Im Dampf-Güterzug über den Cumbres Pass
Von Peter Hürzeler
Wie in der Einleitung vom Reisebericht "Mit Dampf, Diesel und Strom durch die Rockies" ( https://bahnbilder.ch/travelogue/888 ) geschrieben, besuchte ich - zusammen mit Alessandro, Patrick und Thomas - im Jahr 2008 bereits einmal eine Fotofahrt auf der Cumbres & Toltec Scenic Railroad. Wie wir genau auf die Fahrt aufmerksam wurde weiss ich nicht mehr, durchgeführt wurde sie jedenfalls vom ortsansässigen Jay Wimer, welcher schon zuvor Fotofahrten auf der CTS organisiert hatte. Wir überweisen damals quasi ohne den Anbieter gross zu kennen mal knapp 900 $ für das zweitägige Photospecials (der wurde zu dem Zeitpunkt noch mit über 1 CHF gehandelt) in die USA. Dass das Photospecial überhaupt stattfand hing schlussendlich an einem seidenen Faden. Die Fahrt war eher knapp ausgebucht, da wir aber immerhin zu acht aus der Schweiz anreisten - seitens Alessandro kamen noch vier weitere Familienmitglieder mit - war das vielleicht das Zünglein an der Wage gewesen. Die Fahrt fand auf alle Fälle statt und so reisten wir damals nach unserer Ankunft in Denver innerhalb zweier Tage nach Chama. Ab dem Cumbres Pass hatten wir da Glück einem Sonderzug für die Friends of the Cumbres & Toltec Scenic Railroad aufzulaufen. Wir konnten ihn dann auf der Rückfahrt nach Chama einige Male fotografieren:In Chama erwischten wir auch noch den regulären Touristenzug bei der Einfahrt:
Wir trafen uns dann mit den anderen Teilnehmern des Specials im (glaube ich) Chama Station Inn zur ersten Besprechung (wir übernachteten meines Wissens auch dort). Die Gruppengrösse war sehr angenehm, waren wir doch nur knapp 30 Teilnehmer. Man stand sich so eigentlich fast nie im Weg und man hatte quasi überall genügend Platz.
Anschliessend ging es für einige Fotos in den Yard.
Tags darauf war frühmorgens Besammlung in Chama. Wir konnten bei der Zugvorbereitung noch einige Fotos machen:
Da noch reguläre Betriebssaison war, mussten wir auf die beiden regulären Touristenzüge Rücksicht nehmen. Für uns hiess dies, etwa 2-3h frühere Abfahrt in Chama, so dass wir dem regulären Zug voraus fahren konnten. Als Zuglok hatten wir die frisch revidierte K-36 #489 zur Verfügung, welche quasi Tags zuvor den ersten Einsatz nach der Revision hatte. Um den langen gemischten Güterzug auf den Pass zu befördern, half zudem K-36 #488 als Helper aus. Für uns führte der Zug im hinteren Teil die Rider-Gondolas, Rider-Boxcars, sowie zwei Caboose mit.
Einen ersten Halt gab es im Garten des General Managers der Bahn. Die beiden Loks lieferten eine gewaltige Show ab:
Ein weiterer Halt gab es dann nach der Lobato Trestle, wo wir den Zug auf der Brücke und nach einem Stellungswechsel auch nach der nachfolgenden Kurve fotografieren konnten:
Noch vor der Highway Cossing war dann aber erst mal Schluss mit der Weiterfahrt. Bei der K-36 #488 hatte sich der Funkenfänger gelöst, welcher zuerst wieder sauber befestigt werden musste. Da wir dadurch zeitlich nun dem Plan hinterher waren, gab es bis zum Summit keine weiteren Fotohalte mehr. Auf dem Pass verliess uns dann K-36 #489 und #488 wurde zur Zuglok für die weitere Strecke. Der nächste Runby fand dann im Los Pinos Valley statt:
Weiter ging es zur Cascade Creek Trestle, wo wir erneut einen Runby hatten:
Danach ging es schnurstracks nach Osier, wo wir uns in der Kantine verpflegten. Schon bald traf auch der reguläre Touristenzug aus Antonito ein. Nach dessen Ankunft ging es für uns sofort weiter für den nächsten Stopp kurz hinter Osier:
Im Bereich der Toltec Gorge gab es dann weitere Halte, unter anderem auch in der Phantom Curve und beim Mud Tunnel:
Dann hatten wir aber schleunigst zum Toltec Siding vorzuziehen und dort dann Rückwärts ins Siding zurückzustossen. Der Regelzug nach Antonito war uns auf den Fersen. Das entsprechende Siding ist auf Seite Chama schon länger nicht mehr direkt befahrbar und so gab es nur die Möglichkeit von Seite Antonito rückwärts rein zu fahren. Wir konnten dann die Überholung fotografieren:

Danach schlich unser Zug wieder auf die Main, welche wir nun bis Antonito quasi für uns frei hatten:
Hinter Sublette gab es einen kurzen Stop im einen Felsdurchstich:
Nächster Halt war dann die bekannte Big Horn Curve. Leider hatte inzwischen eine leichte Brise eingesetzt, welche den Rauch quer wegblies:
In den Whiplash Curves gab es dann einen weiteren Stopp:
Und auch die Ferguson's Trestle war Gegenstand eines Runby:
Da wir nur mit einer Crew unterwegs waren, war danach aber Feierabend und wir zogen bis nach Antonito vor.
Bild 266671 nicht gefundenK-36 #488 sonnt sich nach getaner Arbeit in Antonito
Wir bezogen Unterkunft für die Nacht im ans Stationsgelände anschliessenden Narrow Gauge Railroad Inn. Wirklich viel machten wir an dem Abend nicht mehr. Wir zollten alle dem Tag etwas Tribut, geschuldet an der Meereshöhe, dem ganzen Tag Sonnenschein mit trockener Wüstenluft und der Fahrt seinerseits. In meinem Kopf hämmerte gefühlt ein Presslufthammer und so verzog ich mich nach einem kurzen Imbiss schon früh in Richtung Bett. Thomas als Zimmerpartner ging es in etwa gleich.
Die Nacht war einigermassen erholsam und am Morgen war dann der Presslufthammer auch weg. So waren wir beide schon etwas früher als viele andere wieder bei der Station und konnten in Ruhe zuschauen wie K-36 #488 für unseren Zug bereitgemacht wurde:
Kurz vor Acht fuhren wir dann wieder los. Die lange Gerade vor ferguson's war unser Ziel:
Weiter ging es nun zum Gravity Hill:
Einen weiteren Halt gab es nun im Beeich von Whiplash.
Wir hatten heute eine recht frische und etwas unerfahrene Lokcrew zur Verfügung welche leider den Wasserverbrauch falsch eingeschätzt hatte. So war dann beim Big Horn Siding voerst mal Schluss und unser Zug wurde ins Wye gestossen. Die Lok fuhr dann Solo zurück zum Lava Tank um im dort abgestellten Reserve-Kesselwagen Wasser zu bunkern. Erst rund eine Stunde später waren wir wieder unterwegs in Richtung Toltec Siding. Da nun der reguläre Zug drückte, gab es nur noch zwischen Sublette und Toltec einen einzigen Runby:
Danach hatten wir aber unverzüglich zum Toltec Siding vorzuziehen. Erneut fuhren wir ins Siding, denn der Touristenzug aus Antonito war im Anmarsch, welchen wir hier vorbei lassen mussten:

Nachdem unser Zug wieder rückwarts aus dem Siding gefahren war und nun wieder auf der Main an uns vorbei fuhr, konnten wir nochmals ein Foto machen:
Nächster Halt war wie schon tags zuvor in der Phantom Curve:
und auch beim Garfield Monument / Rock Tunnel machten wir selbstverständlich einen Runby:
Danach hatten wir aber unverzüglich vorzuziehen nach Osier. Einerseits stand dort unser Mittagessen an. Andererseits wartete dort der Touristenzug in Richtung Antonito auf die Kreuzung mit uns. Nach dem Mittagessen fuhren wir wie gestern zur Cascade Creek Trestle. Leider begann es nun wettermässig zu zu ziehen. Der Runby war nicht ganz so erfolgreich:
Und auch anschliessend bei Los Piños waren uns die Wolken nicht gerade freundlich gesinnt:
Noch düsterer sah es beim Feldwegübergang nach Los Pinos aus, wo wir einen ersten kleinen Schauer erwischten:
In der Tangelfoot Curve klappte zwar der Nachschuss auf dem unteren Level, bis der Zug dann aber die Kurve durchfahren hatte für das Foto auf dem oberen Level, hatte sich eine Wolke vor der Sonne breit gemacht:
Die letzten Bilder der Fahrt entstanden dann bei der Lobato Trestle. Erneut kam etwas Nass den Himmel runter:
Damit endete dann die Fahrt. Im Anschluss daran gab es noch ein gemeinsames Spaghetti Essen mit der kompletten Gruppe, dies auch wieder im Chama Station Inn wenn ich richtig bin.
Gerade aufgrund der Gruppengrösse war die Fahrt extrem angenehm. Da war es letztes Jahr doch deutlich anstrengender. Andererseits wäre beim einen oder anderen Ort ein zweiter Runby gegebenenfalls hilfreich gewesen. Da wir aber nur mit einer Crew unterwegs waren, lag dies schlicht zeitlich nicht drin. Ganz vergleichbar sind die beiden Specials aber eh nicht. Erfolgreich war aber auch die Fahrt im 2008 und wir waren allesamt Happy damit. Mitunter ein Grund wieso wir das im 2024 wiederholten.
Die Reise im 2008 führte uns dann übrigens weiter via Durango & Silverton Narrow Gauge Railroad hinein nach Utah und an den Soldier Summit. Danach ging es nach Moab und von dort via Moffat nach Denver und weiter an den Sherman Hill. Zum Schluss gabs noch eine Runde nach North Platte - geschuldet dem Verkehren des Challenger ans dortige Railfest.
Davon gibt es dann aber (vielleicht) zu einem anderen Zeitpunkt noch was textliches.