Auf der Insel im Frühling - zurück in England. Teil 7/7

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Sonntag 29.Mai 2022 / Johnstonebridge – Penrith

Der Tag endete wie der letzte aufgehört hatte. Im Regen. Also machten wir mal gar nicht so stressig, aber auch nicht all zu locker. Denn um kurz nach 9 Uhr wollten wir wo sein.
Das Ziel wurde definiert nach dem Wetterblick heute Früh. An der Cumbrian Coast könnte es tatsächlich ein paar Aufhellungen geben. Kein Wetter soll nördlich davon sein, also starb der Plan mit den Umleiterzügen zugunsten von «hoffentlich Sonne mit Meer».
Auch wenn es zum Zeitpunkt des Aufstehens und des Losfahrens regnete, waren wir guter Dinge. Warum war nicht so klar, ob die 2 Sonnenstunden in Whitehaven für die Motivation ausreichte? Oder war es einfach die Vorahnung auf das, was uns erwartete? Wir gurkten an Carlisle vorbei und dann quer in Richtung der Cumbrian Coast. Autobahnen gibt’s da nicht mehr, aber gut ausgebaute Landstrassen. So brauchten wir nicht lange bis wir da hin kamen, wo wir hinwollten; nach Parton gleich nördlich von Whitehaven.
Die hochnebelartige Bewölkung die uns fast die ganze Fahrt über begleitete endete kurz vor der Küste. Also doch alles nicht so schlimm? Zum Glück hatten wir gleich für den Vormittag schon ein paar mögliche Stellen ausgeguckt. Es begann eben in Parton südlich vom Haltepunkt.
Da gibt es einen Wanderweg direkt der Bahn entlang, bzw. da ist auch die Bahn noch zwischen Meer und Fussgängerweg. Wir parkten im Ort und kämpften uns am Wegesrand durch das Brusthohe Dornengewächs. Aber es lohnte sich, denn die Sonne zündete.
Und wir waren pünktlich. Pünktlich für einen ersten Zug heute. Eine Leerfahrt. Zwar auch «nur» ein Nasentürer, aber dann konnten wir uns schonmal an die Fahrzeuge gewöhnen. Denn ausser den Class 56 – den klassischen Nasentürern – von Northern würde es an diesem Sonntag kaum etwas zu sehen geben.
Auf die Leerfahrt folgte dann alsbald auch ein Planregio Zugpaar. Alles prächtig an dem stillen Weg. Denn am Sonntag in der Früh war der Brite noch nicht auf den Beinen, ausser ein paar Leuten die mit den Hunden «raus mussten» war noch keine Menschenseele unterwegs.

228- Bei Parton, etwas nördlich von Whitehaven, an der Cumbrian Coast. Northern fährt auf der Strecke mit den Class 56. Die erste Bewegung an diesem Vormittag war ein Leerzug nach Whitehaven, im Bild ist 56 463.

229.0- Der Zug aus Carlisle war etwas Wolkenverschattet … die Rückfahrt von 58 440 war aber wunderbar im Licht.

229.5- Und der Nachschuss auf eben diesen Triebwagen an einem leicht veränderten Standort.



Ein unerwartet sonniger Start in diesen Sonntag! Wir nutzten das grosse blaue Loch und blieben gleich in der Gegend. Nur unweit nördlich von Parton führt die Bahn abseits von Strassen der Küste entlang. Wanderwege gibt es aber natürlich, wie überall auf dieser Insel. Wir nutzten einen um uns oberhalb der Bahn mit Blick auf selbige zu postieren.
Und schon der erste Zug klappte perfekt in der Sonne inkl. Angeleuchteter Umgebung.

230- Der nächste Regio am nächsten Platz. Nördlich von Parton auf einem Wanderweg entlang der Küste.


Wir erwanderten sogleich den nächsten Punkt und warteten da gemütlich. Aber es wurde dann nicht mehr ganz so einfach mit der Sonne. Drei Züge später waren wir bloss um ein halbes Sonnenfoto reicher. Und das, obwohl die Züge da zuckeln, also fahren darf man dazu kaum sagen. Der Gleiszustand muss unter aller Kanone sein, mehr als 5 km/h liegen da über hunderte Meter nicht drin. Aber das mit der Sonne war irgendwie egal, denn das Warten (zumeist) in der Sonne über dem Meer war herrlich! Das dann ein Zug auch noch ausfiel war zwar blöd, aber was solls.

231- Das angesprochene ½ Bild. Für mehr reichte es nicht mehr in der Ecke. Dieser Nasentürer bekam genau da nur ein wenig Licht ab.


Die Sonne drehte raus und wir musste uns verschieben. Vorbei an Whitehaven bis nach St Bees lotste ich den Gubi. Aber stopp, erst war noch Zeit zum Mittagessen! Also … einkaufen. An einer Tankstelle auf dem Weg packten wir ein paar Warme Dinger ein. Wurst im Teig und irgend so ein Kuchenteil. Der Mampf wurde dann gleich direkt am Meer am Sea Mill Car Park verdrückt.
Raus mussten wir nicht, denn blau war da nicht mehr viel zu sehen. Ob es das schon war, der Wetterbericht behauptete immer noch standfest das die wenigen 2 Sonnenstunden am Vormittag stattfinden sollten.
Als dann zur Kreuzung um 14:30 Uhr die Sonne wieder Chancen bekam in den Wolken standen wir trotzdem mal raus, auf den Affenfelsen. Dazu läuft man hinter den Hütten vorbei und dann ab ins Dickicht. Oben angekommen kann man aber ganz gemütlich stehen. Und schon beim ersten Zug, jenem nach Whitehaven, klappte es prima!

232- Bei St Bees stehen wir im Wind auf einem Affenfelsen. Und als das Licht drehte kam die Sonne wieder raus. 56 463 gab sich die Ehre.

233- Und der Nachschuss auf den selben Nasenflüglertürer.


Der Gegenzug dann … nicht. Wir verzogen uns zurück ins Auto. Um nur eine Stunde später wieder den selben Weg hinauf zu gehen. Es stand wieder eine Kreuzung an, dank Verspätungen wohlgemerkt. Denn vom pünktlichen Betrieb am Vormittag ist nicht viel übrig geblieben. Kaum ein Zug war mit weniger als 15min Verspätung unterwegs an diesem Nachmittag.
Und diesmal klappte es sogar gleich doppelt!

234- 58 496 gibt sich die Ehre!

235- Und der Gegenzug, 58 424 noch einmal richtig. Das Bild hatten wir zwar bei 233 schon fast identisch?! Was ich aber zeigen will; schaut euch mal den Himmel an. Ich könnte ewig hinschauen.


Es war nun irgendwie nur noch genau bei uns blau. Zumindest sah man nichts weiter weg. Also blieben wir wieder genau da wo wir waren. Für die nächsten Züge, wieder eine Kreuzung in einer Stunde, liefen wir auf der anderen Seite vom Strand dem Golfplatz entlang in die Höhe. Auch – und vor allem – weil der nächste Zug eine Doppeltrakltion sein sollte und die sich quer prima machen würde.
Da oben hatte es sogar eine Bank und wir setzten uns in die Sonne und in die steife Brise. Schauten den Leuten beim Golfen und den Möven beim Fliegen zu. Und dem ersten Zug schauten wir auch zu, im Schatten. Der Gegenzug, zwar nur ein Einteiler, kam dann aber bestens im Licht!

236- St Bees von der anderen Seite und mit «Dorfkern».

237- Und der Blick in Richtung Süden. Da ist auch der Affenfelsen zu sehen. Hach ist das eine schöne und gemütliche Gegend!


Also eigentlich hätte man jetzt ja zusammenräumen können. Wie der Himmel es zeigt, es zog massiv zu. Aber schon in 30min kommt ja nochmal ein Zug, und kurz darauf noch ein Lokzug nach Selafield. Darauf könnte man schon noch warten. Also wieder hinauf auf den Affenfelsen und auf die andere Seite.
Und irgendwoher kam plötzlich wieder ein blaues Loch, kurz vor dem Zug. Die Geduld zahlte sich aus und der nächste Zug nach Whitehaven kam nochmal voll im Licht. Der Lokzug nach Selafield dann … nicht mehr.

238- Ui, eine Doppeltraktion Class 56. Doppelter Nasentürer auf dem Weg nach Whitehaven.

239- Die Streckenführung an der Cumbrian Coast ist einfach herzallerliebst!

240- Und weil der Himmel so schön ist noch ein Nachschuss ;).

241- Und zum Abschluss von Heute – die Sonne war dann zwar weg – ein Lokzug von DRS nach Selafield. Zwei Class68 (007 + 001) auf dem Weg nach Süden.


Wars dann soweit? Oder doch nicht? Wir tippten mal das Hotel ins Navi ein. Vorher gerade gebucht, und zwar in Penrith. Es ist nicht so, dass wir wahnsinnig viel Auswahl gehabt hätten, aber Penrith war für die Pläne morgen gar nicht so schlecht gelegen. Und sehr weit war es auch nicht.
Um da hin zu kommen mussten wir nochmal durch Whitehaven durch. Und da gab es wieder so ein blaues Loch von irgendwo. Also nochmal runter zur Strecke am Haltepunkt von Parton. Da könnte man jetzt «rüber» schiessen in die Innenkurve. Dazu parkten wir wieder unten bei den Häusern und liefen nochmal hinauf, exakt an den Punkt von heute Früh.
Ein Regio nach Whitehaven, mutmasslich in der Sonne, verpassten wir um 3min. Der Gegenzug nach Carlisle kam dann im Schatten. Spontan klappte das mal nicht, aber spontan war uns das auch sowas von egal.
Wir schmissen uns wieder auf die Hauptstrasse und fuhren in Richtung Carlisle. Bevor es aber mühsam wurde, der Verkehr war ziemlich dicht plötzlich, ging es rechts Weg. Durch die Hügel, alleine, ohne Verkehr. Einfach herrlich. Ab und an mit Scandinavien Light Show durch die Landschaft gleitend erreichten wir Penrith kurz vor dem Eindunkeln.
Vor dem Hotel waren massig Parkplätze … gut … war auch bei einem Einkaufszentrum ;). Da drin dann wurden wir vom Jüngling gleich gefragt ob wir auch zum Dinner bleiben wollen. Das gab es für ein paar faire Pfund im Angebot mit dem Zimmer. Naaa denn .. dass es kulinarisch jetzt nicht der Weisheit letzter Schluss war versteht sich von selbst. Immerhin können wir dann noch etwas die Vorurteilskanone laden bezüglich der englischen Küche ;). UND es gab ein Bier … UND was der Grund für die vollen Hotel wohl sei, fragten wir bei dem überkommunikativen Barkeeper nach. Das Krohn Jubiläum der Queen steht an. Und das gibt einen Feiertag bzw. ein langes Wochenende. Und dann sind Schulferien nächste Woche. Das sind wohl alles Gründe das viele Südengländer in den Norden streben und die Hotels auf den Druchgangsrouten füllen. Das deckte sich mit unserem Eindruck, viele Familien zu sehen in den Hotels, die eher durchreisen als lange da bleiben.
Gut, hätten wir das auch geklärt. Dann verlassen wir die Gegend pünktlich wieder. Streik von Scottrail, Urlaub der Engländer … zwei Gründe nicht uuuunbedingt in Schottland sein zu wollen ;).
Das war es schon. Der Wetterbericht vermieste uns noch etwas die Laune, von Sonne morgen weiss man plötzlich nichts mehr … aber man wird sehen! ;)

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Montag 30.Mai 2022 / Penrith – Carlisle

Das Hotel war, trotz eher Bescheidener Bewertungen, ganz ordentlich. Das Bett war bequem und es schlief sich prima, im Premier-In von und zu Penrith bei der Shopping Mall. Die Parkplätze vor dem Hotel, also an der Mall, sollten bis 9oo Uhr kostenlos sein. Das war für uns kein Problem, auch wenn wir gar nicht so früh los mussten. Denn … Wetter war einfach nicht.
Meteoblue hat zwar südlich von uns wieder ein paar Auflockerungen in der Prognose versteckt (da wo man sie gestern Abend wieder vergessen hat). So richtig dran geglaubt haben wir nicht. Trotzdem sind wir um kurz nach 8 Uhr mal raus. Auf die Autobahn und dann stetig nach Süden bis kurz vor Kendal. Da in dieser Gegend durchquert die Bahn wieder einen kleinen Hügelzug. Wobei es, als wir es mit eigenen Augen sahen, schon veritable Berge sind die da rumstehen.
Wir postierten uns in der Gegend von Docker und Lambrick in ein paar Kurven. Da läuft die Strecke schön Ost-West und die Sonne wäre, wenn Sonne, bis zum späten Nachmittag.
Als erstes suchten wir uns ein Viadukt raus welches man anscheinend mal grosszügig freigeschnitten hat. Das Parken auf der Single-Track-Road war nicht ganz so einfach. Und das Feld, wo man sich draufstellen muss, ist auch komplett eingezäunt. Bei dem Wetter auch nur potenziell einen Bauer stinkig machen … neeee, wir entschieden uns dagegen. Stattdessen stellten wir uns auf eine Strassenbrücke nur wenige Meter westlich von der Brücke.
Nichts was man absolut gesehen haben muss, aber es stand sich ganz gut und Verkehr war auch kaum, ausser den Treckern die immer mal wieder hin und her fuhren. Die Spezies der Eisenbahnfotografen ist den Bauern aber bestimmt nicht unbekannt. Zumindest war an den richtigen Orten etwas freischnitt betrieben worden in den Hecken … die ersten waren wir also definitiv nicht ;).
Da frönten wir etwas dem Verkehr, bevor dann … langsam … also doch … die Sonne durch die unterste Wolkenschicht brach. Bei dem abgewarteten Güterzug mit zwei Class90 nach Süden konnte man schon fast von Streulicht sprechen. Aber toll war das alles irgendwie nicht.

242- Etwas östlich von Kendal stehen wir an der West Coast Maine Line und warteten unter den Wolken auf die Sonne und ein paar Züge. Vor allem das mit der Sonne war schwierig, Zugverkehr gäbe es eigentlich genug. Wir schiessen uns mal warm mit einem Pendolino von Avanti.

243- Ein Tesco Zug nach Norden mit Eurodual Class 88 kam als nächstes.

244- Und natürlich auch noch hier, die Trans Peninne Express EMU’s nach Glasgow bzw. Edinburgh. Man erkennt bei dem Zug sogar so etwas wie ein Schattenwurf hinterm Gleis ;).

245- Der nächste Avanti dann spitzer, es ist noch immer zaghaft Hell.

246- Speziale ! Die Italiener … also Avanti … schickte zwei Voyager nach Süden. Ob das im Plan so ist? Auf jeden Fall fahren die ganz lange unter Fahrdraht bis London. Oder ob man die Züge für die Umleiterzüge am gestrigen Sonntag genutzt hat und jetzt wieder runterfährt? Macht mehr Sinn ;).

247- Und dann traffen sich Güterzug und «Hellspott». Zwei Class90 mit Kisten nach Süden.


Mit der Durchfahrt des zweiten Güterzuges war es dann aber auch gut. Die hellen Flächen im Himmel blieben in der Gegend und wir nahmen das zum Anlass auf einen Sonnenspot an der Brücke zu hoffen. Also parken irgendwie gequetscht am Rand und dann rüber auf die Wiese. Zwei Züge kamen und trafen sich genau bei uns. Ein Sonnenspot der kurz zuvor durchzog war nicht vergönnt. Aber hell war es ;).

248- Das Bild von Gubi von der Brücke. Ein Avanti nach Norden kreuzt mit TPE nach Süden. Bei mir hat sich der Fokus irgendwie eine andere schöne Ebene gesucht, aber nicht die Züge.


Wir waren jetzt tatsächlich sehr ideenlos. Aber Chance auf Sonne war halt da und ein richtiges Sonnenbild heute dürfte es gerne noch sein! Bei der Strassenüberführung nach Lambrick, einfach eins weiter im Osten, peilten wir einen grossen Platz an den man zum Parken nutzen kann. Auf die Idee kamen auch die Bahnmitarbeiter, die da gleich mit zwei Fahrzeugen rumstanden. Die verdampften aber bald und liessen uns vernünftig Parken. Und dann konnten wir auch endlich mal etwas Essen … ein paar Vorräte lagen noch im Auto.
Ein paar Züge zogen im Regen vorbei, aber dann wurde es heller. Wir wollten uns die Stellen eh mal von nahem anschauen und wanderten über einen kleinen Wanderweg querfeldein ein paar 100m nach Osten. Und siehe da … das hat sich ja gelohnt!

249- Bei Lambrick in den Feldern (auf einem Wanderweg ;)). Zum Mittag kamen so richtig richtige blaue Löcher vorbei. Bei diesem Avanti nach Norden klappte es schonmal ganz gut.

250- Noch mehr Licht bekam TPE nach Norden ab. Schön kurz, so passt der Zug in die Lücke und dieser unsägliche wunderschöne Zaun der Bahn ist nicht ganz so prominent.

251- Für einen Avanti nach Süden wechselten wir die Hangseite … und da klappte es dann so richtig mit Sonne (und mit Zaun). Sonnenbild für heute, check!


Der nächste Regenschauer zog auf und wir sassen wieder im Auto. Für einen nächsten Güterzug nach Süden lief ich noch wenig motiviert zurück auf die Wiese. Kaum da war der Zug auch schon im Anmarsch. Sonne, nööö.

252- Class 70 812 von Colas hat irgendwelchen Schotter oder so hinter sich und zieht das ganze nach Süden.


Das war jetzt alles gut da. Wir hatten weiter nördlich nochmal eine gemütliche Stelle ausgemacht. Vor allem auch gemütlich weil man da vermeintlich im Auto direkt an der Stelle stehen kann. Das darf bei dem Wetter nicht unterbewertet werden. Bei Greenholme fuhren wir rechts ran und standen da. Ein weiter wunderbarer Landschaftsblick, der ohne Sonne … schwierig ist. Aber da es regnete zogen wir es sowieso vor noch ein Mittagessen zu kaufen. In der Pampa. Gut liegt die Autobahn da, und gut gibt es genau da einen Rastplatz. Da kommt man auch mit dem Auto drauf, wenn man ein Schild ignoriert, welches nur den Hotelgästen diese Zufahrt erlaubt. Aber wir sind ja Hotelgäste … irgendwie … halt nicht da.
Die Raststätte war nett, ein riesiger Menschenauflauf! Eine Lokale Gesellschaft betreibt den Laden und bietet allerlei Lokal produzierte Produkte an. Und das nehmen die vorbeifahrenden Briten gerne in Anspruch. Auch wir bekamen mit etwas anstehen noch ein paar warme Teigdinger. Lecker, aber unverschämt teuer (1/2 Liter Cola für irgendwas um 5£), wir wollten den Laden eigentlich nicht kaufen ;).
Dann standen wir wieder draussen und hatten noch ein Ziel bis wir verduften. Ein Postzug war im RTT zu sehen und den wollten wir noch abwarten. Um 17:nochwas Uhr sollte er bei uns sein. Und davor gibt es sowieso immer wieder Verkehr, auch Güterverkehr. Der Regen wurde intensiver und der Regen wurde vor allem anhaltender. Mit dem weiten Landschaftsblick wurde das so überhaupt nichts. Wir mussten naher ran, was aber zu Fuss auch ohne weiteres möglich war.
Wir fotografierten uns durch die Speisekarte (ääh, den Fahrplan) und als der Postzug durch war hatten wir es gesehen. Wir waren nass.

253 - Bei Greenholm stehen wir wieder. Wir hatten gegessen und es wurde jetzt noch Nass. Ein Postzug wollten wir noch abwarten. Wir stellten uns zum ersten mal raus für diesen Avanti Pendolino nach Glasgow.-

254- Kurz darauf ein eben solcher Wackelzug nach Eindburgh.

255- DRS schaute mit einem Güterzug vorbei. Die Stelle so ein Kompromiss zwischen nah dran und weit weg.

256- Den DB Schenker Güterzug mit 66 085 dann nochmal von der Brücke.

257- Und zum Schluss der Postzug mit 32 5013 am Schluss nochmal bei den Baggern.


Es war zwar noch nicht mal 18 Uhr, aber stockdunkel. Die Iso-Einstellung der Kamera erreichten 4-Stellige Werte, und das ist bei meiner Kamera immer ein Problemchen. So setzten wir uns in Auto und fuhren gemütlich nach Norden. Die Hotelsituation hat sich leicht entspannt für heute und so konnten wir immerhin zwischen ein paar Hotels auswählen und fast schon da Buchen, wo wir auch übernachten wollten: Carlisle!
Warum? Weil morgen Abend müssen wir in Newcastle sein um den Zug nach London zu erwischen. Um am Vormittag und möglichst auch Nachmittag noch etwas machen zu können sollte man also nicht weiter weg von Newcastle als wir eh schon sind. Settle – Carlisle anerbot sich für einen kleinen Besuch. Und da liegt dann Carlisle nicht verkehrt als Schlafplatz (Penrith wäre besser gewesen, aber dieses Hotel hatte dann wieder keine Betten).
Das Premier In im Norden von Carlisle war mitten in einem Industriequartier. Ein riesiges Teil, und wir hatten natürlich ungefähr das hinterste Zimmer. Essen? Hach komm, heute mondän bei Mägges. Dazu mussten wir nochmal in den Regen, aber zu Fuss … denn das ist der Vorteil am Industriequartier, da irgendwo zwischen den Haller und LKW’s war tatsächlich ein goldenes M stationiert.
Im Hotel gab es dann gaaaar nichts mehr, ausser das Bett. Morgen nochmal «durchseuchen» so wie es aussieht, Wetter? Nö!

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Dienstag 31.Mai 2022 / Carlisle – London
Der letzte Tag ist angebrochen. Das haben Urlaube so an sich, immer doof. Und irgendwie zieht es sich wie Kaugummi durch die letzten Urlaube … das Wetter am letzten Tag ist immer bäh. Und man sitzt dann ewig rum und wartet aufs Ende. Ohm, Formulieren wir es positiver; man kann nochmal einen Tag lang richtig viel nichts tun ;).
Auch heute schien es nochmal so ein Tag zu geben. Denn heute war kein Wetter zu erwarten. War aber alles halb so wild, es wäre nicht ganz so ein langer Tag – denn um 20 Uhr fährt unser Zug nach London ab Newcastle. Den verpassten wir mal besser nicht.
Es ging heute wie immer ganz normal raus. Abfahrt um 08:30 Uhr am Hotel. Das musste ungefähr sein, denn im RTT tauchte ein Güterzug auf der irgendwann um 10 Uhr in den Hügeln sein sollte. Im Regen ging es los nach Süden und dann rüber an die Settle – Carlisle Strecke. Doppelspurig, ohne Fahrdraht, in der Nähe der West Coast Main Line, führt sie durch viel nichts. Das Eisenbahnnetz in England ist schon erstaunlich, was da noch so am Leben erhalten wurde ;). Zurzeit gibt es ungefähr alle 2h ein Regio und ab und an einen Güterzug. Es wird also genutzt, wenn auch nicht ganz so intensiv wie bestimmt auch schon .
Wir fuhren als erstes mal einen Einschnitt bei Smardale an. Es regnete aber ziemlich stark und ohne einen Fussmarsch hätte man da die Stelle nicht erreicht. Darauf hatten wir dann mal keine Lust bei dem Wetter.
Einen Nasentürer aka Regio nahmen wir aber trotzdem noch mit.

258- 158 789 von Northern fährt auf der Settle-Carlisle Strecke Carlisle entgegen.


Unser Ziel war: Eine Stelle wo man im Auto warten kann, um dem Regen zu entfliehen um keine Sprünge machen zu müssen. Denn der Güterzug hatte schon Abfahrt, war aber noch nicht los. Das heisst er kann iiiiirgendwann kommen – und dann wartet man besser gemütlich.
Gleich südlich von unserem Standpunkt beginnt die Gegend so richtig toll zu werden. Kahle Hügelflanken, schon fast Alpines Feeling (naja, ein bisschen). Wir wechselten da hin, auf eine Brücke bei Aisgill. Auf dem Parkplatz der Aisgill Falls (mächtiges Rinnsal ;)) standen wir dann. Der Güterzug fuhr irgendwann tatsächlich los und wir positionierten uns. Es wurde pünktlich hell, was mir nicht viel brachte, ich stand nämlich auf der Falschen Seite. Gubi montierte die Gummistiefel und lief durch eine durchnässte Wiese auf die andere Seite hinter der Brücke. So viel Licht war es dann auch nicht, aber immerhin, es war schon deutlich dunkler heute.

259- 66 156 fährt mit einem leere E-Wagen Zug bei Aisgill nach Süden.

260- Und der selbe Zug aus Gubis Perspektive.


Die Drohne wanderte nach der Durchfahrt sofort wieder in die Tasche. Ich hatte sie mal bereit gemacht, falls doch noch ein Sonnenspot auftaucht und irgendwo in unserem Umfeld die Chance auf Sonne mit Zug bestand. War aber nicht.
Also hiess es weiter warten, auf was eigentlich? Hach, wir hatten überhaupt keine Pläne mehr Heute. Zwischen den Regenschauern riss es bei uns tatsächlich immer mal wieder auf – und fern in der Zukunft war nochmal ein Güterzug von Carlisle nach Süden drin. Und wenn der bei uns wäre würde die Sonne, in der Theorie, für das «Hauptmotiv» passen.
Also sassen wir es aus und fotografierten erstmal ein paar Nasentürer.

261- Es war 12:26 Uhr als dieser Zug nach Carlisle fast Sonne erwischte.


Der Güterzug war dann plötzlich früher unterwegs als im Plan stand. Also liefen wir mal rüber zur Stelle, und rannten die letzten paar Meter noch. Der Zug war massiv schneller als der letzte und wir hatten uns komplett in der Zeit verschätzt. Das Rennen tat not, denn die DRS Lok bekam … also … ja … doch fast in der Sonne!

262- DRS 66 434 mit einem Zug aus Carlisle nach Süden. Viel fehlte hier nicht für ein richtiges Sonnenbild.


Auf die Minute eine Stunde später das nächste Sonnenloch. Und ein Nasentürer war im Anmarsch. Hier klappte das Zusammentreffen dann zu 90%. Das zählt für die Statistik! :-).

263- Ein Dreiteiliger Nasentürer – was es nicht alles gibt in England. Diesmal klappte es mit der Sonne fast perfekt.


Und man sieht es beim letzten Bild, da kam eine grosse, dunkle, und feuchte Wand auf uns zu. Die nebelte uns dann komplett ein und wir sassen erstmal im Regen. Wir hatten mit dem Tag abgeschlossen, also keine Lust mehr irgendetwas zu probieren. Und schon vorher folgte auf den Regen immer wieder mal die Sonne, also blieben wir einfach sitzen. Schon wie den ganzen Tag. Hach war das gemütlich! :-).
Es klappte aber nicht mehr, einzig bei einem Regio wurde es nochmal heller …

263- 158 789 bildet den Schluss der Streckenbilder. Es wurde bei ihm nochmal etwas Heller … und dann hiess es abfahrt.


Dies sei es gewesen an der Strecke. Wir konnten los, wir wären zwar immer noch ordentlich früh in Newcastle, aber mit einem Abendessen könnte man die Zeit schon füllen ;). Also ein letztes mal auf die Britischen Strassen, falsch rum, noch immer. Die Fahrt war wunderbar und mit fortschreitender Zeit wurde es von Norden her langsam blau. Das hatte der Wetterbericht genauso angekündigt. Das hätte auch in paar Stunden eher kommen können.
Egal. In Newcastle wühlten wir uns durch den Verkehr bis zum Bahnhof und stellten das Auto wie erwünscht auf den Casino Parkplatz und schmissen den Schlüssel in den Briefkasten der Europcar Filiale im Viaduktbogen. Nach dem Autotausch in Edinburgh war das Ganze mit dem Fahrzeug sehr erfreulich verlaufen. Das Fahren durch die Highlands im vielen nichts aber auch einfach toll.

Einmal unter den Gleisen durch standen wir schon am Bahnhofsgebäude. Und da mampften wir eine Kleinigkeit, bevor wir langsam in Richtung Bahnsteig aufbrachen. Gubi nutzte die 15min bis zur Ankunft bzw. Abfahrt unseres LNER’s noch um ein paar Bilder im Bahnhof zu machen.

264- Im Bahnhof Newcastle. 158 583 ist am rangieren.

265- TPE 802 212 steht auf Gleis 4 zur Abfahrt nach Süden bereit. Die Bahnhofshalle ist herzallerliebst! Weitere Bahnsteige befinden sich links.

266- Und diese beiden Züge noch von der anderen Seite.


Dann war es auch schon Zeit. Unser Azuma Service to London Kings X rollte in den Bahnhof und wir nahmen Platz. Diesmal zweite Klasse (leider). Die Fahrkarte um diese Zeit war unverschämt billig, keine 20£ bezahlten wir pro Person in der Randstunde nach London. Für doch fast 4h schneller Fahrt fast durch ganz England.
Die Zugfahrt war angenehm, unser Wagen war nicht leer, aber auch nicht überfüllt. Wir gönnten uns ein Bier von der Bordbar und dösten flix fahrend London entgegen.
Für eine solche Verbindung, also abends noch nach London rein, haben wir uns tatsächlich wegen den Fahrpreisen entschieden. Frühmorgens nach London rein, was ohne weiteres auf einen Eurostar nach Paris (und weiter nach Zürich) reicht, waren die Preise um Faktoren höher. Irgendwas um 200£ wollte man da plötzlich von uns. Das war nicht wirklich attraktiv ;). Und ob wir jetzt in Newcastle übernachten oder in London spielt ja keine Rolle.
Ein Hotel haben wir direkt beim X-Cross reserviert. Denn morgen geht es ja ab St. Pancars mit dem Eurostar weg, also alles sehr nah fussläufig zu erreichen. Das Hotel war … wohl Britsch. Ein Kämmerchen, die Koffer im Zimmer verhinderten ein Durchkommen ohne über irgendetwas drüber steigen zu müssen. Im Badezimmer konnte man sich kaum umdrehen … und der Zugang zum Zimmer führte über verwinkelte Treppen. In der Innenstadt muss es wohl so sein – wenn man nicht 200£ Aufwärts ausgeben will für ein Hotel mit einer guten Bewertung. Denn sauber war das Hotel und die Bewertung war nicht ungerechtfertigt ;).

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Mittwoch 01. Juni 2022 / London – Schweiz
Ich würde hier jetzt von einer Zugfahrt in die Schweiz berichten. Die Fahrkarten haben wir gekauft … aber es sollte nicht sein. Gubi nahm den Zug wie geplant, ich nicht. Viel zu spät ist mir aufgefallen, dass ich am Mittwoch spätestens am Mittag in Zürich sein muss für die Arbeit. Neuer Mitarbeiter, Sitzungen am Nachmittag, ich war nicht abkömmlich … das ging nicht anders.
Also habe ich mir am Tag der Abreise noch einen Flug von London City nach Zürich gebucht. Das hat nicht viel gekostet … und so wäre ich um 11 Uhr in Zürich. Nicht geil, aber nötig.
So bin ich viel zu früh raus, um 7 Uhr verliess ich das Hotel in Richtung Flughafen. Immerhin City, was deutlich angenehmer ist als eine ewige Anreise zu irgendeinem der Flughäfen jwd. Mir schwante ja böses – Rush Hour und Metro in London? Aber nichts war, ich war zwar nicht allein, aber voll war das alles nicht. Ebenso die DLR zum City Airport war herrlich leer … und das Umsteigen klappte ohne Probleme.
Ganz pfiffig ist das Ticketsystem der Metro. Entweder kauft man teure Tickets irgendwo, oder man hat eine RFID-Karte. Oder man steckt einfach die Kreditkarte in die Schranke bei Ein- und Auschecken und der Fahrpreis wird wie von der RFID-Karte einfach abgebucht. Das ist man so richtig einfach – für Touristen perfekt, weil niederschwellig! Etwas komisch war nur, dass ich am Flughafen meine Karte nirgends reinschieben konnte zum Auschecken. Aber die Verrechnung am Schluss passte. Hängt vielleicht mit der DLR zusammen? Keine Ahnung.
Am Flughafen hatte ich viel zu viel Zeit, die ich aber damit verbrachte in Schlange zu stehen und zu warten. Das Chaos in England war ja … vorhergesagt. DENN: Queen Jubile am Freitag. Also in zwei Tagen. Und nicht nur wir (ich) verliessen die Stadt pünktlich, viele Städter taten es mir gleich. Was die Infrastruktur des kleinen Airports nicht zuträglicher wurde.
Der Rest ist langweilig – Flug – Tram – Büro.
Gubi erging es nicht viel anders, nur hatte man beim Eurostar nicht so viel Puffer. Er war dann irgendwie fast 90min zu spät in Paris weil das ganze Check-In in London derart überlastet war. Mit Müh und Not erreichte er den Anschluss TGV am Gare de Lyon nach Zürich – aber auch nur, weil der selber schon 20min zu spät war. Ich sass zu dieser Zeit schon lange bei der Arbeit … und war ganz froh nicht mit Koffer und hohem Adrenalinspiegel durch das RER System von Paris hetzen zu müssen :-D.

Wiedersehen!