Im Winter im Westen (4) - Minenversorgung in Virginia City
Von Peter Hürzeler
Dienstag 11.2.2020Heute ging der Wecker noch früher. 0500 klingelte dieses Scheissding und riss uns richtiggehend aus dem Schlaf. Immerhin wussten wir wieso wir so früh aufstanden. Um halb sechs ging es rüber zum Depot der Virginia & Truckee. Zur Überraschung aller war dort sogar etwas Frühstück in Form von Kaffee und Doughnuts vorhanden, welches wir gerne annahmen. Im Motel war selbiges nämlich erst ab 0700 (zumindest in der Theorie - gestern klappte es nicht) erhältlich. Kurz vor sechs stiegen wir in den bereitgestellten Wagen. Es sollte dann aber noch rund 20min gehen bis wir dann endlich auch losfuhren. Eigentlich wäre um 0600 Abfahrt gewesen, doch ohne angekuppelte Lok geht das schlecht. Ok Bremse lösen und hinabrollen ginge schon, aber wir wollen ja mehr als einmal fahren...
Was nun folgte ähnelte den letzten beiden Fotofahrten. An eine Stelle fahren, aussteigen, im Gelände verteilen, 2-3 Photo-Runby's, dann einsteigen, weiterfahren und das Ganze von vorne.
Eine erste Stelle war so gewählt, dass wir trotz der Verspätung noch den Sonnenaufgang miterlebten:
Es ging dann wieder hoch bis nach Gold Hill, wo wir uns anschliessend auf die der Strecke gegenüberliegenden Hügel verteilten. Wir beiden Schweizer wurden mal wieder als Berggeissen verschrien ;) Der Ausblick aber war die Mühen Wert:
Ein Local nahm Kenntnis von unserem tun und kreuzte mit einem leicht modernisierten Ford Model A auf. Breitwillig liess er sich dann als Statist in die Bilder einbauen.
Anschliessend gab es besonders für die Filmer nochmals einen kompletten Runby über etwa anderthalb Meilen. Das Spektakel dauerte mehrere Minuten und war einfach nur zum Geniessen:
Oberhalb Gold Hill: Gut sichtbar auch der ehemalige Tunnel 3, welcher im Zuge des Wiederaufbaus der Strecke aufgegeben und durch eine Linienführung aussen herum ersetzt wurde
Um 1130 waren wir wieder zurück in Virginia City und hatten nun anderthalb Stunden Mittagspause. Wir schauten kurz im Hotel vorbei, wo Alessandro noch einige Pakete in Empfang nahm. Dann schauten wir uns ein bisschen an der Main Street um und gönnten uns dabei noch ein feines Glacée in der lokalen Fudge Factory.
Um halb eins ging es dann wieder auf die Strecke.
Der Nachmittag war analog zum Vormittag, nur dass wir diesmal wesentlich weiter hinunter in Richtung Carson City fuhren. Erste Station war kurz unterhalb dem Hawards Siding:
Nächster Halt war beim Tunnel #2, wo mehrere Durchfahrten durchgeführt wurden. Währenddessen die meisten mit dem Tele auf den Tunnel knallten kraxelte ich mal wieder den Berg hoch und platzierte mich auf dem Tunnel:
Auf dem Gipfel über Tunnel #2, im Hintergund Silver City, einst ebenfalls durch einen kurzen Branch erschlossen
Für den späten Nachmittag gab es dann noch einige Duchfahrten oberhalb dem Baltic Siding. Ziel war es einige Glint Shots zu machen. Leider waren wir aber etwas zu früh dran:
Da die Crew um fünf ihre Deadline hatte, war zu dem Zeitpunkt vorerst Schluss. War etwas schade, da die Sonne eigentlich noch zu hoch für Glint-Fotos war, aber ging nun mal nicht anders. Wir hatten nun Zeit ein kleines Abendessen einzunehmen. Zusammen mit einigen Kollegen traf man sich wieder im Red Dog Saloon.
Noch war der Tag aber nicht gelaufen. Um 1830 traf man sich erneut zu einer kleinen Fotosession beim Gold Hill Depot. Nebst statischen Aufnahmen gab es hier erstmals auch einen Runby bei Nacht.
Kurz nach halb acht war das Spektakel dann durch und nach dem aufräumen gab es noch ein gemeinsames Bier im Red Dog Saloon. Als wir um 2100 ins Motel zurückkehrten waren wir bettreif. Die Höhenluft, den ganzen Tag Sonne und das durchaus strenge Programm hinterliess seine Spuren. Was Tag 2 auf der V&T für uns bereit hielt gibt es dann anderes mal hier auf diesem Kanal wenn es wieder heisst: Im Winter im Westen!