Coronaherbst in Nordskandinavien (7/11)
Von Neel Bechtiger
Dienstag 29. SeptemberDer nächste schöne Tag am Fjord von und zu Fauske? Oder besser, der erste schöne Tag? Yr.no hat zu seiner alten Stärke zurückgefunden, im negativen liegt die Kraft der Wahrheit. Laut dem sollte es heute mal gar keine Sonne geben, Meteoblue war da anderer Meinung, nicht mehr so schön wie gestern (hoffentlich auch nicht, von dem Sonnebrand müssen wir uns erst erholen), aber doch noch ganz ordentlich.
Wir sind von unserem Zimmer zeitig runter zum Essen, wir wollten schon um 8 Uhr an der Stelle von gestern früh stehen. Aber alles kein Problem, routiniert alles erledigt und um halb 8 Uhr gings los. Es wurde sogar alles etwas früher als geplant. Die kurze Fahrt nach Halsvika war kurzweilig, denn der Blick zum Himmel war so schlecht nicht, und die Sonne schien schon hier und da auf die Bäume, in der besten Herbstpracht, am Strassenrand.
Diesmal liefen wir die Stelle bereits korrekt an und dann standen wir da. Der 0806 Talent - sogar der Fjellgänger - kam pünktlich auf die Minute. Und im allerersten Licht heute früh, strahlende Sache! Leider war der Talent ein roter, wir hoffen ja insgeheim immer auf einen im Neulack. Nicht dass der besonders schön ist, aber er ist halt anders. Und das neuere ist der Feind des schönen. Oder wie ging der nochmal?
1- Wieder in Halsvika – an der gleichen Stelle wie am Tag zuvor. Für den ersten Talent im Licht war heute dann sogar wirklich licht. Der Talent fährt sogar durch bis nach Mosjøen
Wir blieben gleich in der Ecke für den Nachtzug. Gut 45min hin, 45min in denen sich die Sonne noch etwas Mühe geben konnte. Wir liefen dafür rüber auf eine (noch) Halbinsel im Wasser. Dank Ebbe war sie gut zu erreichen, sogar mit den normalen Schuhen trockenen Fusses über Algen und etwas Sand / Schlamm. Da gefiel es uns so gut, dass wir für den Güterzug, der in Bodø startet sobald der Nachtzug drin ist, auch gleich da stehen wollten.
Der Zug kam, die Drohne surrte in unserem Rücken. Bei uns war Licht, der Blick auf das Drohnenhandy dann, da wo die Drohne steht nicht mehr wirklich. Ähhh ... das war jetzt Dussel beim Nachtzug!
3- Und 45min später dann der Nachtzug nach Bodø. Er kommt aus Trondheim und hat sein Ziel in etwas weniger als einer halben Stunde erreicht
Ja, und es war das letzte mal, dass wir die Sonne sahen für eine ganz lange Zeit. Also zu sehen war die Sonne immer, es war vor allem Schmodder der uns Licht klaute, aber er klaute halt viel. Ganz viel in den falschen Momenten. Der Güterzug ging so ziemlich im ganz dunklen ab.
Ich hatte mittlerweile die Insel gewechselt. Der Blick in Richtung Fauske da war herrlich. Da würde ich gerne noch einen Talent oder so mitnehmen, dank einer Kreuzung in unserer Nähe hätte man sogar zwei Chancen auf Sonne. Das Warten war äusserst angenehm auf dieser kleinen Insel auf den Steinen über dem Meer. Darüber konnten und wollten wir uns jetzt überhaupt nicht beschweren.
Beschweren wollen wir uns aber über unser Sonnenglück, äääh Sonnenpech. Der erste Talent kam geraaaaade so im herein ziehenden Schmodder. Denn tatsächlich zog es kurz vor ihm wieder fast komplett auf. Der Talent von hinten war dann mal gar nichts.
5- Und bearbeitet sieht es ja mal gar nicht so schlecht aus. Der nächste Talent nach Bodø mit Sonnenglück. Der Standort, noch immer im Dunstkreis von Halsvika.
6- Und das selbe auch wieder mit der Drohne. Die Auslösung dann etwas spät, aber kommt ja nocht gut.
Und jetzt? Einkaufen, wir hatten Hunger! Im Coop von Straumsnes hatte es alles was unser Herz begehrte. Und mit den Einkäufen standen wir dann an den Damm etwas westlich davon beim "Strandbad" von Nordivk. Da wollten wir den roten abwarten und Talent müsste auch noch einer kommen. Die Hoffnung auf Blautalent hatten wir in der Zwischenzeit aufgegeben, wir hatten jetzt wohl alle Umläufe - und damit alle Fahrzeuge? - gesehen. Alles rot, und einer abgeschossener als der andere ;).
Am Damm wartet es sich mit den Esswaren vorzüglich. Aber anstatt der Sonne kamen Regentropfen. Kaum zu spüren, aber zu sehen auf dem praktisch stillen Wasser. Ja, die Spiegelung vor uns war herrlich! Da war es schade klappte nichts. Weder der erste Talent (der bekam noch am meisten Licht ab), noch der Rote nach Süden, NOCH der zweite Güterzug nach Süden - wieder mit der weissen Euro4000. Das war jetzt alles etwas doof, denn viel fehlte jeweils nicht, also eigentlich nie. Die Sonne setzte sich langsam wieder mehr durch, Wolken und Schleier wurden löchrig. Aber dann müsste es halt noch klappen nichtwahr.
8- Trotz keinem Licht ein Belegsbild. Der rote Schnellzug nach Trondheim bei Nordvik am Damm … dem bekannten Damm.
9- Hachja und auch der Nachmittagszug nach Süden zeigen wir noch. Wie schon gestern war die weisse Euro4000 dran. Die Lok wird dann auch gut unterwegs sein, wenn sie in 24h einmal einen ganzen Umlauf schafft.
Eigentlich hatten wir mal den Plan den zweiten Güterzug aufs Saltfjell zu verfolgen und ihn sozusagen als Taxi nach Mo i Rana zu nutzen. Denn da wollten wir heute Abend vermutlich hin. Aber diesen Plan verwarfen wir vor seiner Durchfahrt. Die Webcams da oben sahen keine Sonne und hier hätten dann immerhin nochmal ein paar Talente und noch den roten nach Bodø. Mehr Züge = mehr Chancen auf Sonne. Und diese schien in Richtung Bodø die Überhand zu gewinnen! Wir betrieben etwas Streckenkunde bis kurz hinter Oteraga, ohne jetzt DIE Stelle zu finden. Aber wir mussten langsam, denn der Talent drückte ;).
Also sind wir fast da bei der ersten Möglichkeit runter ans Wasser. Die Wolken lösten sich tatsächlich fast vollständig auf. Immerhin gibt es noch einen schönen Abend? Denkste! Der Blick ging immer wieder mal raus in Richtung Meer. Und was da langsam, aber beständig, auf uns zu zog sah endgültig aus. Wir mussten ungefähr 25min warten, und 15min vor der Zugdurchfahrt war mir klar, dat wird nicht reichen. Egal wie lange man da oben hinschaut, es wird nicht reichen. Ist natürlich extra nett, da lösen sich die Wolken mal auf und was geschieht? Eine Front zieht rein und macht sowieso alle Lichter aus.
Für den Talent fuhren wir noch ca. 5km weiter in Richtung Fauske, der Front davon. Und es reichte so geeeerade knapp für ein Sonnenblid, wobei vor allem Drohne.
10- Bei Naurstadt fährt dieser Talent Fauske entgegen. Die Wolken machten sich langsam davon, dafür zog eine hohe Front vom Meer herein. Das Bild klappte gerade noch so.
Jetzt waren wir es leid. Wir hatten keine Lust mehr, war doch alles irgendwie doof. Viel hat, wenn es gefehlt hat, nie gefehlt (ausser beim ersten Güterzug ;)), aber so richtig zufrieden waren wir heute also nicht. Deshalb jetzt auf nach Mo i Rana! Immerhin kommt man dem roten noch entgegen, und vielleicht geht bei Setså ja noch etwas, da wäre man der Front gut davon gefahren (hoffentlich) und nur nach ca. 10min warten wäre der Zug dann auch schon da um halb 5 Uhr.
Die Fahrt ging gemütlich, heute ohne Baustellen, und da angekommen gab sich die Sonne sogar richtig Mühe. Auch zum Zug. Es war nicht Schlonzfrei, aber die Sonne gab nochmal was sie konnte. Die Luft war schon den ganzen Tag sehr vernebelt, auch Vollsonne sah oft nicht so aus. Aber im Abendlicht ging das doch ganz gut.
12- Was für ein beliebiges Bild – der Schnellzug in Setså. Wie oft jetzt schon? Egal, geht halt einfach immer! Hier ist mal das erste Bild das Drohnenbild.
Nicht unglücklich über den ein bisschen versöhnlichen Abschluss machten wir uns auf den Weg nach Mo i Rana. Durchs Saltdalen, hinauf aufs Saltfjell, da drüber und dann im Süden wieder durch das Dundertalen runter bis Mo. Die Fahrt ist einfach immer schön, ganz egal was für Wetter ist! Ein Zug sahen wir dabei, wie es auch nicht anders zu erwarten war, nicht mehr. Erst in Mo i Rana in der Stadteinfahrt stand dann der Güterzug mit der weissen Euro 4000 noch im Umschlagterminal, kurz vor der Abfahrt laut Plan.
Eingebucht hatten wir uns heute im Ole Tobias. Dem BW in Town. Weiss Gott nicht die beste Adresse laut Gubi, aber eine anständige Adresse, für faires Geld. Die Frau Rezeption war nicht so motiviert, vor allem nicht als wir nach dem ersten Beäugen des Zimmers feststellen mussten, dass da nicht zwei einzelne Betten stehen, sondern ein grosses. Also es waren zwei, aber der Überzug hielt die beiden Betten zusammen. Obwohl wir explizit Doppelzimmer mit 2 Betten gebucht hatten. Ja da könne man jetzt leider nichts machen, andere Zimmer seien nicht verfügbar.
Wir bedanken uns bei ihr NICHT, indem wir nicht bei ihr gegessen haben. Mampf gab es auf der anderen Seite des Bahnhofs bei einem typischen norwegischen Grill. Nichts spektakuläres, aber gute Kost - wieder für faires Geld. Heieiei, was ist denn mit Norwegen passiert, alles günstiger geworden? Nein, und ja, die Krone hat halt nix mehr Wert im Vergleich zum Schweizer Franken ;). Nach einem kurzen Stadtbummel (wer Mo i Rana kennt erkennt die Ironie) ging es zurück zum Tobias und alsbald ins Bettchen.
[hr]
Mittwoch 30. September
Ein Tag der mit ganz viel Wolken beginnen sollte. So war es vorhergesagt, so stellten wir uns darauf ein. All zu spät wollten wir doch nicht los, denn um Trondheim - Steinkjer soll es ganz ordentlich sein. Und so ungefähr 5 Stunden brauchen wir dahin also schon. Wenn man nach dem Mittag da wäre, wäre also schön! So planten wir auf eine Abfahrt um kurz vor 8 Uhr irgendwie.
Nach dem Frühstück und den Erledigungen, die an so einem Morgen halt zu erledigen sind, sassen wir pünktlich im Volvo und machten auf nach Süden. Als wir am Bahnhof vorbei sind war 10 vor 8 Uhr. Wir waren also 15min vor dem täglichen Frühtalent nach Trondheim der uns dann folgt. Nur Zug stand keiner da? Wir hätten ja gerne gesehen, ob der Talent blau wäre ... aber wir sahen ihn nicht. Der schläft um diese Zeit wohl noch in .... ja wo eigentlich? In der Abstellung? Von Mo? Ha, guter Scherz! :-)
Wie dem auch sei, wir fuhren ja vor ihm her und irgendwann wird er uns schon holen bzw. wir werden bei einer Pinkelpause mal auf ihn warten wenn er nicht automatisch an uns vorbei fährt.
Wir zogen aus Mo raus, an Dalselv vorbei (Hallo Svein!) in Richtung Süden. Da war irgendwie mehr Blau als prognostiziert, aber wir liessen uns davon nicht beirren. Mo i Rana halt (was sonst ja immer positiver ist ;)). In Mosjøen waren wir noch 10min vor dem Zug und in Majavaten noch deren 5min. Ich war überrascht, dass man auf grosse Distanzen ungefähr so schnell ist wie der Zug ... zumindest nicht viel langsamer. Das macht jetzt eine Verfolgung nicht unbedingt möglicher, aber trotzdem halt spannender Fakt ;).
In Majavaten war dann Pinkelpause angesagt, und da warteten wir die 5min eben auf den Zug. Der Tågradar läuft wieder seit Heute und so wussten wir auch, er kommt und die Leute am Bahnhof von Mo warteten doch nicht auf den Zug in 6h ;). Da die Herbstfärbung da in dieser Ecke gerade "voll im Saft" steht machten wir von dem Zug sogar noch ein Foto.
14- Bei Majavaten mussten wir mal «raus». Der Talent nach Trondheim sass uns seit Mo im Nacken, und hier holte er uns dann. Zwar kein Licht, aber wunderschöne Herbststimmung.
Die Fahrt ging dann sofort weiter nach Süden. Jetzt kam der träge Teil. Dieser Teil der E6 ist einfach nicht so wahnsinnig spannend. Aktiv wurde es im Auto erst wieder als wir langsam auf den Tagzug nach Norden und den kurz dahinter folgenden Güterzug treffen sollten. Die wollten wir uns anschauen, am liebsten natürlich mit Sonne. Und die Chancen darauf verbesserten sich mit jedem Kilometer den wir südlicher kamen.
Bei Lassemoen mussten wir dann zur Strecke rüber. Da dreht sie einerseits so, dass Nordfahrer um die Mittagszeit ganz gut Seitenlicht haben, andererseits war der rote nur mehr wenige Minuten von uns entfernt. Wir parkten gemütlich in der Nähe des Asmulfossen, einem Wasserkraftwerk im Wald. Da ist die Strecke etwas frei. Ich stand raus und fragte Gubi ob man sich denn vorbereiten müsse, also ob überhaupt Chance auf Sonne besteht? Ich war mir da nämlich nicht so sicher. Gubi meinte, dass das durchaus sein könnte. Also surrte die Drohne schon bald am Himmel und ich nahm mit der grossen Kamera Position am Bahnübergang ein.
Ich wollte mit der Drohne erst in unseren Rücken – und dann plötzlich etwas weiter nach vorne, dem Zug entgegen. Nur hatte ich etwas zu lange gezögert. Wo will ich eigentlich hin? Ah da vorne, ich war aber noch nicht beim Damm des Wunsches da rutschte der Rote halt einfach so schonmal durch. Immerhin, die Sonne war da, bei der Drohne und auch bei uns mit der grossen Kamera. Dussel!
15- Der rote kommt nach Norden. Mit viel Glück, also wirklich viel, war die Sonne sogar draussen. Wir stehen etwas nördlich von Lassemoen.
16- Unschwer zu erkennen, vorhin das Drohnenbild. Mit der grossen Kamera war es weniger spannend. Beziehungsweise … da wo man mit der Drohne hin müsste (kommt gleich) wagte ich nicht an Sonne zu glauben.
Gubi flog derweil zum Stauwerk mit der Drohne und zeigte danach das Bild. Uiuiui, dass hätte ich auch gerne! Dann mit dem Güterzug. Und Gubi würde gerne in der Flussschleife etwas machen. Also war sofort klar, wir bleiben für den Güterzug auch noch hier. Etwas anders hätte es sowieso nicht gegeben. Er ist nur 30min hinter dem Personenzug und man fährt ihm entgegen, schlechte Mischung. Wir starteten zeitig mit den Dohnen, wir wollten ja nicht zugucken. Und da stehe ich so über dem Stausee als die Fernbedienung plötzlich die Verbindung mit dem Handy verliert und das Bild weg bleibt. Na super! Schnell zurück im Sichtflug und geschaut was da los ist. Hatte ich ja in Vassijaure schonmal, da half einmal On/Off und Kabel neu stecken. Wollte jetzt nicht klappen ... hmmm ... zum Glück liegt ja noch mein "altes" Drohnenhandy in der Tasche. Damit klappte es dann wieder. Die Sache muss ich mir in aller Ruhe mal anschauen, denn Ruhe hatte ich jetzt keine mehr. Der Zug war also fast schon überfällig als ich mit der Drohne nochmal rauf bin und nach hinten zum Stausee. Zum Glück klappte es wie bestellt, kaum da meldete Gubi den Zug! Bei ihm leider im Schatten, bei mir hinten aber gut im Licht.
17- Hach, was für eine Stelle im «nichts». Nichts ist da eben nicht zwischen Mosjøen und Steinkjer. Nur der Fahrplan ist nicht so optimal in diesem Streckenabschnitt. Im Bild ist der tägliche Güterzug nach Norden.
Und damit war die Stelle besiegelt, vielleicht auf bald nochmal. Denn da musste man nicht bleiben. Die nächste Bewegung um irgendwas nach 18 Uhr - Talent nach Norden und dann der rote nach Süden. Ja, es läuft zwischen Mosjøen und Steinkjer einfach praktisch nichts im Tageslicht. Also eigentlich sind es genau drei Züge beim normalen Güterzugfahrplan, Talent nach Süden, der Rote nach Norden, vom Güterzug verfolgt. Und das wars dann innerhalb von 12h, das ist nicht so viel. Deshalb macht man in dieser Gegend einfach kaum mal etwas ausser beim Vorbeigehen. Schade, denn dieser (doch ungefähr 300km lange) Abschnitt hätte viel zu bieten.
Also sind wir zurück zur E6 und weiter nach Süden. Da sollte man hoffentlich noch etwas an Triebwagen ab Steinkjer abstauben können. Wir fuhren nun meist in der Sonne nach Süden, so 90min waren es noch bis nach Steinkjer ... die Zeit verging irgendwie nicht. Auch wenn der Blick aus dem Fenster einfach schön war. Herbstfärbung, tief stehende Oktobersonne in Norwegen, was will man mehr?
Achja, etwas zu Essen wäre toll :-). Deshalb gab es in Steinkjer erstmal einen Stopp an einer Tanke. Wir hatten die Südfahrende S-Bahn sowieso gerade verpasst. Dann weiter, das Brötchen will ja irgendwo in Ruhe gegessen werden. Für den Triebwagen nach Steinkjer stellten wir uns an einer flugs gefundenen Stelle bei Sparbu auf eine kleine Feldwegbrücke. Da war dann als der Zug kam gerade Licht aus, und was sich da an Kloppern bewegte Motivierte nicht zu warten. Da sah es weiter südlich schon deutlich besser aus. Und bis zum nächsten Takt wäre man auch in Levanger. Da an der kleinen Strassenbrücke zwischen Mule und Levanger geht um die Tageszeit immer etwas. Ausserdem fehlte mir da noch eine Ansicht aus der Erinnerung (oder habe ich die schon? Ich werde wirklich alt). Der Verkehr auf der E6 läuft da unten schon deutlich schwerfälliger als noch oben, was da auch ein Volk unterwegs ist immer ...
An der Strassenbrücke parkten wir etwas weiter unten und als es vermeintlich Zeit wurde für den ersten Zug liefen wir langsam zur Brücke hoch und die Drohne surrte. Plötzlich taucht da ein Zug aus der "falschen Richtung" auf. Ui, Levanger ist eben nicht Verdal, auch wenn es verdammt ähnlich klingt - beides mit einem E an zweiter Stelle ;). Da habe ich im Kopf die Kreuzung der beiden Regios westlich anstatt östlich von uns angesetzt. Was so natürlich nicht stattfand. Irgendwie war es schwerfällig gerade. Auch wegen der Drohne – ich wollte mir das Bild vom Güterzug vorhin noch schön schauen. Und das blöde Bild? Einfach nicht aufzufinden. Hat das Summseding etwa (wieder mal) nicht ausgelöst?
Die Stimmung war deshalb bei mir etwas im Keller gerade ... und Gubi ging es irgendwie auch nicht besser. Dann kommen noch so dumme kleine Fehler dazu die man dann einfach macht. Das Bild vom zweiten Triebwagen wurde dann aber wunderprächtig, das entschädigte.
18- Sprung nach Süden – nach Levanger. Im Dunstkreis von Trondheim gibt’s ja diesen dichten S-Bahn Verkehr mit den Bm92. Und da fährt halt immer mal etwas …
Weiter im Text mit den Triebfixen, da rollts ja am Nachmittag unter der Woche. Gleich bei Mule sind wir hoch in die "Hügel", da gibt es einen tollen Querblick auf den Fjord und die Industrie bei Verdal. Nur der Bewuchs war auch schon weniger hoch ... egal, ein Triebfix geht immer.
20- Bei Mule der nächste Nordfahrer mit dem Querschuss auf den Fjord. Tschuldigung, wer ist in der Ecke für die Vegetationspflege zuständig?
Und dann waren wir wirklich ideenlos, wohin jetzt? Irgendwie haben wir an der Strecke einfach beide schon "zu viel Fotografiert". Wir wollten jetzt nicht alles einfach wiederholen, um neues zu suchen fehlte uns aber die Motivation - ein Teufelskreis nichtwahr? :-)
Wir sind dann einfach nochmal zurück zur Brücke von vorhin und machten mit der grossen noch die nächsten zwei Regionalzüge von SJ Norge. Quer und mit Streiflicht, geht ja auch.
Und dann war fertig, die Sonne versank im Schmodder und die Wolken wurden auch zahlreicher. So hatten wir keine Lust mehr, wir wollten etwas nach Süden. Das gebuchte Hotel lag im Süden von Trondheim, der Region wo wir morgen etwas machen wollen. Direkt beim Estadio ragt das Scnadic in den Himmel. Vorbei an Trondheim *katsching* (da freut ich die Mautkasse der Norweger) ging es nach einem kurzen Mampf und Tankstopp direkt zum Hotel. Parkplätze gab es reichlich, aber die kosten 247 Kronen? Der kleine Plan an der Rezeption zeigte, wo es auch ohne Kosten geht, das waren dann zwar 300m zu Fuss, aber an einem Bewegungsüberdruss leideten wir heute Abend also nicht :-).
Das Zimmer im 7 Stock war ganz nach unserem Geschmack, schön modern und mit toller Aussicht. Für ein Bier sind wir dann noch runter zur Bar und nach "nur" 10min wurde dann auch die Karte für die Drinks gereicht. Wir wurden dann aber vergessen, die Bedienung war am Tische räumen, am Bestellungen aufnehmen und am Quatschen in der Küche, ignorierte uns aber. Direkt an der Bar bekam ich dann mein Bier. Als die Bedienung nach der Bestellung meinte, sie bringe es gerne zum Tisch, lehnte ich danken ab und liess es mir direkt mitgeben. Ich hatte Durst, und ich fürchtete wir gingen wieder vergessen.
Das Zimmer und das Bett schrieh dann auch schon, auch wenn es wieder nicht spät geworden ist heute.