Mit Dampf, Diesel und Strom durch die Rockies (11)
Von Peter Hürzeler
Freitag 25.10.2024Auch heute konnten wir quasi ausschlafen denn der Wecker ging erst um 0600. Kurz vor sieben fuhren wir wieder ab. Patrick war erneut nur halbwegs dabei, da sein Magen noch immer Probleme machte und er entsprechend schlecht geschlafen hat. So fuhren Pipo und Tom auch heute bei uns mit. Unser erster Besuch galt wie gestern dem Rio Chama Espresso Kitchen & Wine Bar. Frisch gestärkt fuhren wir dann gleich an die erste Fotostelle - die lag heute Morgen diesseits von Chama bei den historischen Stock Pens, daher den Vieh Verladeanlagen. Hier befindet sich auch das heute noch von der C&TS verwendete Wye zwischen den ehemaligen weiterführenden Strecken nach Durango (Mainline) und Tierra Amarilla (Stichstrecke).
Wir hatten auch heute einen Güterzug, diesmal mit zwei Loks: K-36 #488 und #489 gaben sich die Ehre. Für die ersten Runby's hier waren diese als Double Header an der Spitze des Zuges. So gab es zuerst Szenen mit der (simulierten) Einfahrt des Zuges von Durango her:
Anschliessend inszenierte man noch Verladeszenen mit den Stock Pens. Passenderweise hatte der Zug auch entsprechende Wagen dran:
Der Zug fuhr danach zurück in den Bahnhof und es wurde noch etwas rangiert. Für die Bergfahrt gab es keinen Double-Header, sondern es wurde - historisch korrekt wie früher - die eine Lok vor dem Caboose am Zugschluss eingereiht. Wir fuhren derweil wieder auf die andere Seite von Chama und durften auch heute die Gastfreundschaft im Privatgelände des General Managers der Bahn geniessen. Wir waren zeitlich etwas später dran als gestern, so dass eine leicht veränderte Fotoposition möglich war. Auch heute wurde eine schöne Show abgeliefert:


Zurück zur Autokolonne und weiterfahren war angesagt. Da wir später als gestern unterwegs waren, klappte es diesmal auch mit dem Halt an der Indiana Jones Stelle. Die präsentierte sich heute passend ausgeleuchtet, so dass wir da entsprechend stoppten. Kurz war die Befürchtung da, dass der Zug allenfalls zu lang für die Stelle sei - das war aber unbegründet:

Wer sich übrigens wundert wieso der Klassiker Lobato Trestle mit der anschliessenden Kurve nicht im Programm war - Privatgelände und scheinbar haben die Besitzer einige Male unliebsame Erfahrungen mit Railfans gemacht (leider), so dass das Gelände derzeit einfach Tabu ist. Schade drum!
Nach der Indiana Jones Stelle fuhren wir direkt hoch zum Bahnübergang des Highway 17 über die Bahn. Voll in der Steigung liegend war hier eine entsprechende Show garantiert. Und es wurde auch abgeliefert:


Der Zug fuhr dann weiter zum Cresco Tank und blieb dort wie gestern stehen bis wir bereit waren. Für den nächsten Fotopunkt brauchten wir etwas Zeit. Wir fuhren bis ganz zur Passhöhe und machten uns dann zu Fuss den Berg hinauf zum einen Aussichtsfelsen mit Blick auf den Windy Point. Es ging bergauf - wenn auch nicht extrem steil - was auf gut 3000m aber durchaus in die Knochen geht. Der Ausblick war die Anstrengung es aber mehr als Wert. Zur Not hatten einige auch kleine Sauerstoff-Flaschen dabei. Die Dinger gibt es hier quasi in jedem Supermarkt und der eine oder andere Teilnehmer war durchaus froh so was dabei zu haben. Als dann alle bereit waren, wurde der Zug entsprechend in Bewegung gesetzt. Die nächsten 20min konnte man nun zusehen wie er sich von Cresco her bis zum Cumbres Pass den Berg hocharbeitete - wirklich ein Schauspiel.



Im Anschluss daran liefen wir alle zurück zum Pass. Bereits war die Schublok #489 abgekoppelt. Sie half nur den Zug auf den Pass hochzuschieben, wurde dann aber hier zurückgelassen, respektive fuhr danach leer zurück nach Chama. Zuerst gab es aber noch eine Aufstellung von K-36 #488 neben K-36 #489.

Anschliessend wurde unser Zug für den Rest des Tages final zusammengestellt. Wir nahmen wieder Platz in den drei Personenwagen, welche wie gestern ab hier mitgeschleppt wurden. Wir fuhren nun direkt nach Osier zum Mittagessen. Nach dem Essen hiess es wieder Platz nehmen und wir gondelten zurück bis nach Los Pinos, respektive zum dortigen Wasserturm. Dieser diente uns nun mehrere Male in veränderter Position als klassisches Bildmotiv.
Zurück im Zug fuhren wir direkt weiter bis zur bekannten Tanglefoot Curve kurz vor dem Cumbres Pass. Hier überwindet die Bahn in einer grossen, ausholenden 180° Kurve (eigentlich zuerst 90° links, dann 270° rechts) die letzten Höhenmeter bis zur Passhöhe. Angesichts der fortgeschrittenen Tageszeit war dies der letzte Fotostopp für heute. Es gab dann mehrere Runby's, so dass man seinen Standort im Gelände mannigfaltig variieren konnte.
Als die Sonne endgültig hinter den Bäumen verschwunden war hiess es ein letztes Mal Zug entern um dann die paar Meter zum Pass hoch zu fahren. Für die Fahrt runter nach Chama wechselten wir dann wieder ins Auto. Wir fuhren direkt zum Bahnhof und parkierten dort. Es ging einerseits erneut ins Foster's für's Nachtessen, andererseits gab es im Anschluss daran beim Wasserturm noch ein kleines Nachtfotoshooting. Passend dazu standen wir dann draussen in der Kälte und warteten bis das Setup dort vollständig war. Nebst der K-36 #489 wurde auch die C-18 #315 zum Wasserturm geschleppt. Letztere hätte nach den ursprünglichen Plänen eine wichtige Rolle in den letzten fünf Tagen spielen sollen, war aber leider eben unpässlich. So haben wir die Lok zumindest noch "kalt" in der Nachtaufnahme in Szene setzen können:
Gegen zehn Uhr abends war dann aber endgültig Feierabend. Wir fuhren zurück ins Motel wo es anschliessend noch eine kleine Pack-Session gab.