Ein langes Wochenende in Spanien im Februar 23 (1/2)
Von Neel Bechtiger
Spanien, warum auch nicht, Spanien geht immer!Warum aber Spanien? Es war überhaupt nicht geplant. Ich und Gubi hatten ein paar Tage in der letzten Februarwoche für einen ersten kleinen Urlaub 2023 blockiert. Von Mittwoch bis Montag konkret. Ideen hatten wir auch, also ich zumindest. Ich wäre gerne in die französischen Alpen gefahren, wegen den ganzen Zügen nach Bourg St. Maurice, aber nur wenn das Wetter passen sollte.
Am Mittwoch konnte es losgehen, also setzten wir uns am Dienstagabend hin und begannen mit den Planungen. Der erste Blick wie immer auf die Grosswetterlage über Europa. Und das sah ziemlich traurig aus – ein stabiles Hochdruckgebiet war nicht zu sehen. Mitteleuropa – kaum ein Tag mit Sonne, und sonst eher hier mal ein Tag schön, dann am anderen Ende von Europa.
Ausser Spanien, so um Madrid bis Zaragoza sah es «beständiger» aus. Nicht beständig, aber so, dass man wohl mehrheitlich von den Wolken verschont bleibt. War da nur das Problem mit dem Preis … die Flüge nach Madrid waren unanständig teuer. Neinnein, so muss man das nicht machen. Zur Not gehen wir halt arbeiten, würde sich auch kaum jemand beschweren ;).
Wir einigten uns darauf am Mittwochmittag nochmal die Köpfe zusammen zu strecken. Wie immer, wenn wir uns nicht entscheiden wollen, verschieben wir die Entscheidung halt ;). Die Prognosen waren kaum besser geworden im Grossen und Ganzen, aber für Spanien immer stabiler. Ausserdem zog das schöne Wetter jetzt in Richtung Barcelona. Und da hin kann man günstig fliegen. Nur kosten da die Autos viel Geld, viel mehr als Madrid.
Wir bastelten dann so lange auf der Seite von der Swiss rum, bis wir einen Flug nach Madrid und zurück von Barcelona nach Zürich fanden der preislich gut passte. Die Einwegmiete vom Mietwagen war auch sehr fair. Alles in allem passte uns das in den Kram. Einziges «Problem»; der Flug startet in 3 1/2h. Gut brauchen wir nur 30min zum Flughafen, denn so blieb noch genug Zeit zum Packen und zusammenräumen daheim ;).
Am Donnerstag sollte es vor allem westlich von Madrid schön sein, anschliessend dann nördlich um Zaragoza. Ständig waren da zwar irgendwelche Wettergrenzen auf der Karte zu sehen, aber wir sind ja flexibel. Und auf der NBS läuft auch genug, um bei Wolken-Sonne-Mix etwas reissen zu können. NBS .. genau, das Stichwort. Die Region mit Sonne passte mir ganz gut in den Kram. Denn das Renfe einerlei auf der NBS ist nicht mehr. Mit ILSA (Frecciarossa), OUIGO und den AVLO’s ist es bunter geworden.
Hängen wir doch ein paar Infos rein, damits nicht ganz so sinnlos ist hier ;).
Auf der NBS besteht ein Grundtakt der Renfe. Ein Gemisch aus Velaro (sehr viele) und AVE 100 (alte TGV – nicht so viele). Das ist ein ungefährer Stundentakt. Neu ist ILSA mit den Frecciarossa in einem ziemlich sauberen 2h Takt von Barcelona nach Madrid. In den Stunden in denen ILSA nicht fährt, fahren dann die OUIGO oder die AVLO (was wieder ein eigenes Billigangebot von Renfe ist). Aber nicht in jeder Stunde, einfach so ein paar mal am Tag. Zusätzlich gibt es Ergänzungen von Renfe und ILSA, vor allem zu den «Hauptverkehrszeiten» an Werktagen. Nicht zu vergessen sind die beiden Pato Zugpaare von Renfe von Barcelona (ohne halt in Madrid) nach Süden (Sevilla / Malaga / Granada) und zurück. Regionalverkehr gibt es auch noch von uns nach Zaragoza (und weiter), der ist weniger spannend … das sind CAF Büchsen. Im östlichen Abschnitt (Barcelona – Zaragoza) ist auch noch ein Zugpaar mit Patitos zu erleben, das geht von Barcelona oben einmal quer rüber nach Santiago. In der Summe; gibt das eigentlich immer mehrere Züge pro Stunde.
Aufgrund der Wetterprognose buchten wir zum Schluss noch ein Hotel südlich von Madrid in der Nähe von Toledo. Ab da kann man dann gemütlich in Richtung Extremadura gondeln.
Das Packen klappte, ebenso die Fahrt zur S-Bahn und auch das ganze Prozedere am Flughafen hielt uns nicht davon ab nach Spanien zu kommen. An der SIKO tauschten wir uns noch mit einem Polizisten aus, welcher die Drohnen im Gepäck sah und interessiert ein paar Fragen stellte (also privater Natur, nicht in seiner Funktion als Kontrolletti ;)).
In Madrid landeten wir pünktlich und das Auto konnten wir auch sofort übernehmen. Irgend eine KIA Schleuder, wieder mal viel zu gross, aber wenn man nur solche Autos nach Barcelona bringen soll … dann soll uns das nicht weiter stören. Durch die Nacht, die Dämmerung war bei der Landung gerade in den letzten zügen, fuhren wir zum Hotel im Nichts. Aber das war äusserst gemütlich, ein Bier gab es noch an der Bar und dann ab ins Bett.
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Donnerstag 23. Februar 2023
Der Wetterbericht hat es sich, wie so oft, nochmal überlegt. Plötzlich war es nur noch weiter westlich schön, nicht mehr in der ganzen Linie südlich von Madrid in Richtung Badajoz. Man müsste also bis nach Navalmoral rüber fahren um in einer Region mit viel Sonne zu sein. Das war aber alles kein Problem und in unserem Plan insofern vorgesehen, dass wir die Abfahrt früh genug gelegt haben, damit es reichen würde.
Denn man muss seine Fototätigkeiten an der Strecke von Madrid nach Badajoz etwas dem Fahrplan anpassen. Seit die NBS von Plasencia nach Badajoz in Betrieb ist hat man das Fernzugangebot auf der Relation von Madrid einfach mal verdoppelt. Also es sind jetzt zwei Fernverkehrszugpaare und nicht mehr nur ein IC wie vorher.
Von Madrid bis Plasencia gibt es noch keine NBS und die Züge fahren über die Bestandsstrecke ohne Fahrleistung, ehe es dann auf die NBS geht und es mit Strom sehr viel flotter vorwärts geht. Mit Strom genau. Die Kombination aus Diesel und Strom bietet sich für die Hybridico-Patitos an und wir rechneten einfach mal damit, dass die beiden Zugpaare mit den S730 gefahren werden, würde ja Sinn machen. Das ist insofern auch gut, als dass man die Züge nachschiessen kann. Denn mindestens der Frühzug nach Badajoz fährt ziemlich ungünstig direkt nach Westen aus dem Licht ;).
Wir schmissen uns um 07:30 Uhr auf die Autobahn. Fürs Frühstück hat es nicht gereicht, aber für ein Käffchen an der Bar konnte ich das Personal gerade noch Motivieren. So war ich fit und schaute auf mehr blau als vermutet. Vor Talavera de la Reina liefen wir dann auf einen Regio nach Madrid auf. Hmm … wir waren gerade in einem prima Abschnitt und hatten das Ende der Wolken eigentlich erreicht. Also stachen wir rüber an die Strecke zu einer eiligst aus dem Hut gezauberten Stelle. Wir waren etwa 15min vor dem Zug und machten es uns in der Kälte gemütlich. Die Sonne stieg und als die Zeit dann näher rückte war es soweit … das erste Bild vom langen Wochenende war im Kasten. Zwar nur ein 599er, aber man nimmt ja was man kriegen kann ;).
1- Renfe 599 037 fährt im ersten Licht des Tages als MD 17021 Caceres – Madrid bei Cebolla nach Osten. Die Drohne war natürlich auch dabei, und dieses Bild stammt von dieser Kamera am Summseding..
Und jeeetzt? Der Plan weiter nach Osten zu fahren. Aber um in die Gegend zu kommen wo es prognostiziert schöner sein soll, waren wir schon zu spät. Dafür hatten wir wegen dem MD zu viel Zeit vertüdelt. Der erste IC nach Madrid wäre nicht mehr erreichbar im angedachten Abschnitt – der Zug läuft relativ dumm im Licht. Und Licht war ja bei uns gerade ordentlich. Oder auch nicht?
Hm wir fuhren wir vor nach Montearagón, nur ein Dorf weiter östlich. Da gibt es eine wunderbare Kurvenkombination, die im Licht war. Und in einer Stunde war es schon Zeit für den IC nach Badajoz. Und es gibt in den Kurven auch eine Ecke wo er sehr ordentlich Seitenlicht bekommt. Mit der Drohne alles kein Problem. Auch die Erreichbarkeit der Stelle ist mit ein paar Meter Fussweg kein Problem. Und dann sassen wir da im Olivenhain und warteten … immer mal wieder in der Sonne, immer mal wieder im Schatten. Als der IC dann kam war weit und breit keine Sonne zu sehen. Und der IC war doppelt bespannt mit 334 Dieselloks. Soviel zum Thema Patito ;).
Schade war’s, aber nicht mehr zu ändern. In 30min wäre bereits der IC nach Madrid bei uns, für ihn verschoben wir uns zum Ortsblick. Da sassen wir dann am Feldrand und bibberten, denn es war immer noch kühl und ziemlich luftig. Und weit im Westen sahen wir mittlerweile das Ende der Wolken am Horizont. Also war’s da hinten halt doch schön. Hätte man besser mal den eigentlich gefassten Plan umgesetzt.
Wir steuerten gerade auf ein grosses Wolkenloch zu als der IC, diesmal ein Patito, ums Eck bog. So etwas ähnliches wie Licht gab es auf dem Zug, aber nicht ganz so wie erhofft. Naaanu. Bei der Drohne war es ganz dunkel. Schade war’s vor allem für den spektakulären Himmel vor uns … ;).
3- Ein S730 (Hybrid Patito) fährt als IC 197 Badajoz - Madrid vor dem kleinen Ort Montearagón nach Osten.
Die nächste Bewegung war dann im Plan ein Regio in gut 90min. Viel ist los nicht an der Strecke, denn dieses Loch sollte noch nicht mal das kleinste bleiben heute. Aber vielleicht kann man ja noch einen Güterzug abstauben in der Zwischenzeit? Ich rechnete überhaupt nicht damit, Gubi war motivierter. Man muss seiner Hoffnung insofern Recht geben, dass man von der Strecke durchaus Bilder von Güterzügen sieht. Wir selbst haben aber noch gar nichts gesehen diesbezüglich – und ein paar Stunden haben wir mittlerweile auch an dieser Bahn verbracht in den letzten Jahren.
Die Wolken wurden langsam weniger bzw. das Blau wurde immer mehr. Wir sassen aber in einer ganz blöden Ecke, die schnellen Wolken zogen genau so, dass wir immer drunter sassen. Es war kaum Sonne absehbar für den nächsten Regio. So zogen wir es vor den Zug einfach nicht an dieser Stelle zu machen. Denn bei Montearagón gibt es eine hübsche Flussquerung auf einer Backsteinbrücke.
Da hinzukommen war kein Problem. Es war aber eeeeetwas zu weit, denn das grosse ewige blaue Loch durchquerten wir fast komplett. Und dann sassen wir wieder am Rand mit dichten Wolken. Und wie es so ist, wenn man den Wolken sitzt, es klappt nicht immer. 30 Sekunden haben gefehlt, der MD mit einem 599er fuhr knapp im Schatten über die Brücke vor uns. Hmmmm … alles etwas schwierig heute!
Da wir bei der Brücke zwingend im kalten Wind stehen musste platzierten wir uns um. Denn jetzt hiess es warten und hoffen auf Güterverkehr. Der nächste Regio wäre erst in knapp 4h bei uns. Aber ich warte lieber im warmen Auto als in der Kälte und im Wind. Also stellten wir uns vor Montearagón in einen Feldweg an einen BÜ und warteten. Wir machten etwas Augenliederpflege und dösten vor uns hin … so richtig faul halt ;). Zug kam keiner, bis wir dann für den Regio langsam wechseln mussten. Da wo wir waren, wollte man nicht ernsthaft ein Bild machen wenn man es Planen kann.
Wir fuhren wieder zur Brücke vom ersten Bild, bei Cebolla. Da war jetzt die Gegenrichtung im Licht und mit der Drohne hätte man da auch mannigfaltige Möglichkeiten. Als der Zug dann näher rückte war bei uns direkt um die Brücke gaaar nichts zu wollen. So sparten wir uns den Weg hinauf zur Strasse und fokussierten uns auf die Drohne. Denn vor uns war es durchaus sonnig.
Bei mir klappte das ja prima. Gubi fluchte etwas, er lenkte die Drohne in die andere Richtung und verfehlte die Sonne.
Und wieder hiess es warten, 90min bis der Patito aus Madrid zurückkommt. Dafür fuhren wir wieder ein Dorf weiter in Richtung Madrid, nach Erustes. Da gibt es eine putzige Brücke auf der man direkt parken kann und dann einfach auf die Bahn blickt. Das war wieder ein Blick in beide Richtungen und man hätte jetzt einfach etwas schicken können … hätte man also ….
Long story short; Der Patito hatte bei uns kein Licht. Sehr wohl aber ein wenig weiter vorne mit der Drohne. Spektakulär Licht sogar. Ja, die Momente freut man sich einfach, so ein Drohnending dabei zu haben und fliegen zu dürfen. Der nachfolgende Regio, war nur noch 45min hin, war dann wieder schwieriger. Bei uns fehlte nicht viel, aber es fehlte. Und ein Sonnenspot schloss sich etwas schneller als der Zug fuhr. Aber mit der Drohne gibt das noch ein ½ Bild ;).
5- IC 194 Madrid - Badajoz wieder mit einem Patito. Er ist zwischen Erustes und Cebolla auf dem Weg zur portugiesischen Grenze.
Das war der Tag, gestartet in der Sonne, beendet in der Sonne .. also so fast zumindest ;). Was wir jetzt noch vor hatten war die Fahrt zum nächsten Bett. Das liegt in Guadalajara nördlich von Madrid. Denn obwohl hier in der Gegend morgen super Wetter angekündigt ist, wollen wir weg. Also ich wollte weg, Gubi wäre wohl noch einen Tag hiergeblieben. Mich zog es aber nach Norden, an die NBS. Denn einen ganzen Tag bei schönem Wetter an einer Strecke verbringen für drei / vier Züge? Wo man eigentlich auch an eine Strecke kann wo viel mehr fährt? ;). Zudem, und dies war mein Hauptargument, man morgen Sonne hat – und was dann folgt ist fraglich trotz ganz ordentlicher Prognose.
So buchten wir uns in Guadalajara ein. 2h trennten uns vom Hotel. Madrid lag zwischen uns und dem Hotel. Die Durchfahrt klappte aber relativ geschmeidig, ein bisschen Stau gab es wegen dem Feierabendverkehr, aber nicht der Rede wert.
Wir sichteten das Hotel und fuhren dann noch kurz Tanken und Einkaufen für morgen. Heute fiel das Mittagessen etwas knapp aus … das wollten wir morgen so nicht nochmal erleben. Salami, Brot und etwas Käse wechselten in einem Dia Supermarkt den Besitzer. Essen gab es im Hotel, und das schmeckte vorzüglich. Zusammen mit dem Bier sowieso ;).
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Freitag 24. Februar 2023
Spanien im Februar, das hat einen riesigen Vorteil für Langschläfer. Die Sonne geht erst ziemlich spät auf. So weit im Westen die beste Zeitzone ever. Also muss man erst gegen 08:30 Uhr irgendwo sein. Und so planten wir heute.
Heute soll das Wetter ziemlich gut werden an der NBS nach Barcelona. Einzig südlich von Calatayud müssten sich ein paar Wolkenreste halten, sonst – Sonne satt. Und was diese Wolken dann wären, würden wir sowieso sehen, denn unsere Route von Guadalajara führt ja genau unten durch.
So sind wir um 7 Uhr aus den Betten um gegen 8 Uhr los zu kommen. Das Buffet fürs Frühstück startete offiziell 07:30 Uhr, aber ich konnte etwas früher schon ein Käffchen und ein Teigdings abstauben.
Es war kalt draussen, wir mussten sogar Eis kratzen am Auto. Und dann ging es immer nach Norden. Am Horizont, wo die Sonne langsam über die Landschaft kroch, war noch Sabber zu sehen, aber je höher die Sonne stieg desto besser wurde es. So könnte ich früher als geplant unsere Fahrplannotizen rauskramen. Die haben wir gestern noch gemacht … um eine grobe Ahnung zu haben wann man mit den OUIGO, den AVLO und den Frecciarossa rechnen kann - Renfe kommt ja sowieso ständig ;).
Die Zeiten waren sehr ungefähr auf Calatayud gerechnet. Die Strecke ist lang und es gibt Züge die gar nirgends anhalten. Das meiste macht immerhin in Zaragoza kurz Stopp, so hat man eine Grössenordnung. Aber, ich kanns ja schon verraten, so um 20min hatten wir uns ab und an schon verrechnet ;).
Bei La Fuensaviñán war die Sonne dann weit genug oben damit es auf die Strecke reichen könnte. Und weiter nördlich sah es gerade etwas wolkiger aus. Ausserdem war ein Schwall an Zügen unterwegs nach Madrid und in Kürze bei uns. So lotste ich Gubi rüber an die Strecke und wir postierten uns auf einer Brücke. Also … ja … viel war’s ja nicht, aber wir warteten mal den Schwall von Zügen nach Süden ab.
6- Es CAF’t zum Anfang. Zwei 121 von Renfe fahren auf der NBS nach Norden. In Zaragoza wird es dann auf die Normalspur gehen um weiter nach Nordspanien zu kommen.
Die angedachten Züge kamen alle auch, aber eben alle von hinten. Wir verschoben uns dann auf gut Glück weiter nach Norden. 45min brauchten wir bis zur nächsten Stelle die wir angedacht haben. Erst ging es durch den Nebel, dann unter Wolken raus in die nächste Ebene. Und da war es schön – perfekt, so klappte die Stelle wie im Plan vorgesehen ;). Auf einer kleinen Nebenstrasse folgten wir den Wegweisern nach Alconchel de Ariza und waren dann schon fast da. Wir parkten unter der Brücke der NBS und kraxelten hinauf auf den Einschnitt. Das war ja alles wunderbar! Und dann gaben wir uns einmal das volle Programm was die NBS zu bieten hat. Voilat:
8- Wir stehen an einer Brücke bei Alconchel de Ariza an der NBS von Barcelona nach Madrid. Wir beginnen die Bilderflut mit dem hier, ILSA 109 003 alias ETR1000 als Iryo 6091 Madrid – Barcelona.
10- Von hinten heulte es dann laut – wie es nur die TGV Triebköpfe tun. OUIGO war aber nicht im Plan … und natürlich; auch Renfe hat klassische TGV im Einsatz. S100 020 als AVE nach Madrid.
12- Auch zu sehen, wenn eher selten hier, die Patos. Ein S102 fährt als AVE 3930 Barcelona – Granada nach Süden. Es gibt zwei Zugpaare mit Patos nach Barcelona. Die fahren jeweils ohne Halt an Madrid vorbei.
13- Nur 10min der nächste Pato. Gehört auch der Renfe, wird aber beim Billiganbieter eingesetzt. Avlo 6303 Madrid – Barcelona.
Und dann weiter, zwei Brücken hatten wir zur Auswahl. Und um da hinzukommen kam dann erstmal ein Dreckweg. Aber gut in Schuss und unser Kia konnte das auch ab. Wir zirkelten durch das kleine Enge Cabolafuente und dann in einem weiten Umweg zur ersten Brücke. Für die entschieden wir uns spontan wegen dem Sonnenstand.
Südlich von Cetina liegt sie. Und man kommt über den Baustellenweg auch ganz gut hin. Dachten wir, der wird aber auch je länger je schlechter. Auf jeden Fall kämpften wir uns durch und störten dann noch einen ADIF-Menschen der am Werkeln war an einem Funkmasten. Mhm. Und am Schluss sind wir absolut sinnloserweise da nach vorne gerumpelt – denn da kann man kaum stehen. Also ein paar Meter zurück und da stand es sich vorzüglich! Nah beim Auto, so konnten wir auch endlich mal unser Mittagessen auspacken. Wobei es gar nicht so viel Zeit zum Essen gab … an der Strecke ist einfach immer etwas unterwegs ;). Und gerade um die Mittagszeit geht es emsig hin und her mit den privaten. Also nahmen wir an der Stelle auch einfach einmal alles mit.
14- Südlich von Cetina die nächste Stelle. Wir packten mal unser Mittagessen aus, die wir verharrten etwas an dem Punkt. Wieder einmal alles bitteschön! Es beginnt mit Pato 102 014 von hinten, AVE 3931 Granada – Barcelona.
20- Und bevor wir es vergessen nebst den ganzen bunten, Renfe mit den stündlichen AVE Velaro. 103 026 als AVE 3112 Barcelona – Madrid.
Und jetzt wurde es ruhiger auf den Gleisen. AVLO ist komplett durch für den Tag und kommt erst wieder im Dunkeln. OUIGO ist erst am späten Nachmittag wieder fällig. Bleibt Renfe und die roten Freccia – die fahren immerhin im ziemlich sauberen 2h Takt über den ganzen Tag über :-).
So hatten wir es nicht sehr eilig, um zur anderen Brücke zu kommen die wir uns vorher schon ausgeblickt haben. Eigentlich lag sie nur wenige Kilometer hinter uns, aber der Umweg über Cabolafuente dauerte seine Zeit – und dann vertüdelten wir uns noch im Ort mit zurücksetzen uns so ;). Aber alles gut … am Ende standen wir bei der Brücke. Sie liegt ziemlich genau nördlich von eben diesem Cabolafuente. Und jetzt kann man nur auf Renfe und ILSA warten … aber das taten wir geduldig. Auch weil wir es dann ganz kurz mit den Wolken zu tun bekommen haben, der ein oder andere Queller erwischte uns in dummen Momenten. Aber ein Freccia und Renfe gingen fast gut.
21- Nördlich von Cabolfuente ist diese Brücke. Auf ihr ist gerade Iryo 6120 Barcelona - Madrid auf dem Weg nach Süden.
22- Leichtes Opfer einer Wolke war diese Begegnung. AVE 1322 nach Madrid begegenten einem S100 nach Barcelona.
Und jetzt musste es weiter nach Norden gehen. Denn wenn man zwischen Calatayud und Zaragoza was machen will am Nachmittag dann wäre es heute fällig. Morgen und übermorgen soll es Wettergrenzen geben – und dieser Abschnitt ist immer auf der schlechten Seite. Und am Nachmittag kann man da sicher noch etwas machen … auch wenn uns da eher für den Vormittag Motive einfallen ;).
Also schmissen wir uns wieder auf die Autobahn und zogen an Calatayud vorbei. Just in dem Moment buchte ich noch ein Hotel für heute Nacht, eben in diesem Calatayud. Und dann kamen wir in bekanntere Gefilde. Wir durquerten Paracuellos de la Ribera, ein kleines Nest nördlich des grossen Tunnels nach Calatayud. Und da am Portal kann man irgendwie stehen, so die Erinnerung. Und das ging auch ganz gut, auch wenn es etwas mühsam war mit Parken auf einem kleinen schmalen Weg.
Wir waren extremst pünktlich da, denn kaum da rauschten innert 2min die letzten beiden OUIGO des Tages durch. Und wie man es so macht, wartet man noch auf einen Frecciarossa und mindestens einmal einen AVE ;).
23- Bei Paracuellos de la Ribera, nördlich von Calatayud, stehen wir für die nächsten Züge. Es beginnt mit dem letzten OUIGO im Licht an diesem Tag, Euroduplex 811 als OUIGO 6740 Barcelona – Madrid.
In einer Zugpause, mal abgesehen von einem Velaro, rutschten wir ein paar Meter weiter nach vorne. Ein Blühbaum diente als Motiv.
Und dann zur letzten Stelle. Wir warteten eigentlich die ganze Zeit nur darauf, dass sie ins Licht dreht. Sie liegt nur etwa zwei Kilometer weiter nördlich hinter dem nächsten Tunnel. Wir schätzten die Lichtsituation aber etwas falsch ein bzw. die Sonne war tiefer als erhofft. Denn die Berge hinter der Bahn schmissen schon ein bisschen viele Schatten auf die Bahn. Da blieb nur etwas; hinauf auf die Hügel für mehr Übersicht. Und so kraxelten wir etwa 20min lang durch mannshohes Buschwerk steil hinauf auf die Hügel. Angenehm wäre anders … aber der Anstieg hat sich gelohnt! Und wir waren pünktlich auf den nächsten (und letzten) langen Pato auf unserem Hügel. Auch der Blick nach hinten mit Streiflicht mochte zu gefallen. Wir sassen da oben so lange bis die Sonne weg war …
Das war doch äusserst erfolgreich, da hat sich der Anstieg gelohnt. Mussten wir nur wieder unversehrt zum Auto runter. Langsam und im zickzack stiegen wir wieder hinab von dem Hügel. Und 15min später hatten wir es geschafft. Die Sonne war jetzt komplett weg, um 18:30 Uhr ist nirgends mehr etwas zu wollen in der Jahreszeit.
Wir hatten es jetzt nicht mehr weit. Wir musste ja nur kurz «rüber» nach Calatayud. Am Bahnhof, da rollt man zwangsläufig vorbei, wurde gerade ein Güterzug von einem Regio überholt. Bei solchen Aktionen könnte man den Eindruck erhalten, dass auf der Altbaustrecke viel unterwegs ist. Dieser Eindruck ist aber einfach falsch! :-). Zwei Regiozugpaare gibt es, Güterverkehr auch, durchaus. Aber sehr spärlich. Sich da einen Tag hinzustellen kann sich lohnen, aber vermutlich wird man dabei nicht glücklich. Da ist die NBS mit dem Verkehr schon etwas ergiebiger.
Das Hotel lag zwar am Stadtrand, aber viel Platz ist da nicht für Autos. Wir fanden etwas am Strassenrand eine Querstrasse weiter hinten … was laut Recepionista also grosses Glück sei. Das nahmen wir zum Anlass das Auto da gleich stehen zu lassen und zu Fuss in Richtung Abendessen aufzubrechen. Man muss es ja nicht herausfordern ;).
Unser Zimmer hatte sogar Bahnblick, also beide Strecken. Ausser ein paar Zügen auf der NBS sahen wir aber nichts mehr heute Abend. Ein Plan für morgen war auch schon erstellt … beziehungsweise die erste Stelle hatten wir mal definiert – und eine Stelle für den Mittag. Und dann wird man sehen ;).
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Samstag 25. Februar 2023
Heute musste das Frühstück schon wieder ausfallen. Das in Spanischen Hotels am Wochenende leider usus mit unserem Hobby. Denn das begann erst um 8 Uhr. Jesses, dann wollen wir ja schon an der Strecke stehen.
Wobei das noch nicht so klar war heute früh. Denn wir blickten um 7 Uhr raus und schauten auf in die Wolken hinein. Den Kopf nach rechts, nach Süden gedreht, versprach aber Wolkenloser Himmel. Wenn die Sonne erstmal steigt, wäre das kein Problem – und wir wollen ein wenig nach Süden. Also alles bereit gemacht für eine Abfahrt.
Beim Auto war wieder Kratzen angesagt, heute war eine richtige Eisschicht auf den Scheiben. Kurze verzweifelte Suche nach einem Eiskratzer im Auto und dann mussten die Kreditkarten herhalten. Ein Eiskratzer in einem spanischen Mietwagen … ein eher unrealistischer Wunsch ;).
Wo wir hin wollten war gestern Abend schon klar, auf eine Brücke südlich von Calatayud. Direkt am Ende der Stadt folgt eine Ebene, bevor die Bahn wieder in die Berge geht. Und da gibt es ein paar Brücken wo sogar noch beide Strecken (also NBS und Bestandsstrecke) Parallel führen. Bereits die zweite Brücke passte uns. Die Sonne wäre auch da … wenn sie denn da wäre. Die sass aber noch im Schmodder und die ersten Züge rollten im Schatten an uns vorbei. OUIGO und auch der erste AVLO des Tages.
In der bitteren Kälte harrten wir aus. Okok, das ist geschummelt. Denn wir haben das Auto einfach direkt auf der Brücke geparkt und konnten so gemütlich drin sitzen bleiben. Die Brücke erschliesst einmal nichts … und so störte sich auch niemand daran ;).
Die Sonne kam dann immer mehr und mehr und alsbald klappten die ersten Sonnenbilder.
34- Eine halbe Stunde später dann, der letzte Schleier zog davon, mal etwas richtiges. Ein Velaro (103 017) von Madrid nach Barcelona.
35- Auch der Regionalverkehr auf der Altbaustrecke gab sich die Ehre. 448 023 ist als Regio 18754 von Arcos de Jalon unterwegs nach Zaragoza.
Und JETZT hätten wir wechseln müssen. Wir hatten eine weitere Stelle im Kopf. Und um da «einmal alles» zu erreichen hätte man jetzt fahren müssen. Was uns an dieser Stelle aber noch fehlte war etwas mehr als die Züge von Renfe. Also planten wir kurz um … ein ETR kann man noch – und dann würde es zur nächsten Stelle reichen? Jaja – also warteten wir weiter.
37- Mal ein Schuss in die Gegenrichtung, dafür herhalten muss der Renfe Velaro 103 015. Und da sieht man auch wie das Wetter in Richtung Norden aussah – nicht soooo unbedingt.
Und dann hiess es losloslos. Denn zum nächsten bzw. ersten OUIGO heute im Licht hatten wir genau 30min Zeit. Die Stelle liegt nochmal etwas weiter südlich. Dafür mussten wir über die Autobahn eine Ausfahrt weit. Und dann quer durch Ateca durch. Etwas Fussarbeit war dann auch noch dabei.
Wie wir so zur Stelle liefen, zeitlich alles kein Problem, blicken wir noch auf die Bestandsstrecke und also … da bei Ateca … also da hätte es eine wunderbare Stelle! Ein Regio wäre sogar auch sehr bald fällig, würde aber OUIGO und evtl. sogar AVLO kosten, das war es uns nicht wert für ein vermeintlich versifften Backstein (ob die überhaupt noch fahren?).
Wir kletterten in den Büschen herum und standen dann bald bereit. Der Reigen eröffnete wieder CAFCAF. Hinten im Bild ist sogar der Regio zu erkennen unter der Autobahnbrücke. Und es ist; ein versiffter Backstein ;).
39- Wieder ist es CAFCAF Zeit! Wir stehen mittlerweile neben dem kleinen Städtchen Ateca. Und wer genau hinschaut erkennt sogar noch ein Backsteinregio (17503 nach Madrid) unter der Autobahnbrücke.
In der Zwischenzeit hatte sich sogar noch ein Güterzug auf der Bestandsstrecke nach Süden durchgemogelt. Eine Euro4000 mit Autowagen. Mhmhmhm … bestimmt der letzte und erste Güterzug heute im Licht ;).
Wir hatten es schon wieder eilig. Denn der eben fotografierte AVLO kreuzt in Zaragoza mit seinem Gegenzug. Und das ist so ungefähr zwei mal 15min Fahrzeit von uns entfernt. Stelle hatten wir auch fix im Kopf, also ich. Nördlich von Calatayud vor dem grossen Tunnel kann man quer stehen und ein wunderbares Bild mit NBS und Felsen im Hintergrund machen. Der Himmel in diese Richtung sah immer noch aus wie bei Bild 37. Also nicht uuunbedingt vielversprechend. Die Frage ist nur, wo exakt ist die Wettergrenze und wo kommt die Sonne noch hin.
Die Antwort war dann .. ääähm … also knapp an unsere Stelle. Mal mehr mal weniger. Viel fehlte nicht, aber so richtig war es nicht. Da wir aber standen hatten wir auch keine Alternative mehr, denn der AVLO rauschte schnell in unsere Richtung. Und dann geht es auch schlag auf schlag.
43- Direkt nördlich von Calatayud die nächste Stelle. Es beginnt mit AVLO 6304 von Barcelona nach Madrid
46- Und zum Abschluss, 15min nach dem ersten Bild an der Stelle, das letzte in Form vom OUIGO 6500 Barcelona – Madrid.
Das waren doch knackige 15min an der Stelle. Ein Velaro habe ich euch jetzt sogar noch unterschlagen ;). Wir hatten jetzt etwas ein Ideenloch. Denn wir wollten eigentlich länger an dieser Stelle sitzen, bei den Wolken machte das aber weder Sinn noch besonders viel Spass. Wir müssten kaum 2km nach Süden und dann wären wir wieder im Blau.
Wir erinnerten uns an die erste Brücke die wir heute früh im Süden überquert haben. Das ginge jetzt doch super? Wir schauten es uns an (doppelt hält besser) und blieben dann gemütlich da. Der Mittagsrush war durch und es wurde im Fahrplan etwas dünner. Ein AVE ging aber gerade noch bei der Ankunft, ehe das Loch dann voll reindrückte. Und nicht nur das, auch die Wolken. Nicht viele davon, aber immer wieder schoben sie sich vor die Sonne … und sie zielten ziemlich gut. Und wenn man erstmal in der Flugbahn der Wolken ist, sollte man eigentlich weg. Drei Züge später war es dann soweit.
Und dann? Hach, lass uns zur grossen NBS Brücke fahren. Jene südlich von Calatayud. Die Bahn verlässt das Tal und steigt über die Brücke etwas an um dann im Tunnel zu verschwinden. Da waren wir zwar beide auch schon, aber zumindest bei mir war grausliches Hochlicht. Und obwohl wir beide schon da waren konnten wir uns beide beim besten Willen nicht erinnern wo wir genau zugefahren sind ;). Ich meinte von Süden, Gubi meinte von Norden. Wir probierten es von Norden, das war näher. Wir waren beide fest der Meinung am Schluss noch etwas laufen zu müssen, aber soweit kam es nicht. Denn der Weg wurde frisch gemacht und planiert. So konnte man ohne weiteres über eine bestens gepflegte Dreckstrasse diiiirekt zur Stelle fahren. War das gemütlich? Das war gemütlich! :-).
Die Autobahn, welche direkt unter dem Brückenkopf die Strecke unterquert, kann man an der Stelle wunderbar hinter der Geländekante verstecken. Und so sassen wir dann und es begann mal zu rollen. Auch die Drohne kam zum Einsatz. Und die Altbaustrecke hatten wir auch bestens im Licht, vor allem dafür machten wir die Drohnen bereit. Wenn da ein Zug sichtbar wird von Norden könnte man ganz huschhusch rüberfliegen für ein Bild.
50- Wir beginnen mit der vollen OUGIO Dröhnung am Nachmittag. Erst kommt von hinten 6741 Madrid – Barcelona.
51- Wenig später dann der Gegenzug. OUIGO 6740 von Barcelona nach Madrid mit TGV 2N2 813. Hier erst mit der Drohne …
Der zweite OUIGO war durch da meldete Gubi ein Zug auf der Altbaustrecke. Meine Drohne war eh noch oben und so flog es sich Zeitunkritisch kurz rüber zu den «alten Gleisen». Der Regio entpuppte sich als verschmierter Backstein, gruusig! Aber, dass die Backsteine noch fahren, überraschte uns beide.
53- Derweil an der Altbaustrecke drüben. Ein Backstein rollt als 33521 von Mora la Nova nach Madrid.
UND das ist jetzt der Moment für einen Cut. Genug Bilder – und um dieses lange Wochenende in einen knackigen 2-Teiler zu bekommen muss ich hier unterbrechen ;).