Coronaherbst in Nordskandinavien (9/11)

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Sonntag 4. Oktober
Heute war ausschlafen angesagt, Frühstück erst um halb 8 Uhr. Woooho! Und es schlief sich prima mit dem kleinen Schwips von gestern Abend. Der erste Zug im Licht soll dann wohl erst der Mo - Trondheim Talent sein, kurz nach 9 Uhr in Mosjøen durch. Für ihn hatten wir uns einen Wasserfall ausgeguckt bei Kvalfors. Zum Glück gerade weit genug vom Flughafen entfernt damit man wieder fliegen darf mit der Drohne. Denn ohne Drohne ... also vermutlich ginge es schon irgendwie, aber dann müsste man früher raus. So konnten wir einfach auf der Strasse über dem Wasserfall stehen und die Drohne über das Wasser pilotieren.
Wir fuhren da mal runter. Parken konnte man da oben auch noch, prima. Die Zeit für den Zug rückte näher und die Drohnen standen. Da tauchen nochmal zwei Drohnen auf im Bild ... die Franzosen waren also nicht weit ;). Sonne? Na also, die Chance war durchaus da, das Licht hat auch einmal kurz gezeigt wie die Stelle ausgeleuchtet aussehen würde. Aber als der kleine Talent dann das Bild durchquerte war es nix mehr mit Sonne.

1- Bei Kvalvors südlich von Mosjøen. Eine wirklich schöne Stelle. Nur umzusetzen mit dem Mo-Trondheim Talent am frühen Vormittag. Die Sonne wollte aber nicht. Das Bild mit der Drohne von Gubi, ich habe es irgendwie vermasselt.

2- Bei mir ist dafür der Nachschuss ganz Stimmungsvoll geworden.


Dir Franzosen kamen zu unserem feudalen Parkplatz und wir verquatschten uns wieder über eine Stunde. Eile war auch nicht gegeben, die nächste Bewegung wäre dann wieder, wie gestern, Personenzug nach Norden gefolgt vom Güterzug. Fredric wollte zur Brücke wo wir gestern waren, wir wollten mal etwas weiter nach Süden. Das Wetter trieb uns aber nicht weit, am Südrand von Trofors blieben wir hängen. Da hatte sich ein blaues Loch breit gemacht, weiter Südlich sah es überhaupt nicht danach aus. Ausserdem wieder Sonnenstand ... da wo wir waren ging es gerade so noch, trotz Frontschatten eine nette Stelle.
Wir waren ungefähr eine Stunde da und schauten eine Stunde lang die Stelle in der Sonne an. Wir waren wieder mal an einer Wolkenkante, aber die blieb brav da, wo sie war und wir hatten ungelogen die ganze Zeit Sonne. Dahinter die schwarze Wand mit den dunklen Wolken, einfach herrlich! Und ungetrübt alles, vom Siff in der Luft ist nichts übrig geblieben heute. Doch die Kante machte uns immer mehr Sorgen, denn sie kam näher, langsam näher. Wir konnten aber weder vor noch zurück, die nächste Stelle mit etwas Seitenlicht lag zu weit weg (unser blaues Loch war dann doch sehr Lokal). Ja und wie gestern, es ist wirklich kaum zu glauben. 10min vor dem Zug beginnt die Kante zu Fasern und zur Zugfahrt war alles komplett im Dunkeln. Sogar der Abschnitt etwas weiter weg von der Wolkenkante hatte gerade kein Licht in dem Moment, davon habe ich mich mit der Drohne überzeugen dürfen.
Na super, echt jetzt! Ja, echt jetzt.

3- Am Südrand von Trofors warteten wir auf den Roten nach Norden. Wir sassen gemütlich eine Stunde in der Sonne … um dem Zug dann im dunkeln zuzuschauen.

4- Auch der Abschnitt direkt hinter uns hatte kein Licht, wovon ich mich auch mit der Drohne noch überzeugte.


Das Loch begann sich zu schliessen, hier mussten wir nicht bleiben. Immerhin, zur Verteidigung fürs Wetter, solche ehrlichen Wolken mit einem klaren Anfang und Ende sind mir deutlich lieber als der Schleierquatsch. Denn so kann man durchaus auch Glück haben mit einem Sonnenbild, beim Schleier ist alles ... mhnaja. Und dieses mal hatten wir halt Pech, zum zweiten mal heute.
Der Güterzug ... hach, doch bei der Brücke vielleicht? Als man da langsam näher fuhr, waren ja auch nur eine Handvoll Kilometer, war aber zu sehen; Chance auf Sonne in dieser Ecke ist nicht vorhanden. Wir warteten einfach mal an einem WaldBÜ auf den Zug. Etwas anderes gab es vor Mosjøen sowieso nicht mehr, und da steht er ja wieder rum. Ich probierte mich etwas mit "Kunst" ... denn der Hintergrund war hell erleuchtet. Dumm nur führt die Bahn nicht durch diesen Hintergrund, sondern biegt pünktlich rechts ab. Damit es auch immer schön im Schatten weiter geht ;).

5- Nördlich von Trofors dann «Kunst» mit dem Güterzug. An Sonne war nicht zu denken.


Der Zug kam im Plan und in Mosjøen zogen wir wieder an ihm vorbei, erneut, genau so wie gestern. Und wir hatten mit ihm genau gleiches vor wie gestern, heute aber mit richtigem Licht bitteschön. Mh, nein. Heute wechselten wir nicht mal auf die "Sonnenseite", denn da war nichts zu wollen. Da war gemein, denn nur wenig weiter in Richtung Meer war es sehr blau, bei uns nicht. Und wieder wie vorhin, die Bahn biegt pünktlich vor der Wolkengrenze wieder ab damit die Gleise bloss nicht von der heissen Sonne angestrahlt werden. Eine Kurx hier! So gab es das zweite Dunkelbild von der 312 002 welche den Zug heute Nordwärts brachte.

6- Gleich hinter Mosjøen das zweite Bild des Zuges. Er stand auch heute wieder brav seine 20min im Bahnhof ab.


Und wieder gleich wie gestern - wir warten auf den roten Personenzug nach Süden. Und heute gibt es dann noch den blauen Talent als Abschluss nach Norden. Gerade so, bevor die Sonne untergeht an der angedachten Stelle bei Holandsvika.
Was taten wir beim Warten. Aufs Meer hinausschauen und sich am Urlaub erfreuen. Tatsächlich, denn es ist einfach schön hier. Und die Pläne reifen für einen Besuch mal wieder zur Mitternachtssonne, dann geht einfach so viel mehr :-). Ja äh, also die Wolken begannen sich langsam aufzulösen, es putzte den ganzen Himmel durch. Den ganzen Himmel? Nein, natürlich nicht, eine Stelle wurde überhaupt nicht geputzt. Aber immerhin begannen die Chancen auf einen Sonnenspot zu steigen. Der Personenzug hatte dann plötzlich 20min Verspätung (woher auch immer), so hatte die Sonne noch 20min mehr Zeit sich zu zeigen?! Leider wurde die Chance nicht genutzt, aber natürlich nicht ohne uns die Stelle doch noch einmal im Licht "zu zeigen". Beim Talent fehlte dann auch nicht mehr viel, der kam natürlich auch mit dieser Verspätung nach Norden. Kreuzungen verlegen ist auf der Nordlandsbahn eben nicht. Wobei man bis Mo doch sogar noch Sicherungssysteme hat?

7- Bei Holandsvika – zweiter Versuch. Heute waren aber richtige Wolken das Problem und nicht ein Schleier.

8 – Der neulackierte Talent stand schon das ganze Wochenende in Mosjøen. Es war daher klar das er am Sonntag Abend den Polarkreispendel nach Norden fahren wird. Mal ein Belegsbild.


Tja ähm, Satz mit X. Was machen wir jetzt eigentlich? Tendenzen gingen nach Fauske. Da soll morgen ganz "ordentlich" sein, meinte zumindest Yr. Aber was von der Prognose zu halten ist wissen wir ja ... denn laut Yr hätte es auch hier heute ganz nett sein sollen. Dafür nochmal 3h in den Norden fahren, entgegen der Richtung, in die wir eigentlich wollen. Damit wir da oben dann nochmal unglücklich sind? Nein, irgendwie nicht.
Wir machen mal auf nach Süden. Wieder, viel zu früh leider. Aber ja. Das Wetter soll morgen um Trondheim nochmal ganz passabel werden bevor es dann sowieso in ganz Skandinavien für die nächsten Tage komplett abschifft - im wahrsten Sinne des Wortes. Aber irgendwie kann man vielleicht hier und da mal noch ein blaues Loch abgreifen? Denn die Prognosen im Süden sind extrem unsicher, und da sie jetzt ja sehr schlecht sind kann das nur eines bedeuten - es kann nur besser werden ;).
Um nicht morgen, falls denn doch Sonne wäre, nach Süden fahren zu müssen zogen wir heute noch bis Trondheim durch. Das bedeutet zwar eine Ankunft erst gegen 23 Uhr im Hotel südlich von Trondheim (wir nahmen wieder das Quality In). Aber wir hatten ja nix besseres zu tun heute. Also hinauf auf die E6. Und da lernt man dann wieder mal den Schnickschnack des Autos schätzen. Abblendautomatik, Spurhalteassistent (oder eher Auto-Driver), Tempomat mit Abstandshalter. Eigentlich muss man nur noch das Lenkrad halten, denn sonst beginnt das Auto nach ca. 10 Sekunden zu jammern man soll sich doch bitte wieder aktiv am Fahrgeschehen beteiligen. So kamen wir gut durch die Dunkelheit bis nach Trondheim. Unterwegs gab es einen Pølser und für mich kurz vor dem Ziel noch einen kleinen Burger vom Määääces. Das Hotel beschwerte sich noch bei Gubi, dass seine Handynummer wohl nicht stimmt, war mir jetzt irgendwie egal :-). Aufstehen morgen doch wieder zeitig, Abfahrt um 0730 Uhr. Falls Sonne ist ... die Hoffnung stirbt ja immer zuletzt.
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Montag 5. Oktober
Das Aufstehen nach der "kurzen" Nacht ging besser als ich dachte. Um halb 7 Uhr sind wir zum Frühstück um pünktlich um 0830 raus zu kommen. Leider war es nicht das Buffet welches ich in Erinnerung hatte - keine heisse Schokolade. Da habe ich wohl das Hotel verwechselt? Ist auch .. wenn man jeden Tag das Bett wechselt ;).
So früh aufzustehen sollte sich bis jetzt nicht lohnen, denn draussen war es dunkel und es regnete leicht. Wir nahmen die Fahrt nach Süden unter die Räder. Das Ziel irgendwo südliches Norwegen, wo genau wird man dann sehen. Wir hofften auf dem Weg auf blaue Löcher, wo man dann den Güterzug und den folgenden El18 Zug fotografieren könnte. Wir hatten auf den Güterzug bei der Abfahrt etwa 30min Vorsprung.
Wir fuhren die ganze E6 entlang, durch Oppdal hindurch und da begann es zaghaft blaue Löcher zu haben. Aber stellen nicht wirklich, oder doch? Wir fuhren weiter hinauf in Richtung Hjerkinn aufs Dovrefjell. Da stoppten wir dann mal und schauten uns die Situation an. Chance auf Sonne? Eher nein. Wir wollten mal warten bis wir ca. 10min vor dem Zug sind um ihm dann übers Fjell vorweg zu fahren. Die Taktik hat sich in der Vergangenheit schon als lohnend heraus gestellt auf dem Dovrefjell. Nur war diesmal nichts hell am Himmel, es wurde dunkler und wir näherten uns den Wolken, bis wir fast unten an sie heran gestossen sind. Ausserdem mussten wir mit Entsetzen (;)) feststellen, dass hier der Herbst schon "gelaufen" ist, viel braun bereits. Von Gelb und Rot war nicht mehr viel zu sehen an den Bäumen ... mit Sonne würde es vermutlich nochmal anders aussehen ;). Auf jeden Fall durchquerten wir Dombås ohne Halt. Wir fahren mal weiter nach Süden, vielleicht kommt ja noch ein Wolkenloch?
Tatsächlich so hinter Otta begann es langsam besser zu werden. Da waren gerade blaue Löcher am Himmel und die Chance auf ein Sonnenbild stieg. Der Zeitpunkt war nicht schlecht, denn der erste nordfahrende "Panzerzug" (Bm73) war im Anmarsch und würde in Otta mit der El18 und dem Güterzug kreuzen. Die El18 ist ab diesem Moment dann vor dem Güterzug. Die 30min Vorsprung von GreenCargo sind in Otta aufgebraucht und er muss zur Seite für die Überholung.
Lichttechnisch fanden wir auch einen guten Abschnitt - für die Drohne. Wenige Kilometer weiter südlich sah es etwas besser aus, aber was solls. Bei Sjoa wurde die Drohne startklar gemacht und auf Sonne bzw. Züge gewartet. Der Panzer ging noch nicht bei Sonne, als die El18 dann aber laut Zugradar gleich ums Eck kommen müsste schoben sich die ersten Sonnenspots über die Strecke. Aber leider sehr unkoordiniert, so verpasste sich Sonne und Zug um Haaresbreite.

9- Bei Sjoa das erste Bild von heute. Wir mussten ganz schön weit fahren um die Chance auf Sonne zu bekommen. Im Bild ist der südgehende Schnellzug nach Oslo mit der El18.


Bleibt der Güterzug als dritte Chance. Die Sonne kroch langsam zu uns, der Zug kam aber auch schon. So musste eine "Notstelle" hin, und da wo wir den Zug eigentlich wollten war er erst beim Zugschluss im Licht. Aber beschweren wir uns nicht ... die Taktik ging so schlecht ja gar nicht auf.

10- Und heute mal keine GreenCargo Re sondern eine 187. Hopparla.


Weiter nach Süden .... aber wir kamen gar nicht so weit. Wir wählten mal die alte E6 zur Fahrt. In dem Abschnitt hat Norwegen investiert (oder besser vorgeschossen, die holen sich die Baukosten mit der Maut ja wieder rein ;)) und die E6 verläuft als kompletter Neubau durchs Land. Die alte Strecke hat man gelassen, werden dadurch doch einige Dörfer und Siedlungen erschlossen. Man hat sie aber unattraktiv gemacht, damit bloss keine Mautpreller durch fahren. Maximal 60kmh über die ganze Strecke, in den Ortschaften gar nur 40kmh. Aber für die Anwohner so bestimmt praktischer als die Hauptachse nach Norden durch das Dorf fegen zu haben.
In Kvam beim Kiwi kauften wir unser Mittagessen ein. Wir hatten Hunger, und doch schon ein paar Stunden in den Knochen. Zum nächsten Zug war es gar nicht mehr so arg weit weg. Ein Talent von Lillehammer nach Dombås bzw. Andalsnes war im Fahrplan. Zwar "nur" ein Talent, aber man will ihn ja nicht vergraulen. Denn wir sassen noch in dem immer grösser werdenden Loch über Kvam und Sjoa. Um etwas mit dem Talent anfangen zu können mussten wir aber zum Rand des Loches bei Vinstra fahren. Die Erfahrungen mit diesen Wolkenkanten sprechen Bände und sagen eigentlich ganz klar - tut das nicht! Aber wir lassen uns so schlecht belehren :-).
Der Talent kam dann gefühlt mit etwas Verspätung und ihn erwischte es gerade so noch mit einem rein ziehenden Schatten. Aber es war einer im frischen SJ Norge Lack ... hübsch eigentlich wirklich die Kisten!

11- Nächste Zugfahrt, Talent nach Andalsnes. Bei Vinstra bauten wir uns auf. Das der Triebwagen im Neulack kam war ja mal nett!


Dann hatten wir endlich Zeit zu essen! Der nächste Zug geht dann nach Norden mit bunten Kisten hinten dran. Vorne dran vermutlich eine El14? Der Zug den wir mal abends vor Trondheim im Streiflicht gemacht haben. Für ihn war die Auswahl an Stellen jetzt begrenzt, Nordfahrer am Mittag. Etwas östlich von Harpevoss aber wäre ein hübscher kleiner Abschnitt, und da rundherum war immer noch viel blau.
Zur Stelle; einer neuen Feldwegbrücke über die E6 und die dahinter liegende Eisenbahn dient als Standpunkt. Wir assen im Auto unsere Salate und liefen dann die 10min zur Stelle runter. Mit dem Eintreffen verschwand die Sonne und sie wurde nicht mehr gesehen bis wir 30min später wieder beim Auto waren. Sonne? Jein, nicht bei uns, aber weiter vorne. Mit der Drohne gab es ein Bild, die Strecke war auch schön frei. Aber der Hintergrund ... neinei, wir hätten es anders gemalt wenn wir hätten malen könnten.

12- Bei Harpevoss fährt diese El14 mit einem Containerzug nach Norden. Nicht unbedingt da wo wir ihn eigentlich fotografieren wollten mit der Drohne, aber man muss halt da hin wo man Sonne hat.


Jetzt hatten wir es plötzlich etwas "eilig", denn der Südfahrende Güterzug drückte in bisschen. Er war zwar nördlich von Dombås mal mit 20min Verspätung unterwegs, aber die waren plötzlich weg. Über die E6 sind wir wieder hinauf nach Sjoa, denn da hatten wir eine Stelle für den Zug. Die Brücke über den/der/das Gudbrandsdalsagen war unser Wunschmotiv. Mit der grossen Kamera ging da mal wieder nichts, aber mit dem Summseflieger! Die Sonne knallte noch voll ins Tal, was noch fehlte war der Zug. Und die Wolke vom Dienst? Es drückte von hinten langsam als der Zug vorne auftauchte. Der Berghang rechts bekam schon Schatten, wir aber so gerade nicht, zum Glück. So hat heute doch endlich auch ein Bild ohne Kompromiss geklappt, sehr schön!

13- Wieder bei Sjoa. Der nächste Südfahrer.


Es war 15 Uhr durch, nächste Bewegungen erst um 17 Uhr. Ich wollte der El18, der nächste Nordfahrer, so weit wie möglich in Richtung Lillehammer entgegenfahren. Denn mit sinkender Sonne schwinden auch immer mehr die Chancen auf Sonne. Aber Gubi war der Bedenkenträger und hielt uns davon ab. Da unten läuft die Bahn immer an den Hängen der Hügel, da kommt kaum mehr Sonne aufs Gleis wegen den Bergschatten. Mhnaa, dieses Argument ist natürlich nachvollziehbar :-). Wir stellten uns deshalb einfach nochmal auf die E6 / Bahnbrücke. Da dürfte ein Sonnenbild schon nochmal sein. Es war aber wie vorhin schon, genau über diesem Hügel hing immer diese eine grosse Wolke und die machte auch kaum Anstalten sich aufzulösen. Also doch, je länger wir standen desto mehr zog sie sich zurück und desto mehr Löcher bildeten sich. Aber durch die Löcher sah man dann auf eine zweite Wolkenschicht? Woher kommt die jetzt?
Kurze Version: Keine Sonne für den Panzerzug nach Süden, keine Sonne für die El18 nach Norden, kein Licht für eine BLS Mz mit einem Holzzug nach Süden. Erst dann kam die Sonne raus nochmal für 15min, bevor sie unterging. Schön, hätte auch 15min eher kommen können, dann wären wir 3 Sonnenbilder reicher. Und dann wäre noch eine ominöse Blaue Linie im Fahrplan drin, der Zug wäre also in der Sonne gekommen, nur kam er nicht. Die Mz fuhr übrigens mit Holz von Vinstra nach Schweden, im Auftrag von Hectorrail.

14- Zurück in Harpevoss. Wir warteten auf die letzten Züge des Nachmittags. Die El18 nach Norden kam eigentlich im Schatten … ich habe mir erlaubt hier Zug und Sonne mal auf ein gemeinsames Date einzuladen.

15- Hier ist jetzt wieder «originallicht», die Mz gehört BLS und fährt wohl für Hector Holzzüge. Dieser kommt aus Vinsta und fährt bis an die Schwedische Grenze.


Das wars dann, unser Glück hatten wir aufgebraucht heute Mittag. Aber wir konnten gar nicht unzufrieden sein. Etwas "gemein" war dann was wir von den Franzosen zu sehen bekamen, die Sassen im Aufstieg aufs Fjell im Norden. Und räumten am Abend ab, dafür hatten wir am Mittag mehr Glück als sie. So gleicht es sich dann immer wieder aus irgendwo ;).
Wir hatten noch grösseres vor heute, wir wollten jetzt definitiv nach Süden aufmachen. Wetter ist morgens sowieso nirgends, da wollen wir etwas nach Mittelostschweden (Hallsberg oder so) vorstossen. Und morgen früh noch ein bisschen FLIRT der Norweger? Man wird sehen. Auf jeden Fall wollten wir noch in die Region von Hamar gelangen heute Abend. Das war alles noch gemütlich im Tageslicht möglich, auch wenn es sich schon zieht entlang der Seen.
Bei der Fahrt schallte immer wieder ein "oooh", und "aaaah" durchds Auto. Die Strecke weiter nach Lillehammer bietet auch noch jede Menge. Es ist ähnlich wie mit der Ecke Südlich von Mosjøen, man kümmert sich irgendwie nie um diese "langweiligen" Abschnitte, weil die Highlights (Fjelle) immer die Aufmerksamkeit auf sich lenken. In den Gedanken planen wir auf jeden Fall schon einen Urlaub nächsten Juno hier oben um den längsten Tag. Dann kann man auch etwas mehr machen und muss nicht neben allen anderen Widrigkeiten von oben auch noch auf die Bergschatten achten in der Planung ;).
Wir buchten uns in das Scandic nahe Hamar bei Ringsacker ein. Ein Scandic für um die CHF 80? Was stimmt mit dem Schuppen nicht? Gut, er war jetzt nicht der modernste überhaupt ... und alles war schon etwas abgewohnt. Aber gleich eine 7.2 Bewertung auf Booking erschien uns dann schon etwas streng. Aber wenn man die Bewertungen liesst weiss man auch warum. Da ärgert sich jemand darüber, dass kein deutsches TV Programm zu finden ist auf dem TV. Das sei also eben schon noch wichtig gell. Andere ärgern sich über den Lärm vor dem Fenster (bei einem Hotel direkt an der E6 ist das nun mal eine nicht zu verhindernde Begleiterscheinung). Die Kritik der fehlenden Lüftung im Bad schliessen wir uns aber an, nach der Dusche gleicht das Bad nämlich über längere Zeit eher einem Dampfbad als einem normalen Badezimmer ;).
Das Restaurant war wegen Corona leider Stängt und wir mussten zu einen nahen Burgerbrater ausweichen. Nicht was wir uns vorgestellt hatten, aber auf die Fahrt nach Hamar rein hatten wir auch keine Lust mehr um 21 Uhr.
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Dienstag 6. Oktober
Verlassen wir heute Norwegen endgültig? Weil wenn wir Norwegen verlassen, dann ist es für immer in diesem Jahr. Erstmal in Schweden darf man nicht mehr zurück - Quarantänerichtlinien sei Dank. Aber wir wollten eigentlich ... denn die Prognosen wurden auch heute früh nicht besser für nirgendwo. Fällt also leicht ;).
Beim Frühstück wurden wir auf unseren Wunsch auf 0730 Uhr eingeteilt. Die Zettel hatten zwar eine 8 anstatt eine 7, aber das wird schon klar gehen. Es war auch nur eine Familie im Frühstücksraum als wir da rein sind. Und ok, beim Buffet kann die die 7.2 wieder nachvollziehen. Grauslich. Also ... wer Hunger hat könnte sich da sicherlich durchfräsen und wäre dann glücklich, mir grauste es schon beim Anblick von Essen. Der nicht so gute Burger gestern lag noch im Magen.
Als wir zum Frühstück sind lachte die Sonne. Tatsache, ein ganz schmaler Streifen am Horizont war frei von Wolken, und da passte die Sonne gerade so rein als sie aufging. Somit für die Statik, Sonne am 6 Oktober; gesehen.
Wir fuhren dann geradewegs in den Regen rein, da war sich das Wetterradar sicher. Es ging nach Minnesund zur Bahnbrücke über den Mjösa, Eine schöne alte Konstruktion. Im Norden folgt gleich eine Neubaustrecke welche Fahrzeitverkürzungen zwischen Oslo und Lillehammer möglich macht. Und die NBS wird weiter gebaut, unter anderem wird auch diese Brücke ersetzt mit einem Neubauabschnitt. Und an dieser Brücke wird auch schon gearbeitet, wollte man sie nicht im Bild haben wäre das noch möglich, aber ich finde es ganz witzig diese "Ablösung" zu sehen.
Wir waren etwas knapp dran und ein FLIRT nach Lillehammer wäre kurz nach uns an der Stelle. Wir standen einfach mal auf die Strassenbrücke nördlich vom Eisenbahnviadukt. Die vermutlich schönste Ansicht des Viadukts, wenn aber überhaupt nur im Hochsommer möglich (wieder so ein Punkt für Juni - die NBS soll frühstens 2022 in Betrieb gehen ;)). Mit uns erreichte die Regenfront den Norden von Oslo. Und es war dunkel, das Auto meinte sogar es sei Nacht ... alle Lichter gingen in die "Nachstellung". Und genau so dunkel war es dann auch. Gruusig!

14 – Bei Minnesund führt diese schöne alte Brücke über den Mjösa. Wie man aber sieht wird da schon an der Neubaustrecke gebaut, sie soll wohl 2022 in Betrieb gehen. Im Bild ein FLIRT nach Lillehammer.


Für den Gegenzug nach Süden, wir hatten gute 20min Zeit, suchten wir uns flott etwas am Neubauabschnitt nördlich von Morskogen. Eine wirklich nette Stelle an der sich dieser kleine FLIRT auch sehr gut machte ... und wieder etwas für Juni - da wäre am Vormittag dann definitiv Licht ;).

15- Weiter nördlich, bei Morskogen, ist die NBS bereits in Betrieb. Hier mal ein Belegsbild mit einem südfahrenden FLIRT.


Wir sind für dieses Bild auch kurzzeitig nochmal dem Regen entflohen. Dann gab es aber kein zurück, und es sollte eigentlich auch den ganzen Tag nicht mehr aufhören zu regnen, egal was wir taten. Schweden, välkommen tillbaka! Wir schauten im Bahnhof von Kongsvinger vorbei und sahen da zwei TGAB Rc's und eine Hecotrrail Vectron. Und viel Baugerödel. Verkehr war da nicht zu erwarten, die Strecke nach Oslo ist aktuell zwischen 09 Uhr und 16 Uhr gesperrt wegen Bauarbeiten. Deshalb ist auch über die Grenze nach Charlottenberg nichts unterwegs. Der Güterverkehr konzentriert sich auf die Nachtstunden und ob der durchgehende Personenverkehr wegen Corona und den norwegischen Quarantänerestriktionen überhaupt fahren würde?
Das ist etwas Schade, für in Schweden, denn die Strecke bis Kil ist durchaus nett, oder nein, nennen wir es wie es ist, sie ist sehr nett! Aber die drei Reginas am Tag nach Charlottenberg ... etwas gar wenig dann ;). Wir schauten hier und da an der Bahn vorbei und stoppten erst wieder in Schweden bei Charlottenberg. Eine kleine Mittagsrast musste her, wir hatten ein Hüngerchen (Pølster! ;)) und das Auto wollte auch Sprit. Und der ist in Schweden ja wohl günstiger? So sicher wäre ich mir da gar nicht, wobei wir jetzt nicht wirklich aufgeschrieben haben. Auf jeden Fall ist in Schweden sonst alles günstiger, die riesigen Einkaufszentren in Charlottenberg sind stille Zeugen davon. Funfakt: Man geht davon aus, dass vom ganzen Alkohol, der in Norwegen privat konsumiert wird nur 40% auch in Norwegen gekauft wurde :-).
Wohin wollen wir eigentlich? Ach, keine Ahnung. Irgendwo hin wo viel läuft. Denn auf dem Satellitenbild bewegte sich die Regenfront langsam nach Norden, und dahinter waren immer mal wieder Wolkenlose abschnitte sichtbar. Ob das aber bis zu uns zieht? Wir kurvten an Karlstadt vorbei nach Östansjö. Dieser kleine Ort liegt an der Strecke zwischen Hallsberg und Laxa (Göteborg / Karlsberg). Wohl ein Streckenabschnitt mit ordentlich Verkehr. Wir stellten uns auf eine Brücke - es regnete gerade besonders schön - und taten nix. Wir sahen beim hinfahren schon 2 Güterzüge, und kaum waren wir da hatten wir drei weitere gesehen. Hoppala!
Und jetzt kümmerten wir uns mal um den Schwedischen Zugradar. Die Franzosen hatten uns da so einen Tipp gegeben. Opendata hat auch seine guten Seiten :-). Und wenn man das System mal verstanden hat ist es wirklich gut zu nutzen! Man muss sich einfach daran gewöhnen. Es wird keine Zukunft im System abgebildet, nur Vergangenheit und IST, kein SOLL und kein MÜSSTE. Hätten wir das Zugradar an der Stambana nur schonmal gehabt ..... wir hätten etwas mehr reissen können.
Nach diesem kleinen Güterzugsrush war dann irgendwie ruhig mit Güterverkehr. Der Personenverkehr gab aber alles. X2000, Dostos, Reginelis und sogar ein Itino schaute vorbei. Und dazu noch die FLIRT von MTRX, hachja da ist etwas los! Fotogen alles? Jein, mit der Drohne vermutlich schon, von "unten" ist's halt etwas gar flach :-).

16- Wir sind schon in Schweden und es ist schon Nachmittag. Gleich westlich von Hallsberg haben wir uns in Östansjö an einer kleinen Brücke postiert. Da regnete es und wir fotografierten was da halt so kam. Unter anderem dieser X2000.

17- Und ein MTRX Flirt, hübsch! Nach so langer Zeit ohne Stadler Fahrzeuge eine Wohltat heute, schon zwei verschiedene Flirt gesehen.


Als es um 17 Uhr dann sogar zum Gucken zu dunkel wurden fuhren wir. Erst nach Hallsberg um zu schauen was es da so zu sehen gibt. Da stand viel Rc, da stand eine Re. Hector war mit den drei 1012 zugegen, aber die sollen ja wohl abgestellt sein? Dann stand noch etwas Trax da in blau - und zwei Euro Dual in weiss. Uiii!
Na, also Material zum „schicken“ wäre in Hallsberg genug da. Jetzt müssen wir uns nur mal mit den Güterströmen auseinandersetzen. Aber über das Tool, immerhin einen Tag in die Vergangenheit blickt es, ist es eigentlich kein Problem. Morgen hoffen wir einfach darauf mal einen Sonnenspot abstauben zu können. Mh, immerhin sagt Meteoblue für Hallsberg mittlerweile 1 Sonnenstunde voraus, und wenn das eine solche Sonnenstunde ist wie die 0 von gestern in der Prognose, dann wirds ja noch stressig.
In Hallsberg übernachten ist nicht so einfach, meinte Booking (auch wenns etwas gibt, ich weiss ;)). Aber Örebro ist ja nicht weit, und da ist etwas Auswahl vorhanden. Also im Regen noch die 20km und fertig. Und da im Hotel sind wir jetzt, es läuft nicht viel ... wir warten einfach auf Morgen. Wir sind entspannt, wirklich tiefenentspannt! Kann ja nur schief gehen die nächsten Tage :-).