Under the Big Blue Sky & in the Red Rocks - Teil 2

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Montag 22.8.2022

Bereits kurz vor sechs klingelte der Wecker und kurz nach halb Sieben waren wir unterwegs. Der Grund für den frühen Start hiess "Cowley Turn". Cowley Turn ist ein werktäglicher Local ab Greybull an der benachbarten Casper Subdivision in Richtung Cowley. Er durchfährt dabei zwei sehr fotogene Canyons, den Sheep Canyon und den Himes Canyon. Ersterer hat einige Nachmittagsstellen ist daher eher was für die Rückfahrt, letztgenannter bietet Stellen für die Hinfahrt. Zumindest die morgendliche Hinfahrt wollten wir fotografieren, lag sie doch so halbwegs auf dem Weg in Richtung Montana wo wir abends eintreffen wollen. Wir haben dies gestern schon entschieden, weshalb noch die Stunde Fahrt nach Buffalo dazu kam um mindestens einen Teil des Weges bereits hinter uns zu haben. Auch so hatten wir noch eine Anfahrt von fast 2h bis zu den geplanten Stellen, deren genauer Standort und Zugänglichkeit uns auch noch nicht so im klaren war. Viele Variablen die da negativ ins geplante Foto spielen konnten. Via Interstate 90 ging es zügig hoch bis nach Ranchester, wo wir als erstes einen kurzen Tankstopp einlegten. Einerseits hatte unser 4Runner Durst, andererseits war auch bei uns das Morgenessen eher schmal ausgefallen und so gab es eine kleine Ergänzung in Form eines Sandwich und etwas kühlem flüssigem. Ab Ranchester fuhren wir zuerst auf dem Highway 14, später den auf dem 14 Alternative einmal quer über die Bighorn Mountains. Die Fahrt durch die Berge offenbarte einige schöne Ausblicke. Nicht ganz mitspielen wollte aber vorerst das Wetter, waren doch noch einige hohe Wolkenfelder auszumachen. Kurz vor erreichen der Casper Subdivision bei Kane bogen wir noch diesseits des Bighorn River auf eine Schotterpiste die uns zumindest in die Nähe der geplanten Stelle führen sollte. Vor Ort stellte sich die Landschaft dann wtas anders dar als ich das aus Luftbildern von Google Maps abgeleitet hätte. Meine Annahme war, dass die Schotterpiste auf einem Hügelzug verläuft, von dem man dann einmal quer über den Bighorn River auf die Strecke fotografiert. Vor Ort stellte sich aber heraus, dass die Strasse quasi auf Flusshöhe hinter besagtem Hügelzug verläuft. Nun denn, da auch kein Feldweg oder so zur Stelle führte, mussten wir uns halt durchs Gelände kämpfen, was dann rund 30-40min in Anspruch nahm und durchaus schweisstreibend war. Immerhin: wir hatten die Strecke - wie schon zuvor auf den letzten Meilen zum Spot - immer soweit im Blickfeld, dass wir eine Zugsbewegung zumindest gesehen hätten. Und da nichts durchfuhr war die Hoffnung da den Cowley Turn noch nicht verpasst zu haben. Die gesehenen Fotos waren alle so rund um 10.00 Uhr (+/- 20min) entstanden, wir schrieben gut halb zehn als wir an der Stelle waren. Wir warteten einfach mal. Die hohen Wolkenfelder begannen sich aufzulösen und kurz nach 10 standen wir endgültig in der Sonne, als wir kurz darauf von Greybull her ein Tröten hörten. Was sich dann ein paar Minuten später um die Felsecke in unser Blickfeld schob gefiel uns: Dass SD70MAC's für den Cowley Turn im Einsatz sind war anzunehmen. Dass aber gleich beide noch in Grinstein Executive Lackierung waren darf für das Jahr 2022 schon fast als Glückstreffer anzusehen sein. Viele dieser Loks haben wir gestern bei Gillette abgestellt gesehen:

Der Cowley Turn ist ein werktäglicher Local ausgehend von Greybull bis nach Cowley und zurück. Die Bespannung mit zwei SD70MAC (#9624 und #9602) in Grinstein Executive Lackierung ist im Jahr 2022 schon eher ein Glücksfall. Die beiden Loks ziehen einen langen String an Hoppers durch den abgelegenen Himes Canyon.


Der Cowley Turn ist ein werktäglicher Local ausgehend von Greybull bis nach Cowley und zurück. Die Bespannung mit zwei SD70MAC (#9624 und #9602) in Grinstein Executive Lackierung ist im Jahr 2022 schon eher ein Glücksfall. Die beiden Loks ziehen einen langen String an Hoppers durch den abgelegenen Himes Canyon.


Der Ausflug hierhin hatte sich bereits gelohnt, aber vielleicht kommt ja nochmals was. Wir testeten entlang der Hügelflanke auch noch einige weitere Stellen und verkürzten so die Wartezeit. Kurz nach 12 war für uns dann aber der Zeitpunkt da aufzubrechen. Zug hatten wir keinen mehr gesehen. Auf dem Rückweg zum Auto fuhr dann ein Hi-Railer durch:

Nicht zwingend Freude bei Bahnfotografen verbreiten die Hi-Rail Fahrzeuge, wie hier ein Pickup, verheissen sie doch oft Stillstand auf der Strecke wegen Wartungsarbeiten. Die Kontrollfahrt erwischte uns aber eh auf dem Rückweg und war uns ausnahmsweise ziemlich egal.


Die Sonne knallte inzwischen wieder mal gnadenlos auf die kaum bewachsene, wüstenähnliche Gegend und so waren wir schweissgebadet als wir beim Auto ankamen. Die Fahrt führte uns dann zurück auf den 14 Alt und rein nach Lovell, wo sich gerade der Cowley Turn für den Rückweg bereit gemacht hatte. Wir hatten aber andere Pläne und so liessen wir die Rückfahrt leider sausen. Via 310 ging es nun rein nach Montana. Erster Zwischenstopp war bei Montana Limestone, kurz nach der Staatsgrenze Wyoming/Montana. Das Kalksteinwerk besitzt zum Rangieren zwei SD50F ex CN, die mit einem überaus hübschen rot/gelben Anstrich versehen sind. Leider wurde aber nichts mit einem Bild davon, waren sie doch zum Zeitpunkt unserer Durchfahrt beidseitig durch Leerwagen verdeckt. Da auch gerade kein Rangierbetrieb auszumachen war, war warten sinnlos. So fuhren wir tiefer in Montana rein. In Bridger gab es einen kurzen Stop bei Dollar Market um kühle Getränke zu besorgen. Kurz hinter Bridger kam uns dann ein Güterzug entgegen. Noch hatten wir etwas Reservezeit für das angebrachte Spätnachmittagsprogramm, so dass wir flugs kehrten und nach Stellen für den Southbound Ausschau hielten. In Bridger selber wäre der Grain-Elevator in Frage gekommen, doch waren wir da zu knapp, auch für eine Stelle bei einem Bahnübergang etwas hinter Bridger. So fuhren wir ein paar Meilen zurück in Richtung Staatsgrenze zu einem Overpass der uns vorhin aufgefallen ist und stellten uns da hin. Dass da eine Steigung vorhanden ist war uns bewusst, dass der Zug dann aber fast eine Dreiviertelstunde braucht bis er bei uns auftauchte war doch etwas überraschend. Wir hatten wieder Tagesgangwetter und so hatten sich inzwischen erhebliche Wolkenberge aufgetürmt und man sah durchaus Regenwolken. Wir waren aber gerade an der Grenze zu einer sich bildenden Wolke, so dass wir mal mehr mal weniger Licht hatten. Das war dann auch bei der Zugsdurchfahrt so. Es war nicht komplett dunkel, aber voll Sonne ging auch nicht ab. Für die Verhältnisse aber war es ok:

ES44C4 #7093 und die beiden C44-9W #983 und #5156 kämpfen sich mit einem langen Mixed die 1.4% Steigung von Bridger in Richtung Frannie hoch.


ES44C4 #7093 und die beiden C44-9W #983 und #5156 kämpfen sich mit einem langen Mixed die 1.4% Steigung von Bridger in Richtung Frannie hoch.


Immerhin hatten wir in der Zwischenzeit mehr als genug Zeit gehabt die Hotelsituation zu analysieren. Wir wollten heute nach Bozeman, erschraken aber ab den aufgerufenen Preisen. Unter 200.-$ pro Nacht war nichts zu holen. Da wir für 2 Nächte in der Gegend bleiben wollten erweiterten wir die Suche und nahmen auch Livingston diesseits des Bozeman Pass in die Suche mit rein. Dort gab es dann immerhin ein Super 8 für immer noch heftige 150.-$ pro Nacht.
Nach Durchfahrt des Zuges ging es schnurstracks zurück zum Auto und los in Richtung Laurel. Unser Ziel war der tägliche M-LAUBOZ, ein Local der MRL von Laurel nach Bozeman. Der hat die Crew um 1600 on Duty und soll den gefundenen Informationen zufolge ca. 1630 ab Laurel fahren - ideal im Licht (wenn es denn hat). Wir hatten da ein paar Stellen die wir mit dem Zug abarbeiten wollten. Zudem war es quasi das Mitfahrticket in die Bozeman Gegend. An Laurel fuhren wir direkt vorbei, Ziel war Columbus, wo sich eine schöne Abendstelle befindet. Nicht gerechnet hatten wir mit der Baustelle auf dem Old Highway 10 zwischen Columbus und der nächsten Anschlussstelle zum Highway - exakt dem Teilstück wo sich unsere Fotostelle befand. Die komplette Strasse wurde neu "geteert", respektive Flüssigasphalt aufgespritzt und dann Kies drüber geworfen und verdichtet. Man konnte zwar durchfahren, jedoch nur hinter "FollowMe" Fahrzeugen. Immerhin kamen wir recht flott in die Baustelle rein und parkieren neben der Strasse war soweit auch möglich. Wir hatten aber etwas Zeit verloren, so dass unsere Reserve mehr als aufgebraucht war, war es nun doch schon fünf Uhr. Nur knapp eine Viertelstunde später kam der Local dann durch. Die Sonne gab sich gerade redlich Mühe :)

SD40-2XR #262 und #255 mit dem täglichen M-LAUBOZ (Laurel to Bozeman) bei Columbus entlang des Yellowstone River


Aus dem Augenwinkel hatte ich gesehen, dass sich gerade ein FollowMe-Fahrzeug in die richtige Richtung in Bewegung setzte. So eilten wir zum Auto zurück und setzen uns gerade rechtzeitig in die Kolonne, so dass wir nur die paar Meilen Langsamfahrt hinter dem FollowMe-Fahrzeug als Zeitverlust hatten. Der LAUBOZ zog langsam weg, aber bis zur nächsten geplanten Fotostelle bei Big Timber sollte der wieder eingeholt sein. Es gab einfach nichts mehr dazwischen. Wir hatten bis Big Timber tatsächlich ein paar Minuten Vorsprung, brauchten die auch, da wir diesseits der Gleisseite standen und noch über einen Bahnübergang mussten. Ziel war der Bahnhof selber, welcher noch eine alte Signalbrücke aus Northern Pacific Zeiten besitzt. Kaum waren wir am warten, tauchte auf der anderen Gleisseite ein weiteres Fahrzeug mit zwei Fotografen auf. Die Sonne gab sich auch hier redlich Mühe:

SD40-2XR #262 und #255 mit dem täglichen M-LAUBOZ (Laurel to Bozeman) durcheilen ohne Halt den Bahnhof Big Timber und passieren dabei die noch aus Northern Pacific Zeiten stammende Signalbrücke


Zurück im Auto ging es dem Zug weiter hinterher. Wir hatten eine Stelle bei Springdale im Kopf, welche wir nun anfuhren. Die Kollegen von vorhin standen auch schon da, unterwegs haben wir auch noch den einen oder anderen Fotografen stehen gesehen. Nicht nur wir wollten noch letzte Fotos der MRL machen ;-)
Lichtmässig war nun aber definitiv fertig mit Sonne. wir waren endgültig unter den Gewitterwolken angelangt:

SD40-2XR #262 und #255 mit dem täglichen M-LAUBOZ (Laurel to Bozeman) bei Springdale entlang des Yellowstone River


Bis nach Livingston gab es dann keine weiteren Fotos mehr. Wir zogen gleich weiter vor an den Bozeman Pass. Kurz hinter Livingston stiessen wir auf einen sich den Berg hoch kämpfenden Kohlezug. Wir passten ihn an der erstmöglichen Stelle ab:

Schwer zu kämpfen mit ihrem beladenen Kohlezug haben die ES44C4 #8246, C44-9W #1095 und ES44AC #6103, sowie als DPU ES44DC #7614 auf der 1.8% Steigung hoch zum Bozeman Pass. Zur Unterstützung hilft am Zugschluss ein Helper Set der Montana Rail Link aus SD70ACe #4401, SD40-2XR #251 und SD70ACe #4400


Schwer zu kämpfen mit ihrem beladenen Kohlezug haben die ES44C4 #8246, C44-9W #1095 und ES44AC #6103, sowie als DPU ES44DC #7614 auf der 1.8% Steigung hoch zum Bozeman Pass. Zur Unterstützung hilft am Zugschluss ein Helper Set der Montana Rail Link aus SD70ACe #4401, SD40-2XR #251 und SD70ACe #4400


Erfahrungsgemäss reicht es locker zum nächste erreichbaren Bahnübergang. Die Ostseite des Bozeman Pass hat ein bisschen eine Zugangsproblematik. Das Gelände ist fast überall Privat, zudem liegt die Interstate zwischen Highway und Bahn, so dass die Zugänglichkeit eigentlich nur an 3-4 Stellen gegeben ist, wo der Interstate Unterführungen aufweist. An der einen Stelle waren wir vorhin, die nächste war nun das Ziel:

Schwer zu kämpfen mit ihrem beladenen Kohlezug haben die ES44C4 #8246, C44-9W #1095 und ES44AC #6103, sowie als DPU ES44DC #7614 auf der 1.8% Steigung hoch zum Bozeman Pass. Zur Unterstützung hilft am Zugschluss ein Helper Set der Montana Rail Link aus SD70ACe #4401, SD40-2XR #251 und SD70ACe #4400


Weiter ging es hoch zum Westausgang es Scheiteltunnels, wo wir dem Kohlezug nochmals aufs Näschen schossen:

Schwer zu kämpfen mit ihrem beladenen Kohlezug haben die ES44C4 #8246, C44-9W #1095 und ES44AC #6103, sowie als DPU ES44DC #7614 auf der 1.8% Steigung hoch über den Bozeman Pass, dessen Scheiteltunnel die Spitzenloks gerade verlassen haben. Noch aber befindet sich ein Teil des Zuges hintendran in der Steigung, was auch die aus dem Tunnel strömenden Abgaswolken bezeugen.


Dann machten wir aber für heute Feierabend und so fuhren wir auf direktem Weg nach Livingston. Den LAUBOZ sahen wir gerade in Livingston abfahren, dem aber nochmals an den Pass zu folgen war sinnlos, war es doch inzwischen am Eindunkeln. Nach dem einchecken ins Super 8 wurde noch der Punkt "Abendessen" angegangen. Ganz so einfach war das gar nicht. Einige der Lokale schlossen um neun, sprich wir waren zu knapp dran. Bei Pizza Hut rannten wir vergebens an, die hatten aufgrund Personalmangels nur Drive-In. Schlussendlich landeten wir bei Taco John's, wo wir nach etwas warten einige fast kalte Tacos bekamen. Als Gourmetdinner ging das heute definitiv nicht durch. Zurück beim Motel hatten wir Glück, dass wir nicht noch Nass wurden. Rund um Livingston tobte inzwischen ein heftiges Gewitter, wir wurden fast weggeweht und bekamen eine Ladung Sand und Staub ins Gesicht geblasen. Kaum waren wir drinnen, begann es auch zu Regnen. Wir machten schon bald Feierabend und liessen uns vom um das Motel pfeifenden Wind ins Land der Träume tragen.



Dienstag 23.8.2022

Das heutige Tagesziel hiess "Harrison Local" - daraufhin haben wir die letzten Tage hingearbeitet, das war er Grund wieso wir heute in der Region Bozeman sind. Einmal pro Woche - eben Dienstags - bedient der Local ab Logan den Branch nach Harrison und damit den dortigen Grain Elevator. Die Strecke ist recht fotogen, zudem ist das eine sichere MRL Leistung wo man MRL Loks im Einsatz sieht. Und genau für solche Dinge sind wir ja nach Montana gereist.
So standen wir pünktlich um halb sieben auf der Matte für das Morgenessen. Der Zettel an der Tür verneinte dies aber ("eventuell später und so blabla...") und so ging es halt ohne Morgenessen los. Nicht so tragisch, da wir eh noch im nahegelegenen Albertson unsere Vorräte (besonders Getränke) auffüllen mussten und auch noch an eine Tanke mussten. Schlussendlich wurde es fast hab acht, bis wir aus Livingston weg kamen. Im Bahnhof selber war nichts los und auch auf der Fahrt über den Bozeman Pass sahen wir keine Bewegung. In Bozeman schauten wir kurz ob der Bozeman Local schon irgendwie am werkeln war, sahen aber auch nichts, so dass wir gleich nach Logan weiterfuhren. Die beiden eingeteilten GP35 #403 und #401 waren schon beschäftigt. Es wurden gerade über Nacht angelieferte Wagen sortiert und neu zusammengestellt.

GP35 #403 und #401 unter vollem Einsatz und mit viel Sand beim Rangieren in Logan


Wir trafen aber nicht nur auf die rangierenden GP35, sondern auch auf weitere Bahnfans, die ebenfalls schon am warten auf Action waren. Zwei davon kannten wir schon von gestern. Wir waren gerade am diskutieren als es von Trident her trötete. Um die Ecke bog der M-MISLAU mit der führenden SD70ACe #4404. Das war jetzt aber gerade etwa ärgerlich, hätte man den doch nur einige hundert Meter vor Logan in passendem Licht ablichten können wenn man von dessen verkehren gewusst hätte. Oder besser: anstelle von hier in Logan den Rangierarbeiten zuzuschauen, hätte man auch an die Strecke stehen können. Tja, blöd gelaufen.
Kurz vor halb zehn waren die beiden GP35 an einem String von vollen Kesselwagen. Damit wurde das sich kurz hinter Logan befindliche Cenex-Tanklager angefahren:

Bedienung des Cenex Tanklagers in Logan: GP 35 #403 und #401 ziehen mit den vollen Wagen auf die Strecke bis zur Anschlussweiche...


Das Tanklager ist mit einem kurzen Anschlussgleis auf dem Trasse der ehemaligen Milwaukee Road angeschlossen. Das Anschlussgleis weist eine durchaus ordentliche Steigung auf. da eh nichts anderes los war, schauten wir dem Manöver zur Bedienung zu:

Nachdem die vollen Tankwagen auf der Mainline abgestellt wurden, werden zuerst die Leerwagen aus dem Tanklager geholt ...


Leerwagen und volle Wagen werden auf der Mainline zusammengekoppelt und anschliessend wieder ins Tanklager hochgeschoben...


Leerwagen und volle Wagen werden auf der Mainline zusammengekoppelt und anschliessend wieder ins Tanklager hochgeschoben...


Das Anschlussgleis auf dem Trasse der ehemaligen Milwaukee Road weist eine Steigung auf, was den beiden Loks alles abverlangt. Nur mit Mühe und mit viel Sand bringen die beiden Loks die Wagenschlange aus leeren und beladenen Wagen hoch in die Tankanlage


Das Anschlussgleis auf dem Trasse der ehemaligen Milwaukee Road weist eine Steigung auf, was den beiden Loks alles abverlangt. Nur mit Mühe und mit viel Sand bringen die beiden Loks die Wagenschlange aus leeren und beladenen Wagen hoch in die Tankanlage


Geschafft. Die vollen Wagen sind in die beiden Gleise im Tanklager verteilt und die beiden GP's fahren mit den Leerwagen zurück in Richtung Mainline.


Geschafft. Die vollen Wagen sind in die beiden Gleise im Tanklager verteilt und die beiden GP's fahren mit den Leerwagen zurück in Richtung Mainline.


Zum Schluss werden die Leerwagen wieder zurück nach Logan gedrückt.


Da vorhin schon viel rangiert worden war und wir auch schon Grain-Hoppers in einer Reihe zusammengestellt waren, war für uns jetzt eigentlich klar, dass der Local bei Gelegenheit mal in Richtung Harrison abfahren würde.
Wir hatten eine Stelle bei Three Forks im Kopf, wo wir ihn fotografieren wollten. Abwarten bis wir die Abfahrt sehen und dann noch rechtzeitig an die Stelle gelangen war aussen vor, dazu ist die Stelle zu Nahe an Logan. Wir fuhren daher direkt dorthin und stellten uns auf. Etwas ungemütlich ist, dass man am Damm eines Interstate-Overpass steht, daher keine horizontalen Flächen zum stehen hat. Ausserdem sah man von der Schattenposition aus nicht um die Kurve und hatte so null Vorwarnzeit. Daher: stehen an der Sonne, aber jetzt um 11 Uhr war das noch ok. Kommt aber ja eh bald. So nahmen wir auch nur minimale Essen und Getränkevorräte mit. Mehrmals meinten wir vermeintlich ein röhren von Loks gehört zu haben, doch dann war es wieder nur ein LKW auf dem Interstate hinter uns. Die Zeit verstrich, es wurde wärmer und wärmer, die Getränkevorräte dagegen waren bald aufgebraucht. 12 Uhr durch, kein Zug; 13 Uhr durch, immer noch kein Zug. Irgendwann nach 14 Uhr waren wir endgültig angep**** und zottelten zurück zum Auto. Der erste Halbliter Wasser verdunstete beim Öffnen, der zweite vermochte dann immerhin die Kehle zu benetzen. Wir fuhren zurück nach Logan. Die beiden GP35 standen abgestellt im Bahnhof. Wie sagt man so schön: Ein Satz mit x: das war wohl nix...
Was uns etwas Sorgenfalten auf die Stirn brachte: in Logan war die Gelbe Gefahr (Baugerödel) vorhanden und da war Bedienpersonal am herumturnen. Wir entschieden uns zurück in Richtung Bozeman Pass zu fahren und mal zu schauen was dort läuft. Wenn kein Betrieb, konnte man immer noch dem LAUBOZ entgegen fahren. Heute sah es in Bezug auf sich auftürmende Gewitterwolken wesentlich besser aus als gestern.
Wir kamen bis nach Muir, dem Siding am Ostende des Bozeman Tunnels. Dort sahen wir einen Kohlezug den Pass hoch kriechen. Wir wendeten und fuhren an eine Stelle oberhalb Bozeman. War sie vorhin noch schön ausgeleuchtet, hatten wir jetzt gerade eine Wolke vor der Sonne. Es bestand aber die berechtigte Hoffnung, dass sich das Zeugs verduftet bis der Zug hier ist. Zwischenzeitlich waren wir teilweise in der Sonne, aber Final: Leider nein...

ET44C4 #3864, SD70MAC #9761 und C44-9W #5530, sowie als DPU SD70ACe #8495 mit einem Kohlezug bei der Talfahrt vom Bozeman Pass


Wieder auf den Interstate und rüber über den Bozeman Pass. Diesmal kamen wir genau bis nach Livingston rein. Gerade war ein Getreidezug langsam aus dem Bahnhof in Richtung Pass am losfahren. Wir postierten uns ein erstes Mal etwas ausserhalb Livingston:

ES44DC #7907, ES44C4 #4269 und als DPU die C44-9W #1002 befördern einen Getreidezug über den Bozeman Pass


Trotz einem Helper Set der MRL kroch auch der Zug die 1.8% Steigung nach Muir hoch. Das Prozedere war klar, verfolgen und bei den anderen möglichen Standorten hinstellen.

ES44DC #7907, ES44C4 #4269 und als DPU die C44-9W #1002 befördern einen Getreidezug über den Bozeman Pass


ES44DC #7907, ES44C4 #4269 und als DPU die C44-9W #1002 befördern einen Getreidezug über den Bozeman Pass


Da der Rest der Strecke bis hoch gerade etwas ein Lichtachsigkeitsproblem hatte, zogen wir dann gleich vor bis hinter den Scheiteltunnel und erlegten den Zug nochmals beim West End Siding. Es war richtig kitschig...

ES44DC #7907, ES44C4 #4269 und als DPU die C44-9W #1002 befördern einen Getreidezug über den Bozeman Pass


Unser nächster Anlauf nach Livingston zu gelangen endete etwas oberhalb von Livingston, kam nun doch ein Mixed hoch gekrochen. Wie zuvor stellten wir uns bei der O'Rea Creek Road auf. Alleine waren wir diesmal nicht. Mehrere Kollegen waren schon da, so dass wir den Zug angesichts der immer länger werdenden Schatten etwas kompromissbehaftet umsetzen mussten.

C44-9W #5231 und ES44DC #7259 sind mit einem Mixed am Bozeman Pass unterwegs. Für die Bergfahrt erhielt der Zug Unterstützung in Form des Helper-Set aus den SD70ACe #4401, SD40-2XR #251 und SD70ACe #4400 der Montana Rail Link


Flynn Creek Road war die nächste angefahrene Stelle. Vorhin noch zu knapp im Licht, konnte man nun langsam (ideal war es noch nicht, aber was besseres findet man nicht) bergseitig stehen.

C44-9W #5231 und ES44DC #7259 sind mit einem Mixed am Bozeman Pass unterwegs. Für die Bergfahrt erhielt der Zug Unterstützung in Form des Helper-Set aus den SD70ACe #4401, SD40-2XR #251 und SD70ACe #4400 der Montana Rail Link


C44-9W #5231 und ES44DC #7259 sind mit einem Mixed am Bozeman Pass unterwegs. Für die Bergfahrt erhielt der Zug Unterstützung in Form des Helper-Set aus den SD70ACe #4401, SD40-2XR #251 und SD70ACe #4400 der Montana Rail Link


Und auch für den Zug fuhren wir noch über den Pass zum West End Siding:

C44-9W #5231 und ES44DC #7259 sind mit einem Mixed am Bozeman Pass unterwegs. Für die Bergfahrt erhielt der Zug Unterstützung in Form des Helper-Set aus den SD70ACe #4401, SD40-2XR #251 und SD70ACe #4400 der Montana Rail Link


Er wurde ins Siding geleitet. Von Bozeman her hörte man auch schon den Gegenzug. Es war ein regelrechtes Monster in Form zweier zusammengekoppelter Getreide-Leerzüge:

ES44C4 #7922 und C44-9W #5301, sowie die DPU's ES44AC #6409 und ES44C4 #6798 befördern zwei zusammengekoppelte Leer-Getreidezüge in Richtung Osten.


Es reichte uns gerade so den kurz vor Einfahrt in den Scheiteltunnel nochmals zu erwischen:

ES44C4 #7922 und C44-9W #5301, sowie die DPU's ES44AC #6409 und ES44C4 #6798 befördern zwei zusammengekoppelte Leer-Getreidezüge in Richtung Osten.


Alleine waren wir auch hier nicht. Ein Filmer war anwesend mit welchem wir ins Gespräch kamen. Der Dialekt verriet es: ein Aussie. Krass wie viele Fotografen/Filmer wir in den anderthalb Tagen an der MRL schon gesehen haben. Wir plauderten noch ein bisschen, als dann kurz nach Sonne der Tunnel noch den LAUBOZ ausspuckte. Schade, der wäre wohl noch in Sonne auf der Ostseite den Pass hochgefahren.

SD40-2XR #262 und 255 mit dem täglichen M-LAUBOZ (Laurel to Bozeman) beim Verlassen des Bozeman Pass Scheiteltunnels


Damit war der Tag dann aber fotografisch endgültig abgeschlossen. Der Abend war doch sehr versöhnlich für die erfolglose Wartezeit am Mittag. Schade dass es mit dem Harrison Local nicht klappen wollte. Eigentlich war der meiner Meinung nach als recht sichere Leistung einzustufen, weshalb wir das Programm auch so angepasst hatten, dass wir Dienstag in der Gegend sind. Tja...
Wir tauschten uns noch etwas mit dem Aussie aus, dann fuhren wir zurück nach Livingston. Diesmal versuchten wir unser Glück bei Domino's Pizza. Und tatsächlich: dort durfte man sogar drinnen Platz nehmen. Eine Pizza später gingen wir uns draussen aufwärmen (drinnen war es mit der Zeit nämlich gefühlt saukalt - AC sei dank...) und fuhren zurück zum Motel. Der Plan für morgen stand und so war dann bald einmal Feierabend, war es doch schon wieder halb zehn abends geworden.

Von Reifenproblemen und ob es das wirklich gewesen war mit dem Harrison Local, davon erzählt dann der nächste Teil der Reihe "Under the Big Blue Sky & in the Red Rocks" - in ein paar Tagen hier auf dem Kanal.