Gas. Bis zum Stadtrand von Sibenik hatten wir ihn dann auch. Ich sah dann eine einigermassen Stelle und stellte mich auf. Doch irgendwie kam der Zug nicht, später stellte ich fest, dass die Güter dort enden. Statt dem Güter kam dann der Y1 von hinten. Wir stressten wieder in Richtung Perkovic, fanden aber keine wirklich tolle Stelle, so dass wir denn Zug dann bei einer Strassenbrücke notschlachten musste.
7122 023 der HŽ zwischen Dabar und Primorsko Vrpolje


Anschliessend wollten wir ihn nochmals auf der Rückfahrt aus Perkovic etwas zu machen, verpassten dann aber einen Abzweiger. Na super, nicht mal mehr das bringen wir auf die Reihe, dachten wir uns. Na dann gehen wir halt nach Split, denn Endpunkt der Strecke wollten wir eh mal abchecken. Wir waren jedoch extremo gefrustet, so sehr, dass wir auch noch die Autobahnausfahrt von Split verpassten. Wir kamen dann doch noch nach Split und fanden den Bahnhof recht schnell. Schnell stellten wir auch fest, dass tote Hose herrschte. Zu allem Übel wurde auch noch gebaut und die Schalterhalle war ne Baustelle, na toll, wir wollten doch ein Vozni red, das übliche Glück eben... Dann wendete sich jedoch das Blatt, wir fanden nämlich den provisorischen Schalter und bekamen unsere Vozni red, die jeder andere Bahnhof nicht hatte. Ein Blick ins heilige Buch verriet uns, dass es noch Regios nach Kastel Stari gibt. Naja machen wir doch mit denen was, dachten wir uns. Beim rauffahren fanden wir dann eine Stelle auf einer Brücke der Autostrasse, wir suchten aber noch weiter und fanden noch ne Stelle wo wir den Y1 beim hochfahren machen wollten.
7122 027 der HŽ zwischen Kastel Stari und Kastel Kambelovac


Dann fuhren zurück zur Brücke und stellten fest, dass die Stelle ziemlich geil ist, jedoch noch nicht richtig im Licht war. Wir machten den Y1 trotzdem von beiden Seiten und entschlossen uns den nächsten GM Regio dort beim Rauffahren zu machen.
Baureihe 7122 der HŽ zwischen Kastel Stari und Kastel Kambelovac


7122 027 der HŽ zwischen Kastel Stari und Kastel Kambelovac


Bis zum Regio gings jedoch noch etwa zwei Stunden, also verzogen wir uns schnell in unser klimatisiertes Zimmer und hielten Mittagsschlaf. Dann fuhren wir zurück zur Stelle und lichteten den Regio ab.
2062 001 der HŽ zwischen Kastel Stari und Kastel Kambelovac


Die Frage war nun: Verfolgen wir den, oder gehen wir nach Kastel Stari um den ICN an der Standardstelle zu machen? Nil meinte, dass eine Verfolgung wohl wenig Sinn macht. Also sind wir nach Stari gefahren. Wie wir dort warteten um den ICN nachzuschiessen, wummerte es auf einmal. GEIL, da scheppert ein Güter in die Kreuzung. Irgendwie stellten wir dann aber fest, dass wir nicht am Standardpunkt standen, ich lief die Strecke noch etwas hoch, und fand dann den Standardpunkt und rief Nil, dieser sah aber schon das offene Einfahrtssignal und wartete unten auf den ICN, dann rannte er auch hoch.
7123 009 der HŽ in Kastel Stari


So dass wir beide am Standardpunkt standen für den Güterzug. Das Ganze war dann ein echtes Spektakel, ein riesen Soundfestival, wenn zwei GMs an dir den Berg hochkriechen.
2062 117 der HŽ in Kastel Stari


2062 117 der HŽ in Kastel Stari


Nach diesem geistigen Hoch fuhren wir dann wieder in Richtung Perkovic für den Regio mit der GM, wieder fanden wir nur eine einigermassen Stelle und lichteten das Ding ab.
2062 001 der HŽ zwischen Perkovic und Donji Dolac


Danach stellte sich die Frage: Was nun? Es war 17:30 Uhr und es lief irgendwie nix mehr, oder etwa doch, just als wir auf dem Rückweg waren, schrieb Jan Luckner Nil eine SMS, dass ein Güter auf Knin zu rollt und einer aus Richtung Sibenik kommt. Wir fuhren also nochmals zum Bahnhof Perkovic, um uns über die Güterzüge zu informieren. Wir platzten einfach mal ins Stellwerk, dort trafen wir auf 3 Staatsbahner einer war Rangierer, einer der Herr vom Stellwerk und einer wohl Bahnhofsvorstand. Das Stellwerk war recht spartanisch ausgerüstet ein Stellpult, zwei grafische Fahrpläne und ein Bild von Karol Wojtyla. Die Leute an sich waren jedoch sehr zuvorkommend, der Stellwerker konnte ein bisschen englisch und wusste etwas mit den GZ Nummern von Jan (an dieser Stelle einen Dank an Jan für die Infos) anzufangen, er meinte, dass der Güter aus Richtung Sibenik in gut 5 Minuten kommen müsste. Den Güter aus Knin kündete er gegen 19:30 Uhr an. Wir blieben dann im Bahnhof und machten den ersten Güter, den Sibeniker, bei der Einfahrt, wobei er aber im Gegenlicht kam. Die Lok setzte dann um und fuhr mit 3 Wagen zurück. Auch bei der Ausfahrt waren wir noch im Bahnhof und fotografierten den Kurzgüter.
2062 025 der HŽ in Perkovic


Danach suchten wir uns eine Stelle für den Güter aus Knin. Das war gar nicht mal so einfach, langsam ging die Sonne unter und dort hinter Perkovic gibts nicht die tollen Hügelstellen wie anderswo. Wir standen schliesslich recht Nahe am Gleis und machten das Möglichte mit diesem Zug.
2062 119 der HŽ in Koprno -Cera


Als letztes hätten wir eigentlich gerne noch ein Teleexperiment mit dem ICN gemacht, doch dieser hatte Verspätung und kam somit nicht mehr in der Sonne. Nach dem der Nachmittag dann aber doch gelungen war, fuhren wir für einmal zufrieden ins Hotel, wo wir uns unserem Bett widmeten, denn Morgen solls noch einmal früh raus gehen für den Nachtzug nach Split.

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