Ich war noch niemals in New York...: Am Hudson (Teil 6 und Schluss)

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Samstag 24.8.2019

Morgenessen war heute nicht inklusive und so ging es kurz vor acht los in Richtung Rutland. Rutland war nicht ganz unbeabsichtigt Zwischenstation. Bei der Recherche im www fand ich Bits & Pieces, dass jeweils am Samstag morgen ein Slurry-Ganzzug ab Rutland in Richtung Bellow Falls fahren soll. Ab dort gehts dann mit PanAm in Richtung Maine in verschiedene Papierfabriken. Bilder im Netz zeigen dass der Zug auch fährt, einziges Manko für mich: ich wusste die genauen Fahrzeiten nicht. Wir fuhren in Rutland mal zum Depot - es stand gerade ein Amtrak Ethan Allan Express dort. Rutland ist aktuell Endstation dieses ab New York Penn Station ausgehenden Zuglaufs. Auch hier gibt es wie beim Downeaster Pläne dies zu ändern und den Zuglauf zu verlängern. Ich machte kurz eine Runde Fotos des im Leerlauf dieselnden Zuges.

P32AC-DM #704 mit dem Ethan Allan Express in Rutland


Als Traktion diente eine P32AC-DM. Diese aus den P42 abgeleiteten Zweikraftloks sind speziell für die HudsonLine und die Einfahrt in die unterirdische PennStation ausgerüstet. Sie haben dazu die Möglichkeit ab Stromschiene versorgt zu werden:

Drehgestell der P32AC-DM #704


Amtrak P32AC-DM #704


Wir fuhren dann mal in Richtung Bellow Falls, so wirklich sichtbar in Sachen Zugsbewegung war nichts, aber es sind auch nicht alle Yards einsehbar. Ich hoffte mal, dass ich nicht zu spät sei. Ich hatte einzelne Stellen auf der Karte als mögliche Fotostellen markiert. Nach Besichtigung vor Ort platzierte ich mich schlussendlich bei Mt Holly quasi in den Sumpf. Es war nicht die Überstelle, aber immerhin etwas offener. Ich erhielt mal eine Stunde Wartezeit, die ich dann sogar auf 1.5h ausdehnte. Es kam mal wieder nichts. Recherche im Netz war nicht da schlicht kein Empfang, so aus der Erinnerung an die gesehenen Bilder von der Fotostelle hätte der Zug aber in dem Zeitraum kommen sollen, denn Frontlicht wurde schon eher knapp. Etwas genervt ging es zurück zur Partnerin. Wir entschieden uns zurück in Richtung Rutland zu fahren. Gegen Mittag wäre noch der Ethan Allan Express unterwegs. Auf dem Rückweg nach Rutland sahen wir auf den einsehbaren Teilen der Strecke nichts. Aber einmal mehr galt: Der Zug hätte ein paar Meter neben uns im Wald durchfahren können: ungesehen und unbemerkt.
Eingangs Rutland unternahmen wir etwas um unser immer grösser werdendes Loch im Magen zu stopfen: Wir besuchten einen Dennys und bestellten uns ein Omelette. Mir gab es auch die Möglichkeit die Strecke ab Rutland in Richtung Saratoga Springs auf Google Maps nach möglichen Fotostellen zu sichten. Auch konnte ich die Fahrzeiten anschauen. Der pdf Fahrplan auf Amtrak meinte: 11.15 AM ab Rutland. Passt!
Kurz vor West Rutland habe ich was gefunden was wir nun ansteuerten. Passte auch ganz gut und der Zug sollte ja auch gleich kommen. Als 20min nach Abfahrt immer noch nichts durch war, schaute ich mal in die Fahrplanapp von Amtrak. WTF! Dort war der Zug mit 05.05 PM angegeben, so wie er Sonntags fährt - wir hatten aber Samstag! Ich kontrollierte nochmals das von der Amtrak Webseite heruntergeladene pdf - Samstag Abfahrt ab Rutland 11.15 AM. (wer es nicht glaubt: https://www.amtrak.com/content/dam/projects/dotcom/english/public/documents/timetables/Ethan-Allen-Express-Schedule-P290-030419.pdf ). Ich fluchte ziemlich laut vor mich hin. Klappt denn heute wirklich gar nichts? Wir schauten nochmals am Depot von Rutland vorbei. Die P32AC-DM hibelte nach wie vor im Leerlauf vor sich hin, die angeschlagenen Fahrpläne meinten wirklich Abfahrt erst um 05.05 PM. Wieder ein kompletter Morgen für nichts verschwendet. Für uns war klar weg aus der Gegend. So fuhren wir nun ab Rutland via Highway 7 nach Süden. In Mt Tabor bogen wir kurzerhand ab in Richtung des gleichnamigen Hügels. Schon ein paar Meilen weiter war dann aber fertig - die Strasse wegen Bauarbeiten gesperrt - und so mussten wir zurück und konnten nicht nach Londonderry weiterfahren. Man hätte so etwas ja auch beim Abzweiger anschreiben können...
So ging es halt weiter auf dem Hwy 7 in südlicher Richtung. Hinter Manchester fanden wir direkt an der Strasse liegend eine kleine Confiserie (-> Chocolate Barn) wo hausgemachte Praliné und Schoggi verkauft wird. Wir konnten nicht wiederstehen :)
Genüsslich Schoggi mampfend ging es bis nach Bennington, wo wir wenigestens noch eine der "legendären" Vermonter Wood-Covered-Bridges fotografierten, nachdem wir schon an einigen bemerkt oder unbemerkt vorbeifuhren (-> https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_covered_bridges_in_Vermont ).

Die Paper Mill Village Bridge


Im Innern der Paper Mill Village Bridge


Die Fahrt führte weiter via Highway-7 in Richtung Albany, wobei wir hinter Hoosick infolge eines Unfalls einen kurzen Umweg einlegen mussten. In Troy legten wir kurz eine Pause ein und machten in einem Walmart noch letzte Einkäufe. Auch buchten wir uns noch ein Motel in Elmsford für heute Abend. Nachdem wir abschätzen konnten wie wir drin liegen beschlossen wir im Dunstkreis von New York was zu buchen (ok, die Motelpreise um Poughkeepsie rum taten ihr übriges dazu. Wir wollen nur ein Zimmer für eine Nacht mieten nicht das Hotel kaufen!). Somit standen uns noch ein paar Meilen bevor. Es ermöglichte uns aber auch den Abend in und rund um den Bear Mountain State Park und die dortige Purple Heart Memorial Bridge zu verbringen. Wieso gerade diese Gegend? Rund um die Brücke und im angrenzenden Bear Mountain State Park liegen einige schöne Fotostellen, dies sowohl für die rechtsufrige Güterlinie der CSX (eher Morgenstellen), wie auch für die linksufrige Amtrak-Linie (eher Abendstellen). Daneben ist der Bear Mountain aber auch als Sonnenuntergangsspot bekannt.
So ging es auf direktem Weg das Hudson Valley runter, sprich wir nahmen den I-87 und profitierten noch ein bisschen von unserer Maut-Flatrate. Der Verkehr war dicht und bei Newburgh waren wir kurz vor einem gemeldeten Stau. So fuhren wir schon dort ab dem Interstate und nahmen schlussendlich die 218er runter bis zur Brücke. Da uns nicht ganz klar war wie die Parkmöglichkeiten bei der Brücke selber aussehen, parkierten wir unser Auto auf dem grossen Parkplatz des Statet Park selber. Zu Fuss ging es dann die 10min zurück zur Brücke und dann auf der nördlichen Seite der Brücke über den Fussgängerweg auf die Brücke raus. Wir verpassten in der Zeit irgend einen Zug, dem trööten nach zu Urteilen einen Passagierzug am linken Flussufer. Aber der nächste war schon im Anmarsch. Metro North schickte mit dem Local 880 - geschoben von der P32AC-DM #204 - was passendes südwärts fahrendes vorbei. Einziges Manko - die Züge haben die Lok aufgrund der Perrons in der Endstation New York Grand Central Terminal in Richtung Poughkeepsie, kommen hier also geschoben.

P32AC-DM #213 der Metro-North Railroad mit dem Loacl 880


Gerne hätte ich ja was mit Lok voraus gehabt, dafür war aber Amtrak zuständig. Der Wunsch wurde mir prompt erfüllt, konnte doch bereits weiter oben im Tal ein fahrender Zug ausgemacht werden. Es handelte sich dabei um P32AC-DM #710 mit dem Empire Service #244.

Amtrak P32AC-DM #710 mit dem Empire Service #244


Amtrak P32AC-DM #710 mit dem Empire Service #244


Eigentlich war damit die Fotostelle für mich schon zufriedenstellend abgearbeitet. Ich lief noch einige Meter weiter in Richtung linkes Ufer als schon wieder ein Südfahrer kam. Metro North schickte noch den Local #8856 geschoben von der P32AC-DM #213 ins Rennen. Der blieb natürlich nicht unfotografiert.

Metro North P32AC-DM #213 schiebt den Local #8856 in Richtung New York


Metro North P32AC-DM #213 schiebt den Local #8856 in Richtung New York


Meine Partnerin ging mit mir einige, dass auch aus der Gegenrichtung was ginge und so wechselten wir via den linken Brückenkopf die Brückenseite. Lange warten mussten wir auch hier nicht bevor Metro North ein einsehen hatte und uns den Local #855 gezogen von P32AC-DM #203 vorbei schickte.

Metro North P32AC-DM #203 mit dem Local #855


Metro North P32AC-DM #203 mit dem Local #855


Da der Bear Mountain immer mehr Schatten in die Szenerie zu werfen begann und ich mit den Ergebnissen der letzten 45min mehr als zufrieden war, liefen wir dann zurück zum Auto.
Die zahlreichen Grillparties beim Hessian Lake waren sich auch am auflösen, denn die Sonne sank nun rapide dem Horizont entgegen. Ich schätze aber, dass es noch reichen würde auf den Bear Mountain zu fahren und den Sonnenuntergang dort zu erleben. So fuhren wir einmal um den Berg herum bis auf die Spitze. Parkplatz fanden wir auch gleich einen und so konnten wir die letzten 15 Minuten bis die Sonne hinter dem Horizont versank noch geniessen sofern das in der Masse er Menschen möglich ist. Alleine waren wir auf alle Fälle nicht.

Sonnenuntergang auf dem Bear Mountain


Sonnenuntergang auf dem Bear Mountain


Was nun noch anstand war die Fahrt nach Elmsford. Diesmal ging es mit dem Auto über die Purple Heart Memorial Bridge und dann über die Route 202 runter in Richtung New York. Kurz vor Elmsford hatten wir dabei noch ein Schreckensmoment zu erleben. Bei überholen eines Fahrzeuges auf dem Highway begann dieser - abgelenkt von einem Mobilephone - auf unsere Spur zu driften. Reine Reaktion war mein brüskes Bremsmanöver was die Kollision vermied. Und zum Glück hatten auch diejenigen hinter mir genügend Abstand und Reaktion. Ganz ehrlich, solchen A******* gehören einfach nicht auf die Strasse!
Ich war danach wieder hellwach. Die restlichen Meilen waren dann schnell durch, dennoch war ich froh als wir im Motel ankamen.
Nach dem einchecken ging es noch kurz zu einem Wendy's, hatten wir doch beide Hunger.
Die Planung für morgen war recht kurz. Wirklich viel vor haben wir nicht mehr bis wir am frühen Abend das Auto in Newark abgeben müssen. Es soll noch einmal bei Tag auf den Bear Mountain, ansonsten darf ich auch einiges an Zeit für Bahnfotos einsetzen. Mal sehen was es alles gibt.


Sonntag 25.8.2019

Wir liessen es heute gemütlich angehen und standen auf als wir wach wurden. Gegen halb neun kamen wir raus und fuhren mal in Richtung der Station Scarborough. Dort hat es eine ganz akzeptable Fotostelle die wir ansteuerten. Das Wetter war so ein bisschen schwierig. Grundsätzlich blau, aber mit vielen schnell hereinziehenden Wolken, so dass es ein ewiges Sonne-/Schattenspiel war das wir erlebten. Wie meist bei solchen Bedingungen ging bei weitem nicht jeder Zug in Sonne durch. Local 8820 der Metro North geschoben von P32AC-DM #209 kam im Halblicht durch.

Metro North P32AC-DM #209 schiebt den Local #8820 durch Scarborough


Fast sauber passte es beim Local 8822 mit dem führenden M7A 4062. Scarborough war nicht ganz zufällig gewählt. Hier gibt es nebst Amtrak und den Dieselbespannten Locals bis Poughkeepsie auch noch Metrozüge von Metro North ab Croton-Harmon.

Metro North M7A 4062 als #8822 in Scarborough


Nur Sekunden nachdem der M7A aus dem Bild war, kam dann noch das eigentliche Objekt der Begierde, Empire Service #260 gezogen von P32AC-DM #711.

P32AC-DM #711 mit dem Empire Service #260 in Scarborough


Zufrieden zogen wir von dannen und fuhren in Richtung Bear Mountain. Leider zog das Wetter eher zu als auf, die Wolkenschicht wurde dicker und zeitweise war keine Sonne mehr sichtbar. Gleichwohl fuhren wir mal hoch auf den Bear Mountain und genossen ein bisschen die Aussicht.
Wir fuhren dann auch noch einen Aussichtspunkt in Richtung Purple Heart Memorial Bridge an. Insofern gerade rechtzeitig als dass auf beiden Flusseiten gerade Betrieb war. Auf der linken Seite waren gerade zwei Metro North Züge unterwegs:

Gleich zwei Metro North Züge sind um die Purple Heart Memorial Bridge herum unterwegs.


Am rechten Flussufer brachten zwei unerkannt gebliebene Maschinen der CSX einen langen Autorack unit train nach New York rein:

Zwei unerkannt gebliebene Maschinen der CSX befördern einen langen Autozug nach New York hinein.


Leider war das Wetter gerade eher mau. Wir entschlossen uns unser Glück weiter südlich zu versuchen, wo es etwas heller aussah. So ging es wieder runter vom Bear Mountain, dann folgten wir dem rechten Flussufer. Inzwischen war auch schon wieder Mittag und uns plagte der Hunger. Einer der offenen Essenswünsche für diese Ferien war noch ein Besuch bei Five Guys - der andere einer bei Panda Express. Letztere sind im Osten leider dünn gesät, Five Guys fanden wir aber einen in vernünftiger Distanz bei Nanuet. Und genau dahin führte uns jetzt die Reise.
Gesättigt fuhren wir dann weiter in Richtung Newark. Ich hatte mir im Vorfeld zwei Brückenbauwerke entlang des Hackensack River notiert die an sich schöne Motive darstellen. Leider habe ich keinen Local über die möglichen Zugangswege dahin befragt - ein Fehler wie sich herausstellen sollte.
Bei der ersten brücke handelt es sich um die Portal Bridge, welche dietk in der Zufahrt zur Penn Station liegt. Schon bis wir die passende Zufahrtsstrasse gefunden haben drehten wir mehrmals im Kreis. Vile Baustellen und der dichte Verkehr machten das Navigieren durch den Verkehr nicht einfacher. Die gedachte Zugangsstrasse war dann aber mit einem Verbot belegt und Ersatzzugang fanden wir keinen. Nach rund einer halben Stunde erfolglosem herumkurven gaben wir auf und fuhren etwas weiter Flusseinwärts zur Brücke bei Harmon Cove. Erneut gab es ein erfolgloses herumkurven und nicht auffinden eines passenden Zugangsweges. Theoretisch hätte es auf der New Jersey Turnpike zwei inoffizielle Abfahrten - aber das Ding ist eine Mautstrasse und da einfach so an einer inoffiziellen Stelle abzufahren? Sonstige Zugänge fanden wir ebenfalls keine. Etwas genervt gaben wir es dann auf. Nachtrag: ich habe seither mal den einen oder anderen Local in Bezug auf die Zugänglichkeit kontaktiert. Desöfteren kam als Antwort das Unwort "Kanu" zurück...
Noch blieb etwas Zeit übrig und so nutzen wir unsere Maut-Flatrate noch etwas aus und fuhren im stockenden Verkehr mal durch den Lincoln-Tunnel (immerhin 15.-$) rüber nach Manhattan und dann auf dem Henry Hudson Parkway nordwärts. Bei der Henry Hudson Bridge kamen gleich nochmals 7.-$ dazu. Wir fuhren die Haltestelle Riverdale an. Ist keine Überstelle aber irgendwie für die Hudsonline doch typisch. Vorteilhaft war auch, dass hier schon / noch Amtrak und Metro North fahren. Südlich von Riverdale trennen sich dann die Wege. Amtrak fährt weiter entlang des Hudson bis zur Penn Station, während Metro North dem Harlem River entlang nach Grand Central Terminal fährt. Irgendwo im Bereich um Riverdale waren Bauarbeiten im Gange und so war das flussnäheste Gleis gesperrt. In Riverdale waren hierzu Plattformextensions für den Einstieg in die Metro Züge vorhanden, die Locals aus Poughkeepsie dagegen fuhren in südlicher Richtung ohne Halt durch. Insofern vorteilhaft für uns war das Ganze, als dass etwas mehr seitliche Perspektive vorhanden war.
Als erstes kam aber ein Northbound. Metro North Local 8741 nach Poughkeepsie gezogen von P32AC-DM #217 schlich langsam in Riverdale rein.

P32AC-DM #217 mit dem 8741 nach Poughskeepie


Gut eine Viertelstunde später gab es dann eine zufällige Kreuzung zweier Metrozüge:

Kreuzung zweier M7A Garnituren der Hudson Line in Riverdale.


Leider war dann zwischenzeitlich mal kurz Sonne aus, doch da noch ein Amtrak Empire Service auf dem Plan stand blieben wir noch. Die Wolken zogen vorüber und der nächste Nortbound Metro North - Local 8743 gezogen von P32AC-DM #215 - zog in Sonne durch.

Gezogen von P32AC-DM #215 ist Zug 8743 unterwegs nach Poughskeepie


Wirklich spannend machte es dann aber Empire Service #256. Der war gemäss Amtrak App einige Minuten zu spät unterwegs. Zeitlich ging das aber ziemlich genau mit einem Metro North Service in gleicher Richtung durch. Metro North kam und hielt mal still, währendem hörte man den Empire Service schon tröten. Zwischenzeitlich machte sich auch noch ein Wolkenfetzen negativ bemerkbar. Metro North fuhr ab, der Wolkenfetzen verzog sich, Metro North war weg und dann trat Empire Service #256 gezogen von P32AC-DM #716 auf die Bühne. Passend kam er auf dem dritten Gleis und entzog sich so weitgehend vom Schattenwurf des Perrondaches. Nett!

Empire Service #256 mit P32AC-DM #716 bei Riverdale


Mit so einem Foto dürfen Ferien zu Ende gehen. Wir verschoben zum Auto und fuhren dann zurück auf den Henry Hudson parkway, Noch einmal 7.-$ für die Hendry Hudson Bridge abdrücken, dann ging es via George Washington Bridge rüber ans andere Ufer des Hudson und auf direktem Weg nach Newark Airport. An einer viel zu teuren Tanke kurz vor dem Flughafen füllten wir unser Mobil nochmals auf, dann ging es zu Dollar. Die Rückgabe war innert Minuten erledigt. Erneut mussten wir mit dem Bus zum Terminal wo wir nur noch das Gepäck abgeben mussten. Elende 2.5h später war dann Boarding angesagt. LX19 Newark - Zürich brachte uns dann weitgehend ereignislos zurück nach Zürich. Leider hatten wir einen etwas Rücksichtslosen Sitznachbarn vorne dran. Die Beinfreiheit ist für mich mit ~1.85 eh schon recht grenzwertig. Wenn dann noch der Sitznachbar vorne meint er könne ohne Vorwarnung volle Kanne die Rückenlehne bis an den Anschlag zurück drücken, dann wird es für mich unzumutbar eng. Musste er dann halt entsprechend feststellen. Ansonsten war der Flug ruhig und knapp 8h später landeten wir in Zürich. Kurz vorher gab es noch einen recht guten Blick auf das frisch verschneite Mont Blanc Massiv.

Eine Zugfahrt später trafen wir dann in müde zu Hause ein.


Epilog:
Was bleibt übrig von diesen Ferien? Ganze ehrlich: für mich ein in vielen Bereichen etwas zwiespältiges Bild. Grundsätzlich wäre das Hauptziel Maine und dessen Küste wirklich wunderschön, gefällt und ist eine Reise wert. New York ist New York - Big City und man könnte da wohl Wochen verbringen und immer wieder was neues sehen. Dazu bin ich aber etwas zu wenig der Grossstadtmensch.
Zwiespältig waren aber die Erlebnisse bei den Niagara Falls. Klar, die Fälle sind schön, aber das Touristenklimborium rundherum ist einfach nur krass. Maine ist schön, die Küstenregionen weiter unten, daher Connecticut, Rhode Island und Massachusetts waren aber eher enttäuschend. Zu zugebaut, zu unzugänglich - zumindest ich habe mir da mehr davon versprochen. Und da wäre dann noch das Landesinnere von New England - vieles erinnert an England, oft hatte zumindest ich das Gefühl ich wäre irgendwo in Dorset/Somserset/Cornwall, etc. Das typische Amerikafeeling mit den grossen Weiten kam für mich nie so richtig auf. Mitgeholfen hat sicher auch der Waldreichtum. Ausserhalb der Orte fährt man stundenlang durch Wald. Und überschattet wurden die Ferien zudem von den absolut unnötigen Problemen mit dem Mietwagen (Stand jetzt: Nach etlichen Telefonaten mit den Hotlines, mehrfachen Emails und Hinweise auf Anwalt und so wird uns der betrag zurückgezahlt - mal sehen wann es dann auf dem Konto ist...)

Aus Bahnsicht wäre die Gegend durchaus ein Ziel einer speziellen Reise wert. Es gäbe viele Shortlines und einiges an interessantem Verkehr. Der Initialaufwand für Abklärungen in Bezug auf Fahrzeiten und Fotostellen ist aber ungleich höher als im Westen. Zugsverfolgungen sind schwierig. Der viele Wald macht es nicht einfach Züge überhaupt zu sichten und wenn dann noch erfolgreich entsprechend zu fotografieren. Mal sehen wann es wieder in die Gegend geht. Die nächste längere Reise in die USA geht auf alle Fälle wieder in den westen, soviel sei jetzt schon verrraten. Davon aber ein anderes Mal dann auf diesem Kanal.

Damit endet diese Serie. Ich hoffe die euch hat es gefallen.