Coronaherbst in Nordskandinavien (3/11)

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Samstag 19 September

Zwischenzeitlich sind wir bei den Prognosen unsicher geworden. Ob wir wirklich die richtige Entscheidung getroffen haben, um heute wieder mal an einen Damm zu sitzen? Ob es am Vormittag wirklich schon schön ist? Die Prognosen hatten da etwas ihre Zweifel plötzlich. Und dann stehen wir beim Bootshaus und frieren uns den Allerwertesten ab ....
Wir würden es sehen, der Plan wurde nicht mehr geändert und nach dem aufstehen, heute mal mit Frühstück von der Tanke, fuhren wir sofort die 40min bis nach Björnsjö. Da waren wir dann wirklich noch in den Wolken. Und gerade als wir die 2min zur Stelle gelaufen sind fuhr auch irgendetwas nach Norden. ABER - und jetzt kommt's - da im Westen war es schön, und die Zugrichtung der Wolken war klar. So motivierten wir uns ohne weiteres zu warten.
Nun, die Sache mit Standpunkt und den Bildern und so. Also Südfahrer könnte man gut mit der grossen Kamera nehmen. Mit der Drohne hingegen ... und Nordfahrer mit der Drohne ... uiuiui! Aber Vorwarnung? Wie es wird würden wir dann sehen und hoffentlich hören. Wir waren noch nicht lange da, da rauschte es von hinten immer lauter. Und es dauerte und dauerte ... und eine El16 nach Norden zog noch im Schatten durch. Gut, bei den Windverhältnissen, es war relativ windstill, hört man das Zeug von Süden früh genug für die Drohne. Aber der Zug hallte vorne kaum nach, den Südfahrer würde man nur ganz knapp hören. Egal, wir sehen's ja dann.
Und dann kam die Sonne, und es rauschte von hinten wieder. Und gerade so vor einem letzten Schleierfetzen kam der erste Zug im Licht heute.

1- Wir sitzen am Damm in Björnsjö. Nach einem Zug im Schatten kam dann der erste in der Sonne. Zum Glück hörte man die Züge aus Süden sehr früh im Wald rauschen, so blieb mit der Drohne genug Zeit. Denn der Standpunkt der Fotografen ist am Ufer beim Zugschluss. Sehr hübsch mit den beiden altlackierten Rc’s.


Dieser kleine letzte Schleierfetzen war dann grösser als vermutet, und der nächste Zug nach Norden ging dann gerade so im Schatten. Hm, schon 4 Züge durch, 1 im Licht. Die schiessen heute Samstag mit den grossen Kanonen bei der Eisenbahn hier. Ob da noch mehr kommt?! Und ob ... es kam noch mehr, nochmal 3 Züge sogar. Alles im Licht, alles mit Drohne. Was aber anzog in der Zwischenzeit war der Wind, und der machte es praktisch unmöglich die Züge zu hören, von Süden schlecht, von Norden sowieso nicht.

2- Nächster Nordfahrer. Mit der Drohne konnte man ja bereits etwas variieren. War hier schon Sonne voll?

3- Da Sonne vorher wohl nicht voll da war nochmal an einer ähnlichen Position. Und zwei Loks sind auch besser als eine (-:

4- Und nach den vielen Rcs endlich mal etwas anderes. Eine CargoNet Trax mit einem Narvikzug. Wie man sieht hat der Wind deutlich aufgefrischt.


Es war mal wieder der Nase von Gubi zu verdanken, dass wir den ersten Südfahrer mit der Drohne erwischt haben. Er meinte irgendwann er könne ja die Akkus auch so verbraten, voll mit ins Hotel zu nehmen bringt ja nix. Und kaum war er oben sichtete er den Südfahrer. So reichte es auch für mich gerade noch so. Umso netter, es war wieder Rumänien.

5- Endlich ein Südfahrer am Björnsjö. Zwei Md mit einem Stahlzug fahren nach Süden. Hier mit der grossen Kamera.

6- Und noch mit der Drohne von oben. Ist es nicht schön wenn es schön ist!?


Wir sassen dann noch gut eine Stunde am Damm rum ohne Verkehr. Mit dem Wind kamen auch die Wolken und die Schatten wurden immer zahlreicher, nach einem grossen blauen Loch entschieden wir uns zu gehen. Wohin? Nach Nyåker natürlich! Wie langweilig, die Brücke haben ... nein, eigentlich nicht ;). Da hin ging es Starks uns heute war da auch mehr Touristenverkehr auf dem Parkplatz an der Brücke. Wir waren niemals allein, an so einem schönen Samstagnachmittag auch wenig verwunderlich. Schön - genau, da oben war es mit den Wolken wieder besser, es waren viele da, aber es war nicht so arg. Und der Verkehr lief wie gewohnt, drei Nordfahrer und ein Südfahrer (auf den haben wir spekuliert) kamen. Und die kamen wie sonst immer schon, die Fahrplanlagen scheinen sich irgendwie ganz gut zu halten hier.

7- Der Südfahrer an der Brücke bei Nyåker. Auf ihn haben wir spekuliert.

8- Ein Zug ging gerade im Schatten … aber im Block dahinter kam Rumänien mit leeren Stahlwagen.

9- Und exakt eine Stunde nach den Rumänen nochmal eine Rc mit vielen DB Wechselkisten.


Und wenn der Fahrplan stimmt ... kommt jetzt lange nichts mehr. Dafür aber bei Tävardings noch ein Stahlzug nach Süden? Also da wo wir gestern Abend mit der Sonne Pech hatten. Haha, wer's glaubt. Aber irgendwie länger da bei der Brücke stehen musste ja auch nicht sein? Also wieder eine Stunde Autofahren und hoffen, dass da im neuen Zielgebiet die Wolken nicht noch zahlreicher sind.
Und Personenverkehr sollte da oben auch noch sein. Einmal wird nach Hällnäs gependelt von Umeå aus an diesem Samstag. Nicht Lyksele, nur bis zum Abzweiger auf der Hauptstrecke. Was das wohl für ein Fahrzeug ist? Leise Hoffnungen hatten wir ja auf einen X12 ... aber das war wohl eher etwas gar viel Hoffnung. Wir rechneten fest mit dem Lyksele Itino. Es kam dann aber ein Lirex von Norrtåg, was wir auch dankend mitnahmen.

10- Bei Tväralund nördlich von Vännäs wieder. Ein Regionalzug nach Hällnäs fährt nach Norden vorbei. Zum Glück war das mal nicht der Lyksele Itino.

11- Und der Regio noch von oben. Es ist doch einfach eine herrliche Ecke!


Und dann ... Norrtåg war schon fast wieder bei uns, auf dem Weg zurück, und eine Stunde war fast schon um. Da ging das Einfahrsignal von Tväralund sehr früh auf fahrt. Und es war nicht auf Ablenkung gestellt. Hier muss der Stahlzug kommen! Und Tatsache, heute mit Rumänien anstatt Deutschland, aber ist natürlich genau so nett. Die Sonne die ganz minim im Schlonz drin war können wir absolut verschmerzen.

12- Und der Stahlzug, fast zur selben Zeit wie gestern, darauf hatten wir spekuliert. Die beiden Rumänen anstatt die Trax war jetzt nicht so schlimm.

13- Und mit der Drohne von oben nochmal …


Auf den Triebwagen noch warten oder nicht? Hachja, komm ... wird eh nicht spät, bis wir im Hotel sind. Lyksele wird es heute Nacht. Korrekt, Norden, da hin zieht es uns. Kiruna als Ziel für morgen. Lyksele, da gibts diesen netten grossen Campingplatz mit den wirklich grossartigen Hütten?! Aber eine Stunde braucht man da hin, länger nicht. Insofern können wir die 10min zum Regio auch noch eben abwarten. Der kam dann auch im fast letzten Licht und wir räumten zusammen.

14- Immer noch am gleichen BÜ. Der Regio kommt zurück in Richtung Umeå

15- Mit der Drohne war jetzt nicht mehr so viel möglich, viel Schatten war schon um die Gleise. Dann gewinnen wir doch einfach im legalen Rahmen etwas Höhe und schauen uns die ganze Gegend von etwas weiter oben an.


Wir trotteten zum Auto, auf nach Lyksele. Beim letzten Kontrollblick aus dem Auto aufs Einfahrsignal war das aber schon wieder grün. Oder immer noch grün?! Hmm .. sicherheitshalber mal aussteigen. Und da ging auch schon der BÜ weiter vorne an und Hector kam mit Holz und zwei Vectronen. Danke fürs mitnehmen.

16- Wir sind eigentlich schon gegangen und haben einfach nochmal aufs Signal geschaut. Und das war schon wieder grün. Kurz darauf bogen die beiden Vectornen von Hecotrrail mit dem Holzzug auf.


Und dann noch die Stunde bis nach Lyksele. Weit war es zwar nicht, aber die Fahrt auf dem Blauen Weg zog sich. Ständig irgendwelche 50er Zonen in "Dörfern" ... in anderen "Dörfern" dann aber mit 90 durch. So ganz verstehen werde ich das System der Begrenzungen da oben nicht. Aber wird schon seinen Sinn und Zweck haben. Dumm sind sie ja nicht, die Schweden.
Wo wir gerade bei Dumm sind ... so schauten wir aus der Wäsche als wir am Campingplatz mit den Hytten eingetroffen sind. Da war nämlich so niemand. Obwohl laut Booking Check-In bis 21 Uhr möglich war, war um 18 Uhr da schon "Schicht im Schacht." An beiden Rezeptionen war niemand mehr. Ein eher unseriös ausschauender "Gast" stand aber auch schon da und er meinte es komme jemand. Kam dann auch, auf dem Fahrrad. Warum man nicht irgendwo schreibt welche Hütte wer hat? Keine Ahnung, denn bezahlen können wir sowieso erst morgen früh ;).
Wir bekamen Haus 24, wirklich schmuck die Sache, warum nur für eine Nacht? Achja, Lyksele bietet nicht so viel ;). Die Hütte hätte eingeladen, länger zu bleiben. Hunger; hoffentlich bietet das Dorf noch was zu essen? Ja, da gibts Auswahl, im Dorf drüben. Also nochmal rein ins Auto. Wir suchten uns einen Chinesen aus. Buffet, für irgendwas um die 120 Kroner --> hui. Das Buffet war schon gut gefräst (wer wohl da war, kennet man ihn? ;)), aber für Nachschub wurde gesorgt. Wir verstanden die Frage was wir denn aufgefüllt haben wollen zu Beginn nicht, denn der Chinamann konnte kaum Englisch. Aber es wurde aufgefüllt was wir wollten. Und das Essen war einfach lecker. Er übrigens war auch ein richtiger Chinese, er übersetzte auf Google von Chinesisch nach Englisch und nicht von Schwedisch nach Englisch. Und Gubi, der schlaue, bestellte voller Enthusiasmus gleich mal zwei grosse Bier. Er bekam dann mein halbes auch ab, denn ich meine in Schweden gilt 0.0 Promille?


Sonntag 20. September

Fahren heute, ganz weit fahren. Nach Kiruna bitte schön. Warum? Weil da oben das Wetter in den nächsten Tagen am besten angekündigt ist. Also nicht gut, aber am besten. Und ein bisschen Erzbahn geht ja auch immer, und Kaunis Erzzüge soll ja auch fahren ... alles schön. Und da oben könnte man bei dem najawetter bestimmt bis am Donnerstag "ausharren", also bis unsere Quarantäne abgelaufen ist und wir auch nach Norwegen dürfen. Da wir heute vor allem fahren wollten starteten wir nicht früh, wir konnten die Hütte auch erst um 9 Uhr bezahlen hiess es gestern. Also sind wir gemütlich irgendwann gegen 8 aus den Federn um dann um kurz vor 9 Uhr am Check-Out Haus zu sein.
Und ab dann fuhren wir ... einfach immer nach Norden. Erst beständig unter den Wolken aber schon nach weniger als der halben Strecke zeigte sich immer mehr auch mal die Sonne. Aber natürlich nicht einfach so, schon in Gällivare war damit wieder fertig. Und dann noch "kurz" die 100km bis Kiruna durchziehen und schon war 15 Uhr. Huuuch, 15 Uhr ... waren wir jetzt wirklich 5 Stünder im Auto. Scheint so ... mit TKKG kam das gar nicht so lange vor :-). Jaja, die guten alten TKKG Hörspiele. Dank Daten-Flat in erstaunlich guter Netzabdeckung, auch entlang der Inlandsbana, konnten wir uns da nochmal drei, oder waren es sogar 4, Folgen geben.
Kiruna, es war hell ... es war Sonnig, also fast. Da musste man natürlich zur Bahn, wäre ja noch. Die Einfahrt von Narvik her beim neuen Gleisdreieck bot sich einfach mal an, um zu schauen was so geht. Personenverkehr war schonmal nicht mehr heute. Als wir in Gällivare durch sind habe ich noch in der SJ App geschaut, da war alles normal. Jetzt aber war plötzlich alles als Bus drin. Hier muss es unterwegs wohl irgendetwas vorgefallen sein, die App sprach jetzt auch von einem Technischen Problem an der Strecke dessen Dauer noch nicht bestimmt werden kann. Na super. Aber Erzzüge könnten ja, und sollten auch. Nur tat sich nichts. Über zwei Stunden rollte kein einziges Rad bei uns. Und dann wurde es uns a) zu kalt und b) zu langweilig. Zwei Stunden an der Ausfahrt von Kiruna und kein Rad? Da hatten wir aber ganz üble zwei Stunden erwischt wie es ausschaut.
Die Sonne machte sich dann auch langsam vom Acker und fuhren am BW vorbei zum Hotel. Da war alles normal, die Bude stand nicht voller IORE die nix zu tun haben. Nur die üblichen paar Segmente standen rum.
Gebucht haben wir das BW in der "Innenstadt". Das muss neu sein bzw. man hat ein altes Gebäude umgenutzt. Denn an ein Hotel an dieser Lage kann ich mich beim besten Willen nicht erinnern. Aber der Schuppen ist tadellos, schöne, moderne und grosse Zimmer, vernünftige Preise. Dochdoch, für Kiruna wirklich top!
Essen ... schon wieder. Merkt ihr was, wir sitzen nur rum und fressen den ganzen Tag. Aber hey, ist Urlaub ...! Essen gab es beim Ex Sybilla im Dorf. Der Sybilla ist nicht mehr, aber Frau Thailand hat ihn mehr oder weniger 1:1 übernommen. Auch wenn ich nicht mehr genau sagen kann, wie ein Sybilla Burger schmeckt, der Burger bei Frau Thailand erinnerte mich stark daran. Oder war es nur das etwas in die Jahre gekommene Interieur, welches wohl noch immer dasselbe ist? Auch möglich. Aber Kiruna ohne Besuch in dieser Lokalität, geht halt nicht.
Gut voll ging es dann auf jeden Fall noch für ein Bier an die Hotelbar .. sogar so etwas gibts da. Und ja ... morgen dann mal schauen ob hier wirklich nichts läuft oder ob wir einfach ein paar schlechte Minuten einzogen haben heute. War schade, Sonne wäre lange genug da gewesen.

Montag 21. September

Früh ging es auch heute nicht raus. Das Wetter wollte nicht und der Blick aus dem Fenster war ebenso dieser Meinung - geht nicht raus. Deshalb sind wir in aller Gemütsruhe um 9 Uhr zum Frühstück gedackelt. So spät bekomme sogar ich etwas in den Kopf rein. Das Buffet im BW von Kiruna ist tadellos, gibt nichts was es nicht gibt. Ich beliess es bei etwas Müsli mit Jogurt und ein bisschen Rührei.
Beim Frühstück reifte der Plan noch mit den Wetterprognosen in den Händen. Morgen Dienstag soll es hier ganz schön werden, dann am Mittwoch ist nichts, und am Donnerstag soll es wohl wieder. Und dann ... ists eh zu weit weg für eine verlässliche Prognose (aber am kommenden Wochenende hat er schön, hier und auch auf dem Saltfjell ;)). Das heisst für uns, wir bleiben sowieso noch mindestens eine Nacht hier in Kiruna und schauen dann ab morgen ob wir in Abisko oder Björkliden noch ein Zimmer oder eine Hytte kriegen. Björkliden ist aber schwierig, hier scheint das ganze Fjällethotel inkl. Hütten einfach dicht zu sein. Online buchen kann man erst was für den Februar. Hier hat man wohl aufgrund von Corona und istnichtgästen den Betrieb gleich eingestellt. Man wird es sehen, wir können uns ja am Dienstag dann langsam nach Westen treiben lassen je nach Wetter.
Das Verlängern des Zimmers war gar nicht so einfach. Denn das Hotel schien ausgebucht, also zu Mondpreisen gab es bei Booking noch etwas, aber das war mit über 200 CHF deutlich über dem Preis der letzten Nacht. Ist es wirklich so in Skandinavien, dass die Zimmer unter der Woche mehr kosten? Schon komisch ... wobei, die meisten sind wohl nicht zum Spass hier so wie wir.
Das Verlängern funktionierte aber noch an der Rezeption. Es wurde zwar etwas gebastelt und ein Gold Member bekommt jetzt dank uns ein Upgrade auf ein besseres Zimmer, dafür können wir in unserem 306 bleiben. Der Preis, irgendwo zwischen der letzten Nacht und dem Preis von Booking. Das konnte man also noch gelten lassen. Zudem die Alternativen spärlich waren für heute Abend.
Entspannt, so konnte mein Koffer nämlich im Zimmer bleiben. Und plötzlich hatten wir es auch ein bisschen eilig. Nordland Resources war der Grund, der eine Westfahrer durchquert Kiruna schon um 10 Uhr, da wären wir gerne dabei wenn der die Stadt verlässt, einfach um ihn mal gesehen zu haben. Und obwohl wir uns beeilten standen wir dann an der Westausfahrt, ja genau die Brücke von gestern, und schauten nur auf rote Signale.
Um 12 Uhr, Tatsache, 2h nach unserer Ankunft wurde es uns dann zu blöd. Kein Rad bewegte sich, kein Zug wurde gesichtet. Und dass, obwohl doch im Bahnhof ein Zug mit IORE in unsere Richtung stand, und obwohl die Norweger auf der Zugkarte fröhlich Züge Erzzüge anzeigen. Die Antwort kam dann bevor wir die Stelle verliessen. Man scheint zu bauen. Von Sonntag bis und mit der Nacht auf Donnerstag scheint - ausser ein Arctic Rail Express Zugpaar mitten in der Nacht - nichts auf dem Schwedischen Abschnitt zu fahren. So zumindest meinte es SJ beim Personenverkehr (Bauarbeiten) und so meinte es eigentlich auch der Bildfahrplan der Norweger. Da ist nämlich der ganze Verkehr gelb, ausser eben jenem Zugpaar in der Nacht. Und am Donnerstag, oh Wunder, wird ab 7 Uhr alles wieder schwarz statt gelb. Da hatten wir uns ja mal einen WIRKLICH GUTEN Zeitpunkt ausgesucht hier ....
Immerhin, es erklärt weshalb da noch nie ein rollendes Rad von unseren Augen an das Hirn weitergeleitet wurde. Es fährt halt einfach nichts. Personenverkehr übrigens heute auch nicht bis Kiruna, da ist ab Gällivare wieder alles mit Bus drin im Fahrplan. Na suuuper! Und was machen wir jetzt mit dem angefangenen Tag?
Einkaufen, Tanken ... Shoppen. Gubi wollte noch etwas Warmes für "drunter" und ich brauchte eine Mütze für gegen den kalten Wind da draussen "brrrr". So ging es zum Intersport, dann zum Coop und zur Tanke. Und als wir aus dem Coop sind strahlte uns ein blaues Loch entgegen. Schön, aber können wir nicht so wirklich gebrauchen?
Aber was tut man nicht alles. Wenn morgen schön ist und man nicht an die klassische Erzbahn stehen muss, dann "müssen" wir zwischen Kiruna und Gällivare etwas machen. Eine absolut vernachlässigte Strecke - wundert ja auch nicht, geht vor allem durch Wälder - und noch mehr Wälder. Aber da müssen wir jetzt irgendetwas finden morgen, könnte man heute also ein bisschen vorschauen.
Wir fuhren als erstes die Haupstrassenbrücke im Osten der Stadt an, genau da wo die Svapavaara Strecke auf die Strecke aus Luleå trifft. Naaa, geht schon irgendwie, aber da war noch keine Sonne und so parken, dass man nicht im Wind steht aber alles sieht geht auch nicht. Aber wir sahen schonmal einen Zug, immerhin! CargoNet stand mit ein paar Kisten vor dem Einfahrsignal zum Containerterminalen welches direkt da hinten ist. CargoNet um diese Zeit? Vielleicht der Zug von "gestern Nacht" der jetzt hier nach der Streckensperrung erst angekommen ist? Oder hat CargoNet Züge nach Kiruna im Angebot, solange die Strecke nach Narvik dicht ist? Man weiss es nicht, war auch egal ...
Weiter im Plan. Das Problem an dem Streckenabschnitt an den wir morgen „müssen“ ist schnell erklärt; sie führt durch das absolute gar nichts. Genau an drei Punkten kommt man mit ca. 60km Querfahren von der Haupstrasse aus hin. So fuhren wir zuerst in Kalixsfors und wollten weiter nach Kaitum. Ungefähr 30km Luftlinie, wenn überhaupt. Aussen rum über Strassen waren es flockige 140km mit 2h Fahrtzeit. Na ... ähh, nein danke.
Also was tun? Hach, einfach mal zur Brücke stehen und warten? Oder erst mal noch in Richtung LKAB soweit man kommt. 20min später waren wir wieder auf der Brücke und CargoNet stand ja immer noch da. Und die Sonne kam gerade raus. Wir drehten eine Platzrunde auf der Zufahrt zur LKAB und nahmen uns dann vor zur CargoNet Lok vor zu laufen, denn die Kiste stand auch danach immer noch da. Die 10min pro Weg gingen gut, es war zwar kalt, aber die Sonne schien ja .... fast bis zum Schluss. Denn vorne angekommen war es dunkel und die Sonne war gefühlt für alle Ewigkeit weg. Dafür zog Regen auf. Ein Belegbild später waren wir wieder auf dem Rückweg. Warten im Auto und wenn die Sonne wieder kommt kann man ja wieder nach vorne laufen. Und es kam, wie es kommen musste, kaum am Auto waren die Wolken wieder kurz davor der Sonne Platz zu machen. Wie schnell sich das da oben immer ändert ....
Also wieder laufen zur CargoNet. Diesmal war Sonne, und die Lok hatte das Licht an. Und kaum eine Minute nachdem wir da waren ging wohl das Signal auf Fahrt und der Zug rollte in den Güterbahnhof ein. Phuuu, das war Dussel! So sind wir heute unverhofft doch noch zu einem Sonnenbild gekommen.

17- CargoNet steht vor dem Einfahrsignal vom Containerterminal in Kiruna. Stand da schon lange, mehr als zwei Stunden. Als wir das erste mal beim Zug waren, war die Sonne gerade weg. Wir liefen dann bei Sonne nochmal kurz zu ihm hin.

18- Und wenn man schon ein Sonnenbild machen kannn, gleich nochmal eins. Und kurz darauf setzte sich der Zug in Bewegung und stellte sich ins Terminal.


Weil wir sonst nix mehr vor hatten blieben wir einfach mal stehen und warteten. Vielleicht hat sich in den Stunden in denen CargoNet hier steht etwas aufgestaut und es kommt gleich ein Zug nach dem anderen? Leider nein, eine gute Stunde schenkte uns der Himmel noch Licht - und die Sonne gab sich wirklich sehr viel Mühe. Gekommen ist aber nichts mehr.
Also zum Auto, zum Hotel. Auf unserem TV hat irgendjemand mal seinen Netflix Account installiert, diesen plünderten wir jetzt und ich tippste diese Zeilen. Um 8 Uhr gings runter zum Essen, heute Piazza im Restaurant hier, beziehungsweise ich entschied mich spontan für Thai Nudeln, was eine vorzügliche Wahl war. Dazu ein Norrlands Gold! Nur der Drink welcher Gubi noch wollte wurde nicht serviert, denn wir wurden nach dem Essen einfach nicht mehr bedient. Die Leber dankts.
Draussen tobte mittlerweile ein veritabler Sturm. Ein Drohnenflugunmöglichmachsturm. Soll morgen wohl so weiter blasen, wir hoffen einfach mal nicht. Ahja und morgen? Wir müssen früh raus, um 06:30 Uhr wäre die Abfahrt geplant. Wir wollen nach Kaitum, da braucht man auch von Kiruna her 2h. Und da "muss" man für die Personenzüge am frühen Morgen sein, also um halb 9 Uhr. Deshalb ging es ein Film später "schon" ins Bett ;).