Fjellhopping im Winter – Skandinavien 2022 – Teil 1

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Montag 07.03.2022 / Schweiz - Hønefoss

Auf geht’s nach Skandinavien! Früh, sehr früh. 0640 Uhr steht der Abflug auf dem Plan. Boarding 0615. Was an sich ja kein Problem ist, aber es ist halt schon früh. Ein Beweis; man kommt von heimischen Züri Oberland nicht mal mit dem Zug so wirklich hin. Die erste Ankunft ist 0550. Das reicht ja eigentlich schon, aber da muss nur etwas schief gehen und der Flieger fliegt ohne uns.
Was nicht sein muss versucht man zu verhindern. Also bin ich, ich glaube sogar zum allerersten mal in meinem Leben, mit dem Auto zum Flughafen. Freunde liehen uns das Auto freundlicherweise und meine Freundin machte Fahrdienst. Um 0500 gings los, und nur 20min später hat sie uns schon vor dem Check-In 1 rausgeschmissen und ist wieder davon in die Nacht. Mit der Hoffnung noch nicht in den Stau zu kommen um Züri.
Wir sind sofort rein und haben unser Gepäck abgegeben. Auch für die Dame am Check-In war es früh, als Gubi sein zweites Gepäckstück aufs Band legte schaute sie ungläubig … «ja, und jetzt? Ist das Ihr Handgepäck oder was soll das?». Neeeein, es muss auch unten rein, das Zusatzgepäck ist schon bezahlt. Ahja stimmt entfuhr ihr und der Rucksack machte sich auf die Reise in die Tiefen des Flughafens.
Zweites Gepäck musste sein, denn Gubi bleibt ja gleich einen ganzen Monat oben, ich «nur» zwei Wochen. Und im Winter müssen die Schneeschuhe mit, Winterstiefel, eine sehr dicke Jacke, Pulover … und einfach viel zu viel Kram für einen Koffer. Und ich profitiere insofern davon, dass ich meine Schneeschuhe auch bei ihm in die extra Tasche geben kann … ich Fuchs!
Vor der Sicherheitskontrolle ein Schnitzelbrot zum Frühstück gekauft, dahinter ein Cola und schon sassen wir am Gate und warteten. Der Check in startete pünktlich, der Flug weniger. Das lag aber nicht nur am de-iceing an diesem frühen Morgen. Irgendwas funktionierte wohl nicht so richtig, und dann war der Slot weg und schon hatten wir fast 45min Verspätung.
Die machten wir bis Stockholm auch nicht wieder wett, da waren es noch immer 30min auf der Uhr. Das fängt ja gut an für den ersten Urlaubstag. Aber eile war nicht angesagt. Am Kofferband dauerte es etwa 10min und dann schlenderten wir wieder willens mit dem ganzen Gepäck einmal quer durch den Flughafen bis zum Bus. Den braucht man, um zur Autoleihe zu kommen. Und wieder wenig später waren wir im Besitz eines roten Flitzers. Ohne Spikes … ob man das …? Es stand dummerweise kein Auto in der (gefühlt) selben Kategorie da mit Spikes, ein paar dickere Karren aber durchaus. Kurzer Überlegungsstopp … ach, wer braucht schon Spikes, wenn er (frische) Winterreifen hat. Ich bin gespannt, ob wir diesen kleinen Moment der Faulheit bereuen.
Die Sonne lachte vom Mittelschwedischen Himmel und wir … vorbereitet wie immer .. stellten nach dem beladen des Autos die Frage aller Fragen: und jetzt?!
Man hat sich ja mal informiert über das Wetter, also vorhin gerade. Das soll uns wie immer leiten. Entweder wir machen jetzt auf nach Norden in Richtung Sundsvall und harren da mal der Dinge die kommen. Denn um Sundsvall – Östersund – Umeå (so im 3-Eck) soll das Wetter gut werden die nächsten Tage. ODER wir spinnen und fahren rüber nach Norwegen an die Bergenbahn. Denn auch da soll es gut werden die nächsten zwei Tage, sehr gut sogar.
Wenn man schonmal im Winter in Skandinavien ist UND an der Bergenbahn das Wetter gut werden soll … dann muss man das eigentlich einfach nutzen. Wären wir besser mal nach Oslo geflogen, der Gedanke hielt sich aber nicht lange. Wir hatten es angeschaut, aber was die Norweger wieder für ein Mietwagen haben wollen … und die Swiss für einen Flug. Und überhaupt, Stockholm passt so schon ganz gut.
Wohin solls denn gehen? Nach Geilo gleich? Arg weit, Hønefoss wäre etwas, nicht zu weit, machbar, und man hätte am Nachmittag hier in Schweden noch ein paar Stündchen Zeit um etwas in der Sonne fotografieren zu können. Aber die Richtung muss passen, also immer der Autobahn nach Oslo entlang.
Da gibt’s ja noch diese X12 der SJ und die X14 von TÅGAB um Västerås. Das liegt am Weg, also perfekt. Wir fuhren aber gleich an Västerås vorbei und besorgten uns unterwegs auch schonmal einen kleinen Lunsk. Denn ohne Mampf kein Kampf und so. Das Schnitzelbrot von Zürich war verarbeitet und machte einem Hüngerli im Magen platz.
Bei Dingtuna machten wir halt. Die Stelle weissgott nichts was man gesehen haben muss, ABER sowohl die X12 Regionalzüge von Sala nach Linköpping wie die TÅGAB X14 nach Fagersta fahren da lang. Dann könnte man mal sichten ob es das überhaupt noch gibt?
Überrascht wurden wir dann sogleich on einem Mälartåg KISS. Was macht der … da? Es folgte TX mit Kisten (ui) und eine TÅGAB Rc mit Holz (doppel hui). Und dann ein verschmierter X14 und ein Mälartåg Reginchen. Hmmm … diese Linköping – Sala Züge stehen im Fahrplan als Mälartåg und nicht mehr als Sj. Sollte da tatsächlich der Betreiber gewechselt haben? Oder ist Mälartåg auch Sj, so richtig der Durchblick fehlt. Aber die Chancen auf Sj Altbau auf der Verbindung dürfte wohl gegen 0 tendieren?

1 – Bei Dingtuna, westlich von Västerås das erste Bild vom Urlaub. Es ist 185 417 von TXL mit Kisten aus Stockholm.

2- Und gleich hinterher, TÅGAB X14 3231 – sie fahren noch – als Regio auf der Relation Västerås – Fagersta.

3 – Und wenn wir schon bei der TÅGAB sind. Nur wenige Minuten später ein Holzzug mit Rc2 009. Nach diesem Zug sah es im Fahrplan dann dunkel aus, das «spezielle» war durch.


Mit der Info ging es weiter, vorbei an Kolbäck wo sich die Strecke nach Örebro (Westen), Fagersta (Norden) und Eskilstuna (Süden) aufteilen. Wir setzten uns mal an die Strecke nach Westen. Da gibt es eine schöne kleine Brücke mit nettem Blick auf die Einspurstrecke. Nur war jetzt, nach den beiden Güterzügen von vorhin, nichts mehr in die Richtung unterwegs. Wir nahmen mit einem Dosto von Sj vorlieb. Grussel … und immer dreckiger mit jedem Besuch.

4- Wir haben uns leicht verschoben. In Kolbäck, nochmal etwas weiter westlich als Dingstuna, verzweigt sich die Strecke von Västerås in drei Richtungen. Nach Süden (Ekilstuna), nach Norden (Fagersta) und nach Westen (Örebro). Dieser Dosto X40 3312 als SJ IC ist auf der Relation Stockholm – Göteborg unterwegs und nimmt die Strecke nach Westen.


Ein kleiner Ausflug an die Strecke nach Süden lag dann auch noch drin, wobei uns Frau Schleicher im falschen Moment erwischte und einen Mälartåg Dosto gekostet hat. Und dann der Hauptschuss 30min später war das Reginchen.
30min später … es ist wirklich erstaunlich was da fährt, 30min Takt nach Fagersta, nach Eskilstuna und Sala. Wirklich nicht schlecht, auch wenn man schon ziemlich weit weg ist von Stockholm.

5- Streckenwechsel, aber kaum 1km weit weg von der letzten Stelle. Diesmal an der Strecke nach Eskilstuna. Hier ist die Relation Sala – Eskilstuna – Linköpping unterwegs. Vor 2 Jahren noch mit X11 und Reginas, jetzt vor allem mit Mälartåg Reginas oder KISS. Natürlich kam der Zug von vorne mit Regina X52 9055.


Zwei nahende Güterzüge auf der Strecke nach Örebro brachten uns dann nochmal auf die Brücke von gerade eben. Einmal GreenCargo und einmal … irgend eine Firma die Railpool Loks mietet (wer nicht).

6 – Nochmal zurück zur Brücke westlich von Kolbäck. Es kündigte sich wieder Güterverkehr an. Als erstes in Form von Rc4 1304 für GreenCargo mit einem Zug nach Hallsberg.

7 – Gefolgt von 185 679 mit einem «Supermarktzug», er ist unterwegs nach Göteborg.


Und dann hielt uns nichts mehr da, die Sonne schwächelte im Schmodder und so richtig Winter war das jetzt auch nicht. Ein paar famose Schneeresten an geschützten Lagen gab es zwar, aber alles in allem präsentierte sich Wald und Wiesen in grau/braun. Der Winter in der Fläche Schwedens, nichts schönes, wenn der Schnee fehlt.
Ausserdem hatten wir langsam den Wunsch in uns drin nach Westen zu kommen. Hønefoss ist nicht ums Eck und heute wollten wir schon noch ankommen. Einen kleinen weiteren Stopp gab es bei Ölme an der Strecke nach Karlstad. Da waren wir zwar «vor kurzem» schonmal aber es bot sich als Pinkelstopp an … und ausserdem hat uns letztes mal die Bauerei einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Heute machte uns unser Zeitplan einen Strich durch die Rechnung. Gerade angekommen gab es ein Bild von Regina nach Karlstad. Und dann? Nichts im Zulauf, gar nichts. Der IC war vor 10min durch, der Güterzug vor 5min. Das wenn man gewusst hätte. Aber das hätte ja Planung verlangt, an einem Punkt, an dem man einfach von A nach B fährt. Neinnein, sooooo schlaue Kerlchen sind wir dann auch wieder nicht.

8 – Sprung nach Westen. Wir wollten an diesem Abend ja noch bis Hønefoss in Norwegen. Unterwegs, die Sonne schaute gerade wieder mal vorbei, machten wir eine kurze Pause. Wir sind in Ölme, das liegt kurz vor Karlstad. Reginchen X52 9066 ist für VTAB im Einsatz und bedient die Linie von Kristinehamn nach Arvika.


Das war der fast letzte Stopp heute. Bei Charlottenberg kurz vor der Norwegischen Grenze gab es noch Abendessen. Burger … wenn man es sich noch leisten kann. Und in der Godifabriken haben wir auch noch kurz reingeschaut, ein bisschen Müll kaufen bevor wir ins Zuckersteuerland kommen.
Und dann ab durch die Nacht, alles nicht spektakulär, alles langweilig. Mit dem Alpenpodcast der Zeit auf der Anlage vergingen die folgenden drei Stunden aber gemütlich. Um kurz nach 21 Uhr dann war es so weit. Das Ortsschild von Hønefoss lag uns zu Füssen (also nur Sinnbildlich, gab kein Landschaden) und kurz darauf waren wir beim Scandic. Das ist toll … also gut … und bezahlbar. Wird einfach teurer wenn man den Parkplatz in der Stadtmitte noch dazu rechnet. Gegessen hatten wir, auf ein Bier mussten wir nicht … also gab es eigentlich nur noch eine Dusche und dann das Bett.
Und der Wetterbericht hält, dass ist wunderbar! Morgen geht’s dann in aller Frühe rauf in die Berge. Hoffentlich mit mehr Schnee, denn hier unten hats auch nicht gar so viel (meint: kein).


Dienstag 08.03.2022 / Hønefoss - Geilo

Und heute geht’s los, das gestern war ja nur etwas Aufwärmphase. Norwegen, juhuuu. Ohne Frühstück zwar, also für mich, aber egal. Die Abfahrt war auf 07:30 Uhr gelegt, und so früh gibts für mich nix. Gubi probierte es zwar, scheiterte aber an einer Masse von Leuten in einem engen kleinen stickigen Saal. Man muss es ja nicht herausfordern, nichtwahr.
Die Sonne ging auf über Hønefoss als wir zum Auto sind. Und es eilte, nicht weil wir wieder mal Eng auf Kante geplant hätten, nein, es war einfach mal so richtig gemein kalt. Da will man nicht länger als nötig draussen rumstehen.
Und jetzt, wo wir Norwegen mal im Licht sehen, beurteilen wir die Schneesituation. Es hat noch, er ist alt … aber eigentlich ist es nichts was man sehen muss hier in der Gegend. Es ist braun, es ist grau, es in ein bisschen braun/weiss. Grusselig. Aber man ist ja nicht im Winter hier, um nahe Null zu fotografieren. Hinauf geht’s, hinauf in die Berge.
Geilo war als Ziel definiert, deshalb haben wir uns ja gestern den ganzen Stress noch gemacht am Abend. Also hinauf aufs Fjell. Das ist der Vorteil am Fahrplan um Geilo, man kann auch etwas weiter weg schlafen und verpasst gar überhaupt nichts. Denn die erste Zugbewegung um Geilo findet um kurz vor 11 Uhr statt, in Form eines Vy Schnellzugs nach Oslo.
Und da der heute, die Nå App hat es uns verraten, schonmal eine gute Stunde Verspätung hat, hatten wir es so gar überhaupt mal nicht eilig. Wir kamen aber gut durch und das Wetter wurde je näher wir Geilo kamen immer besser. Ein Tankstopp (da gibt’s Sokjoladebollar – nom!) und eine Pinkelpause später rollten wir schon ohne Halt durch Geilo. Die Verspätung vom Rt machte uns erstmal keinen Strich durch die Rechnung, noch nicht.
Direkt hinter Ustaoset lotste uns Gubi irgendwo plötzlich links rein. Weg von der zumeist schwarz geräumten Strasse auf Schnee. Runter und dann neben einem Stromhaus auf eine Parkfläche. Aha, und jetzt? Jetzt packte der Gubi die Schneeschuhe und Winterstiefel aus, kramte alles zusammen was man so an der Strecke brauche und rauschte davon. Ich hinterher, selbe Ausrüstung.
Es war schnell klar, wo er hin wollte, zu den Dämmen vor Ustaoset. Macht ja Sinn. Aber braucht man da wirklich die Schneeschuhe? Hmmm, nach drei Schritten in den Schnee neben dem Weg war die Antwort gegeben und ich montierte freudig die Schneeschuhe. Dafür hatten wir sie ja mitgenommen :-). Der Fluch immer mit den MSR Dingern, aber sie waren dann dran und ich stapfte Gubi hinterher.
Auf unserem Feldherrenhügel (der im Sommer wohl nicht so Hügel ist) warteten wir mal gemütlich auf Verkehr. Der Personenzug hat seine Verspätung freudig weiter aufgebaut und war nun schon bei fast 90min. Das brachte den Plan ein bisschen durcheinander, denn die Kreuzung mit dem Gegenzug dürfte dann wohl direkt hier in Ustaoset passieren?
Die Verspätung wuchs und dieses Szenario war vorbei, immerhin … das Problem war aus dem Kopf. Doch kommt schon das nächste, denn es kam der erste Zug des Tages. Jetzt halt der Güterzug nach Alnabru, der eigentlich hinter dem Personenzug läuft. Die silberne Railpool Trax klappte prima. Blieb dann aber in Ustaoset stehen. Dann kreuzt also der hier mit dem Rt nach Bergen, und der verspätete Gegenzug dann in Haugastøl mit eben diesem Rt.
Gut, also nicht … weil uns fehlt dann plötzlich die Zeit fürs hin und her wechseln. Ein Zug musste dann zum «only Drone» Zug erklärt werden, es erwischte den verspäteten Rt nach Oslo. Der Wechsel wäre zu knapp gewesen im Schnee und mit Drohne und Landen und starten.

9 – Der erste Zug heute: 5506 von CargoNet nach Alnabur. Es zieht 185 705. Wir stehen kurz vor Ustaoset am Ustevatnet … also am See … auch wenn davon nicht viel zu sehen ist. Das Wasser wurde um sicher 10m abgelassen, es bleibt eine Schneewüste. Eigentlich wäre ja ein Vy Schnellzug vorher gekommen, der hat aber 90min Verspätung aufgebaut. Hier der Güterzug mit der Drohne.

10 – Und noch mit der grossen Kamera nur 5 Mastabstände weiter hinten.

11 – Der Personenzug nach Oslo kam noch später, so wurde die Kreuzung mit diesem Gegenzug, Zug 63 von Oslo nach Bergen, sogar noch weiter in die Berge verlegt. Es zieht El18 2242. Auch hier erst das Drohnenbild.

12 – Und dann das Bild von unten mit der grossen Kamera. Ja, die Spuren im Schnee sind von uns … mehr Umweg wäre aber anstrengend gewesen :-).

13 – Da die Kreuzung zwischen den Personenzügen auf Haugastøl verlegt wurde war der Gegenzug nach Oslo nicht weit. Das reichte nicht mehr zum rüber laufen. Aber Regiontog 62 mit El18 2248 nach Oslo kam dann auch mit der Drohne ganz nett. Verspätung ziemlich genau 90min.


Drei Fotos später stapften wir die 15min zurück durch den Schnee zum Auto. Zweite Stelle für heute, bei Haugastøl auf dem Weg nach Tunga. Der Bezahlweg, ob und wie er wohl geräumt ist im Winter?
Er ist es nicht, der Parkplatz davor aber schon. Vorteil, man spart die paar Kronen für die Nutzung. Denn Wandern ist kostenlos. Und gut für die Fitness, aber nicht gar so schnell. Im Winter sowieso nicht? Aber Skidospuren gibt es am Anfang und auf denen läuft es sich gemütlich auch ohne Schneeschuhe. Die waren aber dabei denn wir wollten einen kleinen Hügel bezwingen, was ohne Schneeschuhe vermutlich zu allerlei Flüchen führt. Und da wir ja gesittete Menschen sind (also meist) wollen wir der Umgebung diese Flüche nicht antun. Nach einem kurzen aber heftigen Aufstieg standen wir auf dem Hügel und erwarteten: Den zweiten Güterzug nach Alnabru und den zweiten Rt nach Bergen an diesem Tag. Der Güterzug kam auch wunderbar und riss uns ins Loch. Warten … lange warten … viel warten.

14 – Endlich mal ein Stellenwechsel. Wir sind westlich von Haugastøl. Im Bild ist GreenCargo 4842 nach Alnabru mit einer Railpool 187. Erst wieder das Drohnenbild

15 – gefolgt vom Bild mit der grossen Kamera. Hier würde man jetzt das Wasser des am Bergsmulfjorden sehen, normalerweise reicht es bis zum Weg. Auch diesem See ging es an den Kragen.


War es kalt? Jein, in der Sonne ganz angenehm, zum Glück wehte auch nur ein gaaaanz flaues Lüftchen. Und so wartete es sich auch in den Jeans und ohne Handschuhe ohne Frostbäulen oder Fluch-Gefahr.
Es war aber kälter als wir gemeint haben. Das merkte vor allem die olle Technik. Denn als der Personezug auf der Togkart kurz vor Haugastøl war, starteten die Drohnen. Ich flog da hin wo ich wollte und just in dem Moment meint das blöde Consumer-Teil «Akkuspannung zu niedrig». Ich setzte jetzt zur Landung an. Immerhin, sie blieb steuerbar, sank aber einfach immer weiter. Es blieb mir nichts anderes übrig als sie auf dem Rallarwegen etwa 150m vor uns in den Schnee zu platzieren. Schadlos wie mir schien, aber blöd schon. Dann halt kein Drohnebild. Mit der grossen Kamera klappte es aber hervorragend.

16 – Über 1 1/2h später erst die nächste Bewegung. Wieder ein Personenzug, diesmal Rt 601 mit Vy El18 2262 nach Bergen.

17 – Beim Drohnenbild muss ich mich bei Gubi bedienen. Meine Drohne hatte zu kalt und ich musste sie runterbringen. Gelandet irgendwo auf dem Weg unterhalb der Bahn – zu erkennen bei Bild 15.


Wir sind runter vom Hügel und ich stapfte zur Drohne vor. Der Akku hatte wohl, obwohl frisch eingesetzt und voll geladen, zu kalt. Und wenn die Spannung fehlt dann motzt die Drohne halt. Learning  wenn es kalt ist - Akku in die Jackentasche.
Und jetzt, nach grösseren Pause ging es plötzlich Schlag auf Schlag weiter. Es folgte ein weiterer Güterzug aus Bergen. Um die Uhrzeit schwierig und so waren wir etwas ideenlos. Der Bahnhof Ustaoset passt doch ganz gut vom Licht her. Frontlicht wäre zwar knapp bis weg, aber mehr wollte uns nicht in den Sinn kommen.
10min vor dem Zug erreichten wir den Bahnhof und auf der Seeseite (also da ist jetzt Eis) kam man auch gut ohne Schneeschuhe hin. Und sogar besser als im Sommer, viel besser. Man befindet sich auf gut 1.5m Schnee und steht dem Lokführer auf Augenhöhe gegenüber. Die Karte sah den Zug schon ums Eck biegen also hinauf mit den Drohnen.
Es kam eine El14 mit Autotransportwagen. Nahmhjao. Das war nett, hätte nur ein paar Wagen kürzer sein dürfen für die Stelle. Für die Drohne, die an der Ausfahrt schwirrte war es aber toll.

18 – Nur knapp eine Stunde später im Bahnhof von Ustaoset. CargoNet kündigte sich mit 5518 an. Die El14 2181 gab sich die Ehre an der Bahnhofseinfahrt. Wir stehen auf einem Schneebedeckten Abstellgleis – das ist im Sommer so schwer möglich, weil man auch deutlich tiefer steht. Leider war der Zug etwas zu lang.

19 – Mit der Drohne an der östlichen Ausfahrt von Ustaoset sah das schon viel besser aus mit der Zuglänge.


Nächster Programmpunkt bitteschön. Nochmal ein Güterzug, diesmal nach Bergen. Dafür kannte Gubi eine schöne Stelle etwas östlich von Ustaoset die kaum 5min später bezogen war. Also so halb, denn wo steht man genau? Die Schneeschuhe lagen im Auto, der Zug drückte und wir mussten da noch an die Kante vor. So stapften wir, dumm wie wir sind, ohne Schneeschuhe durch den Tiefschnee. Immerhin, der Ausblick lohnte und die El14 (schon wieder) nahmen wir auch ohne Murren.

20 – Es ging weiter mit Verkehr so kurz vor dem Sonnenuntergang. 5507, wieder CargoNet, kam beständig näher. Wieder eine Alanbru – Bergen Leistung, und zu unserer Freude wieder mit El14, der 2182. Wir stehen leicht östlich von Ustaoset.


Vor dem Foto reifte noch ein kleiner Verfolgungsplan. Der Zug kreuzt in Ustaoset mit einem (oh Wunder – Verspäteten) Rt nach Oslo. Der steht deshalb so lange … da kommt man locker dran vorbei um bei den Seen auf der anderen Seite von Ustaoset nochmal etwas zu machen?
Klappte auch ohne Stress, also zu Beginn. Als wir in Richtung Stelle liefen fuhr die El18 mit den grün/grauen B7 von hinten schon vorbei. Also noch 8min bis die El14 bei uns ist. Ich hatte ein Bild im Kopf wie das aussehen sollte, ich war doch 2007 schon mal da … hahaha, 15 Jahre. Was geschieht in 15 Jahren? Die erkentniss reift, dass ich alt werde, und die Vegetaion wächst. So wie mir das vorstellte ging das nicht mehr. Eine Alternative war nicht so einfach. Wir nutzten den Trampelpfad zu einem Ferienhaus und stapften dann drumherum ans Ufer. Aktuell nur daran zu erkennen, dass der Bewuchs endet und eine weisse gerade Fläche kommt.

21 – Da der Zug mit Ustaoset mit dem nächsten Personenzug nach Oslo kreuzte konnten wir gemütlich an ihm vorbei ziehen. Wir stellten uns erneut für ihn bei Uggen, zwischen Ustaoset und Haugastøl. So richtig gut konnte man nicht stehen, wir mussten tiefer als wir wollten.

22 – Für die Drohne war das aber natürlich kein Problem.

23 – So etwa hätte ich mir das mit der El14 vorgestellt, aber in 15 Jahren bleibt die Vegetation nicht stehen.


Das hat ja mal schön geklappt zum Abschluss heute! Zurück zum Auto, wir waren geschafft, die Beine schwer – man weiss gar nicht woher genau. Durchgefroren, und ein paar Meter haben wir ja durchaus gemacht heute.
Auf zum Hotel Ustedalen in Geilo, gebucht heute Nachmittag zu fairen Konditionen. Ist ja auch Nebensaison? Oder nicht … es ist halt unter der Woche. Wir fuhren also wieder durch Ustaoset als wir feststellten, dass sich die Sonne trotz 17 Uhr noch deutlich über dem Horizont hält. Und wer Ustaoset kennt weiss, die Sonne geht fast am Horizont unter. Die Sonne dürfte noch halten, fehlt nur noch ein Zug.
Der grafische Fahrplan kannte einen, die Aussage von Gubi verleitete mich zu einem Wendemanöver über eisiges Terrain. Denn ein Zug nach Bergen käme am Bahnhof jetzt wunderbar im Licht mit dem Empfangsgebäude.
Dafür braucht man einen Zug, der nicht kreuzt, wie die El14 vorhin. Denn es muss eine Durchfahrt am Hausbahnsteig sein. Schaut das Foto an, dann wisst ihr weshalb das Ausweichgleis keine Option ist :-). Der Zug war auf der Togkart zwar nicht zu sehen, aber der wird schon? Das rote Ausfahrsignal nach Westen zeugte zwar ebenfalls nicht von einer baldigen Zugfahrt.
Aber wie bestellt ging das Signal auf grün und auch auf der Togkart war der GreenCargo Zug plötzlich zu sehen, und zwar schon nah. Also hinaufmit dem Summseding und gestellt mit der grossen Kamera. Ich wollte eigentlich noch etwas die Fernbedienung laden, aber die Zeit fehlte, es ging plötzlich so unerwartet schnell. Die Fernbedienung ging mit 35% weg vom Strom und in die Nutzungsphase.
Die Prozentzahlen sanken fast im 10 Sekundentakt. Und ab 25% lärmt das Teil wie verrückt. Bei der Auslösung war ich wohl bei etwa 5% und dann schnell zurück! Ich kam gerade noch vor uns hin als die Fernbedienung im bekannten *piipuupüüü* abschaltete. Ähm, wie landet man eine Drohne ohne Fernbedienung? Sie würde wohl irgendwann automatisch über «return to home» landen. Aber das war jetzt nicht so optimal an unserem Standpunkt … 1m neben dem Startplatz ging es runter :-). Also Fernbedienung eingesteckt, 30 Sekunden gewartet – Strom da, angeschaltet und normal gelandet.
Zwei mal Drohnenprobleme mit der Kälte. Wie wird das erst wenns richtig kalt ist? Und Learning Nummer zwei für Heute: Drohnenfernbedienung IMMER Laden, wenn man kann, nicht erst an der Stelle wenn vielleicht der Zug kommt.
Genug gelästert über die blöde Consumer-Technik. Die Resultate lassen sich ja sehen.

24 – Wir räumten zusammen und fuhren in Richtung Geilo zum Hotel. Beim Bahnhof Ustaoset staunten wir noch wie lange die Sonne hält – da geht sie praktisch am Horizont unter. Müsste nur noch ein Zug … und Gubi friemelte Zug 4845 aus dem Fahrplan. Der müsste in 15min hier sein. Na denn, stiefelten wir nochmal rüber durch den Schnee. Das Signal wurde bald grün die Drohne schwebte wieder an der Einfahrt (Hinweis, hier musste ein Mast gefällt werden weil die Drohne viel zu spät ausgelöst hat).

25 - Und von nahmen am Bahnhofsgebäude von Ustaoset. 185 414 strahlt im letzten Licht. Einst für RushRail in Schweden gebaut kam sie nach deren Pleite zu RailCare und fuhr Kaunis Erzzüge nach Kiruna. Irgendwie hat es sie dann in den Süden verschlagen und nun war sie für GreenCargo unterwegs.


Achja, was kam überhaupt. Eine schwarze Trax, ohne Beschriftung. Was GreenCargo nicht alles an Loks mietet für die Züge hier. Zum Glück standen wir schön nah, so machen sich sogar die schwarzen ganz ansehnlich (auch wenn so eine GreenCargo Eurodual jetzt noch einen tick schöner gewesen wäre :-))
Das wars dann aber endgültig. Auf zum Hotel. Wir checkten ein, machten uns frisch, verlängerten das Zimmer um eine Nacht und fuhren Einkaufen und Essen. Beim Bahnhof schauten wir uns noch eine El18 mit Zug von nahmen an und dann war der Kiwi das erste Ziel, Peppe’s Pizza das zweite. Und ich beginne jetzt gar nicht von Peppe’s Pizza zu erzählen, nur soviel: Dominos Pizza ist gut dagegen. Und Domino Pizzas sind eigentlich nur Gift – Analogkäse mit irgendwas drauf :-D. Vielleicht bin ich auch einfach zu alt für Amipizzen, oder ich war zu oft in Italien. Alles möglich. Aber wir hatten Hunger und genau der drückte die Pizza dann auch rein.
Es war schon wieder schweinisch kalt als wir das Auto draussen parkten und ins Zimmer des Hotels sind. Die Flutlichtanlage der Skipiste auf der anderen Bergseite strahlte noch vor sich hin als wir früh ins Bett sind. Keine 22 Uhr. Aber wir brauchen unseren Schlaf, denn morgen … ja morgen haben wir was vor.