Zwischen Minho, Douro und Tejo - Teil 3/4
Von Peter Hürzeler
Samstag 6.10.Frühes aufstehen war heute nicht so gefordert und eigentlich hätte es gepasst noch ein Frühstück einzunehmen. Das gab es aber erst ab acht Uhr morgens und das war dann doch wieder etwas spät. Die Wege sind lang im Dourotal, so dass wir bis zum ersten Fotopunkt über eine Stunde herum gekurve vor uns hatten. Ziel für heute war ganz klar der hintere Abschnitt des Douro-Tals. Einerseits hat es da mehr als genug schöne Fotostellen, andererseits meinte auch der Wetterfrosch, dass wir gut beraten sind im hinteren Teil zu bleiben. Zugsmässig ging das durchaus auch auf. Beginnend ca. ab zehn Uhr morgens hatten wir drei Züge - allesamt Lok bespannt - im annähernden Stundentakt die nach Pocinho fuhren: Zwei ordentliche Interregios, sowie der saisonale Traditionszug dazwischen. Damit liess sich was anfangen. Wir hatten uns drei Fotostellen ausgesucht, jeweils im Abstand von nur wenigen Kilometern, dies zumindest für die Bahn. Für uns bedeute ein Wechsel freilich jeweils mehrere Kilometer bergauf zu fahren, oben über den Bergkamm zu wechseln und dann wieder das nächste Tal runter zu fahren. Braucht Zeit ohne Ende und muss entsprechend bei einem Stellenwechsel immer im Auge behalten werden.
Wir fuhren kurz nach acht los. Kaum aus Folgosa weg fuhr uns der erste Interregio aus Pocinho - ein 592er Triebwagen - um die Ohren. An den haben wir schlicht nicht gedacht. Einmal quer über den Douro fotografieren wäre für den durchaus drin gelegen. Tja...
Die Fahrt führte uns über die schon mehr als bekannt N222 zuerst dem Douro entlang, dann kurz vor Pinhão hoch in die Hügel bis kurz vor Horta do Douro und dann das passende Seitental runter zum Douro zur bekannten Stelle beim Bahnhof von Freixo de Numão-Mós do Douro. Wir waren zeitig dran und hätten durchaus noch kurz ein Espresso im Restaurant beim Bahnhof nehmen können - wenn es denn schon offen gehabt hätte. War aber leider nicht der Fall und so stellten wir uns dann schon bald mal in einen Olivenhain mit Blick auf den Viadukt. Knapp eine Stunde später kam dann der IR 861 den Hang entlang gekrochen. Bespannt war er mit der Traditionslok 1424:
Das hat doch schon mal sauber geklappt. So muss es sein, nicht wie gestern mit Streik den ganzen Tag. Für den nächsten Zug wollten wir uns in Vesúvio hinstellen. Während die Bahn da irgendwie 5km entlang des Hügels fährt, bedeutet das für uns mal wieder: 33.8km und 43min gemäss Google Maps. Und so sollte es dann den ganzen Tag gehen. Einmal Seitental hoch, oben ins nächste wechseln und Seitental runter standen wir dann in Vesúvio und warteten da auf den nächsten IR, der nach nicht allzu langer Zeit auch auf die Bühne trat:
Zeit für einen Standortwechsel: Ziel war diesmal die Gitterbrücke bei Arnozelo. Die Situation ist wie gehabt, die Bahn hat ein paar Kilometer dem Douro entlang, wir kurvten ein x-Faches davon durch die Berge. Aber der Stellenwechsel war es wert und Zeitlich hatten wir entsprechend genügend Reserve:
Sauber - drei Züge, drei wunderschöne Bilder. Wir waren Happy wie der Tag bis jetzt gelaufen ist. Die Schmodderfetzen die sich am Himmel langsam breit machten haben bis jetzt nicht gestört. Nun galt es eine Stelle für einen Zug nach Porto zu suchen. Wir erkoren da den markanten Neubauviadukt bei Ferradosa als Motiv. Google Maps spuckte dazu zwei Wege raus, wie üblich hintenrum, oder aber einmal quer durch die Weinberge. Irgendwie machte uns aber stutzig, dass der Weg durch die Weinberge trotz viel kürzerer Strecke zeitlich nur wenige Minuten schneller war. Die Luftbilder offenbarten Feldwege worauf wir gerade keine Lust hatten und so nahmen wir den langen Weg (zum Glück wie ich inzwischen erfahren habe...). So kamen wir eigentlich recht flott in die Nähe des nun geplanten Punktes. Die letzten paar hundert Meter hatten es aber in sich. Die ging es nämlich einmal zu Fuss quer durchs Gebüsch um auf die andere Seite eines Hügels zu kommen. Es hatte zwar so etwas wie vermeintliche Wege, aber eben nur vermeintlich. Wir konnten uns aber rechtzeitig durchs Gebüsch kämpfen und fanden dann mit etwas suchen auch einen passenden freien Ausblick. Schweissgebadet waren wir aber allemal, waren die Temperaturen trotz Oktober durchaus um die 25°. Während wir die paar Minuten warteten, bis der Zug errechnet unten durchfuhr, zogen einige Schleierwolken durch. Als der Zug dann kam war zum Glück dann wieder fast voll Sonne. Wäre gerade an diesem Landschaftsblick ziemlich ärgerlich gewesen. Ich holte für die Stelle auch noch das Tele hervor:
1424 mit dem Interregio IR 868 Pocinho - Porto-Campanhã bei Ferradosa. Bis zum Bau der Barragem da Valeria führte die Strecke dem rechten Ufer entlang und dann einmal quer über das Tal. Der Brückenkopf der ehemaligen Brücke ist rechts im Bild sichtbar.
Einmal quer durchs Gebüsch zurück zu unserem Fahrzeug gekämpft. Wir waren beide schweiss gebadet und mussten zuerst mal den Flüssigkeitshaushalt regeln. Unser Ziel für den nachfolgenden Interregio aus Pocinho war dort woher wir zuvor kamen - Arnozelo. Wir waren vorhin zur Ansicht gelangt, dass die dortige Brücke auch aus der Gegenrichtung umsetzbar sein sollte. Den Weg dahin kannten wir. Einmal mehr hoch und mit traumhaften Ausblicken aufs Dourotal ins nächste Seitental gewechselt und dort wieder bis zuunterst zur Strecke. Erneut widerstanden wir dabei der Versuchung die von Google als kürzere Strecke taxierte Route durch die Weinberge zu nehmen (zum Glück ;) ). Zeit hatten wir mehr als genug, dauerte es doch gut anderthalb Stunden bis zum nächsten IR. In Arnozelo angekommen gab es mal noch etwas Siesta. Leider war der Schmodder am Himmel langsam am dichter werden. Als der IR dann kam, war aber wieder sehr viel Licht da - passte heute ganz gut. Hätte auch anders sein können:
Erneut ging es nun das Seitental wieder hoch. Diesmal ging es in Richtung Soutelo do Douro, wollten wir doch ans gegenüberliegende Ufer von Tua. Wir hatten da noch eine Rechnung offen mit einer Stelle. Letzten Sonntag fanden wir den Weg runter ans Ufer ausgehend von Soutelo do Douro nicht. Wir hatten zwischenzeitlich die Lage nochmals mit Luftbildern gegen gecheckt, so dass wir inzwischen fast sicher waren welches Strässchen denn nun wirklich vernünftig ans Ufer runter führt. Die Bestätigung kam auch von den Kollegen Wipf, Nil und David, welche aktuell auch in Portugal herumschwirren und heute auch im hinteren Bereich des Douro-Tal unterwegs waren. Wir hatten schon den Ganzen Tag über Kontakt mit den Jungs, aber erstaunlicherweise haben wir uns bis jetzt nicht gesehen, obwohl wir an sich mehrheitlich die gleichen Stellen abklapperten (einfach nicht in der gleichen Reihenfolge).
Soutelo de Douro angefahren - den identifizierten Weg gefahren und schwups ging es auf einem asphaltierten Strässchen runter an den Douro. Wäre ja ganz einfach wenn man weiss wo durch fahren ;)
Ziel war natürlich unter anderem der Dampfzug aus Régua, der auch dieses Wochenende wieder fuhr. Und der sollte auch schon in Kürze hier in Tua ankommen. So stellten wir uns mal ans Ufer:
Wir hatten dabei durchaus Glück mit der Ausleuchtung. Hinter uns sah man deutlich weniger blau als Schleierwolken als es im Foto der Anschein macht. Wir wechselten dann für die Rückfahrt mal den Platz und begaben uns in die Weinberge. Die Kollegen von deren Anwesenheit wir inzwischen wussten - ein Drohne ist uns vorhin nämlich durchs Bild gehuscht... - machten es gerade umgekehrt, so dass wir uns beim Standortwechsel über den Weg liefen. Schon Strange: In der Schweiz sieht man sich wochenlang nicht - dazu muss man nach Portugal fahren :-D
Wir warteten dann in den Weinbergen bis die Lok gedreht, versorgt und wieder am Zug war und der Zug dann nach knapp einer Dreiviertelstunde wieder zurück in Richtung Régua fuhr. Leider hatte sich der Schlonz endgültig ausgebreitet und der Zug fuhr in einem extrem dunklen Moment durch. Auch die anschliessende halbe Stunde warten auf die beiden Interregio war entsprechend sinnlos, so dass wir es dann sein liessen.
Wir hatten zwischenzeitlich im gleichen Hotel in Vila Real wie die Jungs ein Zimmer gebucht. Die Pläne für Morgen sind eh ähnlich. So fuhren wir dann gemeinsam als Konvoi zurück nach Vila Real, wo wir gut 1h später auch eintrafen.
Für das Abendessen verabredeten wir uns gleich im Hotelrestaurant, wo wir gemeinsam den Abend ausklingen liessen.
Sonntag 7.10.
Wir standen kurz nach 7 vor dem Frühstücksraum. So früh und dennoch war die Hölle los. Schon gestern Abend waren mehrere Busladungen von Touristen im Hotel abgestiegen, entsprechend laut war es beim Nachtessen. Und die wollten nun natürlich alle genau zur gleichen Zeit ihr Frühstück wie wir. Da es genau eine Fassstrasse hatte, staute sich das Ganze schnell zu einer respektablen Schlange. Das etwas überforderte Personal fand dann ausgerechnet bei uns: kommt mit, fasst ein Tablet und stürmt die Fassstrasse auch noch von der anderen Seite. Für uns passte das vorzüglich, innert 3min hatte ich mein Tablett mit den nötigen Utensilien beladen. Für das Chaos an der Fassstrasse selber war die Aktion aber nicht gut. Die Neuankömmlinge realisierten, dass da Leute von beiden Seiten her am Essen pflücken waren. Bald nachdem wir am Tisch sassen war an der Fassstrasse endgültig ein Chaos ausgebrochen. Uns wars egal - wir waren alle versorgt.
Kurz nach acht waren wir on the Road again. Wir hatten etwas Verspätung zu den Kollegen, sie hatten es aber auch einfacher gehabt. Wir waren im 12 Stock, sie im 1. und die beiden Lifte ins 12 waren langsam. In Kombination mit der Busladung an Touristen....
Zudem kam dazu, dass die Kollegen schön vor dem Hotel parkieren konnten, wir dann aber wegen der Busladung Touristen gestern in die Tiefgarage geschickt wurden.
Egal - wir hatten genug Reserve und man traf sich dann vor Ort an der ersten Stelle wieder, welche wir noch gemeinsam beackern werden.
Ziel war eine Brücke zwischen Juncal und Pala. Vor Ort mussten wir feststellen, dass es bezüglich der Bäume recht eng ist, aber wir fanden ein Loch durch welches wir zu fünft unser Foto machen konnten.
Ziel war natürlich der sonntägliche Zementzug nach Godim. Vorher kam aber noch je ein Interregio von hinten und von vorne, so dass wir innert kurzer Zeit drei Züge auf dem Viadukt fotografieren konnten. Stellenwechsel zwischendrin lag angesichts der Strassen nicht drin.
Erster Zug auf der Bühne war der Interregio aus Pocinho, welcher durch einen 592er gefahren wurde:
Rund eine halbe Stunde später war dann der Interregio aus Porto nach Pocinho an der Reihe. Dies ist einer der Tageszüge die lokbespannt fahren:
Im Schlepptau kam dann auch der Zementzug. Wir wussten dank dem portugiesischen Kollegen bereits, dass heute eine 335er als Zuglok im Einsatz war:
Damit hatten wir es an der Stelle gesehen und wir verschoben uns alle zusammen in Richtung Pala, wo wir den nächsten Interregio in Richtung Pocinho fotografieren wollten. Nil, David und Daniel wollten dabei die Brückenstelle umsetzen, so wie wir das letzten Sonntag schon gemacht haben. Wir dagegen platzierten uns etwas weiter unten im Gelände mit Blick auf die kleine Kapelle und einmal quer über den kleinen Flussarm auf den vorangehenden Viadukt direkt bei Pala. Da der Zug bei uns nur eher Status Beiwerk hatte, hofften wir auf eine möglichst bunte, sprich rot-weisse Garnitur mit orangener 1400er. Das gebotene mochte dann aber nicht so zu überzeugen. Zuglok war ausgerechnet die dunkelblaue 1424. Und zu unserem Verdruss war direkt dahinter noch ein Sorefame (erwartet) und zusätzlich noch ein blauer Schindler (blöd) eingereiht. Eine rot/weisse Garnitur mit orangener Lok hätte sich hier an der Stelle jetzt definitiv besser gemacht. Aber tja, ist halt jetzt so.
Für den nachfolgenden Regionalzug aus Marco de Canaveses nach Régua verschoben wir uns nun auch zur Brücke wo die Kollegen schon standen. Es war eine 592er Leistung, da der dann aber in Aregos einen weiteren 592er kreuzt, hatten wir zwei Züge für zwei Motive. Und beim vorherigen Motiv sieht man bei einem Triebzug beim besten Willen nicht, dass es ein Nachschuss ist. So konnten wir den Regio ohne was zu verpassen sauber auf dem näheren Viadukt erlegen.
Unsere Kollegen waren bereits angeregt in der Diskussion mit einem spanischen Fotografen den wir vorhin auch mal gesehen haben. Thema: Pajares-Pass - ebenfalls eine interessante Strecke. Scheinbar soll dort nun der Tunnel wirklich dann mal in Betrieb und die Bergstrecke danach ausser Betrieb gehen. Schade, aber war absehbar.
Was aber zählt ist das hier und jetzt und das war der 592er. Pascal und ich erschraken etwas ab der Schattensituation. Eine Woche zuvor war doch die Ausleuchtung noch erheblich besser. Dennoch, es liess sich was machen.
Für den nachfolgenden Interregio aus Régua ging es wie erwähnt dann wieder an die erste Stelle. Schon bald darauf rumpelte es oberhalb unserer Köpfe, rund eine halbe Minute später war der Zug dann auf dem vorderen Viadukt:
Nun hiess es sich schon fast wieder aufstellen für die Rückleistung des Zementzuges. Wirklich einfach gestaltetet sich die Sache aber nicht, da es nur wenige Stellen gibt wo der Zug wirklich passend im Licht kommt. Eine davon ist die Dammstelle bei Aregos. Nil, David und Wipf wollten dorthin. Ich selber hatte den Viadukt bei Pala im Visier, Pascal war am überlegen. Er als heutiger Fahrer fuhr mich mal dorthin, entschied sich dann aber auch für die Dammstelle. So wartete ich anfänglich alleine vor Ort auf den Interregio aus Porto nach Régua, welcher dann in Mosteirô mit dem Zementzug kreuzt. Irgendwann tauchte der Kollege aus Spanien auch noch hier auf. So blieb es dann eine kurzweilige Sache bis der Interregio alsbald auftauchte:
Es gab mit einem kurzen Sprint auch noch einen Nachschuss:
Dann war es Zeit für den Zementzug. Leider hat die Sonne hier im Herbst noch nicht genug gedreht, als dass es Frontlicht gehabt hätte, aber angesichts dessen, dass eh eine schwarze Lok kam war für mich das verschmerzbar. Mir gefiel das Motiv. mit der alten Hütte links im Bild. Nur wenige Minuten nach dem Interregio tauchte der Güterzug auf dem hinteren Viadukt auf. Und mit dem Zug war auch Pascal im Anflug. Dank frühzeitigem Verkehren und anschliessender Warterei des Zuges in Mosteirô reichte es ihm knapp für ein zweites Foto direkt neben mir.
Wir hatten es danach eilig, wollten wir nun als nächstes die Brücke über den Pinhão in ebendiesem Ort mit einem der nächsten Interregios aus Pocinho fotografieren. Einmal mehr - Luftlinie wäre das eigentlich problemlos machbar, Google Maps prophezeite aber angesichts der Strassen eine Ankunftszeit im Minutenbereich nach Abfahrt des Zuges in Pinhão. Mit zügiger Fahrweise gelangten wir aber recht bald in den positiven Bereich. Damit war dann aber in Régua Schluss. Der spanische Kollege hatte schon was von einem Velorennen am heutigen Tag im Dourotal erzählt. Und wir erwischten die Auswirkungen davon so richtig toll. Die ganze Strecke ab Régua bis kurz vor Pinhão war Teil der Rennroute. Man konnte zwar durchfahren, aber oft nur in Schritttempo und sonst auch mit maximal 30km/h. Immer wieder gab es auch Stillstand durch abschnittsweise Sperrung der Strasse durch die Polizei. Unser Vorsprung war weg. So stellten wir uns notgedrungen bei Folgosa hin und schossen den Zug einmal quer über den Fluss um wenigstens ein Foto zu haben.
Für den nächsten lokbespannten Interregio aus Pocinho hatten wir nochmals die Brücke bei Tua vor unserem geistigen Auge. Gestern waren wir dort zu spät, auch hatten wir ja Schlonzpech mit dem Dampfzug. Mal sehen wie das heute klappt. Ab Bateiras wo sich die Strasse vom Douro weg in Richtung Berge schlängelt war dann endlich wieder freie Fahrt (sofern nicht irgend ein lahmes Auto den Weg blockierte). Der Weg runter ans Ufer gegenüber von Tua war inzwischen ja klar und so waren wir rechtzeitig an Ort und Stelle. Stress hatten wir eh nicht, hat doch der Interregio aus Porto rund 15min Verspätung aufgelesen. Angesichts dessen dass es hier nicht üppig viele Kreuzungsstellen gibt war klar, dass sich die auf den Gegen-IR übertragen würden und dieser dann wiederum den Dampfzug in Mitleidenschaft zieht. Ersteres war uns egal, aber dass der Dampfer später kommt war ungünstig für dessen Rückfahrt.
Als erstes war aber der Interregio aus Porto an der Reihe, der mit der angesagten Viertelstunde Verspätung auftauchte:
Wir liefen umgehend einige hundert Meter flussabwärts um passend für den Gegen-IR zu stehen, welcher schon lange im Bahnhof von Tua auf die Einfahrt des soeben fotografierten Zuges wartete. Er fuhr umgehend los:
Nun hatten wir etwa eine halbe Stunde Wartezeit bis der Dampfer mit nunmehr rund 25min Verspätung auftauchte:
Nun begann die bange Warterei ob es denn für die Rückfahrt noch reichen würde in Bezug auf die Lichtsituation. Wir hofften mal, dass man sich mit umfahren des Zuges beeilt. Vergebens - die Verspätung wuchs nur noch an. Als der Schattenwurf des Bergrückens hinter uns die Brücke erreicht hatte gaben wir auf und fuhren los. Wir hatten noch einige Kilometer vor uns, wollen wir doch morgen noch einmal an die Linha do Minho und haben uns entsprechend in Viana do Castelo ein Zimmer gebucht. Einmal mehr ging es den Berg hoch nach Soutelo do Douro, dann oben über die Kuppe um danach wieder runter zum Douro zu fahren. Wie wir in Bateiras an den Douro gelangten sahen wir am anderen Ufer den Dampfzug in Richtung Régua fahren. Wir ergriffen die Gelegenheit und stellten uns nochmals kurz ans Ufer als wir genügend Vorsprung herausgeholt hatten. Das war gar nicht so einfach, ist der Dampfzug doch auch ziemlich flott unterwegs. Es dauerte fast bis Folgosa bis wir uns hinstellen konnten, es war es aber wert:
Dann war aber endgültig fertig mit fotografieren für heute. In Régua füllten wir uns nochmals den Tank - unser C3 wollte dabei aber nicht nur Diesel, sondern auch noch AdBlue - bekam er dann auch und zufrieden davon spulte die Karre dann die restlichen Kilometer bis Viana do Castelo durch. Wir kamen kurz nach acht Abends an. Es reichte uns so dann sogar noch einmal in ein vor einigen Tagen gefundenes Restaurant (-> Restaurante Ó Viana Praça) nochmals aufzusuchen und unsere Mägen mit köstlichem Portugiesischem Essen vollzuschlagen. Hatten wir am Anfang der Ferien eher sehr nüchternes Essen, so war dies definitiv kulinarisch eines der Highlights der Ferien. Man kann auch gut und gediegen Essen im Norden von Portugal.
Zurück im Hotel war bald danach Feierabend. Für Morgen ist das Programm klar: Wir klappern nochmals einige unerledigte Stellen an der Linha do Minho ab. Davon erzählt euch dann aber Pascal im letzten Teil der Serie.