Mit Dampf, Diesel und Strom durch die Rockies (7)

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Montag 21.10.2024

Heute begann nun der Höhepunkt dieser Reise - das fünftägige Photospecial auf der Cumbres & Toltec Scenic Railroad. Um diesen Höhepunkt herum haben wir fünf unsere Ferien geplant. Der Tag begann früh, um 0400 bereits klingelte der Wecker und riss uns quasi aus dem Schlaf. Da Tom, Patrick und Pipo in einem viel zu grossen Auto unterwegs waren (Chevy Suburban) hatte es für Alessandro und mich da noch Platz, so dass wir heute gemeinsam in einem Auto fuhren. Wir haben uns dazu auf eine Abfahrt kurz nach halb fünf morgens verabredet. Draussen hatte es aufgeklart, dafür war es dann kalt genug, dass wir sogar die Autoscheiben von einer Eisschicht befreien mussten. Wir fuhren mal die halbe Stunde runter nach Antonito. Bereits war emsiges Treiben rund um das Depot festzustellen. Unser Zug für heute stand auch schon bereit.
Bezüglich des fünftägigen Programms gab es leider noch einige Last-Change Änderungen. D&RGW C-18 #315 ist infolge eines Defektes nicht verfügbar, weshalb das Programm in Bezug auf die Kompositionen und Einsätze der Loks etwas umgeplant wurde. Eigentlich war heute ein gemischter Güter- und Personenzug mit D&RG T-12 #168 und der D&RG C-18 #425 (umbeschriftete D&RGW C-18 #315) geplant gewesen. Zum Einsatz kam nun die als D&RG T-12 #168 beschriftetet 4-6-0 (Ten-Wheeler) mit einem Personenzug aus RPO und zwei Personenwagen. Zusätzlich kam auch noch die Galloping Goose #5 der ehemaligen Rio Grande Southern zum Einsatz, da die Kapazität des Personenzuges für die Gruppe zu klein war. Deren Einsatz war eigentlich für Mittwoch vorgesehen gewesen. Wir erschraken ein bisschen ab der Gruppengrösse. Gehofft hatten wir alle auf 40 Personen, erwartet hatten wir 60, vorgefunden haben wir dann 80 Filmer und Fotografen. Aber der ganze Event muss halt auch irgendwie vernünftig bezahlt werden können. Man wird sich sicher arrangieren können. Die Gruppe setzt sich - soweit wir das eruieren konnten - aus Teilnehmern aus den USA, Canada, Japan, Grossbritannien, Deutschland, Niederlande, Österreich, Italien und der Schweiz zusammen.

Pete Lerro kam direkt auf uns zu mit der Frage ob es uns egal sei wenn wir in der Goose Platz nehmen würden, denn der Zug sei schon recht voll. Ganz ehrlich: Darauf hab ich mich schon vor de Reise so richtig drauf gefreut! Pipo, Alessandro und ich sagten da definitiv nicht NEIN und stiegen voller Begeisterung in die Goose. Tom und Patrick bevorzugten vorerst noch den Personenzug. Kurz vor sechs und noch im Dunkeln ging es dann los und wir fuhren raus auf die Strecke. Ziel für den Sonnenaufgang war die Ferguson Trestle, etwa 30min/knapp 6 Meilen ausserhalb Antonito. Beim Aussteigen begann langsam die Dämmerung. Wir stellten uns hin und harrten der Dinge in der Kälte. Zuerst wurde der Personenzug für Silhouettenfotos auf die Trestle gestellt, kurz vor Sonnenaufgang begann dann eine Reihe von Runby's:

207- Gallopping Goose #5 auf der Ferguson's Trestle


208- T-12 #168 im Gegenlicht auf der Ferguson's Trestle


209- T-12 #168 passiert mit einem Personenzug die Ferguson's Trestle


210- Sonnenaufgang bei der Ferguson's Trestle mit T-12 #168


211- Sonnenaufgang bei der Ferguson's Trestle: T-12 #168 zieht ihren Personenzug in Richtung Chama


212- T-12 #168 mit einem Personenzug bei Ferguson's


213- T-12 #168 zieht ihren Personenzug in Richtung Chama


214- T-12 #168 zieht ihren Personenzug in der Weite bei Antonito in Richtung Chama


215- T-12 #168 mit einem Personenzug auf der Ferguson's Trestle


216- Gallopping Gosse #5 auf der Ferguson's Trestle


Nachdem alle wieder eingestiegen sind ging es weiter. D&RG T-12 #168 voraus, die Goose mit Abstand hinten nach. Ziel war eigentlich der Gravity Hill. Da dieser aber noch im Schatten lag, wurde kurzerhand bei einer kleinen Trestle kurz vor dem Gravity Hill nochmals halt gemacht und 2 Runby's durchgeführt:

217- T-12 #168 mit einem Personenzug in der Nähe von Lava


218- T-12 #168 mit einem Personenzug in der Nähe von Lava


219- Gallopping Goose #5 überquert eine kleine Trestle in der Nähe von Lava


Dann ging es aber definitiv zum Gravity Hill, wo die nächsten Runby's stattfanden:

220- T-12 #168 mit einem Personenzug im "Gravity Hill" kurz vor Lava


221- Gallopping Gose #5 im "Gravity Hill" bei Lava


Wir zogen danach vor nach Lava. Der Wassertank wurde kürzlich zwar saniert, ist aber noch nicht wieder betriebsfähig. Deshalb wurde die Lok ab einer Zisterne die auf dem Verbindungsgleis stand befüllt. Die Fotografentruppe räumte derweil in Vorbereitung für Morgen einen Haufen mit Altschwellen zur Seite. Zur Belohnung gab es dann noch einen Runby:

222- Gallopping Gose #5 in Lava


223- T-12 #168 mit einem Personenzug in der Horseshoe-Curve bei Lava


Anschliessend fuhren wir weiter und platzierten uns in der oberen Kehre der Whiplash Curve für zwei weitere Runby's.

224- T-12 #168 zieht ihren Personenzug im obersten Level von "Whiplash" in Richtung Chama


225- T-12 #168 zieht ihren Personenzug im obersten Level von "Whiplash" in Richtung Chama


226- Gallopping Goose #5 im obersten Level von "Whiplash"


Danach fuhren wir weiter bis nach Sublette. Dort war der Mittagshalt vorgesehen, auch hab es einen Wechsel der Crew. So war zumindest der Plan. Vor Ort gab es dann aber kurz mal etwas Aufregung. Aufgrund eines Schneerutsches auf der Zufahrtspiste - Sublette ist nur über Forststrässchen erreichbar - war zuerst unklar ob die Crew und der Lunch überhaupt nach Sublette gelangen. Es klappte dann aber doch. Zwischenzeitlich gab es auch noch ein paar Runby's.

227- T-12 #168 mit einem Personenzug bei der Einfahrt in Sublette


228- T-12 #168 mit einem Personenzug bei der Durchfahrt in Sublette


229- T-12 #168 mit einem Personenzug bei der Durchfahrt in Sublette


Mit einer neuen Crew und ausgestattet mit einem Lunchpaket machten wir uns etwas verspätet zurück auf den Weg in Richtung Antonito. Mangels Wendemöglichkeit in Sublette ging es bis zum Big Horn Wye in Rückwärtsfahrt. Dort wurde dann sowohl die Goose, anschliessend auch der D&RG T-12 #168 mit dem Personenzug gewendet. Immer noch in der Goose sitzend, konnte ich noch das Wendemanöver von T-12 #168 fotografieren:

230- Gallopping Goose #5 im Big Horn Siding


231- T-12 #168 beim Wenden im Wye beim Big Horn Siding


Bevor es nun aber weiter in Richtung Antonito ging, wurde unser Zug nochmals etwas in Richtung Sublette zurückgestossen, gab es doch im Bereich der Big Horn Curve nochmals zwei Runby's:

232- T-12 #168 mit einem Personenzug kurz vor Big Horn


233- Gallopping Goose #5 kurz vor Big Horn


234- Gallopping Goose #5 kurz vor Big Horn


235- Gallopping Goose #5 kurz vor Big Horn


Da wir seit Sublette mit deutlicher Verspätung gegenüber dem ursprünglichen Pan unterwegs waren, fuhren wir nun ohne Halt bis zur angedachten Abendstelle in der Einfahrt von Antonito durch. Wir trafen noch rechtzeitig dort ein um dann dann den Sonnenuntergang mitzuerleben und entsprechend einige Runby's im Goldenen Licht durchzuführen.

236- T-12 #168 erreicht mit einem Personenzug im Sonnenuntergang in Antonito


237- T-12 #168 erreicht mit einem Personenzug im Sonnenuntergang in Antonito


238- T-12 #168 erreicht mit einem Personenzug im Sonnenuntergang in Antonito


239- T-12 #168 erreicht mit einem Personenzug im Sonnenuntergang in Antonito


Damit war der sehr erfolgreiche erste Tag des Photospecials beendet. Als die Sonne endgültig hinter den Bergen verschwunden war, fuhren wir noch die paar Meter zurück nach Antonito, dann zerstreuten sich die Teilnehmer in Windeseile. Wir machten uns - wie ein Grossteil der Meute - auf den Weg nach Alamosa zu unserer Unterkunft. Nach kurzem frisch machen ging es heute zu einem gemeinsamen Abendessen. Wir wählten dazu das Purple Pig an der Main Street aus. War lecker! Danach war der Tag aber schon bald einmal fertig.