Durch das Chentii-Gebirge und die Wüste Gobi - Teil 5

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Mittwoch 27.9.2023

Kurz vor Sonnenaufgang waren wir alle wach. Die Nacht war zumindest bei mir etwas durchzogen. Der Wind hatte zwar nachgelassen, aber er war halt immer noch da und in der Dachbox durchaus zu spüren. Dazu war etwas Betrieb auf der Bahnstrecke und meist hatte man das Gefühl, dass jetzt dann gerade ein Zug durch das Zelt rast. Aber wir wollten es ja so.
Kaum aufgestanden schnappte sich Neel die Kamera und lief mal in Richtung eines möglichen Fotopunktes. Ich sah dann ein paar Minuten später wieso, schnappte mir die Kamera ebenfalls und stiefelte so gut es ohne gebundene Wanderschuhe ging schnellstmöglich den nahen Hügel hoch. David tat es mir gleich, es reichte uns gerade eben so, dies sowohl mit Standpunkt erreichen, als auch mit Sonne auf der Strecke:

2TE116UM-007 mit einem Containerzug frühmorgens in der Wüste Gobi bei Cagaan Had


Neel vermeldet dann per WhatsApp-Message, dass da gleich in Cagaan Had gekreuzt wird. David und ich machten uns eiligst auf in Richtung Neel der nun deutlich den besser Standort hatte. Während David zu Neel lief, versuchte ich dann aber noch einen nahen Hügel zu erklimmen, um a) etwas Höhe zu haben und b) hoffentlich von ganz oben etwas die Schatten mit bereits von Sonne beschienenem Vordergrund abdecken zu können. Es reichte wieder gerade so:

2TE116UM-008 mit einem Containerzug kurz nach Sonnenaufgang in der Wüste Gobi bei Cagaan Had


Zufrieden ging es zurück zu unserer Nachtstätte. Es war so trocken in der Wüste Gobi, dass wir bereits unsere Zelte verpacken konnten. Gesagt getan und so waren wir bereit für neue Taten. Es ging dann mit dem Auto auf den Hügel auf den ich vorhin zu Fuss gelaufen bin. Grund dafür war mal wieder im bereits wieder recht nervigen Wind zu suchen. So konnten wir on top und mit Streckenblick in beide Richtungen im Auto warten und mussten nicht draussen im kalten Wind stehen.
Es dauerte dann eine halbe Stunde bis wir am Horizont einen Südfahrer auftauchen sahen. Bis er bei uns war, dauerte es dann nochmals eine Viertelstunde:

2TE116UM-001 mit einem gemischten Güterzug bei Cagaan Had


2TE116UM-001 mit einem gemischten Güterzug bei Cagaan Had


2TE116UM-001 mit einem gemischten Güterzug bei Cagaan Had


Südfahrer in Ehren, aber eigentlich waren wir für einen Nordfahrer auf dem Hügel. So warteten wir weiter und bedienten uns zwischenzeitlich an der inzwischen recht leeren Food-Theke. Kurz: Bevor wir noch einmal eine Nacht draussen verbringen können, müssen wir unbedingt die Vorräte auffüllen. Gedanklich war die Nacht in Sainshand für heute Abend bereits gebucht. Es dauerte dann rund eine Stunde bis wir von Cagaan Had her einen Zug tröten hörten, welcher dann gleich auch bei uns auftauchte. Mir gefiel besonders, dass da eine 2Zagal vorne dran war:

2Zagal-003 mit einem Containerzug bei Cagaan Had


2Zagal-003 mit einem Containerzug bei Cagaan Had


Wir wechselten dann mal die Stelle und verschoben uns auf die andere Seite des Bahnhofes von Cagaan Had. Hinter der an den Bahnhof folgenden 90° Kurve fanden wir einen passenden Spot auf einem der Bahn nahen Hügel. Wir warteten dann über eine Stunde bis es lichtmässig weitgehend vorbei war. Es kam nichts. So packten wir wieder zusammen und fuhren zurück an die vorgängige Stelle, da dort nun auch Südfahrer sauber im Licht kamen. Zumindest war das die Idee. Wir beweisen aber ein Super Timing... Kaum vom Hügel runter sahen wir hinter der Kurve eine Rauchfahne auf uns zukommen. Zurück an die Stelle reichte es nicht mehr, aber immerhin konnten wir noch die Drohnen steigen lassen:

Eine 2TE116UM mit einem Güterzug bei Cagaan Had (✈)


Eine 2TE116UM mit einem Güterzug bei Cagaan Had (✈)


Es ging nun endgültig an die Morgenstelle und wir platzierten uns gleich wieder auf dem Hügel um nun in die Gegenrichtung fotografieren zu können. Wirklich lange mussten wir diesmal nicht warten. Kurz nach unserer Ankunft tauchte am Horizont eine Schlange auf, die dann bald auch bei uns vorbei fuhr:

2TE25KM-0460 mit einem Containerzug bei Cagaan Had


2TE25KM-0460 mit einem Containerzug bei Cagaan Had


Erneut war ein Stellenwechsel angesagt: Es ging einen Hügel zurück näher zum Bahnhof Cagaan Had hin und von dort ins Gelände um den Blick den Neel und ich gestern Nachmittag mit einem Zug haben umsetzen können noch mit besseren Lichtverhältnissen umzusetzen. Es lief wie am Schnürchen: Erneut mussten wir nicht lange warten und wir wurden mit einem Nordfahrer beglückt:

2TE116UM-004 mit einem Kohlezug bei Cagaan Had


Wir liefen zum Auto um nochmals auf der Gegenseite des Bahnhofes Cagaan Had zwei Hügel auf ihre Eignung zu testen. Überzeugend waren beide nicht und so fuhren wir wieder zurück. Wie wir gerade wieder zurück waren, tauchte ein weiterer Nordfahrer auf. Es reichte nur noch für einen Querschuss, den es auch nur gab weil das noch eine recht spannende Maschine eingereiht war:

2TE25KM und eine brandneue CKD4B mit einem Güterzug bei Cagaan Had


Ziel war aber wieder einen Südfahrer zu erwischen. Dazu liefen wir erneut etwas vor ins Gelände. David hatte da gestern Nachmittag eine Position eingenommen, welche wir nun aufsuchten. Er war gestern glücklos geblieben - daher es kam kein Zug. Heute war dies anders: knapp eine halbe Stunde Wartezeit und wir hatten das gewünschte Foto im Kasten.

2TE116UM-002 mit einem Kohlezug bei Cagaan Had


Ging ja wirklich flott heute. So flott dass uns langsam die Ideen in der Gegend ausgingen. Wir hatten inzwischen wohl alle möglichen Hügel mal als Fotopunkt verwendet. Zurück beim Auto beschlossen wir einen grösseren Stellenwechsel vorzunehmen. Die paar Kilometer um Cagaan Had und Sumangijn Zoo hatten wir doch ziemlich erfolgreich abgegrast. Ziel war nun die Gegend um die Ortschaft Erdene etwa 30 Kilometer nördlich von unserer jetzigen Position. Wir waren uns über die Befahrbarkeit der Erdpisten entlang der Strecke nicht so wirklich im klaren, insbesondere nicht ob wir dann überhaupt mal die Bahn queren können (Stichwort: Fahrzeughöhe), daher zogen wir es vor auf dem bereits bekannten Zugangsweg zur Hauptstrasse zurückzukehren, dort dann auf die asphaltierte Stichstrasse nach Erdene abzuzweigen und dann in Erdene nach den Fotomöglichkeiten zu schauen.
Auf dem Weg dorthin sahen wir quer über die Ebene einen Lokzug in Richtung Norden fahren. Wie wir nach Erdene gelangten, sahen wir mehrere Wagenschlangen im Bahnhof stehen. Zuerst nur als abgestellte Wagen identifiziert, offenbarte ein zweiter, genauerer Blick, dass sich die eine Schlange nach Süden bewegt. Für den waren wir nun schlicht zu spät, den Lokzug erwischten wir dann aber noch:

2TE116UM-007 und 031 als Lokzug bei Ulaanuul


Wir zogen vor bis zu einer Stelle die vom Luftbild her recht vielversprechend aussah. Diesmal überzeugte das vor Ort gefundene aber wieder einmal nur sehr bedingt. Die erhöhten Standpunkte waren doch weit weg von der Bahn, das Gelände weit weniger spannend als das anhand der Luftaufnahmen aussah. Wir beschlossen daher auf die andere Seite von Erdene zu fahren, wurden dann aber bei der Rückfahrt von einem weiteren Südfahrer aufgehalten. Mit der grossen Kamera gab es nur was mässig spannendes, aber immerhin reichte die Zeit die Drohne steigen zu lassen:

2TE25KM-0515 mit einem Containerzug bei Ulaanuul (✈)


2TE25KM-0515 mit einem Containerzug bei Ulaanuul


2TE25KM-0515 mit einem Containerzug bei Ulaanuul (✈)


Danach wechselten wir endgültig auf die andere Seite der Ortschaft. Im Bahnhof selber waren nach wie vor mehrere Wagenschlangen abgestellt. Beim Vorbeifahren sahen wir aber aus der Ferne, dass nordseitig Loks angehängt waren die auch mit Personal bemannt waren und in Betrieb waren. Wir gingen einfach mal davon aus, dass der Lokzug vorhin die Station zum Ziel hatte. Nördlich von Erdene platzierten wir uns auf einem kleinen Hügel mit Zweirichtungsblick und begannen wieder einmal das Wartespiel. Knapp eine Stunde dauerte es, dann setzte sich tatsächlich eine der Wagenschlangen im Bahnhof in Bewegung. Bei der Vorbeifahrt bestätigte sich unsere Vermutung: die hintere der beiden Loks vom Lokzug zog an uns vorbei.

2TE116UM-031 mit einem Containerzug bei Ulaanuul (✈)


2TE116UM-031 mit einem Containerzug bei Ulaanuul


Aus der Distanz zu urteilen war die zweite Lok ebenfalls vor eine abgestellte Garnitur an Wagen gespannt worden. Wir warteten daher weiter, da es mit der immer tiefer stehenden Sonne lichtmässig nur noch genialer wurde. Die Zeit verrann. Wir setzten uns als Deadline 1745 Uhr um dann den Rückweg nach Sainshand anzutreten. Immerhin waren es noch gut 120km bis dorthin und wir wollten nicht die komplette Strecke im Dunkeln fahren. Die Warterei war vergebens, es kam schlicht nichts mehr, weder aus dem Norden, noch der zweite Zug im Bahnhof. So traten wir dann den Rückweg an. Als wir in Erdene am Bahnhof vorbei fuhren, war dann klar wieso der zweite Zug nicht kam. Wir waren aus der Ferne einer optischen Täuschung erlegen. Zwei Gleise waren noch mit Wagen besetzt. Der Containerzug auf dem hinteren Gleis stand genau so, dass der erste Containerwagen aus der Ferne wie eine Lok aussah, welche den Zug auf dem vorderen Gleis bespannte. Wir nervten uns gerade ein bisschen ab uns selber. Hätten wir mal mit einem Tele reingezoomt, hätten wir die fehlende Lok wohl gesehen. Aber für uns war klar: Lokzug mit 2 Loks, die eine vorhin vorbeigefahren -> da muss die zweite Lok auch da geblieben sein. Immerhin konnten wir weite Teile der Strecke noch in der Dämmerung fahren, erst kurz vor Sainshand wurde es endgültig Dunkel. Erster wichtiger Punkt war das Auffüllen unserer Vorräte, was wir dann in einem kleinen Foodstore auch erledigen konnten. Dann ging es direkt zum Khur Gobi Hotel. Man hatte auch heute zwei Zimmer für uns zur Verfügung. Essen gab es erneut direkt im Hotelrestaurant. Es waren die gleichen Kellnerinnen am Werk wie vor zwei Tagen. Obwohl es vor zwei Tagen mit der nonverbalen Kommunikation eigentlich ganz gut geklappt hat: heute wurden wir quasi ignoriert und niemand fühlte sich für uns zuständig, obwohl das Restaurant bei weitem nicht ausgelastet war. Nicht dass die Damen nichts machten, denn andere Kunden wurden bedient, der Getränkekühlschrank aufgeräumt, etc. pp. Aber man konnte sich zwischenzeitlich jeweils gut hinter der Theke verstecken. 20min später und nachdem x-mal keine der Damen reagiert hatte ging Neel mal direkt an der Theke bestellen. Immerhin funktionierte das dann und so hatten wir nochmals eine halbe Stunde später endlich zwei Riesen American Style Pizzas vor uns.
Im Anschluss war dann bei uns drei bald Feierabend, war es doch wieder ein langer aber sehr erfolgreicher Tag heute.



Donnerstag 28.9.2023

Wir liessen es heute etwas gemütlicher angehen und hatten uns um 0730 für das Frühstück verabredet. Das Wetter war zwar noch schön, aber das wechselt dann heute. Im Süden haben wir eh schon viel abgegrast und Ziel ist es heute Abend in Ulaanbaatar zu sein um dann Morgen weiter in den Norden zu ziehen. Das Frühstück bestand aus einem pochierten Ei, zwei pampigen Scheiben Toast, etwas Salat und einem rosaroten Würstchen. Dazu gab es einen undefinierbaren Tee, den David und ich nach zwei Schlucken stehen liessen. Neel zog sich derweil einen Espresso rein, frisch aus der Kolbenmaschine (definitiv die besser Wahl). Anschliessend checkten wir aus. Gerade als wir losfuhren, sah ich von unserem erhöhten Standpunkt beim Hotel aus, dass auf der Strecke aus Zuunbayan ein Zug in Richtung Sainshand unterwegs war. Traf sich insofern gut, als dass wir eh nochmals beim Bauzug mit der Chinesenlok vorbei schauen wollten. Da wir etwas später unterwegs waren als vorgestern, war der nun etwas besser im Licht. Und zumindest gestern Abend stand er noch (oder wieder) auf dem Ausweichgleis. Ob es aber für den Güterzug noch reichen würde? Ich lotste David mal zielgerichtet und so schnell wie möglich durch die Stadt. Vom Güterzug war nichts zu sehen, auch war das Einfahrsignal orange. Ich befürchtete, dass wir ihn wohl knapp verpasst hatten. Aber immerhin war dafür den Bauzug besser im Licht. Und heute war sogar Lokpersonal drauf und die Lok röchelte leise vor sich hin:

CKD4B-3005 mit einem Bauzug in Sainshand


Wie wir die Kameras gerade versorgen wollten, schaltete sich dann aber der Bahnübergang ein. Zum Glück sind wir nicht in Schweden oder Frankreich, denn dann hätte es nicht mehr für ein Foto gereicht. Hier aber hatten wir noch genügend Zeit sich hinzustellen. Wir hatten den Güterzug aus Zuunbayan doch nicht verpasst:

2Zagal-004 mit einem Güterzug in Sainshand


Für uns war nun die Frage: wie weiter? Irgendwie hatte es uns der Bauzug mit der CKD4B angetan und da die besetzt und in Betrieb war, hofften wir mal, dass sich der bei Gelegenheit mal in Bewegung setzen würde. Hinter Sainshand wird die Strecke flach, aber eigentlich boten sich gleich ein paar Hügel in Blickdistanz zum Bahnübergang als Standort an. Wir fuhren mal durchs Gelände dorthin und fanden: passt. Nette Stadtstelle.
So war der Entschluss klar: wir warten mal. So wirklich in Betrieb setzen wollte sich der Zug aber nicht. Wir sahen dann, dass im hinteren Teil noch ein Radlader am Beladen war. Die Staubwolke verschob sich langsam zum Ende der Wagengarnitur. Gegen zehn Uhr wurde der Radlader dann abgestellt. Zwischendurch war auch mal Personal um die Lok und entlang der Wagenschlange zu sehen. Bewegung kam aber zu unserem Bedauern keine rein. Nachdem schon verschiedentlich Ausläufer einer Wolkenfront über uns durch waren, war es kurz nach elf dann komplett dicht. Wir gaben endgültig auf. Schade für die Wartezeit. Unser Weg führte dann noch kurz via Bahnhof, hatten wir doch am Morgen die gestern fotografierte, gelbe CKD4B dort stehen gesehen:

CKD4B-MR2302 wartet im Bahnhof Sainshand auf neue Aufgaben


Bevor es endgültig raus aus Sainshand ging, gab es noch einen Boxenstopp an der nächsten Tanke. Dann aber ging es los nach Norden. Der mal angedachte Plan war Ausschau nach Zügen zu halten und bei sich bietender Gelegenheit kurz die Drohne steigen zu lassen. Zwei Dinge sprachen da aber derzeit dagegen: das Wetter war nur noch trübe und zeitweise nieselte es sogar. Dazu kam ausgesprochener Nichtverkehr auf der Bahn. Um Chor herum war es dann zwischenzeitlich mal kurz wieder sonnig, Verkehr auf der Bahn sahen wir aber keinen. Erst hinter bei Naranjelgjen sahen wir dann endlich einen Südfahrer. Der gerade existierende Sonnenspot verschwand aber weitgehend bis es klick machte.

2Zagal-003 mit einem Containerzug bei Naranjelgjen (✈)


Zwischenzeitlich gab es dann mal einen Fahrerwechsel. Die Strecke war einfach nur langweilig und ermüdend, denn die üblen Schlaglöcher am Strassenrand verlangten dauernd vollste Aufmerksamkeit.
Gegen den Bajan Pass hin kamen wir dann endlich in einen grösseren Sonnenspot, so dass wir uns an eine der bekannten Stellen bei Bajan hinstellten um doch noch was zu reissen heute. Wir hatten unterwegs mal einen Kohlezug nach Norden, bespannt mit einem Russendiesel, überholt, so dass wir auf mindestens einen Zug hofften.
Eine erste Zugsleistung in Form eines Containerzuges kam aber aus der Gegenrichtung. Mit der grossen Kamera wurde das nichts, aber wir konnten die Drohnen steigen lassen:

Eine halbe 2TE116UM mit einem leeren Kohlezug bei Bajan (✈)


Leider begannen im Anschluss daran schon wieder die Wolken zu nerven. Wir waren gerade im Grenzbereich der Wolkendecke und ab und an zogen Schleier durch. Dass die Sonne dabei auch langsam in Richtung der Wolken sank half auch nicht mit. Aber was anderes suchen war eh nicht mehr drin, dafür war es zu spät und rundherum sah es auch nicht besser aus. Vermutlich auf Kreuzung im nächsten Bahnhof kam dann ein Nordfahrer welcher sich den Berg herunter schlängelte:

2TE116UM-010 mit einem Containerzug bei Bajan


Wir warteten noch etwas weiter um noch etwas dem Verkehr in Ulaanbaatar auszuweichen. Zu unserer Freude kam rund eine halbe Stunde später dann auch der bereits mal gesichtete Kohlenzug mit dem Russendiesel. Als der Zug um den Berghang bog, sah es bezüglich der Ausleuchtung noch sehr schitter aus. Die Lichtverhältnisse verbesserten sich aber noch deutlich, zumal der Zug wegen einer Gleisbaustelle auch deutlich abbremsen musste:

3TE10M-2682 (original eine 2TE10M, welche später mit einer weiteren Hälfte 2TE10M verlängert wurde) mit einem Güterzug bei Bajan


Kurz darauf war die Sonne dann aber endgültig in der Wolkendecke verschwunden. Zeit für uns abzuhauen. Wir hatten uns wieder im Baigali Hotel eingebucht. Dies erlaubte uns nun den Zentrumsbereich von Ulaanbaatar zu umfahren, indem wir von hier aus direkt durch ein Paralleltal via Dsuunmod zu fuhren und so von Westen her in die Stadt kamen. So mussten wir dann nur noch einmal Süd/Nord durch die Aussenbezirke. Bis kurz vor Ulaanbaatar war der Verkehr problemlos. Zu unserem Erstaunen mussten wir die letzten Kilometer aber parallel zur neuen Autobahn zum Flughafen auf der Hauptstrasse fahren. Man hätte ja eine Auffahrt auf diese dreispurige Strasse bauen können... Ab deren Ende begann dann das übliche Verkehrschaos von Ulaanbaatar. Wir verloren rein mit der Süd/Nord Querung etwa 30-45min und mehrmals sträubten sich die Nackenhaare wie denn da gedrückt, gedrängelt und gefahren wird. Wir waren einmal mehr heilfroh ohne Schaden bis ins Hotel gelangt zu sein. Der Dame an der Reception konnten wir schon fast ein Lächeln abgewinnen, als sie uns nun schon wieder sah. Stammzimmer hatten wir auch bereits, so gab es wieder die beiden Zimmer 505 und 506 für uns. Nachdem wir nun schon zweimal lecker essen beim nahen Chineseen gehabt hatten, fanden wir: passt auch für heute. Wir wurden erneut nicht enttäuscht. Recht bald danach war aber Feierabend. Morgen geht es wieder früh raus. Wir wollen dem Verkehr entfliehen, des Weiteren haben wir noch einige Kilometer vor uns: es geht in den Norden.

Was wir da erleben, das gibt es dann in der nächsten Folge.